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Demokratische Sozialisation in der Schule - Initiative Bildung in ...

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2 <strong>Sozialisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

Zunächst soll die <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> umfassende Prozesse <strong>der</strong> Persönlichkeitsprozesse e<strong>in</strong>geordnet<br />

werden. Hierbei kann sie als <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanz o<strong>der</strong> als Umweltfaktor begriffen werden<br />

(2.1). Danach wird auf schulische <strong>Sozialisation</strong>sprozesse aus <strong>der</strong> Perspektive makro- und<br />

mikrosoziologischer Theorieansätze e<strong>in</strong>geganegen (2.3). Als relevante makrosoziologische<br />

Ansätze werden <strong>der</strong> strukturfunktionalistische und <strong>der</strong> historisch-materialistische Ansatz<br />

verglichen (2.3.1). Für mikrosoziologische Analysen stellt <strong>der</strong> symbolisch-<strong>in</strong>teraktionistische<br />

Ansatz (2.3.2) Begriffe und Erklärungen zur Verfügung. Da ke<strong>in</strong>er dieser Ansätze<br />

<strong>Sozialisation</strong>sprozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> umfassend beschreibt, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Synthese <strong>der</strong><br />

Theorieansätze für e<strong>in</strong>e Analyse schulischer <strong>Sozialisation</strong>sprozesse notwendig (2.3.3).<br />

Abschließend werden die Funktionen, Normen und Strukturen <strong>der</strong> Institution <strong>Schule</strong> näher<br />

betrachtet (2.4).<br />

2.1 <strong>Schule</strong> als <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanz und Umweltfaktor<br />

Die Vermittler <strong>der</strong> Umwelt o<strong>der</strong> äußeren Realität werden als <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanzen<br />

bezeichnet. Diese s<strong>in</strong>d – als soziale Organisationen und Systeme – jeweils durch spezifische<br />

Regeln und Verfahrensweisen gekennzeichnet und können nach ihrer Relevanz für die<br />

Persönlichkeitsentwicklung geordnet werden. So gelten zunächst Primärgruppen und soziale<br />

Netzwerke (Familie, Verwandtschaft, Freundeskreis) als primäre <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanzen. Zu<br />

den sekundären <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanzen werden pädagogische E<strong>in</strong>richtungen gezählt, die<br />

organisiert und gesellschaftlich etabliert s<strong>in</strong>d (K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte, K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Hort, <strong>Schule</strong>,<br />

Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen, Hochschule, sozialpädagogische Institutionen). Es handelt sich<br />

hierbei um gesellschaftliche Teilsysteme, <strong>in</strong> die Erziehung und <strong>Sozialisation</strong>sfunktion aus <strong>der</strong><br />

Familie auslagert wurden bzw. s<strong>in</strong>d. Als tertiäre <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanzen werden schließlich<br />

formelle und <strong>in</strong>formelle soziale Organisationen <strong>in</strong> Freizeit- und Wohnwelt bezeichnet<br />

(Gleichaltrigengruppen o<strong>der</strong> Peers, Massenmedien, öffentliche Institutionen, Betriebe,<br />

Behörden). (vgl. Hurrelmann 2002, S. 32-34)<br />

Neben e<strong>in</strong>er solchen Ordnung von <strong>Sozialisation</strong>s<strong>in</strong>stanzen, lassen sich auch<br />

<strong>Sozialisation</strong>sbed<strong>in</strong>gungen bzw. verschiedene Umweltfaktoren danach unterscheiden, „<strong>in</strong><br />

welchen systematischen Beziehungen“ (Tillmann 2004, S. 16) sie „stehen und <strong>in</strong> welcher<br />

Weise sie – direkt o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkt – auf die Persönlichkeitsentwicklung wirken“. (ebd.) Als e<strong>in</strong><br />

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