MQ+ Frühling 2024
Das Artland-Magazin
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Das Artland-Magazin.<br />
EINE BAND WIE EIN DONNERHALL<br />
Blasinstrumente sind angesagt – Mitglieder aus ganz Norddeutschland<br />
Brass von Monte Disco – das ist eine Newcomer-Band<br />
mit Blasinstrumenten, aber nicht<br />
mit traditioneller Blasmusik. Die Mitglieder<br />
kommen aus dem Norden Deutschlands,<br />
von Münster bis nach Hamburg – Studenten<br />
oder Musiklehrer, vielfach Hobbymusiker.<br />
Sie sind jedoch bodenständig geblieben<br />
und begeistern die hiesige Region mit ihrer<br />
mitreißenden Musik.<br />
Die Geschichte der Band ist kurz, liest sich<br />
aber spannend. „2020 - Corona bricht<br />
aus - alle sitzen daheim“, beschreibt die<br />
Formation selbst den Startschuss. Das<br />
sei buchstäblich die Geburtsstunde von<br />
„Brass von Monte Disco“ gewesen, als sich<br />
Benjamin und Joscha überlegten, eine Band<br />
zu gründen.<br />
Eigene, drückende Arrangements von Party-<br />
Songs sollten schlagartig ausgelassene<br />
Stimmung in Gaststätten, Musikkneipen<br />
und öffentliche Veranstaltungen bringen,<br />
sobald die Tore sich nach der Pandemie-<br />
Phase wieder öffnen würden. „Keine<br />
traditionelle Blasmusik“, betont einer der<br />
informellen Leader, sondern ein kreativer eigener<br />
wuchtiger Party-Sound sollte zuletzt<br />
als Ergebnis herausspringen.<br />
Ziel der Band war es von Anfang an, stellt<br />
Joscha klar, dem „angestaubten Image“<br />
der Blasmusik auch in Norddeutschland<br />
wieder etwas frischen Wind einzuhauchen.<br />
Vergleichbare Bands seien in den USA schon<br />
lange in der Musikszene erfolgreich. Auf<br />
dem langen Weg über Dixieland-Formationen<br />
– oder auch über die Marching Bands<br />
diverser Highschools und Colleges – war es<br />
dort schon lange üblich, populäre Musik mit<br />
Blasinstrumenten zu machen, erzählt der<br />
engagierte Brass-Musiker aus der hiesigen<br />
Region.<br />
Idole wie die „Young Blood Brass Band“<br />
oder die „Lucky Chops“ hätten sich schon<br />
früh auf die Fahne geschrieben, aus hergebrachter<br />
Blasmusik wieder Partymusik zu<br />
machen. Vorbilder seien dabei durchaus<br />
auch im süddeutschen Raum zu finden.<br />
Dort sind allerdings – so die Information –<br />
Marsch und Polka noch deutlicher herauszuhören.<br />
Die weitere Entstehungsgeschichte ist<br />
schnell berichtet – aber hochinteressant.<br />
„Noch während der Quarantäne wurde<br />
die Arbeit aufgenommen“, erinnern sich<br />
Joscha, Benjamin & Co. „Nach und nach<br />
stiegen mehr Musiker ein, die die besondere<br />
Brass-Stimmung verbreiten wollten.“<br />
Begeisterung liegt in seiner Stimme, wenn<br />
er skizziert oder zwischendurch sogar fachsimpelt,<br />
welche Absichten von Anfang an<br />
mit der Gründung verbunden waren.<br />
„Unsere Idee war es, uns irgendwo zwischen<br />
Meute und den Lucky Chops zu positioneren,<br />
mit einem kräftigen Einfluss aus<br />
dem Hip Hop Bereich.“ Ihre Musik solle zum<br />
Tanzen und Mitsingen einladen und sich<br />
klanglich vom Stil der Blasorchester abheben.<br />
„Wir nehmen uns einfach Partyklassiker<br />
und schreiben ganz neue Arrangements<br />
daraus. Aus dem bekannten ‚Sunny‘ von<br />
Boney M haben wir einen originellen Dance<br />
Song in Anlehnung an Meute gemacht.<br />
Und das ‚Alles nur geklaut‘ von den Prinzen<br />
erklingt mit einem schweren Hip Hop<br />
Beat.“ Sie hätten aber unter anderem auch<br />
aktuellen Songs wie ‚Roller‘ von Apache<br />
einen drückenden Live Sound verpasst.<br />
Was wichtig ist: Auch wenn die neun Gründungsmitglieder<br />
aus dem weiten Norden<br />
Deutschlands kommen, haben viele ihre<br />
Wurzeln oder ihren Schwerpunkt in der<br />
Region, kommen teils aus Essen/Oldb. „und<br />
umzu“ und spielen hier gerne – je öfter, je<br />
lieber. Bei der Vorstellung beweist der Chef<br />
der Band lockeren Humor: „Auch wenn der<br />
Eindruck entstehen könnte, waren Übergewicht<br />
und lichte Haare kein ‚Muss‘ für die<br />
Bandmitglieder, aber alle arbeiten dran“,<br />
38 | MQ Ausgabe Frühjahr <strong>2024</strong>