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Holzmarkt 2024/01

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AKTUELL<br />

TAG DES WALDES<br />

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© pixabay<br />

22. Laubholzversteigerung:<br />

Eiche weiter im Trend<br />

161 Waldbauern und Forstbetriebe nahmen an der 22. Laubholzversteigerung in<br />

Heiligenkreuz teil. Die derzeit guten Rahmenbedingungen im Laubholzbereich<br />

zeigen, dass sich der respektvolle Umgang, das Engagement und die Kompetenz<br />

bei der Waldbewirtschaftung bezahlt machen. So war die Wertholzversteigerung<br />

erneut ein voller Erfolg mit ausgezeichnetem Ergebnis. Trendholz Nummer eins<br />

ist nach wie vor die Eiche. Das höchste Gebot pro Festmeter erhielt eine Walnuss<br />

mit 3.<strong>01</strong>0 Euro.<br />

Bei der Laubholzsubmission wird das beste Holz der<br />

niederösterreichischen Waldbesitzer am internationalen<br />

<strong>Holzmarkt</strong> angeboten. Die Versteigerung ist<br />

ein Paradebeispiel dafür, was man in der Gemeinschaft<br />

schaffen kann. So bringt die Wertholzversteigerung,<br />

die von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich<br />

und dem Waldverband Niederösterreich<br />

gemeinsam ausgerichtet wird, zum einen Vorteile<br />

bei der Preisgestaltung mit sich, zum anderen<br />

schärft die Laubholzsubmission das Bewusstsein für<br />

den Wert der heimischen Hölzer.<br />

Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Vizepräsidentin<br />

Andrea Wagner erklärt: „Auch heuer ist<br />

am Submissionsgelände in Heiligenkreuz das Beste<br />

vertreten, was in unseren niederösterreichischen<br />

Wäldern zu finden ist. Die Laubholzversteigerung<br />

ist ein absolutes Highlight für bäuerliche Waldbesitzer.<br />

Besonders für kleinere Betriebe bietet diese<br />

Vermarktungsmöglichkeit die Chance, für außer-<br />

An der LLA Rotholz wurde schönstes Holz für die<br />

Erzeugung von Tonholz, Furnierholz oder Schindelholz<br />

sowie für die verschiedenen Verwendungen bei<br />

Tischlereien angeboten. Insgesamt wurden 270 Kubikmeter<br />

Fichte, 60 Kubikmeter Tanne, 125 Kubikmeter<br />

Lärche und 100 Kubikmeter Zirbe und Laubholz<br />

zur Versteigerung aufgelegt.<br />

Egal ob wunderschöne Lärche aus Landeck, langsam<br />

gewachsene Fichte aus Vorarlberg und Oberpinswand,<br />

seltene Eiben aus Strass, starke Tannen<br />

aus Namlos, zähe Zirben aus Längenfeld oder edler<br />

Riegelahorn aus Kramsach – der Waldverband Tirol<br />

bündelt wertvolle Stämme aus Tirol und Vorarlberg,<br />

damit sie für edle Anwendungen eingesetzt werden<br />

können.<br />

Die Holzversteigerung des Waldverband Tirol, die<br />

sogenannte Wertholzsubmission, hat heuer erstmals<br />

in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftlichen<br />

Lehranstalt Rotholz und ihrer Forstlichen<br />

Ausbildungsstelle stattgefunden. „Rotholz ist das<br />

gewöhnliche Qualitäten gute Preise zu erzielen. Wir<br />

können beobachten, dass die Nachfrage nach hoher<br />

Qualität besteht und auch die Bereitschaft da ist, dafür<br />

einen entsprechenden Preis zu zahlen. Das breite<br />

Angebot wissen nicht nur die Verarbeiter aus Österreich<br />

zu schätzen, sondern auch international wird<br />

gerne auf Holz aus Niederösterreich gesetzt.“<br />

Treffpunkt für Holzexperten aus dem In- und Ausland<br />

Die Qualität des angebotenen Holzes wird weiter<br />

über die österreichischen Grenzen hinaus geschätzt.<br />

Die Versteigerung ist längst zu einem wichtigen<br />

Treffpunkt für Holzexperten aus dem In- und Ausland<br />

geworden. So konnten dieses Jahr 26 Käufer<br />

aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowenien<br />

und der Schweiz begrüßt werden.<br />

Trendholz Eiche und Nuss<br />

Die Wertholzversteigerung zeigt, dass Laubhölzer<br />

Wertholzsubmission <strong>2024</strong>:<br />

Tanne erzielt Spitzenpreise<br />

(v.l.): Holz Schrimpl-Inhaber Franz Schrimpl, NÖ<br />

Waldkönigin Monalisa, NÖ Waldverband-Obmann Franz<br />

Fischer, Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin<br />

Andrea Wagner, Abt des Stiftes Heiligenkreuz Maximilian<br />

Heim.<br />

in hoher Qualität ständig gefragt sind. „Die Waldbesitzer<br />

liefern ihre schönsten Stämme zum Submissionsplatz<br />

und bieten diese den Käufern zur<br />

Besichtigung an. Diese können aus einem breiten<br />

Angebot die Stämme nach ihren Anforderungen auswählen<br />

und bewerten“, erläutert Franz Fischer, Obmann<br />

des Niederösterreichischen Waldverbandes.<br />

In den vergangenen Jahren ging der Trend hin zu<br />

dunklem Holz. Dies machte sich auch dieses Jahr<br />

bei den angebotenen Holzarten deutlich bemerkbar.<br />

„Den Hauptteil des heuer zu vermarktenden Holzes<br />

machte die Eiche aus. Neben den derzeit viel gefragten<br />

Klassikern werden aber auch immer wieder neue<br />

Baumarten angeboten, um die Nachfrage nach diesen<br />

zu testen. Insbesondere die Baumhasel erzielte<br />

heuer ein Top-Ergebnis“, so Fischer. Den absoluten<br />

Spitzenpreis erzielte eine Eiche mit 7.257,60 Euro.<br />

Den höchsten Festmeterpreis erreichte eine Walnuss<br />

mit 3.<strong>01</strong>0 Euro pro Festmeter.<br />

Auch heuer wurden die besten Holzstämme aus Tirol und Vorarlberg auf einen<br />

Versteigerungsplatz zum Kauf angeboten. In den letzten 11 Jahren wurden so<br />

4.500 Kubikmeter Wertholz vermarktet und 1,5 Mio. Euro an die Waldbäuerinnen<br />

und Waldbauern ausgezahlt.<br />

Zentrum der Forstlichen Ausbildung im Westen Österreichs.<br />

Die Wertholzversteigerung des Waldverbandes<br />

stärkt diese einzigartige Stellung der Schule,<br />

und jede Schülerin und jeder Schüler kriegt die Wichtigkeit<br />

der optimalen Holzvermarktung als Einkommensquelle<br />

für den eigenen Betrieb kennen“, freut<br />

sich Waldverbandsobmann Josef Fuchs über die neu<br />

geschaffene Zusammenarbeit.<br />

„Die Wertholzsubmission bringt besonders schön<br />

gewachsenes Holz mit den richtigen Kaufinteressenten<br />

zusammen. Das Holz wird damit seiner edelsten<br />

Verwendung zugeführt und erzielt dadurch Spitzenpreise“,<br />

freut sich Präsident Josef Hechenberger<br />

über die erzielte Wertschöpfung in Höhe von über<br />

200.000 Euro. Dazu haben alle angebotenen Baumarten<br />

beigetragen. So war die langsam gewachsene,<br />

holzfehlerfreie Fichte auch heuer wieder besonders<br />

nachgefragt. Mit 717 Euro pro Kubikmeter hat diese<br />

Baumart wieder den höchsten Preis erzielt. Bei der<br />

Tanne wurde der Spitzenstamm um 680 Euro pro Kubikmeter<br />

verkauft und damit einen Wert erreicht, der<br />

bis vor Kurzem noch undenkbar war. Diese Stämme<br />

hatten alles, was ein Hersteller von Instrumentenholz<br />

braucht. Sie sind langsam gewachsen und haben<br />

die Äste im Stammbereich schon früh verloren.<br />

Da sie von keinen Starkwinden oder schwerem Nassschnee<br />

gestört wurden, konnten die Bäume auch<br />

regelmäßig wachsen. Die erzielten Durchschnittspreise<br />

von 270 Euro liegen beim Drei- bis Vierfachen<br />

des Normalpreises, wenn man Tannen- und Stärkeabschlag<br />

berücksichtigt.<br />

Die Lärche und die Zirbe haben ebenfalls beachtliche<br />

Preise erzielt. Der Spitzenpreis von 588 Euro pro<br />

Kubikmeter und der Durchschnittspreis von 304 Euro<br />

zeigt, wie gefragt schön gefärbte, regelmäßig gewachsene<br />

Lärche ist. Auch bei der Zirbe konnte trotz<br />

geringerer Nachfrage ein Durchschnittspreis von 456<br />

Euro netto erzielt werden.<br />

© Georg Pomaßl/LK Niederösterreich<br />

© proHolz Tirol<br />

Rund 250 interessierte Personen füllten den Saal und lauschten den Ausführungen des<br />

Architekten DI Reinhard Kropf<br />

Skandinavien erfolgreich<br />

in Alpbach<br />

proHolz Tirol organisierte zum Jahresauftakt als Teil des<br />

Programmes der 53. Bildungswoche der österreichischen<br />

Holzbau- und Zimmermeister in Alpbach einen mit<br />

regem Interesse besuchten Vortragsabend zum Thema<br />

„Skandinavische Architekturkonzepte – Methoden und<br />

Beispiele im Holzbau“.<br />

Mit großem Zulauf fanden sich rund 250 Personen zum Vortrag und anschließendem<br />

Austausch im Congress Centrum Alpbach ein. Die proHolz-Verantwortlichen<br />

Kurt Ziegner und Rüdiger Lex plädierten in ihren Eingangsstatements und<br />

Grußworten nachdrücklich für die Chancen und Möglichkeiten, die sich durch die<br />

Nutzung des nachhaltigen Baustoffs Holz ergeben. Der diesjährige Gastvortragende<br />

Arch. DI Reinhard Kropf, Mitbegründer des norwegischen Architekturbüros<br />

Helen&Hard, zeigte anschließend anhand eines Werksüberblicks einprägsame<br />

und beispielhafte Holzbau-Projekte für dessen Anwendung in der Praxis und gab<br />

Impulse für innovative Planungen.<br />

Er selbst studierte an der TU-Graz und der Architektur- und Designhochschule<br />

AHO in Oslo und gründete im Jahr 1996 gemeinsam mit Siv Helene das Architekturbüro<br />

Helen & Hard. Das multikulturelle Team mit 26 MitarbeiterInnen konzentriert<br />

sich auf nachhaltig gestaltete Projekte, die von Einfamilienhäusern bis<br />

hin zu Großbauprojekten und Stadtentwicklungen reichen. Zusätzlich zu seiner<br />

Tätigkeit als Architekt unterrichtet Reinhard Kropf auch an verschiedenen Universitäten<br />

in den USA, in China und in Europa.<br />

Die Vielseitigkeit von bereits umgesetzten Holzbauprojekten war eindrucksvoll<br />

in Kleinprojekten, Wohnbauten und auch in Vorhaben wie der Sanierung des Bürogebäudes<br />

„Innoasis“ in Stavanger aus den 1970er-Jahren zu sehen. Dort wurde<br />

im Innenraum die Stahlbetonstruktur des Bestandsgebäudes durch eine Holzkonstruktion<br />

ergänzt und durch den Einsatz von Holz mehr Aufenthaltsqualität<br />

geschaffen. Holzstrukturen sind dadurch mehr als nur Struktur, sie sind Architektur<br />

und verbinden mehrere Funktionen miteinander.<br />

Holzbau stiftet Identität<br />

Der äußerst informative Abend war geprägt vom Blick über den eigenen Tellerrand<br />

und durch skandinavische Impulse beim Bauen mit Holz. Die große Bedeutung<br />

hinsichtlich Nachhaltigkeit und Innovationskraft verdeutlichte Architekt<br />

Kropf überzeugend. Das mit dem Tiroler Holzbaupreis ausgezeichnete Co-Housing<br />

Projekt Vindmøllebakken in Stavanger, in dem der Architekt selbst aktiver<br />

Bewohner ist, lässt 13 m 2 jeder Wohnung in die selbstorganisierten Gemeinschaftsflächen<br />

und Räume einfließen und schafft so ein Verantwortungsgefühl für<br />

Gemeinschaftsbereiche. Die Ergebnisse aus einem Partizipationsprozess flossen<br />

2021 in die Gestaltung des nordischen Pavillons der Architekturbiennale in Venedig<br />

ein und zeigen, wie viele Projekte des Büros, dass materielle und soziale<br />

Nachhaltigkeit ineinandergreifen.<br />

Das mit großer Aufmerksamkeit lauschende Publikum wurde im Anschluss an<br />

die Veranstaltung zum Netzwerken eingeladen und es diskutierte noch lange angeregt<br />

über im Vortrag gezeigte Projekte. <br />

www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2024</strong><br />

1/<strong>2024</strong>

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