BUNDESKARTELLAMT BESCHLUSS In dem Verwaltungsverfahren ...

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(1) Entwicklung der Marktanteile
87. Die Marktanteile der Mitglieder des Duopols entwickelten sich in den letzten fünf
Jahren sehr unterschiedlich. Colgate musste in dieser Zeit einen Rückgang ihres
Marktanteils von ursprünglich 5 - 10 % hinnehmen. GSK konnte seinen hohen Markt-
anteil von anfangs über 60 % nicht behaupten und hielt 2002 einen Anteil von über
50 %. Dagegen stieg der Marktanteil von Gaba im gleichen Zeitraum von zunächst
15 - 20 % auf über 20 % im Jahr 2002.
(2) Finanzkraft
88. Ein etwaiges Duopol auf dem Markt für kosmetische Mundwässer wäre hinsicht-
lich der Marktanteile und ökonomischen Ressourcen, gemessen an der erzielten Ge-
samtumsätzen der beteiligten Konzerne, auch nach der Übernahme von Gaba durch
Colgate stark asymmetrisch. Dies spricht vorliegend gegen das Aufkommen eines
„Gruppenbewusstseins“ zwischen GSK und den wesentlich schwächeren Zusam-
menschlussbeteiligten und für ein individuelles wettbewerbliches Verhalten beider
Marktteilnehmer, da GSK keine Veranlassung sehen dürfte, Rücksicht auf die Zu-
sammenschlussbeteiligten oder gar auf andere Wettbewerber zu nehmen.
(3) Schwerpunkte geschäftlicher Aktivitäten
89. Die Mitglieder des Duopols besitzen heterogene Schwerpunkte ihrer geschäftli-
chen Aktivitäten (Colgate/Gaba: Schwerpunkt Mundpflege; GSK: Schwerpunkt
Pharmazie). GSK besitzt zudem eine starke Stellung auf dem benachbarten Markt für
medizinisches Mundwasser.
(4) Preisentwicklung
90. Bei kosmetischen Mundwässern zeigen sich auch sehr unterschiedliche Spiel-
räume für das Preissetzungsverhalten der führenden Anbieter. Während Colgate in
den letzten 5 Jahren bei den kosmetischen Mundwässern Dentagard und Plax Preis-
rückgänge hinnehmen musste, konnte Gaba bei Meridol Preiserhöhungen durchset-
zen. GSK gelang dies nur bei einem Teil seiner verschiedenen Odol-Mundwässer.