Bettina Wulff – Jenseits von Gut und Böse
Bettina Wulff – Jenseits von Gut und Böse
Bettina Wulff – Jenseits von Gut und Böse
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Wir erfahren aus dem Buch kaum neue Tatsachen, einmal <strong>von</strong> solchen Dingen abgesehen wie dass<br />
Frau <strong>Wulff</strong>s Jugendliebe Rettungsschwimmer war <strong>und</strong> "nicht den schlechtesten Body" hatte oder<br />
da<strong>von</strong>, dass sie sich eigentlich ein größeres Tattoo stechen lassen wollte, da<strong>von</strong> dann aber absah,<br />
nachdem sie ihren jetzigen Mann kennen gelernt hatte.<br />
Die Schilderung solcher Oberflächlichkeiten füllt die ganzen r<strong>und</strong> 200 Seiten Text. Aber gerade<br />
diese Aneinanderreihung <strong>von</strong> Banalitäten <strong>und</strong> Intimitäten <strong>und</strong> die Kulleräugigkeit, mit der Frau<br />
<strong>Wulff</strong> in die Welt blickt, ohne dass ihre Blicke irgendwo tiefer dringen als an die Oberfläche, zeigt<br />
eben am besten - <strong>und</strong> machen das Buch dann doch noch, zumindest als psychologisches Dokument,<br />
interessant (<strong>und</strong> nur darum 2 Sterne) - dass Frau <strong>Wulff</strong> mit ihrer Aufgabe als First Lady zunächst<br />
des Landes Niedersachsen <strong>und</strong> sodann der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland vollständig überfordert war,<br />
in intellektueller, menschlicher <strong>und</strong> physischer Hinsicht. Was an ihrer ganzen Jammerei auf hohem<br />
Niveau noch am Sympathischsten aufscheint, ist, dass sie das irgendwann zu merken begonnen <strong>und</strong><br />
darunter offenbar in zunehmendem Maß gelitten hat. Auch ihr Mann war mit seiner Aufgabe<br />
überfordert; dafür kann man nicht <strong>Bettina</strong> <strong>Wulff</strong> verantwortlich machen, eher ihn <strong>und</strong> noch mehr<br />
wohl Angela Merkel. Die hätten auch wissen müssen, dass Christian <strong>Wulff</strong> nicht nur der falsche<br />
Mann im Amt des B<strong>und</strong>espräsidenten war, sondern er auch für dieses Amt nicht die richtige Frau<br />
mitgebracht hat. Der Abgang des Herrn <strong>Wulff</strong>, der die Konsequenz dieser personellen<br />
Fehlentscheidung <strong>von</strong> Frau Merkel <strong>und</strong> Herrn Westerwelle war, war dann für Frau <strong>Wulff</strong> - so<br />
entnehme ich es dem Buch - einerseits der unwürdige Abschluss dieser Episode wie auch ihre<br />
Befreiung aus dem Stress einer Position, der sie nicht gewachsen war. Dass sie in dieser Situation<br />
das Bedürfnis empf<strong>und</strong>en hat, sich ein wenig <strong>von</strong> ihrem Mann zu distanzieren, kann ich fast<br />
verstehen.<br />
Leider hat die Überforderung der Frau <strong>Wulff</strong> mit dem Ende ihrer Position als First Lady keinen<br />
Abschluss gef<strong>und</strong>en. Auch wenn die Häme <strong>und</strong> der Spott, die manche Leute nun über sie ausgießen,<br />
selbstgerecht erscheinen: als PR-Expertin, als die sie in Zukunft anscheinend ihren Lebensunterhalt<br />
verdienen will, hat sie sich mit dieser Art <strong>von</strong> PR in eigener Sache nicht gerade empfohlen. Der<br />
Schuss ist nach hinten losgegangen. Dass weder ihr Mann noch die vielen angeblich guten Fre<strong>und</strong>e,<br />
die sie in dem Buch nennt, ihr den Fre<strong>und</strong>schaftsdienst erwiesen haben, sie vor dieser<br />
Veröffentlichung zu warnen, zeigt, dass sie noch einen weiten Weg vor sich hat.<br />
Geistige Leere - Monologischer Sch<strong>und</strong>!, 17. September 2012<br />
Von Thiemo S. - Alle meine Rezensionen ansehen<br />
Rezension bezieht sich auf: <strong>Jenseits</strong> des Protokolls (Geb<strong>und</strong>ene Ausgabe)<br />
Zum Glück tangiert mich das Leben gewisser Leute nur peripher <strong>und</strong> dieses Buch Stand im Schrank<br />
einer guten Fre<strong>und</strong>in - so brauchte ich den (aus meiner Sicht) überteuerten Preis für so wenig<br />
geistigen Inhalt nicht bezahlen.<br />
Es fällt schwer, nicht darüber herzuziehen <strong>und</strong> irgendeinen roten Faden darin zu entdecken.<br />
Schließlich geht es nur um die Autorin, ihren Mann, dessen Amt <strong>und</strong> bei Bedarf, um ihre Familie -<br />
als Alibi sozusagen.<br />
In Monologischer Manier, schildert sie ausschließlich ihre Sicht der Dinge, was ich für sich schon<br />
äußerst peinlich für eine Person aus der Öffentlichkeit halte, wenngleich sie dies eigentlich nicht<br />
mehr ist. Sie plaudert regelrecht aus, wofür sie ihr Mann womöglich in einem anderen Kulturkreis<br />
verdroschen hätte. So behauptet sie doch dreist, sie hätte dieses Werk für ihre Familie<br />
herausgegeben. Streng genommen erreicht sie das Gegenteil, denn jeder weiß nun über alles<br />
bescheid - obs nun stimmt oder nicht, ist doch egal - <strong>und</strong> es wird selbstverständlich auch darüber<br />
geredet/getuschelt . Frau W. aus B. hätte dies doch eigentlich wissen müssen oder???