Gemeindeblatt Oktober 2010 - Markt Trappstadt
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Bürgermeister und Investor wollen an Fotovoltaikanlage festhalten 01.09.<strong>2010</strong><br />
Bürgerentscheid rückt näher<br />
Am 16. August wurde dem Trappstädter Bürgermeister<br />
Kurt Mauer eine Liste mit Unterschriften<br />
übergeben, auf der sich die rund 90<br />
Unterzeichner gegen eine vom Gemeinderat<br />
abgesegnete Fotovoltaik-Freiflächenanlage<br />
am Ortsrand von <strong>Trappstadt</strong> aussprechen.<br />
Erklärtes Ziel: Das Bauvorhaben mit einem<br />
Bürgerentscheid verhindern (wir berichteten).<br />
Nun muss sich der Gemeinderat in seiner<br />
nächsten Sitzung damit beschäftigen, ob das<br />
Bürgerbegehren zulässig ist und es tatsächlich<br />
eine Bürgerabstimmung zum Bau der Solaranlage<br />
geben wird. „Ich gehe davon aus, dass<br />
es zum Bürgerentscheid kommt“, so Bürgermeister<br />
Kurt Mauer am Dienstag gegenüber<br />
dieser Zeitung. Es gebe keinen Grund, das<br />
Bürgerbegehren nicht zuzulassen. Als möglichen<br />
Termin für die Behandlung im Gemeindeparlament<br />
nennt Mauer den 9. September.<br />
„Anschließend bleiben drei Monate Zeit, die<br />
Abstimmung durchzuführen.“<br />
Der Trappstädter Bürgermeister und auch der<br />
Bauträger und Investor Rudolf Leicht, Ge-<br />
Vom Projekt überzeugt: Rudolf Leicht am<br />
Plan der Solaranlage<br />
16 Au s g A b e 54 · Ok t O b e r <strong>2010</strong><br />
schäftsführer der Nexus GmbH, müssen den<br />
von den Initiatoren des Bürgerbegehrens eingeschlagenen<br />
Weg letztlich akzeptieren, wirklich<br />
nachvollziehen können sie nicht, dass sich<br />
jetzt plötzlich Widerstand gegen den Bau der<br />
Fotovoltaikanlage regt. „Schon Mitte Februar<br />
dieses Jahres hat der Gemeinderat bei nur drei<br />
Gegenstimmen beschlossen, dass die etwa<br />
2,5 Hektar große Anlage im seit fast 20 Jahre<br />
bestehenden Gewerbegebiet gebaut werden<br />
darf“, so Kurt Mauer. Mit dem Bau hätte in<br />
wenigen Wochen begonnen werden sollen.<br />
Dass der Beschluss jetzt gekippt werden soll,<br />
sei bedauerlich und habe wohl vor allem emotionale<br />
Gründe.<br />
Dass die Anlage seiner Meinung nach gut für die<br />
Gemeinde wäre, daran lässt der Bürgermeister<br />
keinen Zweifel aufkommen. Das Argument,<br />
dass die rund 3,5 Meter hohen Solarmodule<br />
am westlichen Ortsausgang von <strong>Trappstadt</strong><br />
das optische Erscheinungsbild des Dorfes<br />
beeinträchtigen und womöglich das eingeleitete<br />
Dorferneuerungsverfahren gefährden<br />
könnten, lässt Mauer nicht gelten. „Die Anlage<br />
wird komplett eingegrünt und ist schon in<br />
zwei, drei Jahren praktisch nicht mehr zu<br />
sehen.“<br />
Dass ein großer Teil des Gewerbegebiets mit<br />
Solarmodulen zugestellt wird, sei nur positiv<br />
zu bewerten, da weder Lärm- noch Geruchsemissionen<br />
zu befürchten seien. „Jede andere<br />
Nutzung des Gewerbegebietes hätte solche<br />
Beeinträchtigungen mit sich gebracht“, meint<br />
der Bürgermeister. Zudem würde die Gemeinde<br />
von Pachteinnahmen profitieren, die sich in<br />
25 Jahren auf insgesamt 130 000 Euro summieren.<br />
Anschließend könne die Gemeinde<br />
wieder frei über das Gelände verfügen.<br />
Dass auch Interesse an einem Kauf des 2,5<br />
Hektar großen Grundstücks bestand, bestätigt<br />
Rudolf Leicht. „Mehr als 100 000 Euro<br />
hätte ich aber nicht bezahlt,“ so der in Alsleben<br />
wohnende Elektroingenieur und Nexus-<br />
Geschäftsführer, der rund 1,5 Millionen Euro<br />
in den Bau der Fotovoltaikanlage investieren