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22 | F. BUCHHOLZ<br />

3.2.2 Veränderte Rolle der Planung<br />

War Planung in den 1960er/70er Jahren eher exklusiv auf das „Plänemachen“ ausgerichtet, so änderte<br />

sich das Verständnis in den 1980er und 1990er Jahren. Heute ist sie inklusiv und bindet<br />

möglichst umfassend die „Stakeholder“ in den Planungsprozess ein. Dabei geht es insbesondere<br />

auch um die verstärkte Verknüpfung von öffentlichem und privatem Sektor (Knieling et al. 2003:<br />

16).<br />

Adam/Wiechmann stellen den Wandel in der Planung in den Kontext eines gesamtgesellschaftlichen<br />

Wandels im Politikverständnis. Demnach werden die traditionellen politikwissenschaftlichen<br />

Steuerungsformen Markt und Hierarchie um das diskursive Instrument der Kooperation ergänzt:<br />

Ordnungsinstrumente:<br />

Raumordnungspläne, Ge- und Verbote und planerische Stellungnahmen<br />

Marktorientierte<br />

Instrumente: Zielvereinbarungen,steuerliche<br />

Anreize, Vertragslösungen<br />

Markt<br />

(Polyarchie)<br />

Staat<br />

(Hierarchie)<br />

Neues Planungsverständnis?<br />

Gesellschaft<br />

(Kooperation)<br />

Abb. 3.1: Steuerungsformen der <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

Adam/Wiechmann 1999: 672.<br />

Diskursive Instrumente:<br />

REK, Regionalkonferenzen,<br />

Städtenetze,<br />

Regional-management<br />

Fürst (1993, 555) beschreibt, dass der Verlust an staatlicher Steuerungsfähigkeit und die wachsende<br />

Zahl und Autonomie der Akteure seit Beginn der 1990er Jahre zu der Suche nach neuen<br />

Handlungsmodi führte. Mit dem 1993 zwischen Bund und Ländern beschlossenen Raumordnungspolitischen<br />

Orientierungsrahmen (ORA), der zwei Jahre später im Raumordnungspolitischen Handlungsrahmen<br />

(HARA) konkretisiert wurde, begleitete die damalige Bundesregierung den Paradigmenwechsel<br />

im Planungsverständnis. Regionale Entwicklungskonzepte werden mit dem 24. Rahmenplan<br />

der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

zum Fördergegenstand (24. GRW-Rahmenplan 1995). 3 In der Folge wurden in vielen Regio-<br />

3 Mitte der 1990er Jahre folgen verschiedene Programme der Bundesländer zur Förderung kooperativer <strong>Regionalentwicklung</strong>.<br />

Mit der Förderung von „Teilraumgutachten“ durch den Freistaat Bayern sowie der „regionalisierten Strukturpolitik“<br />

in Nordrhein-Westfalen waren die zwei Bundesländer bereits zu Beginn der 1990er Jahre Vorreiter dieser bundesdeutschen<br />

Entwicklung. Auch die vom Bund geförderten Modellvorhaben der Raumordung, die seit Mitte der<br />

1990er Jahre gefördert werden, gehen auf den zwischen Bund und Ländern gemeinsam entwickelten ORA zurück<br />

(Adam/Wichmann 1999: 662). Das bekannteste Beispiel hierfür markiert der „Wettbewerb Regionen der Zukunft“.

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