Vis à Vis | Ausgabe 53 | März & April 2024

Foto: Beate Sailer
entwickelt und die Mutter beschloss daraufhin,
eigenes Gebäck herzustellen. Über
eine Ausbildung im Bäckereihandwerk
verfügt Sailer nicht. Die gelernte Schneiderin
brachte sich ihre Fähigkeiten selbst
bei. Unter anderem absolvierte sie Kurse
beim Hersteller des Backhäuschens, das
die Familie 2020 errichten ließ. Dabei wurde
klar: Brot aus dem Holzofen ist eine
Kunst für sich.
Zwölf Laibe haben im Ofen Platz
Schon um acht Uhr morgens beginnt Sailer
mit dem Einschüren. Fichtenholz hat
die ideale Brenndauer. Dreimal füttert
die Untereglfingerin den Ofen mit jeweils
vier bis fünf Kilogramm Holz. Das hat ihr
Mann zuvor in gleich große Stücke zerteilt,
weil sich die Temperatur so besser
abschätzen lässt. Bei 250 Grad kommt
das Brot hinein. Zwölf Laibe haben Platz.
An so einem Backtag verbraucht Sailer
bis zu 15 Kilogramm Mehl, das sie von der
Off-Mühle in Sindelsdorf bezieht. So bunt
wie deren Sortiment sind auch die Backwaren:
nussiges Ruchmehlbrot, deftiges
Roggenvollkornbrot oder Emmerbrot mit
herber Note.
Je nach Jahreszeit kommen noch Osterlämmer
oder Raunudeln hinzu. „Am beliebtesten
ist das Bauernbrot mit Hefeteig“,
erklärt die 61-Jährige.
Spende an den Hospizverein im Pfaffenwinkel.
Experimente und Berechnungen
Bis ihre Erzeugnisse gut gelangen, hat
sie viel experimentiert. Etliche Faktoren
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