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Demokratische Sozialisation in der Schule - Initiative Bildung in ...

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Die Ordnung von E<strong>in</strong>flüsse auf die <strong>Sozialisation</strong> nach Instanzen o<strong>der</strong> Ebenen verdeutlicht,<br />

dass die <strong>Schule</strong> „nur e<strong>in</strong>e Lebenssphäre Jugendlicher“ (Helsper 1993, S. 351) ist, das heißt<br />

nur e<strong>in</strong>e Instanz o<strong>der</strong> Institution unter vielen im Prozess <strong>der</strong> <strong>Sozialisation</strong>. Um „das Verhältnis<br />

von <strong>Schule</strong> und Jugendlichen vor <strong>der</strong>en gesamten Lebenszusammenhang“ (ebd.) zu<br />

reflektieren und es „auf die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> jugendlichen Lebenslaufphase“ (ebd.) zu<br />

beziehen, sollten gleichzeitig auch an<strong>der</strong>e <strong>Sozialisation</strong>sprozesse (Familie, Gleichaltrige,<br />

Medien etc.) berücksichtigt werden, die die schulischen <strong>Sozialisation</strong>sprozesse überlagern.<br />

(vgl. Ulich 2002, S. 379) Entgegen diesem Anspruch fokussiert die vorliegende Arbeit auf<br />

Bed<strong>in</strong>gungen von <strong>Sozialisation</strong>sprozessen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>, wobei Bezüge zum<br />

Lebenszusammenhang Jugendlicher und überlagern<strong>der</strong> <strong>Sozialisation</strong>sprozesse nur angedeutet<br />

werden.<br />

2.3 Makro- und mikrosoziologische Theorieansätze zur schulischen <strong>Sozialisation</strong><br />

Für die meisten Untersuchungen zu schulischer <strong>Sozialisation</strong> bilden drei Ansätze die<br />

theoretische Basis: <strong>der</strong> strukturfunktionalistische, <strong>der</strong> historisch-materialistische und <strong>der</strong><br />

symbloisch-<strong>in</strong>teraktionistische Ansatz. Im Folgenden soll kurz aus vergleichen<strong>der</strong> Perspektive<br />

auf diese drei Ansätze e<strong>in</strong>gagegen werden.<br />

Der Vergleich zeigt, dass ke<strong>in</strong>er dieser drei Ansätze alle<strong>in</strong> „die Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e<br />

umfassende <strong>Sozialisation</strong>stheorie“ (Tillmann 2004, S. 189) erfüllen kann. Allerd<strong>in</strong>gs könnte<br />

e<strong>in</strong>e Verknüpfung „zu e<strong>in</strong>em angemessenen sozialisationstheoretischen Entwurf führen“.<br />

(ebd., S. 190)<br />

2.3.1 Strukturfunktionalistischer und historisch-materialistischer Ansatz<br />

Sowohl <strong>der</strong> strukturfunktionalistische (Talcott Parsons) als auch <strong>der</strong> historischmaterialistische<br />

(marxistischen) Ansatz (Karl Marx) gehen davon aus, dass zwischen <strong>Schule</strong><br />

und Gesamtgesellschaft e<strong>in</strong> funktionaler Zusammenhang besteht. Deshalb werden sie auch als<br />

Reproduktions- und qualifikationstheoretische Ansätze bezeichnet. (vgl. Helsper 1993, S.<br />

352f.) Die jeweils unterlegten gesamtgesellschaftlichen Theorien und entsprechende<br />

Auffassungen über die Funktionserfüllung <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> s<strong>in</strong>d jedoch unterschiedlich ausgerichtet.<br />

Im strukturfunktionalistischen Ansatz geht man davon aus, dass das soziale System auf<br />

Harmonie und Gleichgewicht ausgerichtet ist. Die <strong>Schule</strong> erfüllt hierbei ihre Funktion durch<br />

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