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BUNDESKARTELLAMT BESCHLUSS In dem Verwaltungsverfahren ...

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führenden Marken sowie eine Handelsmarke zu führen. Die Antworten spiegelten<br />

vielmehr die Auffassung wider, dass man <strong>dem</strong> Verbraucher auch zukünftig ein mög-<br />

25<br />

lichst umfassendes Angebot aller Marken bieten müsse.<br />

64. Im Übrigen wurde von den Beigeladenen vorgebracht, dass sich beide Unter-<br />

nehmen auch im Hinblick auf ihre Vertriebsstärken hervorragend ergänzen würden.<br />

Colgate verfüge über eine starke Vertriebsmannschaft, die eng mit <strong>dem</strong> Handel zu-<br />

sammenarbeite und <strong>dem</strong> Handel viele Werbeaktionen anbiete. Gaba, das seine Pro-<br />

dukte zunächst nur über die Apotheken verkauft und etabliert habe, verfüge <strong>dem</strong>ge-<br />

genüber über großen Einfluss auf die Meinungsbildung bei den Zahnärzten. Das Un-<br />

ternehmen habe einen starken Dentalaußendienst, der die Zahnärzte regelmäßig<br />

besuche und mit wissenschaftlichen Studien und Proben versorge. Da der End-<br />

verbraucher – dessen Verhalten auf das des Handels durchschlägt – nicht selbst ab-<br />

schließend beurteilen könne, ob eine Zahnpasta den von ihr versprochenen Nutzen<br />

auch tatsächlich bringt, komme der Empfehlung des Zahnarztes in diesem Bereich<br />

eine erhebliche Bedeutung zu.<br />

65. <strong>In</strong> diesem Zusammenhang ist allerdings festzustellen, dass der Zugang zu den<br />

Zahnärzten – entgegen <strong>dem</strong> Vorbringen der Beigeladenen – vorliegend keine Markt-<br />

zutrittsschranke für die anderen Unternehmen im Markt darstellt. Denn auch wenn<br />

Zahnärzte nur eine begrenzte Zahl von Vertretern empfangen, steht der Zugang zu<br />

den Zahnärzten grundsätzlich allen Unternehmen am Markt offen. Gaba stehen in-<br />

soweit keinerlei Exklusivrechte zu. Zu<strong>dem</strong> kann es nicht als gesichert angesehen<br />

werden, dass es Colgate tatsächlich gelingt, die durch die Zahnärzte vermittelte<br />

zahnmedizinische Wirkung der Gaba-Produkte auch für die bisherigen Colgate-<br />

Produkte nutzbar zu machen. Von Seiten eines der befragten Handelsunternehmen<br />

wurde insoweit sogar geltend gemacht, dass der umgekehrte Fall eintreten könne.<br />

Da ein Konsumgüterhersteller wie Colgate das Konzept der hochpreisigen medizini-<br />

schen Zahnpflege von Gaba nicht weiterführen könne, bestehe bei den Gaba-<br />

Produkten die Gefahr einer Markenerosion und des Preisverfalls. Die Substituierbar-<br />

keit der Produkte durch andere Marken werde zunehmen.

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