BUNDESKARTELLAMT BESCHLUSS In dem Verwaltungsverfahren ...

Elmex Kinderzahnpasta, Elmex Menthol-frei Zahnpasta, Elmex Sensitive Zahnpasta,
Aronal Forte Zahnpasta sowie Meridol Zahnpasta am Markt vertreten.
24. Wie sich bereits aus der Aufzählung der allein von den Beteiligten vertriebenen
Produkte ergibt, werden in Deutschland sehr viele unterschiedliche Arten von Zahn-
pasten hergestellt und vertrieben. Ausgehend von der „normalen Familienzahnpasta“
sind mittlerweile besondere Varianten im Angebot der Hersteller, die darüber hinaus-
gehenden Nutzen, etwa die Behandlung von Zahnfleischproblemen, die Zahnaufhel-
lung oder die Reduzierung der Empfindlichkeit der Zähne versprechen oder sich an
einen besonderen Personenkreis, etwa Raucher oder Personen ab einem Alter von
40 Jahren, wenden. Es gibt mittlerweile aber auch Zahnpasten, die verschiedene der
o. g. Nutzen miteinander kombinieren. Eine Differenzierung nach den jeweiligen Zu-
satznutzen ist aber erkennbar nicht sachgerecht. Denn auch die Zahnpasten mit Zu-
satznutzen dienen in erster Linie dem Zweck der Zahnreinigung und sind daher in
Anwendung des oben genannten Bedarfsmarktkonzeptes als untereinander aus-
tauschbar und damit einem sachlich relevanten Markt zurechenbar anzusehen.
25. Auch eine Differenzierung nach Hersteller- und Handelsmarken ist nicht ange-
zeigt. Funktionell ist die unter der Marke eines Handelsunternehmens verkaufte
Zahnpasta aus Sicht der Verbraucher – aus der sich die Sicht des Handels ableitet –
ohne weiteres mit den unter einer Herstellermarke verkauften Produkten austausch-
bar. Die Produkte ähneln sich auch von der Aufmachung her derart, dass es für den
Endverbraucher auf den ersten Blick nicht sogleich feststellbar ist, ob es sich bei dem
jeweiligen Produkt um eine Hersteller- oder eine Handelsmarke handelt. Auch das
Preisniveau und die Art und der Umfang der eingesetzten Werbung geben keinen
Hinweis auf die Notwendigkeit einer Differenzierung. Zwar gibt es – stark beworbene
– Premium-Markenprodukte (Elmex), die im Durchschnitt auch deutlich teurer als
Handelsmarkenprodukte sind. Es gibt aber auch Hersteller-Markenprodukte, die das
untere Preissegment abdecken und – wenn überhaupt – in nur sehr geringem Um-
fang beworben werden. Es ist im Markt für Zahnpasta folglich keine marktabgren-
zende, preisliche Trennlinie zwischen Handelsmarken- und Markenprodukten festzu-
stellen, sondern es besteht ein dynamisches preisliches Kontinuum, das von den
Handelmarken über die sog. low-end-Marken, den mittelpreisigen B-Marken zu den
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