Champagne Deutz

vinum extra
22 champagner 2010
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Wo die Champagne am lauschigsten ist:
Dorf Essoyes in der Aube.
Marc Hébrart
Mittelgrosser Winzerbetrieb
mit 14 Hektar ausgezeichneter
Lagen im Vallée de la Marne, in
der Montagne de Reims und der
Côte des Blancs. Hervorragende
Champagner voller Charakter.
15.5
Brut 2005
Premier Cru
Fruchtig-würzige Nase, Noten
von knapp reifen Pflaumen,
Tabak, Vanille und etwas Leder;
kräftig im Mund, robust und
weinig, säurebetont, noch fast
zu jung: dürfte in zwei, drei Jahren
einen Punkt höher notieren.
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Rive Droite,
Rive Gauche 2004
Grand Cru
Komplexe Nase mit Noten von
Eiche, von Barrique-Vinifikation;
die besondere Aromatik unterstreicht
nur noch die herbe Textur
mit einer leichten, aber nicht
unangenehmen Bitterkomponente
(wer Bitterkeit nicht
schätzt, wird diesen Champagner
nicht mögen), gleichzeitig
von grosser Frische und Rasse
und besonderer Eleganz, langes
Finale von rosa Grapefruit. Wir
raten dazu, den Wein aus der
Karaffe zu servieren oder noch
ein paar Jahre zu lagern.
Moët & Chandon
Dem Riesen unter den historischen
Champagnermarken und
Teil des Luxuskonzerns LVMH
gelingt wie keiner anderen
Marke sonst der Spagat zwischen
Menge und Qualität. Brut
Impérial und Vintage sind in
den letzten Jahren noch besser
geworden.
15
Rosé Impérial
Fruchtige Nase von Erdbeere
mit etwas Minze; saftig und
frisch im Mund, fruchtig, ausgewogen,
sehr angenehm und
erfrischend.
15.5
Brut Impérial
Vergnügliche, minzig-fruchtige
Nase; cremig und verführerisch,
spürbare Dosage, aber sehr
angenehm, macht Spass. Der
ideale Wein zum Aperitif oder
zum Umtrunk.
16.5
Grand Vintage 2002
Röstnoten und Gebäck, Haselnüsse;
cremig und elegant,
lecker und fruchtig, für Puristen
vielleicht etwas zu hoch dosiert,
doch wir finden ihn total
vergnüglich und hervorragend
gemacht.
Moutard
Ausgezeichneter Winzerbetrieb
in der Aube im Süden der
Champagne, der besonders
empfehlenswerte, fruchtige und
fröhlich-saftige Champagner
auf die Flasche bringt.
15.5
Grande Cuvée
Interessante, fruchtige Nase mit
Noten von Apfel und Waldbeeren,
Mandel; saftig im Mund,
frisch und bekömmlich, von
guter Intensität, angenehme,
leichte Bitternote im Finale;
ungemein gut gemacht, fruchtig
und voller Charakter.
16
Champ Persin Côte des Bars
Cuvée Spéciale / Cuvée
Parcellaire
Verführerische Nase von
Blumen und Kräutern sowie
grünen Haselnüssen; cremig
und erfrischend, fröhlich und
bekömmlich; hat Klasse.
Mumm
Historische Marke mit Verbesserungspotenzial:
Die Weine sind
zwar sauber und bekömmlich,
aber recht neutral. Gehört zur
Pernod-Ricard-Gruppe.
14.5
Cordon Rouge
Diskret-mineralisch, einfach,
bekömmlich.
Brut Rosé
Zurückhaltend-fruchtig, einfach,
sauber.
15.5
Mumm de Cramant
Blanc de Blancs
Grand Cru
Verführerische Nase von Gebäck,
Nougat, Blumen; cremig
im Ansatz, bekömmlich und
elegant im Mund, delikat und
liebenswürdig, erfreulich.
N
Nicolas Feuillatte
Genossenschaftsriese mit beispielhafter
Kellerei in der Côte
des Blancs unweit von Epernay.
Selbst die Basisweine sind von
eindrücklicher Qualität und die
Spitzen-Cuvées eine Sünde
wert. Auch punkto Marketing
beispielhaft.
16
Palmes d’Or Vintage 1999
Komplexe, zurückhaltende
Nase, blumige Akzente und
Gewürze; cremig, reif, abgebaut
und mild im Mund, elegant auch,
delikat; wer Champagner nicht
mag, weil sie ihm generell zu
viel Säure besitzen, sollte es mit
diesem Wein versuchen.
Preis: über 100 Euro
16.5
Cuvée 225 Elevé en Fût de
Chêne 2003
Komplexe Aromatik, rauchige
Noten, Minze, Trockenfrüchte,
Aprikose, Mandel: Die Barrique
ist kaum spürbar, jedenfalls
weniger als in anderen im Holz
ausgebauten Weinen; bleibt elegant
trotz einer gewissen Fülle,
frisch auch, endet höchstens
etwas zu abrupt. Höchst interessanter
Wein für Liebhaber
von Besonderem, den man
besser für sich allein geniesst.
Preis: 50 bis 99 Euro
Grand Cru Blanc de Blancs
2002
Superbe, mineralische Nase von
Kalkstein, dann Zitrusfrüchte,
Minze; cremig im Ansatz, von
ausgesprochener Eleganz am
Gaumen, mit leckerem Finale
von exotischen Früchten. Ausgezeichneter
Wein.
Preis: 50 bis 99 Euro
O
Olivier Horiot
Winzerbetrieb in der Rosé-
Hochburg Les Riceys in der
Aube im Süden der Champagne.
Interessante Lagenweine in
Kleinstauflage.
16
Sève Blanc de Noirs «en
Barmont» Brut Nature 2004
Die Nase überrascht mit Noten
von Backgewürzen, Koriander,
Fenchel, Ingwer; im Mund
kristallklar und direkt, weinig,
spürbar undosiert und kantig,
leichte Bitternote im Finale,
sollte reifen. Zeigt Terroir und
Charakter, doch wird nicht
jedem gefallen.
16.5
Sève Rosé de Saignée «en
Barmont» 2006
Brut Nature
Nase von besonderer Fruchtigkeit,
Noten von Walderdbeere
in grosser Reinheit, ein Hauch
Minze und weisser Pfirsich,
interessant und komplex; im
Mund sehr weinig und frisch und
doch auch elegant, mineralisch,
fruchtig, lang, eine gewisse
Süsse und Fülle kommt von der
fruchtigen Aromatik und nicht
von der Dosage, die unter zwei
Gramm bleibt (Extra Brut).
Hervorragender, eigenständiger
Champagne Rosé für Kenner
und einer der schönsten verkosteten
Rosés.
P
Pannier
Spitzenmarke der Genossenschaft
COGEMA und Mitglied
der Alliance Champagne. Die
moderne Kellerei mit alten Kellern
liegt in Château Thierry im
Tal der Marne. Die Brut geraten
zuverlässig, die Top-Cuvées
beeindruckend.
15
Rosé E.V.
Würzige, eine Spur reduktive
Nase, Leder; cremig im Ansatz,
ausgewogen im Mund, fruchtiges,
reifes Finale.
15.5
Sélection Brut E.V.
Gebäck und Zitrusfrüchte; elegant,
frisch, sehr ausgewogen,
delikat, harmonisch.
17
Egerie 2000
Extra Brut
Superbe Nase des reifen Champagners
mit Noten von Haselnuss
und Gebäck, Vanille und
Aprikose, Milchkaffee, Angelika
auch; cremig und abgeklärt im
Mund, sehr aromatisch, delikat
und fruchtig; beeindruckender
Wein, für einen Moment der Meditation
oder zu einem leichten
Champagnermahl.
Servieren
Champagner ist etwas ganz
Besonderes für jeden Tag. Der
Umgang ist nicht kompliziert – nur
Schütteln verträgt er nicht. Nach
dem Transport muss er ein paar
Stunden ruhen, sonst fliegt der
Pfropfen an die Decke und der
Wein auf den Teppich.
Entkorken
Nein, man lässt den Korken nicht
knallen, sondern lässt ihn mit
leichtem Fingerdruck sanft aus
dem Flaschenhals rutschen und
hält ihn mit dem Handballen fest.
Ein leichtes «Pflopp» ist die kleine
Nachtmusik für Champagnerfreunde.
Glas
Aus der Schale schmeckt ein
Champagner besonders cremig;
in der hohen, schlanken Coupe
prickelt und funkelt er besonders
schön, und im Chardonnay-Glas
kommen seine Aromen am besten
zur Geltung. Das richtige Glas
ist ein Kompromiss von all dem:
schlank und hoch und doch leicht
tulpenförmig. Die besten Champagnergläser
sind gemeinhin solche
vom Typ Vintage.
Karaffe
Grosse Champagner nicht zu
hohen Alters und solche mit
Holzausbau schmecken aus einer
schlanken Karaffe besonders gut.
Keine Angst, es geht dabei nicht
viel Kohlensäure verloren! Die
Karaffe muss nur tipptopp sauber
und geruchfrei sein und soll nicht
stundenlang in der prallen Sonne
gewartet haben. In die Karaffe
kommt der Champagner zehn
Minuten vor dem Service.
Temperatur
Die Regel ist einfach: nie tiefgekühlt,
nie handwarm. Die Wahrheit
liegt auf halber Strecke – wer es
ganz genau wissen will:
6 Grad = einfache
Aperitif-Champagner
8 Grad = Spitzenweine
12 Grad = Champagne Rosé
Lagerung
Man kann es nicht genug betonen:
Ja, Champagner können reifen
und lagern im Keller ausgezeichnet.
Sie kennen nur zwei Feinde:
Licht und Trockenheit. Ein BSA
kommt oft sofort nach der Abfüllung
auf den Markt. Man erkundige
sich beim kompetenten Fachhändler
nach dem Degorgierdatum und
lasse ihn sechs bis 18 Monate im
Keller zur vollen Reife kommen.
Grosse Jahrgangs-Champagner
halten fünf bis zehn Jahre und
länger, immer ab Degorgierdatum
gerechnet, das leider fast nie auf
dem Etikett zu finden ist. Die Magnum
ist die beste Flaschengrösse
zum Lagern grosser Champagner:
Aus ihr schmecken Champagner
am besten! Eine angebrochene
Flasche Champagner hält, mit
einem einfachen Klinkverschluss
versehen, problemlos eine Woche
und länger im Kühlschrank: Erst
wenn sie zur Hälfte geleert ist,
sollte man sie rasch austrinken.