RE KW 15
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„Wir haben was zu sagen!“<br />
Starke Worte beim Bezirksjugendredewettbewerb<br />
(sas) Bereits zum 71. Mal geht heuer der Jugendredewettbewerb<br />
über die Bühne. Am Mittwoch, dem 3. April, fand der Bezirksbewerb<br />
Reutte statt. Sechs Beiträge aus unterschiedlichen Kategorien waren<br />
zu hören. Es erstaunte und berührte, was die Außerferner Jugendlichen<br />
zu sagen haben.<br />
Von Sabine Schretter<br />
Daniela Redinger, beim Land Tirol<br />
für den Jugendredewettbewerb<br />
zuständig und Organisatorin sowie<br />
Moderatorin des Abends, Carina Frei,<br />
erklärten die Kategorien, in denen die<br />
Jugendlichen antreten konnten: Bei<br />
der „Klassischen Rede“ wird sechs bis<br />
acht Minuten über ein Thema referiert.<br />
Für die „Spontanrede“ wird auf<br />
der Bühne eine aus zwei Fragen zu<br />
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einem bestimmten Themenkomplex<br />
gewählt. Nach fünf Minuten Vorbereitungszeit<br />
wird zwei bis fünf Minuten<br />
über das gewählte Thema gesprochen.<br />
Die Kategorie „Sprachrohr“ ist besonders<br />
kreativ. Allein oder in der Gruppe<br />
ist es hier erlaubt, verschiedenen Elemente<br />
– z. B. Musik, Power Point oder<br />
Poetry Slam – in die Rede einzubauen.<br />
Eine Jury, die sich aus Dominik Somweber<br />
(Head of Creative Department<br />
Plaion), Nadja Wolf (Storytelling Expertin<br />
und Grafikerin), Xenia Hirmer<br />
(Chapter Direktorin BNI Zugspitze),<br />
Andrea Reichart (Medienberaterin<br />
Allgäuder Zeitung) und Nicolas<br />
Scheidtweiler (Executive Consultant<br />
Employer Branding) zusammensetzte,<br />
stellte den Teilnehmenden Fragen<br />
nach ihren Beiträgen und beriet anschließend<br />
über die Platzierungen.<br />
„Der Jugendredewettbewerb besitzt<br />
im Außerfern eine lange Tradition“,<br />
berichtete Carina Frei bei einem Gespräch.<br />
Den Schülern gehe es in erster<br />
Linie dabei nicht ums Gewinnen, vielmehr<br />
ist es ihnen ein Anliegen, auf der<br />
Bühne über Themen zu sprechen, die<br />
sonst zu wenig gehört werden. „Die<br />
Jugendlichen erleben eine Bühnensituation,<br />
können sich ausprobieren<br />
und vorbringen, was sie beschäftigt“<br />
so Moderatorin Carian Frei, die selbst<br />
seit 20 Jahren auf der Bühne steht.<br />
DIE BEITRÄGE. Sophia Wilhelm,<br />
Dana Falger und Sofie Sissi Franz<br />
(alle BHAK Reutte) eröffneten den<br />
Abend mit ihrem Beitrag in der Kategorie<br />
„Sprachrohr“. „Lehrplan oder<br />
Leerplan?“ diskutierten sie in einer<br />
Talkrunde, bei der die Sportministerin<br />
und eine Schülerin ihre Meinungen<br />
austauschten. Anna Praschberger<br />
(BRG Reutte) wollte mit ihrer<br />
klassischen Rede Mut machen. „Du<br />
kannst es schaffen!“, denn „Du bist<br />
nie, was dir passiert!“ – Damit griff sie<br />
das tiefgehende Thema Mobbing auf.<br />
Den zweiten Sprachrohr-Beitrag des<br />
Abends, „Macht(misssbrauch)“, präsentierten<br />
Sandra Mittermayer, Sophie<br />
Wirth und Hannah Feuerstein (BHAK<br />
Reutte). Mit ihrer Performance lösten<br />
die drei starke Emotionen aus – auch<br />
bei der Jury, die kaum Worte fand.<br />
Ronja Merath begeisterte mit Poetry<br />
Slam und ausgefeilten Wortspielen. So<br />
machte sie aus Bewusstsein Bewusstschein.<br />
„Vor dem Urteil kommt das<br />
Denken, weil der Mensch das kann!“<br />
Alle Teilnehmer beeindruckten beim Jugendredewettbewerb in Reutte mit<br />
starken Worten.<br />
RS-Foto: Schretter<br />
Sätze wie dieser erstaunten und beeindruckten.<br />
Sofie Sissi Franz wagte<br />
sich an die Spontanrede, zog die Frage<br />
„Macht Arbeit krank?“ und bereitete<br />
sich fünf Minuten auf ihre Rede vor.<br />
Sofie, die neben der Schule als freie<br />
Mitarbeiterin bei der RUNDSCHAU<br />
und bei einem Discounter an der Kassa<br />
arbeitet, bezeichnete Arbeit als ihr<br />
Ventil, mit Problemen umzugehen.<br />
Doch ist sie überzeugt, dass „die Dosis<br />
von Arbeit das Gift macht“ und<br />
niemand 24/7 funktionieren muss.<br />
Hannah Feuersteins klassische Rede<br />
„Alles wird gut!“ war ihr zweiter Beitrag.<br />
Hannah war es wichtig, auch<br />
ihre zweite Rede vorzutragen, damit<br />
schlussendlich nicht in die Wertung<br />
zu kommen*, hielt sie nicht davon ab.<br />
Gott sei Dank, denn es wäre schade<br />
um diesen Beitrag gewesen.<br />
Nach sechs Beiträgen beriet sich die<br />
Jury über die Wertung. Nach der Pause,<br />
während der drei Sportvereine – Tennis,<br />
Badminton und MTBausserfern<br />
– Gelegenheit hatten, sich zu präsentieren,<br />
wurde diese bekanntgegeben.<br />
Platz 2 in der Kategorie „Klassische<br />
Rede ging an Hannah Feuerstein*,<br />
Platz 1 an Anna Praschberger. Als einzige<br />
Vertreterin entschied Sofie Sissi<br />
Franz die Kategorie „Spontanrede“<br />
für sich. Sophia Wilhelm, Dana Falger<br />
und Sofie Sissi Franz holten Platz drei<br />
in der Kategorie „Sprachrohr“. Platz<br />
zwei ging an Ronja Merath. Sandra<br />
Mittermayer, Sophie Wirth und Hannah<br />
Feuerstein entschieden die Kategorie<br />
„Sprachrohr“ für sich.<br />
Beim Jugendredewettbewerb 2025<br />
wird es eine Änderung geben: Carina<br />
Frei, die die Veranstaltung dreimal<br />
organisierte und moderierte, übergibt<br />
die Agenden in junge Hände. Teilnehmerin<br />
Sofie Sissi Franz wird die<br />
Veranstaltung 2025 organisieren und<br />
moderieren.<br />
Das Landesfinale des Jugendredewettbewerbs<br />
Tirol findet am 24. April,<br />
in Innsbruck statt.<br />
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10./11. April 2024<br />
RUNDSCHAU Seite 9