Jahresbericht 2003 - Universitätsbibliothek Frankfurt am Main ...
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1 Bibliothekar der Universität<br />
1.1 Grundsätzliche Bemerkungen<br />
Die Johann Wolfgang Goethe Universität gehört mit über 40.000 Studierenden zu den großen<br />
Universitäten in Deutschland. Das Bibliothekssystem der Universität ist zumindest hinsichtlich<br />
seines Bestandes von mehr als 7,6 Mill. Einheiten sogar das größte seiner Art. Aber auch bei<br />
den so genannten "modernen Medien" gibt es keinen Anlass, sich zu verstecken. Mehr als 6.000<br />
lizenzierte, c<strong>am</strong>pusweit zugängliche Zeitschriften mit teilweise deutlich mehr als hundert Jahrgängen<br />
in digitaler Form sowie 465 Datenbanken sind hierfür ein Ausweis.<br />
In dem Bestreben, das Bibliothekssystem mehr und mehr als organisatorische Einheit aufzufassen,<br />
wurden auch im Berichtsjahr wieder strukturelle Änderungen durchgeführt oder zumindest<br />
begonnen. Die Vielzahl der Standorte zugunsten schlagkräftigerer, größerer Einheiten aufzugeben,<br />
bleibt aber weiterhin eine Aufgabe, deren Ende noch nicht absehbar ist. Wo immer<br />
möglich werden wichtige Schritte zur Konzentration vollzogen, wobei im Einzelfall immer<br />
wieder viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist, um die unbestreitbaren Vorteile einer "funktionalen<br />
Einschichtigkeit" auch den Kunden dieses Systems nahe zu bringen.<br />
Erfreulich ist, dass die Akzeptanz des eingesetzten integrierten Bibliotheksystems PICA inzwischen<br />
fast flächendeckend vorhanden ist, so dass insbesondere der Nachweis und d<strong>am</strong>it auch die<br />
Verfügbarkeit von dezentral aufgestellten Beständen deutlich besser wird. Während in den Jahren<br />
1998 bis 2001 alle Anstrengungen auf die erfolgreich verlaufende Umsetzung der alten Kataloge<br />
der Zentralbibliothek gerichtet waren, steht nunmehr die Retrokatalogisierung wichtiger<br />
Teilstandorte im Vordergrund. Durch die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit einer einschlägig ausgewiesenen<br />
Firma wurde es möglich, die Kataloge der Kunstgeschichte, sowie einige Teilbestände des Bibliothekszentrums<br />
Geisteswissenschaften in die PICA Datenbank zu integrieren. Die positiven<br />
Ergebnisse haben noch im Berichtsjahr dazu geführt, für weitere Teilkataloge Anschlussverträge<br />
abzuschließen. Die einheitliche Suche über das von der Zentralbibliothek entwickelte<br />
"<strong>Frankfurt</strong>er Katalogportal" erleichtert zudem den Zugriff auf die vorhandenen Materialien erheblich.<br />
Breiten Raum nahmen die Arbeiten zur Integration der verschiedenen Teilbibliotheken der<br />
Physik in das Bibliothekszentrum Niederursel ein. Erhebliche Anstrengungen wurden zudem<br />
unternommen, auch im Fachbereich 11 (Geowissenschaften) zu einer Neuregelung zu kommen.<br />
Die Konzeption der fachlich strukturierten Teilbibliotheken und deren Verzahnung mit der<br />
Zentralbibliothek über die Personalunion von Teilbibliotheksleitung und Fachreferent(in)<br />
kommt der Qualität des Bestandsaufbaus eindeutig zugute. In diesem Zus<strong>am</strong>menhang muss<br />
daran erinnert werden, dass trotz aller digitalen Quellen das Buch in vielen Disziplinen noch<br />
immer eine entscheidende Rolle spielt und wohl auch weiter spielen wird. Deswegen ist es auch<br />
wichtig, den Monographienkauf auf möglichst hohem Niveau zu stabilisieren. Die richtige fachspezifische<br />
Auswahl zwischen digital und gedruckt ist es, was die Leistungsfähigkeit eines Bibliothekssystems<br />
wesentlich mit prägt.<br />
Um heutigen Anforderungen zu genügen, reicht es jedoch nicht mehr aus, erfolgreich Bestandsaufbau<br />
zu betreiben. Die Komplexität der Medienwelt, von dem historischen Frühdruck<br />
über das klassische Lehrbuch und den Mikrofilm bis hin zu digitalen Nachweisen und d<strong>am</strong>it<br />
verknüpften Volltexten erfordert mehr und mehr Schulungsmaßnahmen. Diese in die Fachbereiche<br />
hineinzutragen, ist und bleibt ein wichtiges Anliegen.<br />
Ein ganz wesentlicher Schritt hin zu mehr Service bestand auch in der Entscheidung der Stadt-<br />
und <strong>Universitätsbibliothek</strong>, ihre Dienste seit März <strong>2003</strong> zusätzlich sonntags von 10.00 bis 18.00<br />
anzubieten. Die Resonanz dieses Angebots unter den Studierenden hat alle Erwartungen übertroffen.<br />
Wenn die Universität sich das Ziel setzt, zu einer der modernsten Europas zu werden, so kann<br />
dies nur gelingen, wenn auch die Informationsversorgung d<strong>am</strong>it Schritt hält. Um hier die Weichen<br />
für die kommenden Jahre richtig zu stellen, wurde im November unter Leitung des Vize-<br />
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