ELMA_Magazin_AprMai_web
Elternmagazin für die Metropolregion Nürnberg. Titelthema: Großeltern.
Elternmagazin für die Metropolregion Nürnberg. Titelthema: Großeltern.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38 TITELTHEMA<br />
Im Lauf der Zeit hat sich die Großeltern-Rolle<br />
immer wieder angepasst<br />
– und scheint auch jetzt mal wieder im<br />
Wandel zu sein. Die Oma von heute trägt<br />
keine Kittelschürze mehr, ist stattdessen<br />
jung geblieben. Hinzu kommt eine breite<br />
Palette an Großelternrollen – so vielfältig wie<br />
die moderne Familie selbst: von der Stiefgroßmutter<br />
bis zum Patchworkopa. <strong>ELMA</strong> hat<br />
sich mit Dr. Marie-Kristin Döbler unterhalten.<br />
Sie ist Soziologin an der Friedrich-Alexander-<br />
Universität und weiß: Großeltern, wie wir sie<br />
kennen, sind trotzdem etwas vergleichsweise<br />
Modernes.<br />
Interview Simone Blaß<br />
G R O S S<br />
ELTERN 2.0<br />
© pexels<br />
WIE HAT SICH DIE ROLLE DER GROSSELTERN<br />
DENN IM LAUFE DER ZEIT VERÄNDERT?<br />
Solange mehrere Generationen zusammenlebten,<br />
waren Großeltern auf ganz andere Weise<br />
präsent und förderten ganz andere – nicht<br />
unbedingt immer positive, nicht zwangsläufig<br />
konfliktärmere – Beziehungen. Hinzu kommt,<br />
dass Kindheit, wie wir sie heute kennen, eine<br />
vergleichsweise neue Erfindung ist. Lange Zeit<br />
galten Kinder als Arbeitskräfte und wurden gar<br />
nicht so „begroßeltert“, wie man es sich vorstellt<br />
oder heute kennt.<br />
I ST DIE ROLLE VON OMA UND OPA GERADE<br />
WIEDER DABEI, SICH ZU VERÄNDERN?<br />
Ja, darauf gibt es Hinweise. Einerseits greifen<br />
die Großeltern vielfach ihren Kindern unter die<br />
Arme und betreuen die tendenziell geringere<br />
Anzahl an Enkeln, um die Lücken der Betreuung<br />
zu füllen. Und der Betreuungsbedarf steigt,<br />
je höher der Anteil erwerbstätiger Mütter ist.<br />
Andererseits verändern sich die Altersstrukturen,<br />
Altersbilder und Selbstverständnisse: Mit<br />
60 oder 65 ist man heutzutage noch nicht alt.<br />
Viele Großeltern stehen noch im Berufsleben<br />
oder wollen, wenn sie in Rente gehen, nicht alles<br />
nur auf die Betreuung der Enkel ausrichten,