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Schweigen ist Silber,<br />
Reden ist Gold!<br />
Unternehmenskommunikation für Mittelständler:<br />
mit schlankem Budget Reputation<br />
steigern und Vertrieb unterstützen.<br />
VON P ROF. MICHAEL B ÜRKER UND<br />
C HRISTIAN K RAUSE<br />
Große Bedeutung, erstklassige<br />
Produkte – geringe Bekanntheit.<br />
Der Mittelstand<br />
bildet das Rückgrat der deutschen<br />
Wirtschaft. Rund zwei<br />
Drittel aller Angestellten und Arbeiter<br />
sind hier beschäftigt. Viele Unternehmen<br />
sind Weltmarktführer – <strong>als</strong> „Hidden<br />
Champions“. <strong>Die</strong> Wahr nehmung<br />
der Wirtschaft in der Öffentlichkeit bestimmen<br />
allerdings Großkonzerne.<br />
Doch heute sind auch mittelständische<br />
Unternehmen auf positive Aufmerksamkeit<br />
ihrer Ziel- und Anspruchsgruppen<br />
angewiesen. Sie schafft Wettbewerbsvorteile<br />
und hilft bei der Differenzierung.<br />
Strategische Unternehmenskommunikation<br />
ermöglicht Mittelständlern,<br />
mit geringem Etat Reputation<br />
und Markstellung zu stärken.<br />
Positives Bild vermitteln<br />
Kunden können sich durch Internet<br />
bzw. Social-Media heute unkompliziert<br />
über Unternehmen informieren, Produkte<br />
vergleichen und Bewertungen zu<br />
Rate ziehen. Davon sind nicht nur<br />
Großkonzerne betroffen, sondern auch<br />
Mittelständler. Umso wichtiger ist ein<br />
positives Bild in Medien und Öffentlichkeit.<br />
Allerdings sind viele mittelständische<br />
Unternehmen in ihrer Kommunikation<br />
eher defensiv ausgerichtet.<br />
Entsprechend gering ist die Bedeutung<br />
der Unternehmenskommunikation in<br />
der Firmenhierarchie.<br />
WERBUNG + KOMMUNIKATION<br />
Vergebene Chancen<br />
Trotzdem sind rund drei Viertel der<br />
Kommunikationsverantwortlichen mittelständischer<br />
Unternehmen davon über -<br />
zeugt, dass PR einen wesentlichen Faktor<br />
für den Betriebserfolg darstellt.<br />
Eine eigene Abteilung für Unternehmenskommunikation<br />
existiert allerdings<br />
nur in Ausnahmefällen, insbesondere<br />
bei Firmen mit weniger <strong>als</strong><br />
100 Mitarbeitern (Studie Mittelstands-<br />
PR in Deutschland, Hochschule Osna -<br />
brück 2011). Häufig ist PR bei der Geschäftsführung<br />
angesiedelt. <strong>Die</strong> Folge:<br />
Kommunikation geht in der Fülle der<br />
Aufgaben unter oder wird vernachlässigt.<br />
Zudem ist sie oft auf Marketing<br />
bzw. Werbung beschränkt. Ein eigenes<br />
„Strategische<br />
Unternehmenskommunikationermöglicht<br />
Mittelständlern,<br />
mit geringem Etat<br />
Reputation und<br />
“<br />
Marktstellung<br />
zu stärken.<br />
Michael Bürker, Professor für<br />
Public Relations und Kommunikationsmanagement<br />
an der MHMK<br />
Macromedia Hochschule für<br />
Medien und Kommunikation<br />
PR-Budget steht nicht einmal in der<br />
Hälfte der Fälle zur Verfügung (Studie<br />
Institut für Kommunikation im Mittelstand,<br />
2010). Das Ergebnis ist, dass<br />
Öffentlichkeitsarbeit meist nur erfolgt,<br />
wenn Mittel aus anderen Etats übrig<br />
bleiben – was vergebene Chancen<br />
bedeutet, bietet PR doch die Möglichkeit,<br />
auch mit geringerem finanziellen<br />
Einsatz in der Berichterstattung in<br />
Tages- und Wirtschaftspresse sowie<br />
Fachmedien zu erscheinen. So ist<br />
die Buchung einer Anzeige zumeist<br />
wesentlich teurer <strong>als</strong> Redaktion und<br />
Versand einer Pressemitteilung, die zu<br />
einem redaktionellen Bericht führt.<br />
Verhalten von Ziel- und Anspruchsgruppen<br />
positiv beeinflussen<br />
Neben dem niedrigeren Preis zeichnen<br />
sich redaktionelle Berichte – anders<br />
<strong>als</strong> Anzeigen – zusätzlich durch<br />
hohe Glaubwürdigkeit aus. Positive Berichterstattung<br />
erwirkt neben größerer<br />
Bekanntheit und stärkerem Wiedererkennungswert<br />
auch eine Verbesserung<br />
des Images und höheres Vertrauen –<br />
<strong>als</strong>o insgesamt Reputationssteigerung.<br />
Langfristig kann somit das Verhalten<br />
der Ziel- und Anspruchsgruppen positiv<br />
beeinflusst werden, was im Idealfall<br />
zu höherer Kauf und Empfehlungsbereitschaft<br />
führt.<br />
Um dieses zu erwirken, sind mittelständische<br />
Unternehmen gefordert,<br />
effiziente PR- und Kommunikationsstrategien<br />
mit fest definierten Budgets<br />
zu erarbeiten. Kern der Strategie ist die<br />
Ausrichtung der Kommunikationsak -<br />
tivitäten auf die Unternehmensziele.<br />
Eine fundierte Analyse der Stärken<br />
und Schwächen sowie Chancen und<br />
Risiken bildet die Basis für die Festlegung<br />
von Kommunikationszielen und<br />
Botschaften.<br />
Klassische Medienarbeit ist<br />
wichtigste Disziplin<br />
Mit der Maßnahmenplanung folgt<br />
der Wechsel von der Strategie auf die<br />
operative Ebene. Jetzt geht es darum,<br />
DEZEMBER 2011 w.<strong>news</strong><br />
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