Holzbrennstoffe - Axpo-Holz
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Chemische Zusammensetzung<br />
Düngemitteln können chlorhaltige Verbindungen enthalten sein, z.B. Kaliumchlorid, die von<br />
den Getreidepflanzen aufgenommen werden.<br />
Auch Altholz kann wegen der unterschiedlichen Behandlungen des <strong>Holz</strong>es sehr hohe<br />
Chlorgehalte bis 0.5% aufweisen. Viele gebräuchliche <strong>Holz</strong>werkstoffe werden mit Folien,<br />
Laminaten oder <strong>Holz</strong>furnieren, die aus PVC gefertigt sind, beschichtet. Der hohe Chlorgehalt<br />
des PVC's in Höhe von 57% führt dazu, dass PVC-beschichtete Hölzer einen<br />
Gesamtchlorgehalt bis 2% aufweisen können. Ein Chloreintrag war früher auch durch<br />
Bindemittel möglich, die mit dem chlorhaltigen Härtungsbeschleunigern Ammoniumchlorid<br />
versetzt waren. Zu Beginn der 90er Jahre wurde jedoch die Produktion der <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
auf chloridfreie Härtersysteme umgestellt. Chlor wurde vielfach auch durch <strong>Holz</strong>schutzmittel,<br />
die die chlororganischen Wirkstoffe Pentachlorphenol (PCP), Lindan und DDT enthielten, in<br />
das <strong>Holz</strong> eingetragen. Insbesondere zwischen etwa 1950 und 1980 wurden diese<br />
mittlerweile verbotenen Substanzen in diversen <strong>Holz</strong>schutzmittel-Produkten auf den Markt<br />
gebracht.<br />
4.4 Schwermetalle<br />
Bedingt durch die sehr unterschiedliche Nutzungsgeschichte kann Altholz vielfältig mit<br />
Schwermetallen belastet sein. Besonders die Schwermetalle Blei und Zink sind in hohen<br />
Konzentrationen zu finden. Vor allem in Anstrichfarben wurden früher häufig Blei- und<br />
Zinksalze als Weisspigmente eingesetzt. Als weisse Anstrichfarbe wurde Bleiweiss sehr<br />
geschätzt, das Bleicarbonat enthält. Insbesondere alte Fensterrahmen, denen neben dem<br />
bleihaltigen Weissanstrich auch noch Reste von Bleikitt anhaften, mit dem die Glasscheiben<br />
fixiert wurden, weisen recht hohe Bleigehalte auf. Bei der Verbrennung entstehen Blei- und<br />
Zinkchloride, die bei hohen Temperaturen flüchtig sind und daher mit den Rauchgasen aus<br />
dem Feuerraum ausgetragen werden, aber auf den kühleren Verdampferrohren wieder<br />
kondensieren und dort Korrosionsprozesse in Gang setzen.<br />
Auch viele wässrige <strong>Holz</strong>schutzmittel sind bedeutende Quellen von Schwermetallen im<br />
Altholz. Um das <strong>Holz</strong> vor Fäulnis- und Insektenschäden zu schützen, werden Kombinationen<br />
verschiedener schwermetallhaltiger Salze verwendet, wie z.B. Chrom-Kupfer-Salze, Chrom-<br />
Kupfer-Arsen-Salze oder Chrom-Kupfer-Bor-Salze, die als wässrige Lösung zumeist durch<br />
Druckimprägnierung in das <strong>Holz</strong> eingebracht werden. Die Einbringmengen der Salze liegen<br />
zwischen etwa 3 und 12 kg pro Kubikmeter <strong>Holz</strong>. Bei einer durchschnittliche Dichte des<br />
Nadelholzes von 500 kg/m 3 berechnet sich daraus ein Eintrag an Elementen von 6'000 bis<br />
20'000 mg/kg. Ein weiteres Schwermetall, welches in der Vergangenheit als salzartiges<br />
<strong>Holz</strong>schutzmittel verwendet wurde, ist Quecksilber, das vornehmlich als wasserlösliches<br />
Quecksilber-II-chlorid eingesetzt wurde. Das Salz wird im <strong>Holz</strong> zu unlöslichem Quecksilber-I-<br />
chlorid reduziert und liegt dann fest fixiert vor. Die Einbringmenge lag bei üblichen<br />
Rezepturen zwischen 0.4 und 0.8 kg/m 3 . Vor allem Telefon- und Elektromasten sowie Obst-,<br />
Wein- und Hopfenstangen wurden damit behandelt.<br />
Dr.-Ing. Markus Franz | <strong><strong>Holz</strong>brennstoffe</strong> 14