BUNDESKARTELLAMT BESCHLUSS In dem Verwaltungsverfahren ...

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& Gamble auch nach dem Zusammenschluss wesentlichen Wettbewerb erwarten lassen: 28 (1) Entwicklung der Marktanteile 71. Die Marktanteile der Oligopolmitglieder entwickelten sich zwischen 1998 und 2002 sehr unterschiedlich. Während Colgate und Procter & Gamble deutliche Markt- anteilsverluste hinnehmen mussten, blieb der Marktanteil von Gaba im wesentlichen unverändert. Demgegenüber konnte der vor dem Zusammenschluss führende Wett- bewerber GSK erhebliche Marktanteilszuwächse verbuchen. Nach dem Zusammen- schluss bestehen zwischen den führenden Anbietern auch starke Asymmetrien hin- sichtlich der Marktanteile (Colgate/Gaba 25 - 35 %, GSK 25 - 30 %, Procter & Gamble 10 - 15 %). Der bisher führende Anbieter GSK wird von den Zusammen- schlussbeteiligten nunmehr auf die 2. Stelle verwiesen. Die Verschiebung der Kräfte- verhältnisse im Oligopol und die Asymmetrien der Marktanteile lassen nach dem Zu- sammenschluss das Fortbestehen wesentlichen Wettbewerbs zwischen diesen An- bietern erwarten. Insbesondere GSK ist in Anbetracht seiner bisher unangefochtenen Marktstellung, dokumentiert in den Marktanteilszuwächsen der letzten Jahre, sowie seiner ökonomischen Ressourcen auch zukünftig in der Lage, den Verhaltensspiel- raum des nach Vollzug des Zusammenschlusses führenden Anbieters Colgate/Gaba wirksam zu begrenzen. (2) Ausländische Marktverhältnisse 72. Asymmetrien weist das Oligopol auch bei Betrachtung der übrigen europäischen Märkte auf, in denen seine Mitglieder tätig sind. GSK war bis zum Zusammenschluss von Colgate und Gaba Marktführer in Deutschland, aber auch in Österreich, Belgien und den Niederlanden, rangiert dafür aber in Frankreich, Italien und Spanien nur an 4. Stelle. Der Oligopol-Außenseiter Lever Fabergé (Marktanteil 2002: 5-10 %) lag vor dem Zusammenschluss in Deutschland nur auf Platz 5, war jedoch im Jahr 2002 in Frankreich und Italien Marktführer.
29 (3) Finanzkraft 73. Die Mitglieder des Oligopols weisen – wie oben bereits dargestellt – erhebliche Unterschiede in ihren ökonomischen Ressourcen auf. Lever Fabergé erzielte einen weltweiten Konzernumsatz, der vier mal so groß ist wie der zusammengefasste Um- satz von Colgate/Gaba. Auch GSK ist rund drei mal so stark wie Colgate/Gaba. (4) Produktionsstrukturen 74. Die Oligopolmitglieder besitzen heterogene Produktionsstrukturen. Während Col- gate und Gaba schwerpunktmäßig im Bereich Mundpflege tätig sind, bieten die Wettbewerber Procter & Gamble, Henkel und Lever Fabergé auch Körperpflege-, Haarpflege- und Haushaltsprodukte an; Procter & Gamble und Lever Fabergé daneben auch noch Lebensmittel. Schwerpunkt von GSK ist der pharmazeutische Bereich. Alle Anbieter haben erfolgreich eine Vielzahl bekannter Marken auf dem Markt durchgesetzt. (5) Verflechtungen mit Wettbewerbern 75. Zwischen den Zusammenschlussbeteiligten und den Hauptwettbewerbern bestehen auf dem deutschen Zahnpastamarkt keine strukturellen oder personellen Ver- flechtungen, die ein paralleles Wettbewerbsverhalten begünstigen könnten. (6) Heterogenität des Produkts 76. Bei Zahnpasta handelt es sich um ein relativ heterogenes Produkt, das nach In- haltsstoffen, Geschmack und Darreichungsform sehr differenziert ist und ständig wei- terentwickelt wird, um insbesondere auch im Falle von Mundkrankheiten wie Karies und Parodontitis vorbeugend oder lindernd einsetzbar zu sein. (7) Preisentwicklung 77. Die vom Bundeskartellamt durchgeführten Ermittlungen zur Preisentwicklung der umsatzstärksten Produkte der Anbieter von Zahnpasta zwischen den Jahren 1998
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