Jahresbericht | 11 - Caritasverband Braunschweig eV
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gruppen sind Menschen mit befristeter aufenthaltserlaubnis,<br />
die schon lange in deutschland leben und<br />
deutsche, hierunter sind eingebürgerte zu verstehen<br />
und deutsche, die als ehepartner von Migrantinnen<br />
und Migranten oder nach arbeitsaufenthalt im ausland<br />
unterstützung in migrationsspezifischen anliegen benötigen.<br />
in der beratung spiegeln sich die Migrationsbewegungungen<br />
der letzten 50 Jahre wider: viele Migrantinnen<br />
und Migranten aus den großen anwerbejahren bis in<br />
die 70er sind zurückgekehrt oder verstorben, in den<br />
80er Jahren gab es im bereich der arbeitsmigration<br />
einen aufnahmestopp und deutschland bemühte sich<br />
stark darum, kein einwanderungsland zu sein, erst in<br />
den 90ern erhielten wieder mehr Migranten aus familiären<br />
gründen, zur arbeit oder aus humanitären gründen<br />
einen sicheren aufenthaltstitel.<br />
die beratungsthemen bei der einzel- und Familienberatung<br />
werden angeführt vom bereich Leistungsrecht<br />
mit Fragen zu erziehungsgeld, Kindergeld, unterhalt,<br />
wohngeld und sozialen Leistungen. an zweiter stelle<br />
folgen Fragen zu rente, Kranken- und Pflegeversicherung,<br />
insbesondere zu renten aus den verschiedenen<br />
herkunftsländern. danach folgen Fragen zum aufenthaltsstatus,<br />
dazu gehören Fragen zum Familiennachzug,<br />
zur verbesserung des aufenthaltsstatus bis hin<br />
zur einbürgerung, und auch rückkehr oder auswanderung<br />
in ein anderes Land. an nächster stelle stand<br />
der große bereich der arbeit, ausbildung und sprachförderung<br />
zur arbeitsaufnahme. weitere anliegen der<br />
beratung kamen aus dem großen bereich der Familien:<br />
heirat, ehe und trennung, schwangerschaft und<br />
erziehungsfragen. auch Probleme mit der wohnung<br />
sowie gesundheit, behinderung, psychische belastungen<br />
und auch finanzielle Probleme, die aus ungesicherter<br />
wirtschaftlicher situation entstehen, wurden<br />
häufig thematisiert.<br />
die arbeit mit senioren im allgemeinen Migrationsdienst<br />
war auch im Jahr 20<strong>11</strong> ein wichtiger schwerpunkt.<br />
die altersstruktur der Migrantinnen und Migranten,<br />
die sich schon länger in deutschland aufhalten,<br />
führt zu immer stärkeren anteilen der beratung in<br />
renten- und anderen Fragen des alterns: ein viertel<br />
der Klientinnen und Klienten sind im rentenalter. die<br />
beratung zu rentenfragen hat von der interkulturellen<br />
rentenberatung sehr profitiert, die wir in Zusammenarbeit<br />
mit dem seniorenbüro der stadt braunschweig<br />
und der awO fortgeführt und fest installiert haben.<br />
Migrationsdienst<br />
regelmäßig monatlich führen wir gemeinsame beratungen<br />
zu rentenfragen mit dem versicherungsamt im<br />
seniorenbüro durch.<br />
ein besonderes thema ist immer wieder ergänzende<br />
soziale Leistungen im alter. die altersarmut betrifft Migrantinnen<br />
und Migranten sehr stark: sie kamen zur<br />
arbeit in meist industriellen arbeitsbereichen, ihre im<br />
heimatland erworbene Qualifikation zählte in vielen<br />
Fällen nicht, deshalb arbeiten sie in der Produktion.<br />
entsprechend war das Lohnniveau. aus der Zeit vor<br />
der einreise wurden auch nur kleine renten erworben,<br />
in einigen Ländern funktionierte bis in die 70er<br />
Jahre das rentensystem nicht. dadurch sind auch die<br />
renten aus den heimatländern sehr gering. aufgrund<br />
der oft körperlich schweren arbeitsstellen gibt es<br />
einen hohen anteil an Frührentnern, diese renten<br />
sind meist klein. die ergänzenden Leistungen der<br />
grundsicherung im alter greifen erst, wenn fast alle<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 23