ELMA_Magazin_AprMai_web
Elternmagazin für die Metropolregion Nürnberg. Titelthema: Großeltern.
Elternmagazin für die Metropolregion Nürnberg. Titelthema: Großeltern.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Marakha Diima heißt übersetzt „rote Soße“. Es erinnert an<br />
unser Gulasch, ist ein traditionelles Hauptgericht und wird<br />
mit dem Fladenbrot „Biddena“ (auch Injera) gegessen.<br />
Das Biddena ist ein weiches, gesäuertes Fladenbrot aus<br />
Teffmehl (Zwerghirse). Das Mehl wird mit Wasser zu einem<br />
Teig vermischt, der einige Tage gären muss. Dann werden<br />
daraus auf heißen Tonplatten weiche Fladen gebacken, die<br />
leicht mit den Fingern zu zerteilen sind. Die Oberfläche<br />
enthält viele sichtbare Luftporen, wodurch es sich gut zum<br />
Aufnehmen von Soßen eignet. Biddena dient als Unterlage<br />
und Beigabe zu vielen Speisen: Man reißt Stücke mit der<br />
rechten Hand ab und greift sich damit eine mundgerechte<br />
Portion der Soße. Das Fladenbrot ist also Speise und Teller<br />
gleichzeitig. Da die Zubereitung so langwierig ist, hat Nanahi<br />
eine Portion mitgebracht. Im Internet findet man viele<br />
Videos dazu.<br />
*** ZUBEREITUNG ***<br />
1. Die Zwiebeln in einem<br />
mittelgroßen Topf<br />
erwärmen; auf höchster<br />
Stufe unter Rühren glasig<br />
werden lassen, dann<br />
auf niedrigster Stufe<br />
leicht anbräunen.<br />
2. Das Öl, Paprika, den<br />
Knoblauch und circa<br />
100 ml Wasser (damit<br />
es nicht anbrennt) hinzugeben.<br />
Auf mittlerer<br />
Stufe immer wieder<br />
gut durchrühren. Nach<br />
etwa 10 Minuten die<br />
passierten Tomaten dazugeben. Die frischen Tomaten nach circa<br />
5 Minuten auch mit in den Topf geben.<br />
3. Das Rindfleisch trocken tupfen, nach 10 Minuten zu der Tomaten-Zwiebel-Mischung<br />
in den Topf geben und gut durchrühren.<br />
Dann die Gewürzmischung Qiima, die gekörnte Brühe und nach<br />
Geschmack Salz (hier: 2 TL) hinzugeben. Nach 25 Minuten den<br />
Koriander in die Soße geben und 15–20 Minuten weiter köcheln<br />
lassen.<br />
Guten Appetit!<br />
ZUTATEN für 4-6 Personen<br />
_ 1 kg Rindergulasch<br />
_ 4 Zwiebeln, groß, fein gehackt<br />
_ 3 Tomaten, klein gewürfelt bzw.<br />
zerhackt<br />
_ 250 ml Tomaten, passiert<br />
_ eine halbe Knolle Knoblauch<br />
(ca. 8 Zehen), zerdrückt<br />
_ 1 EL gekörnte Brühe<br />
_ halber Bund Koriander, frisch,<br />
gehackt (Bundgröße wie im türkischen<br />
Laden!)<br />
_ 5 TL Paprika, rosenscharf, gemahlen<br />
_ 0,5 EL Gewürzmischung Qeima<br />
_ Salz<br />
_ 12 EL Sonnenblumenöl<br />
dazu kaufen: Biddena (Injera),<br />
alternativ: Fladenbrot<br />
„Wir sind 2015 und 2016 nach Deutschland<br />
gekommen, arbeiten und leben hier<br />
mit unserem Sohn. In Äthiopien kochen<br />
vor allem die Frauen – ich, Nanahi, habe<br />
das Kochen von meiner Mutter gelernt,<br />
die Zwiebeln hackt wie ein Profi. Seitdem<br />
ich fünf war, habe ich quasi täglich<br />
geübt.“ / „Ich, Eskindir, habe die Gerichte<br />
meiner Heimat erst am Telefon mit meiner<br />
Schwester und später mit YouTube-Tutorials<br />
gelernt. Gemeinsames Essen macht<br />
Begegnungen von Fremden leichter und<br />
verbindet. Und das Kennenlernen fremder<br />
Kulturen und kulinarischen Neulands<br />
ist ein Highlight. Unser Essen? Riecht nach<br />
Heimat.“<br />
Die 2015 gegründete Initiative FLEck e. V.<br />
betreut heute rund 400 Geflüchtete aus<br />
knapp 20 Ländern. Weil Essen sowohl verbindet<br />
als auch Vielfältigkeit zeigt, sammelte<br />
FLEck 50 Rezepte von Geflüchteten<br />
aus Armenien, Aserbaidschan, Äthiopien,<br />
Irak, Iran, Pakistan und Syrien im Kochbuch<br />
„Der Duft nach Heimat“ (18 Euro,<br />
kontakt@fleck-ev.de).<br />
FLEck e.V.<br />
Flüchtlingsinitiative Eckental<br />
ein guter Platz zum Leben<br />
© privat