MQ+ Frühling 2024

Das Artland-Magazin.
Energie der Sonne
Auch vertikale Fassaden können mit
Photovoltaikmodulen zur Stromerzeugung
ausgerüstet werden
Erstmals seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen
von 1850
lag die Erderwärmung 12 Monate
lang über 1,5 Grad, so meldete der
Klimawandeldienst Kopernicus
der Europäischen Union.
Eine Aussage, ob das Pariser 1,5-Grad-
Ziel dauerhaft verfehlt wird, kann aber
erst nach längerfristig ermittelten
Durchschnittswerten getroffen werden.
Hinzu kommt das Problem der global
sehr unterschiedlichen Temperaturerhöhungen,
die durch viele klimarelevanten
Phänomene wie z.B. El-Nino
beeinflusst werden können. Besorgniserregend
ist allerdings die zunehmende
Geschwindigkeit des Klimawandels.
Den Absichtserklärungen und Klimazielen
vieler Länder müssen entschlossener
Taten folgen. Denn der CO2-Ausstoß
muss weltweit so schnell wie möglich
drastisch reduziert werden und die
fossilen Energieträger in allen Sektoren
durch erneuerbare Energien sowie
durch Energieeffizienzmaßnahmen
ersetzt werden.
Im letzten Jahr stieg bundesweit der
Anteil des Stroms aus erneuerbaren
Energien von 48,5 % auf 55,0 %. Davon
entfielen 31,1 % auf die Windenergienutzung
und 12,1 % auf die Sonnenenergienutzung.
Diese bietet im Übrigen die
vielfältigsten Möglichkeiten der regenerativen
Energieerzeugung. So können
nicht nur ganze Dächer, sondern auch
Fassaden von Gebäuden mit Photovoltaikanlagen
belegt werden. Statt der
herkömmlichen Fassadenverkleidungen
mit Vormauerziegeln, Blech- oder Holzelementen
können komplette Fassaden
mit Photovoltaikmodulen hergestellt
werden. Besonders dafür geeignet sind
große Gebäude wie z.B. Verwaltungsgebäude,
Sporthallen oder Gewerbehallen.
Durch die günstigen Modulpreise sind
Photovoltaikfassaden nun auch häufig
billiger als konventionell hergestellte
Fassaden. Obendrein erzeugen sie noch
schadstofffreien Strom, der entweder
selbst genutzt oder in das öffentliche
Netz eingespeist und verkauft werden
kann.
Die Fotos zeigen Beispiele aus dem
westlichen Münsterland:
In Gronau ist ein Verwaltungsgebäude
mit einer Kombination von Fenstern
und Photovoltaikmodulen entstanden.
Die eigens dafür angefertigten Glasmodule
in der Größe von 3,66 x 2,25 m ha-
ben integrierte Solarfolien. Die Module
sind im Wechsel mit herkömmlichen
Fenstern an der Südfassade des Hauses
angebracht worden. Die Besonderheit
bei diesen Modulen ist die Transparenz,
die einen Teil des anfallenden Lichtes
in die Innenräume durchscheinen lässt,
und außerdem einen Sonnenschutz
bietet.
In Gescher findet sich eine interessante
Solarfassade an der Hallenwand eines
ehemaligen Kinder-Spielparadieses,
das heute Unternehmenssitz eines
IT-Dienstleisters ist. An dessen Außenwand
wurden ultraleichte Folienmodule
mit jeweils 360 Watt aufgeklebt. Insgesamt
leistet diese Anlage 50 kW peak.
Zwei Reihen der glasfreien Module
konnten ohne aufwändige Unterkonstruktion
direkt auf die Hallenwand
geklebt werden. Durch die optimierte
Oberflächenstruktur kann auch bei
senkrechter Installation der Folienmodule
eine hohe Leistung erreicht
werden.
Die Photovoltaik bietet mit Abstand
das größte Verwendungsspektrum zur
regenerativen und schadstofffreien
Stromerzeugung. Neben den zuvor
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