Aktuell: Tiger-Hunter am Zigermeet - SkyNews.ch
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zu re<strong>ch</strong>nen. Wir fliegen mit der T-356, ausgerüstet<br />
mit Lastenspiegeln und Lastenzange.<br />
Call sign: Tango three five six. Keine Not<strong>am</strong>s<br />
für uns relevant, die Lufträume Hohgant und<br />
Axalp sind aktiv. Performance: Drei Personen<br />
an Bord, Startgewi<strong>ch</strong>t 2750 Kilogr<strong>am</strong>m, d<strong>am</strong>it<br />
liegt bei ISA +10 Grad die S<strong>ch</strong>webeflughöhe im<br />
Bodeneffekt (HIGE – hover in ground effect) bei<br />
12’300 Fuss (3749 Meter) und ausserhalb des<br />
Bodeneffekts (HOGE – hover out of ground effect)<br />
bei 9700 Fuss (2956 Meter). Wir ma<strong>ch</strong>en<br />
zuerst einen MIL ILS-Anflug auf Emmen...»<br />
Display-Ausfall im IFR-Flug<br />
«Ni<strong>ch</strong>t gerade Instrumentenflugwetter», la<strong>ch</strong>t<br />
Beat S<strong>ch</strong>öni mit Blick auf den wolkenlosen<br />
Himmel, na<strong>ch</strong>dem si<strong>ch</strong> Sandro Haag kurz<br />
na<strong>ch</strong> dem Start in Alpna<strong>ch</strong> bei Emmen Arrival<br />
für den IFR-Anflug meldet. Den Blick auf die<br />
Displays geheftet, kontrolliert Sandro Haag die<br />
Einhaltung des Gleitpfades auf dem ILS-Strahl.<br />
Do<strong>ch</strong> plötzli<strong>ch</strong> sind die beiden Displays auf<br />
seinem Instrumenten-Panel s<strong>ch</strong>warz – Display<br />
Failure! Der Heli muss s<strong>ch</strong>on bald in Bodennähe<br />
sein, Fehlersu<strong>ch</strong>e, die Bilds<strong>ch</strong>irme mögli<strong>ch</strong>st<br />
s<strong>ch</strong>nell rekonfigurieren und dazu den<br />
Gleitpfad exakt einhalten; auf einen S<strong>ch</strong>lag ist<br />
die Arbeitsbelastung für den Piloten rasant in<br />
die Höhe ges<strong>ch</strong>nellt. Ums<strong>ch</strong>alten auf die zweite<br />
Datenquelle, und die Bilds<strong>ch</strong>irme liefern wieder<br />
die gewüns<strong>ch</strong>ten Anzeigen.<br />
Sandro Haag hat den Anflug trotz des Zwis<strong>ch</strong>enfalls<br />
bis zur Ents<strong>ch</strong>eidungshöhe sauber<br />
weiter geflogen, zieht über der Pistens<strong>ch</strong>welle<br />
wieder <strong>am</strong> Pit<strong>ch</strong> und startet dur<strong>ch</strong>. Für den<br />
Display-Ausfall war ni<strong>ch</strong>t etwa ein te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er<br />
Defekt, sondern der Fluglehrer auf dem linken<br />
Sitz verantwortli<strong>ch</strong>. Er hat die Mögli<strong>ch</strong>keit, auf<br />
den Anzeigen des Flugs<strong>ch</strong>ülers vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Fehlfunktionen zu simulieren, d<strong>am</strong>it dieser das<br />
ri<strong>ch</strong>tige Handeln in Extremsituationen trainieren<br />
kann.<br />
Ein zweiter Anflug auf die Piste 22 in Emmen<br />
steht auf dem Progr<strong>am</strong>m, diesmal ein<br />
«Quebec 4-Approa<strong>ch</strong>», also ein Anflug auf einem<br />
Gleitpfad, der mit vier Grad Neigung auf<br />
die Pistens<strong>ch</strong>welle führt. Der Pilot wird dabei<br />
vom Flugverkehrsleiter <strong>am</strong> Radars<strong>ch</strong>irm «heruntergespro<strong>ch</strong>en»,<br />
also mit genauen Angaben<br />
über Ri<strong>ch</strong>tung und Sinkwinkel versorgt. Auf<br />
dem Weg zum erneuten «einfädeln» auf den<br />
Gleitpfad nimmt der Pilot den Steuerknüppel<br />
kaum in die Hand. «Das ma<strong>ch</strong>t der Autopilot»,<br />
erklärt Beat S<strong>ch</strong>öni, «der fliegt genauer als jeder<br />
Pilot, ein ausgezei<strong>ch</strong>netes System.»<br />
Feuer im linken Triebwerk<br />
Im «Quebec 4-Anflug» hat der Helipilot genau<br />
das zu tun, was der Flugverkehrsleiter sagt,<br />
EC635P2+<br />
SkyHeli<br />
Fakten zum neuen Eurocopter der Luftwaffe<br />
Leistungsangaben wenn ni<strong>ch</strong>t anders erwähnt unter ISA- Standardbedingungen.<br />
Maximale Ges<strong>ch</strong>windigkeit (VNE) 140 kt IAS (259 km/h)<br />
Maximale Rei<strong>ch</strong>weite 552 km<br />
Hö<strong>ch</strong>stflugdauer 3 Stunden<br />
Länge über drehenden Rotor 12,19 m<br />
Rotordur<strong>ch</strong>messer 10,2 m<br />
Leergewi<strong>ch</strong>t ohne Truppensitze 1900 kg<br />
Maximales Startgewi<strong>ch</strong>t 2910 kg<br />
Transportkapazität 1 bis 2 Piloten und bis 6 Passagiere<br />
Triebwerke 2x Pratt & Whitney PW 206B2<br />
Take off Power (TOP AEO) 640 kW<br />
Max. Continuous Power (MCP AEO) 566 kW<br />
OEI (One Engine Inoperative) MCP 368 kW<br />
OEI 2.0 min 513 kW<br />
OEI 30 sec 526 kW<br />
S<strong>ch</strong>webeflughöhe im Bodeneffekt (ohne Wind)<br />
2910 kg (MTOW) limitiert auf 10000 ft (3048 m)<br />
2700 kg 13800 ft (4206 m) / Limite 4572 m<br />
Density Altitude<br />
S<strong>ch</strong>webeflughöhe ausserhalb Bodeneffekt<br />
2910 kg (MTOW) 6800 ft (2073 m)<br />
2700 kg 11300 ft (3444 m)<br />
Chef Fluglehrer EC635 bei der Luftwaffe,<br />
Oberstleutnant Beat S<strong>ch</strong>öni.<br />
so wird er eine allfällige Wolkendecke si<strong>ch</strong>er<br />
dur<strong>ch</strong>fliegen, und si<strong>ch</strong> beim Errei<strong>ch</strong>en der Ents<strong>ch</strong>eidungshöhe<br />
genau über der Pistens<strong>ch</strong>welle<br />
wieder finden. Zuerst fragt der Controller <strong>am</strong><br />
Boden na<strong>ch</strong> der Qualität der Funkverbindung,<br />
denn sollte der Pilot in der Anflugphase länger<br />
als 15 Sekunden ni<strong>ch</strong>ts von ihm hören, muss<br />
der Heli sofort dur<strong>ch</strong>starten. Von nun an hat<br />
der Controller das Sagen: «9,5 miles before<br />
threshold, heading 217, slightly below glide<br />
path, heading is good, approa<strong>ch</strong>ing glide path,<br />
Berufshelipilot bei der Luftwaffe, Hauptmann<br />
Sandro Haag.<br />
heading 219, on glide path, heading is good...»<br />
Die laute Alarmglocke im Cockpit unterbri<strong>ch</strong>t<br />
die ruhige Stimme, rote Warnl<strong>am</strong>pen blinken<br />
auf, «fire on left engine», analysiert Sandro<br />
Haag die Lage blitzs<strong>ch</strong>nell. Feuer im linken<br />
Triebwerk. Sofort die Treibstoffzufuhr kappen<br />
und s<strong>ch</strong>on gehen die Anzeigen für das linke<br />
Triebwerk in Ri<strong>ch</strong>tung Null zurück. «Triebwerk<br />
1 ausges<strong>ch</strong>altet», ruft der Pilot, der immer<br />
no<strong>ch</strong> den Gleitpfad einhalten muss. «Leistung<br />
auf einem Triebwerk, wir können den Lande-<br />
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