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BUNDESKARTELLAMT BESCHLUSS In dem Verwaltungsverfahren ...

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schen 1998 und 2002 deutlich verschoben haben. So konnte nach den von der Be-<br />

schlussabteilung erhobenen Daten allein GSK die Marktstellung kontinuierlich und<br />

signifikant ausbauen (von deutlich unter 20 % im Jahr 1998 auf 25-30 % im Jahr<br />

2002). Demgegenüber ist der Marktanteil von Gaba nur leicht gestiegen und der<br />

Marktanteil von Colgate sank im genannten Zeitraum um mehrere Prozentpunkte.<br />

27<br />

Auch andere strukturelle Faktoren sprechen gegen die Annahme eines wettbewerbs-<br />

losen Oligopols der führenden drei Zahnpasta-Anbieter vor <strong>dem</strong> Zusammenschluss.<br />

Letztlich kann allerdings offen bleiben, ob die Oligopolvermutung bereits vor <strong>dem</strong><br />

Zusammenschluss als widerlegt anzusehen ist, weil die Beteiligten jedenfalls nach-<br />

gewiesen haben, dass die Wettbewerbsbedingungen nach <strong>dem</strong> Zusammenschluss<br />

wesentlichen Wettbewerb erwarten lassen 21 .<br />

bb) Nach <strong>dem</strong> Zusammenschluss<br />

69. Nach <strong>dem</strong> Zusammenschluss erfüllen die Zusammenschlussbeteiligten und GSK<br />

die Duopolvermutung des § 19 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 GWB. Darüber hinaus decken<br />

diese Anbieter unter Einbeziehung des nächststärksten Anbieters Procter & Gamble<br />

sogar mehr als zwei Drittel des Marktes ab, womit die Vermutung des § 19 Abs. 3 S.<br />

2 Nr. 2 GWB ebenfalls erfüllt ist. Die führenden zwei bzw. drei Anbieter könnten auch<br />

als Gesamtheit im Verhältnis zu den übrigen Wettbewerbern eine überragende<br />

Marktstellung im Sinne von § 19 Abs. 2 Nr. 2 GWB innehaben. Hierfür spricht der<br />

hohe Marktanteilsvorsprung gegenüber den stärksten Außenseitern Procter &<br />

Gamble (bei Vorliegen eines Duopols) bzw. Lever Fabergé (bei Vorliegen eines Oli-<br />

gopols mit drei Mitgliedern). Der Marktanteil von Procter & Gamble liegt unter 15 %,<br />

der entsprechende Anteil von Lever Fabergé unter 10 %.<br />

70. <strong>In</strong>des kann offen bleiben, ob nach <strong>dem</strong> Zusammenschluss von einem Duopol<br />

zwischen diesen fusionierten Anbietern und GSK oder von einem Oligopol mit Proc-<br />

ter & Gamble als drittem Anbieter auszugehen ist. Die anmeldenden Unternehmen<br />

haben jedenfalls nachgewiesen, dass die Wettbewerbsbedingungen auf <strong>dem</strong> Zahn-<br />

pastamarkt zwischen den drei führenden Anbietern Gaba/Colgate, GSK und Procter<br />

21 Hierzu unten Rz. 69 ff.

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