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Demokratische Sozialisation in der Schule - Initiative Bildung in ...

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Theorien <strong>der</strong> <strong>Sozialisation</strong>, die äußere Realität Gegenstand soziologischer Theorien <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialisation</strong>. (Hurrelmann 2002, S. 26f.)<br />

Aus soziologischer Perspektive kann entsprechend <strong>Sozialisation</strong> def<strong>in</strong>iert werden „als <strong>der</strong><br />

Prozeß <strong>der</strong> Entstehung und Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit <strong>in</strong> wechselseitiger Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> gesellschaftliche vermittelten sozialen und materiellen Umwelt. Vorrangig thematisch ist<br />

dabei ..., wie sich <strong>der</strong> Mensch zu e<strong>in</strong>em gesellschaftlich handlungsfähigem Subjekt<br />

bildet.“ (Geulen/Hurrelmann 1980, S. 51) Persönlichkeit wird hier verstanden als „das<br />

spezifische Gefüge von Merkmalen, Eigenschaften, E<strong>in</strong>stellungen und<br />

Handlungskompetenzen, das den e<strong>in</strong>zelnen Menschen kennzeichnet.“ (vgl. Tillmann 2004, S.<br />

11)<br />

Die Def<strong>in</strong>ition des Begriffs „<strong>Sozialisation</strong>“ grenzt nicht nur den Gegenstandsbereich ab,<br />

son<strong>der</strong>n „enthält zugleich Grundannahmen über Charakter und Struktur des<br />

<strong>Sozialisation</strong>sprozesses“. (Tillmann 2004, S. 10) So gehören zum Gegenstandsbereich all jene<br />

Umweltbed<strong>in</strong>gungen o<strong>der</strong> Umweltfaktoren, „die auf die Subjektentwicklung E<strong>in</strong>fluss<br />

nehmen“ (ebd.); sie werden betrachtet unter <strong>der</strong> Perspektive „ihrer spezifischen Bedeutung für<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit“ (ebd.). E<strong>in</strong>e Grundannahme ist, dass die sozialen und<br />

materiellen Umweltbed<strong>in</strong>gungen „gesellschaftlich durchdrungen bzw. bee<strong>in</strong>flusst“ (ebd.) s<strong>in</strong>d.<br />

So s<strong>in</strong>d die „sozialen Bed<strong>in</strong>gungen des Aufwachsens“ u. a. abhängig vom elterlichen<br />

Erziehungsstil, von Lernprozessen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> sowie von ihrer „jeweiligen<br />

gesellschaftlichen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung“. (ebd.) Zu den physisch-materiellen Bed<strong>in</strong>gungen gehören u. a.<br />

Spielzeug, Wohnhäuser usw. (ebd., S. 10f.)<br />

1.2 Individualisierung und Entwicklungsaufgaben des Jugendalters<br />

Im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen haben sich sowohl die Lebenssituationen als auch<br />

die Bed<strong>in</strong>gungen für die Persönlichkeitsentwicklung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen verän<strong>der</strong>t.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit nach dem zweiten Weltkrieg s<strong>in</strong>d die Lebensbed<strong>in</strong>gungen von e<strong>in</strong>em<br />

„relativ hohen materiallen Wohlstand“ (Hurrelmann 1994, S. 171) gekennzeichnet. Physische<br />

Grundversorgung und Sicherheit s<strong>in</strong>d selbstverständlich geworden. Gewachsen s<strong>in</strong>d auch die<br />

Möglichkeiten, sich aus traditionellen Bezügen zu lösen und eigene Wege zu gehen. Dieser<br />

gesellschaftliche Wandel wird als „Individualisierung“ bezeichnet. Wirklich eigene Wege zu<br />

gehen gel<strong>in</strong>gt allerd<strong>in</strong>gs nicht allen. Individualisierung steht eben nicht nur für mehr<br />

Freiheiten, son<strong>der</strong>n auch für mehr Gefahren o<strong>der</strong> Gefährdungen für die<br />

Persönlichkeitsentwicklung. (vgl. Brater 1997; Palentien/Hurrelmann 2003)<br />

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