Zusammenfassung Strafrecht - Studentenverbindung Concordia Bern

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6.1.2 Mittelbare Täterschaft Wenn jemand Delikt nicht selbst begeht, sondern anderen Menschen tatherrschaftlich zur Ausführung der Tat benutzt. Tatmittler handelt unvorsätzlich oder schuldlos. Der intellektuelle Täter hat Tatherrschaft, dem Tatmittler fehlt sie. Subj. Merkmale werden beim Hintermann, die obj. beim Vordermann verwirklicht. Versuch strafbar. → Tatmittler straffrei, evtl. fahrlässig (Krankenschwesterfall) 6.1.3 Teilnahme Vorsätzliche Beteiligung an einer fremden strafbaren Handlung. Beteiligte die Delikt aber nicht begehen. a) Gehilfenschaft (Art. 25) Nur möglich bei: Verbrechen oder Vergehen. Vorsätzliche untergeordnete Beteiligung an einem fremden vorsätzlichen Delikt; hat keine Tatherrschaft; Entscheidung über Ausführung dem Haupttäter überlassen. Beitrag des Gehilfen muss Erfolgsherbeiführung: Erleichtern/Intensivieren/Beschleunigen/Absichern Zur harmlosen Gehilfenschaft: Eine Handlung muss unter den gegebenen Umständen allein den Sinn haben zur Begehung eines Delikts beizutragen; Gehilfe muss sich dessen bewusst sein. Psychische: Gehilfe hilft und ermutigt durch Rat, Hinweise, oder Hilfe nach der Tat. Billigung genügt nicht. Physische: Entfernung von Hindernissen, Lieferung des Tatwerkzeugs, Auskundschaften, Schmierestehen. → Bestrafung abhängig von Ausführung der Haupttat (Akzessorietät); Haupttat muss zumindest Versucht worden sein. Versuch straflos. Erfolgsdelikt. Fahrlässige Gehilfenschaft →straflos b) Anstiftung (Art. 24) Vorsätzliche Bestimmung eines anderen zu einer vorsätzlichen Straftat (durch Geheiss, Bitte, Überredung, Rat). Anstifter nimmt am Tatentschluss teil, ruft ihn hervor. Anstifter hat keine Tatherrschaft. Angestifteter wird psychisch oder intellektuell beeinflusst. Es entsteht Tatentschluss. Anstifter ist intellektueller Urheber. Angestiftet werden muss zu einer bestimmten Tat. Versuch nur strafbar, wenn zu Verbrechen Angestiftet wurde. Anstiftung zu Anstiftung strafbar. → Strafbarkeit abhängig von der Haupttat; diese muss zumindest Versucht worden sein. Anstiftung zu Fahrlässigkeitsdelikt nicht möglich. Fahrlässige Anstiftung nicht möglich. c) Akzessorietät der Teilnahme - Vom Teilnehmervorsatz abweichende Haupttat: Massgebend ist ob Anstifter oder Gehilfe die Haupttat voraussah oder voraussehen konnte. - qualitative Verschiedenheit Wenn Angestifteter, oder derjenige dem geholfen wird, etwas ganz anderes Tut. (Dieb vergewaltigt Hausbewohnerin) → versuchte Teilnahme (Straflosigkeit bei Gehilfenschaft) - quantitative Verschiedenheit Es wird zu etwas schlimmerem angestiftet oder geholfen als vom Täter tatsächlich verwirklicht oder Haupttäter tut mehr als Teilnehmer wollte → Täterexzess Bsp.: Anstiftung zu Raub, Täter begeht Diebstahl. → Anstiftung zu Diebstahl und Anstiftungsversuch zu Raub Bsp.: Der zu Diebstahl Angestiftete begeht Raub → Anstiftung zu Diebstahl - besondere Persönliche Verhältnisse (limitierte Akzessorietät): Art. 26 StGB Bsp.: Teilnahme an Totschlag: Totschlag trifft nur auf HT zu, NT einfache Tötung. 14
7. Konkurrenzen (S. 267) Wenn Täter durch sein Verhalten mehrere Straftatbestande verwirklicht hat. 7.1 Echte Gesetzeskonkurrenzen Zusammentreffen von mehreren strafbaren Handlungen und/oder mehreren verletzten Strafbestimmungen. Strafbestimmungen sind nebeneinander anzuwenden, wenn keine Bestimmung die Tat/en nach allen Gesichtspunkten erfasst. a) Realkonkurrenz Durch mehrere Handlungen werden verschiedene Strafbestimmungen verletzt oder mehrmals derselbe Straftatbestand verwirklicht. → Handlungsmehrheit Verschiedenartig (rächt sich: Auto kaputt, Beschimpfung) oder gleichartig (stiehlt MO, DI und MI). b) Idealkonkurrenz Durch eine Handlung mehrere Straftatbestände oder gleiche Straftatbestand mehrfach verwirklicht. → Handlungseinheit Verschiedenartig: Eine Tat verletzt verschiedene Strafbestimmungen (Schlag ins Gesicht, Brille Kaputt). Gleichartig: Gleiche Bestimmung wird zu Lasten mehrerer geschützten Rechtsgüter mehrmals verletzt (dreifache Tötung). Folgen Sind bei Real- und Idealkonkurrenz gleich. Erste Folge: Mehrere Strafbestimmungen gelangen zur Anwendung, für jedes einzelne Delikt erfolgt ein Schuldspruch. Zweite Folge: Rechtsfolge. - bei Konkurrenz von Freiheitsstrafen → Asperationsprinzip 68 Abs. 1 StGB Angemessene Erhöhung der Sanktion für die schwerste Straftat. Höchste Mass der angedrohten Strafe darf nicht um mehr als die Hälfte überschritten werden. Obergrenzen beachten (35, 36, 101 StGB) - bei Konkurrenz von Freiheitsstrafen mit Bussen → Kumulationsprinzip Beide Strafen werden verhängt - bei Konkurrenz von Bussen unter sich → Gesamtbusse (68 Ziff., 1 Abs. 2 StGB) - wenn ein Delikt lebenslängliches Zuchthaus und weitere Delikte begangen → Absorptionsprinzip Sanktion der schwersten Straftat massgebend Ferner auch bei mehreren Vergehen, wenn davon eines bereits zu Höchststrafe von 3 Jahren führt Retrospektive Konkurrenz →Zusatzstrafe 15
Seite 1 und 2: Inhaltsverzeichnis 1 Geltungsbereic
Seite 3 und 4: 2.3 Erfolgs- und Tätigkeitsdelikte
Seite 5 und 6: 2.7 Vorsätzliche und Fahrlässige
Seite 7 und 8: 2.8 Offizial- und Antragsdelikte a)
Seite 9 und 10: 3.3 Subjektiver Tatbestand a) Vorsa
Seite 11 und 12: c) Rechtfertigender Notstand (34 St
Seite 13: c) Verminderte Zurechnungsfähigkei

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