02.04.2024 Aufrufe

SOLiNZ_April 2024

SOLiNZ - solidarisches Linz - ist die Online-Zeitung der Solidarwerkstatt-Kommunalgruppe Linz.

SOLiNZ - solidarisches Linz - ist die Online-Zeitung der Solidarwerkstatt-Kommunalgruppe Linz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die „it:u Linz“<br />

Defizite hinsichtlich Demokratie, Arbeitsbedingungen<br />

und Studierendeninteressen<br />

7 Hektar im Linzer Grüngürtel sollen für<br />

die Linzer Digitaluni geopfert werden<br />

Die geplante „Technische Uni“ („it:u“) in Linz soll mit diesem Jahr die ersten Professor:innen<br />

einstellen und Doktoratsstudien anbieten. Ab 2025 sollen auch Masterstudiengänge<br />

angeboten werden. Trotz vielfacher Kritik von Studierendenvertretungen, Berufsverbänden<br />

und dem Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes soll ein eigenes Gesetz<br />

für diese Hochschule geschaffen werden.<br />

Der Gesetzesentwurf unter dem Namen „Bundesgesetz über das Institute of Digital<br />

Sciences Austria“ vom November 2023 sieht Regelungen vor, welche Defizite hinsichtlich<br />

Demokratie, Arbeitsbedingungen und Studierendeninteressen enthalten. Die Beziehung<br />

zwischen Studierenden und der geplanten Hochschule soll eine privatrechtliche sein. Dennoch<br />

wird die „it:u“ wie selbstverständlich mit öffentlichen Geldern finanziert. Gelder, die<br />

an anderen Universitäten, man erinnere sich an die Proteste angesichts der geschrumpften<br />

Budgets im vergangenen Jahr, schmerzlich fehlen.<br />

Der politische Einfluss wird deutlich stärker als an allen anderen öffentlichen Universitäten<br />

sein. Anstelle eines Universitätsrates, in welchem Mitbestimmung durch Personal und Studierende<br />

vorgesehen ist, wird ein „Kuratorium“ eingerichtet. Dort hat sich die Regierung erhebliche<br />

Mitspracherechte abgesichert. Diese reichen weit bis in den universitären Betrieb.<br />

Die „it:u“ soll selbstständig über die Höhe ihrer Studiengebühren entscheiden können.<br />

Bislang waren Regelungen zu Studiengebühren Bundesrecht. Diese Ungleichbehandlung<br />

ist laut Uniko (Universitätskonferenz) wohl verfassungswidrig. Auch wenn zunächst offenbar<br />

keine Gebühren eingehoben werden sollen, kann sich dies jederzeit ändern. Generell ist<br />

die Rechtskonstruktion zulasten der Studierenden ausgestaltet: Da die Rechtsbeziehung<br />

zwischen Studierenden und der „it:u“ eine „privatrechtliche“ ist, werden alle Streitigkeiten<br />

vor „ordentlichen Gerichten zu klären sein“.<br />

Kritisiert wird ebenfalls, dass neue Gebäude auf die grüne Wiese gestellt werden, anstatt<br />

bestehende Gebäude wiederzuverwenden. Dies steht im Gegensatz zu dem selbstgesteckten<br />

Ziel des Klimaschutzes: In Linz gibt es zahlreiche ungenutzte Leerstände und innerstädtische<br />

Flächen, wie beispielsweise das ehemalige Postgelände am Hauptbahnhof.<br />

> Weiter zum Beitrag von Andreas Schütz<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!