Rundbrief Nr. 75 - Albert-Schweitzer-Komitee eV Weimar-Startseite

Aus unserem Archiv: Albert Schweitzer und J.S. Bach
Beate Lepper
Vor 300 Jahren kam J. S. Bach in Weimar an und verbrachte dort neun Jahre,
in denen er zahlreiche Orgelwerke schuf. Aus diesem Anlaß zeigte die Albert-
Schweitzer-Gedenkstätte eine Sonderausstellung über Leben und Werk J. S.
Bachs, die uns freundlicherweise vom Eisenacher Bachhaus zur Verfügung gestellt
wurde. Die Ausstellung beinhaltet außerdem eine Darstellung der besonderen
Beziehung, die Albert Schweitzer zu dem großen Musiker J.S. Bach und
dessen Werken hatte. Afrikanische Musikinstrumente bereichern die kleine Ausstellung.
Wie diese Instrumente den Weg nach Eisenach fanden, konnten wir in
unserem Archiv nachlesen. Dazu haben wir folgende Zeitungsmeldungen gefunden:
“Musikinstrumente aus Lambarene
Wertvolle Original-Musikinstrumente erhielt das Bachmuseum in Eisenach für
seine “Albert-Schweitzer-Gedenkstätte” aus dem Albert-Schweitzer-Hospital in
Lambarene, der ehemaligen Wirkungsstätte des Urwalddoktors.
Es handelt sich um eine reich ornamentierte Handpauke, eine Zanza (Zupfinstrument)
und einen Harfenmusikbogen.”
Diese Zeitungsmeldung erschien im Februar 1970. Zu dieser Zeit erinnerte eine
kleine Ausstellung im Eisenacher Bach-Haus an Albert Schweitzer. Zwischen Albert
Schweitzer und dem Bach-Museum bestand über Jahre ein reger Briefwechsel.
Die Thüringische Landeszeitung schreibt am 27.2. 1970:
“.... Im Eisenacher Bachhaus befindet sich auch neben dem persönlichen Gruß,
den Albert Schweitzer noch vor seinem Tode aus der Urwaldferne Zentralafrikas
übersandte, seine Mahnung gegen Völkerhaß und Atomtod, für eine friedliche
Gesinnung der Menschheit, wie sie ein Johann Sebastian Bach in seinem
Lebenswerk bekundete.”
Mit der Einrichtung der Albert-Schweitzer-Gedenkstätte in Weimar wurde die
Ausstellung in Eisenach hinfällig. Die Musikinstrumente wurde eingelagert. Nun
sind wir dankbar, dass wir sie in unserer Gedenkstätte zeigen dürfen und sie
kehren damit zu Albert Schweitzer zurück.
Eine andere interessante Zeitungsmeldung betrifft die Bach-Monografie
Schweitzers.
Pioniertat der Bachforschung
„Aus Leipzig kommt die Nachricht, daß beim volkseigenen Musikverlag Breitkopf
und Härtel vor wenigen Wochen das 100. Tausend von Albert Schweitzers
Bach - Monografie erschienen ist. Damit sind allein seit der ersten Nachkriegsauflage
von 1947 68000 Exemplare des Werkes herausgekommen, ungerechnet
die allerdings in wesentlich geringerer Zahl bei Breitkopf und Härtel in
Wiesbaden erschienenen Ausgaben. Viele Bücher über Johann Sebastian Bach,
sein Leben, sein Werk, seine Persönlichkeit sind seit dem geschrieben wurden.
Keines von denen hat einen derartigen Widerhall gefunden wie Albert Schweitzers
Werk, keines eine so tiefgreifende Spur hinterlassen.”
Vielleicht wurde ja das Buch im Weimarer Bachjahr mal wieder in die Hand genommen.
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