Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik
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»bedeutenden Aufschwungs« in der Steigerung der Produktivkräfte im Kapitalismus durch neue<br />
Verfahren und neue Formen der Organisation der Arbeit (Fließband) auf allgemeinökonomischer<br />
Ebene eine Zunahme der Bedeutung des Weltmarktes und damit auch der Weltmarktkonkurrenz<br />
mit ihrer Gefahr der imperialistischen Kriege konstatiert. Innerhalb der kapitalistischen Nationen<br />
führe <strong>die</strong> Entwicklung der Technik zu immer weiterer Ausdehnung der »kapitalistischen Mono-<br />
pole«.<br />
»Gleichzeitig macht sich auch ein Anwachsen der staatskapitalistischen Tendenzen bemerkbar, sowohl in der Form<br />
des Staatskapitalismus im ursprünglichen Sinne <strong>die</strong>ses Wortes (staatliche Elektrizitätswerke, kommunale Industrie-<br />
und Transportunternehmungen) als auch in der Form des immer stärkeren Verwachsens der Unternehmerorganisati-<br />
onen mit den Organen der Staatsgewalt.« 48<br />
Die Wirkung der technischen Entwicklung und Rationalisierung auf <strong>die</strong> Arbeiterklasse wurde vor<br />
allen Dingen in der Freisetzung von Arbeitskräften und der Ersetzung von qualifizierten Arbeits-<br />
kräften durch unqualifizierte gesehen. Damit ist <strong>die</strong> industrielle Reservearmee als das zentrale<br />
Element der <strong>Verelendungstheorie</strong>, wie sie aus den bekannten Stellen im >Kapital< hergeleitet<br />
wird, auch auf <strong>die</strong> Phase der technischen Entwicklung während der >allgemeinen Krise< übertra-<br />
gen worden.<br />
Darüber hinaus hob <strong>die</strong> Kommunistische Internationale aber ein Element in der Analyse des<br />
technischen Fortschritts besonders akzentuiert hervor:<br />
»Sogar in solchen Ländern, wo <strong>die</strong>ser technische Fortschritt festzustellen ist, Ist <strong>die</strong> Rationalisierung, <strong>die</strong> zu einer<br />
ungeheuren Vergrößerung der Produktivkräfte führt, mit der größten Intensivierung der Arbeit, der mörderischen<br />
Steigerung des Arbeitstempos, dem schlimmsten Raubbau an der lebendigen Arbeitskraft verbunden.« 49<br />
Zum erstenmal treffen wir hier <strong>die</strong> Veränderungen im Produktionsprozeß selbst als ein zentrales<br />
Element in der nach Marxschen <strong>Verelendungstheorie</strong>, während doch vorher vor allem <strong>die</strong> Ver-<br />
schlechterung der Lage der Arbeiter außerhalb des Produktionsprozesses durch Arbeitslosigkeit,<br />
Dequalifizierung und niedrigen Lohn im Vordergrund stand. Die Akzentverschiebung muß als<br />
ein Ergebnis der Erfahrungen mit der Rationalisierung Ende der zwanziger Jahre angesehen wer-<br />
den und ist von da an in allen Analysen zur Lage der Arbeiterklasse im Kapitalismus <strong>die</strong> zentrale<br />
Argumentationslinie, wenn in Richtung auf <strong>Verelendungstheorie</strong> argumentiert wird.<br />
Am deutlichsten und klarsten läßt sich <strong>die</strong>ser neue Argumen-<br />
48 Zit. ebd., S. 14,15.<br />
49 Ebd., S. 16.<br />
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