Demokratische Sozialisation in der Schule - Initiative Bildung in ...
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3 Schulische <strong>Sozialisation</strong> und schulische Erfahrungen Jugendlicher<br />
Es ist von Interesse, welche Phänomene bzw. Effekte im Zusammenhang mit schulischer<br />
<strong>Sozialisation</strong> zu beobachten s<strong>in</strong>d. Unterschieden werden sollte dabei, ob sich schulische<br />
<strong>Sozialisation</strong>sprozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> vollziehen o<strong>der</strong> sich auf <strong>Schule</strong> beziehen, also für die<br />
<strong>Schule</strong> (z. B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie) vonstatten gehen. Zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d auch die<br />
verschiedenen Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n. (Ulich 2002, S. 382; vgl. das Modell<br />
von Melzer 1987, S. 50) Diesen Ansprüchen an e<strong>in</strong>e Analyse schulischer <strong>Sozialisation</strong> steht<br />
allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> empirisches Defizit gegenüber. Es kann nur erahnt werden, unter welchen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen <strong>Schule</strong> Spaß macht o<strong>der</strong> als Stress empfunden wird. Weiterh<strong>in</strong> bleibt offen,<br />
„welchen Anteil schulische <strong>Sozialisation</strong> an <strong>der</strong> Herausbildung <strong>der</strong> sozio-kulturellen<br />
Persönlichkeit des E<strong>in</strong>zelnen hat“. (Schäfers 2001, S. 121)<br />
Die folgende Darstellung schulischer <strong>Sozialisation</strong>sprozesse geht darauf e<strong>in</strong>, dass sich im<br />
Zuge <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>sexpansion die Schulzeit und damit die Jugendphase ausgedehnt haben (3.1).<br />
Im Zuge von Reformen im <strong>Bildung</strong>swesen konnten auch Benachteiligungen im<br />
<strong>Bildung</strong>ssystem verr<strong>in</strong>gert werden, wenngleich sie nicht verschwunden s<strong>in</strong>d (3.2).<br />
Im H<strong>in</strong>blick auf den schulischen Alltag wird gezeigt, dass das schulische Leistungssystem für<br />
psychosoziale Problembelastungen Jugendlicher sorgt (3.3) und das Schul<strong>in</strong>volvement (das<br />
Beteiligtse<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) und <strong>der</strong> S<strong>in</strong>nbezug schulischer Prozesse mit dem Klassen- und<br />
Schulklima zusammen hängen (3.4). Hier ist von Bedeutung, dass SchülerInnen durchaus<br />
Schulunlust, <strong>Schule</strong>ntfremdung o<strong>der</strong> Schulverdrossenheit empf<strong>in</strong>den können (3.5), aber auch,<br />
dass die Taktiken entwickeln, um mit den schulischen Anfor<strong>der</strong>ungen zurecht zu kommen<br />
(3.6). Da soziale Beziehungen wesentliche Erfahrungs- und <strong>Sozialisation</strong>sfel<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />
s<strong>in</strong>d (3.7), wird zum e<strong>in</strong>en auf die Bedeutung von Gleichaltrigengruppen (Peers) und<br />
jugendlichen Subkulturen (3.7.1) bei <strong>der</strong> Herausbildung von abweichendem Verhalten<br />
e<strong>in</strong>gegangen (3.7.2) sowie die Rolle <strong>der</strong> Beziehungen zwischen LehrerInnen und<br />
SchülerInnen betrachtet (3.7.3). Schließlich wird auf Kommunikationsprozesse und<br />
Lern<strong>in</strong>halte im Unterricht e<strong>in</strong>gegangen (3.7.4).<br />
Die Darstellung verdeutlich das „Dilemma <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>“ (Schäfers 2001, S. 120), was sich<br />
daraus ergibt „zwischen Allgeme<strong>in</strong>em und Individuellem, Fremd- und Selbstbestimmung,<br />
Leistungsanor<strong>der</strong>ung und <strong>in</strong>dividuell notwendiger Qualifizierungsmöglichkeit usw. e<strong>in</strong><br />
Gleichgewicht herzustellen.“ (Schäfers 2001, S. 120f.)<br />
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