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Holzbrennstoffe - Axpo-Holz

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Waldholz<br />

liebsten einen "natürlichen" Wald. Aber anstatt den vom Menschen unberührten Wald als<br />

Ideal zu erheben, kann und sollte man doch nur ein solches Ökosystem Wald als Norm<br />

setzen, das den Menschen einbezieht. Auch ein forstwirtschaftlich genutzter Wald erfüllt<br />

ökologische Funktionen und kann vielfältig und artenreich sein. Seine klimawirksame<br />

Bedeutung ist darüber hinaus höher einzustufen als die eines natürlichen Waldes. Denn in<br />

einem Urwald halten sich Zuwachs und Absterben die Waage - das Fassungsvermögen für<br />

Kohlenstoff ist ausgeschöpft. Anders sieht es in einem forstwirtschaftlich genutzten Wald<br />

aus, dem auf nachhaltige Weise jährlich <strong>Holz</strong> entnommen wird. Er hat im Vergleich zu<br />

Urwäldern eine höhere Speicherkapazität für Kohlenstoff. Wird der Wald genutzt, wachsen<br />

neue Bäume nach, die wiederum Kohlenstoff binden können. Im Moment der Ernte verlässt<br />

das <strong>Holz</strong> das biologische System und findet Eingang in die <strong>Holz</strong>industrie. Dort hört die CO2-<br />

Speicherwirkung des <strong>Holz</strong>es nicht auf, sondern wird in den <strong>Holz</strong>produkten weitergeführt. Und<br />

wenn diese schliesslich am Ende ihrer Nutzung zur Produktion von Elektrizität und Wärme<br />

verbrannt werden, kann dadurch fossiler Brennstoff mit einem hohen CO2- Ausstoss ersetzt<br />

werden. Dieser Umstand wird in der Diskussion um die CO2-Bilanz von Wäldern und<br />

<strong>Holz</strong>kraftwerken oft ausgeblendet. Erst in der Verbindung von Waldwirtschaft, <strong>Holz</strong>industrie<br />

und Energiegewinnung aus hölzernen Reststoffen und Abfallprodukten wird das<br />

klimarelevante Potenzial der Wälder voll ausgenutzt. Nutzwälder schneiden damit bezüglich<br />

Klimaschutz besser ab als Naturwälder.<br />

1 Waldholz<br />

Das Hauptziel der Forstwirtschaft ist die Produktion von möglichst hochwertigem Stammholz.<br />

Um das <strong>Holz</strong>wachstum zu beschleunigen und auf qualitativ hochwertige Bäume zu<br />

konzentrieren, werden in bestimmten Zeitabständen, meist in Zyklen von 10 Jahren,<br />

konkurrierende, schlecht gewachsene und kranke Bäume entfernt. Solche<br />

Durchforstungsmassnahmen sind für die Erzielung eines einwandfreien Baumbestandes<br />

absolut notwendig, damit dieser nach mehreren Jahrzehnten als hochwertiges Stammholz<br />

verkauft werden kann. Bei Durchforstungen fällt in grossem Umfang sogenanntes<br />

Schwachholz in Form von kleinen Stämmen von 7 bis 25 cm Durchmesser an. Die besseren<br />

Qualitäten finden Absatz als Industrieholz in der Papier- und <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie, die<br />

übrige Schwachholzernte wird als Energieholz vermarktet. Dieses wird oftmals bereits direkt<br />

an der Waldstrasse vollständig gehackt und als Hackschnitzel dem <strong>Holz</strong>kraftwerk angeliefert.<br />

Als Schlagabraum wird das bei der Stammholzernte oder bei Durchforstungen im Wald<br />

verbleibende <strong>Holz</strong> bezeichnet. Dazu gehören primär das Kronenderbholz (Kronenmaterial<br />

mit Astdurchmessern zwischen ca. 7 und 14 cm) und das Reisholz (kleinere Äste mit einem<br />

Durchmesser von weniger als 7 cm). Bei der Stammholzernte fallen zwischen 15% (Fichte)<br />

und rund 20% (Eiche) der eingeschlagenen <strong>Holz</strong>menge als nicht aufgearbeitetes<br />

Kronenderbholz und Reisholz an. Anstatt diese forstwirtschaftlichen Reststoffe im Wald<br />

liegen zu lassen, können sie ebenfalls als Energieholz genutzt werden.<br />

Dr.-Ing. Markus Franz | <strong><strong>Holz</strong>brennstoffe</strong> 2

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