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Georg Wydra Sportpädagogik zwischen schulischer Pflicht ...

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Sportunterricht <strong>zwischen</strong> <strong>schulischer</strong> <strong>Pflicht</strong> und freizeitlicher Spaßorientierung 20<br />

in den 60-er und 70-er Jahren beigetragen. Im zweiten Teil seiner Studien<br />

zur Didaktik der Leibeserziehung beschreibt er die Grundstruktur<br />

des didaktischen Feldes (Schmitz, 1970).<br />

Er analysiert welchen Beitrag die Leibeserziehung für die Bildung des<br />

Menschen leisten kann. Er tut das schon damals, um die Legitimation des<br />

Schulfaches Leibeserziehung als auch der universitären Ausbildung wissenschaftlich<br />

abzusichern.<br />

„Will die didaktische Theorie ernst genommen werden, kann sie sich bei<br />

aller allgemeinen Neigung zur Beschränkung auf die konkreten Gegebenheiten<br />

des erlebten Vollzugs nicht aus der Beschäftigung mit den<br />

konstitutiven Seinsverhältnissen des Menschen entlassen“ (Schmitz,<br />

1970, S. 13).<br />

Um die Bildungsgehalte der Leibeserziehung zu verdeutlichen beschäftigt<br />

er sich intensiv mit den für die Erziehung konstitutiven anthropologischen<br />

Kategorien der Ganzheit, der Entwicklung und Soziabilität.<br />

Unter Leib wird nicht nur der Körper verstanden, sondern der „beseelte,<br />

von einem geistigen Prinzip her geprägte und durchwohnte Körper“ (S.<br />

63). Aus dieser Betrachtungsweise ergibt sich die Begründung für die<br />

Gültigkeit des anthropologischen Aspektes der Ganzheit. Bewegung ist<br />

nicht nur Bewegung des Körpers, sondern immer auch Selbst-Bewegung.<br />

Alle Bemühungen, die einseitig nur das Intellektuelle oder das Körperliche<br />

in den Blick nehmen, widersprechen dem Grundanliegen einer ganzheitlichen<br />

Erziehung. Leibeserziehung kommt dem Dualismus des Leiblichen<br />

entgegen. Deshalb ist die Leibeserziehung Bestandteil jeglicher<br />

Erziehung. Entwicklungsgerechte Leibeserziehung vermag des Weiteren<br />

die Entwicklung des Menschen in seiner Ganzheit positiv zu beeinflussen.<br />

Die anthropologische Kategorie der Soziabilität bringt den Doppelaspekt<br />

des Menschen als Individuum und Sozialwesen zum Ausdruck.<br />

Leibeserziehung bietet viele Möglichkeiten, um sowohl die Individualität<br />

des Menschen beispielsweise in der Gymnastik zu fördern, als auch um<br />

die Sozialisierung beispielsweise durch Mannschaftsspiele zu fördern.<br />

Diese anthropologischen Kategorien stellen die Begründung des Bildungsauftrages<br />

dar. In einem nächsten Schritt hat Schmitz die Strukturprinzipien<br />

der Leibesübungen, in denen sich die Leibeserziehung aktualisiert,<br />

analysiert. Als Strukturprinzipien identifiziert er die Bewegung, das<br />

Spiel und den Wetteifer. Diesen Strukturprinzipien werden bestimmte,<br />

für die Erziehung bedeutsame Dispositionen zugeordnet. Das Strukturprinzip<br />

der Bewegung ist mit der Disposition des Gestaltens, das Spiel

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