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Holzmarkt 2024/01

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© pixabay<br />

Jetzt wird‘s bunt!<br />

Die Idee des Bleistifts ist etwa 5000 Jahre alt. Schon die alten Ägypter fertigten Schreibwerkzeuge aus Schilf-, Papyrus- oder Bambusrohr, in das flüssiges Blei<br />

gegossen wurde. Der „Bleistift“ wurde um 1550 erfunden und im nordenglischen Keswick erstmals ab 1558 gefertigt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

wurden in Holz eingefasste Graphitstäbe in vielen Ländern verwendet. Man hielt den Graphit damals für Bleierz, woraus sich der missverständliche Name Bleistift<br />

ableitet.<br />

Der Buntstift entwickelte sich spätestens ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Holzgefasste Röthel- und Pastellstifte eroberten den Markt. Diese ließen sich<br />

jedoch schlecht spitzen, die Mine brach oder die Farbe haftete nicht gut auf Papier. 1834 gelang es dem Nürnberger Bleistiftmacher Johann Sebastian Staedtler,<br />

einen holzgefassten roten Farbstift mit Ölkreidemine herzustellen, der sich gleich dem Bleistift fein spitzen ließ, ohne dass die Mine zerbrach. Die von ihm 1835<br />

gegründete Firma J.S. Staedtler spezialisierte sich auf die Produktion dieses neuen holzgefassten Farbstifts. 1860 stellte das Unternehmen Farbstifte unter der<br />

Produktmarke „Creta Polycolor“ in 100 verschiedenen Farben her.<br />

Lange Zeit wurde für Bunt- und Bleistifte Zedernholz verwendet, da dies relativ weich ist und einen gleichmäßig Faserverlauf sowie nur wenige Astlöcher aufweist.<br />

Dadurch lassen sich die Stifte leicht anspitzen. Doch Zedernholz ist ein sehr hochwertiges Holz, das nur langsam wächst und deshalb recht teuer ist. Darum stieg<br />

man mit der Zeit auf andere, günstigere Holzarten wie Pinie, Ahorn oder Linde um.<br />

Um einen Holzstift herzustellen, wird in ein Holzbrett eine Nut gefräst, in die die Farbmine eingelegt wird. Danach wird ein zweites Brett mit Nut aufgepresst. Wird<br />

die Mine zusätzlich mit dem Holz verleimt, wird der Buntstift besonders bruchfest. Ist alles ausgehärtet, werden die einzelnen Stifte aus den Holzbrettern herausgefräst<br />

und es entstehen runde oder Dreikant-Stifte. Ihre Fassung kann naturbelassen bleiben oder das Holz wird lackiert.<br />

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