IOEW-SR 182 Kooperative Regionalentwicklung.pdf, pages 1
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KOOPERAIVE REGIONALENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT? | 39<br />
z.B. der Vereinsvorstand, in interkommunalen Kooperationen rotieren zumeist die Lenkungsgruppenvorsitzenden<br />
in regelmäßigen Abständen. In privatrechtlich institutionalisierten gibt es eine gemeinsam<br />
durch die Partner bestimmte Geschäftsführung (Diller 2002: 106).<br />
Als Fachpromotoren gelten die Akteure, die die Kooperation inhaltlich vorantreiben. Es sind Experten,<br />
die jedoch von punktuell tätigen externen Beratern zu unterscheiden sind. Sie bringen ihr<br />
Know-how zu Einzelfragen (Projekte) ein und bestimmen darüber mitunter die inhaltliche Richtung<br />
der Kooperation. Fachpromotoren wirken jedoch nicht nur als Experten, sondern haben durchaus<br />
auch Leitungsfunktionen und wirken somit zum Teil in einer Doppelfunktion als Prozess- und<br />
Fachpromotor (Diller 2002: 106).<br />
Die Zweiteilung der Prozessteuerung in eine fachliche Entscheidungsvorbereitung und eine politische<br />
Legitimation durch die Entscheidungsträger erachtet Fürst als wichtig (Fürst 1998: 241). Die<br />
Zusammenarbeit wird dadurch tendenziell offener, da die Experten (Fachpromotoren) in den Arbeitsgruppen<br />
zunächst weniger Rücksicht auf politische Restriktionen nehmen müssen (Fürst<br />
1999c: 54). Erst in einem zweiten Schritt wird durch die politischen Entscheidungsträger die demokratische<br />
Legitimation der beabsichtigten Maßnahmen und Projekte sichergestellt.<br />
Nach dem Grad der Vernetzung ordnet Diller die unterschiedlichen Akteure einem inneren, mittleren<br />
und äußeren Akteurskreis zu. „Dabei drücken die Begriffe nicht primär die Verbundenheit der<br />
Akteure untereinander aus“ (Diller 2002: 101), sondern deren Bedeutung für die gesamte Kooperation.<br />
Der äußere Kreis der Kooperation besteht aus Akteuren, die lediglich eine rein beobachtende<br />
oder eine passiv fördernde Funktion haben. Akteure aus dem mittleren Kreis der Kooperation<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder nur zu bestimmten Zeitpunkten oder nur in einem<br />
ganz speziellen Aspekt der Kooperation eine Rolle spielen. Die Akteure des inneren Kreises sind<br />
jene, die die Kooperation tragen. (Diller 2002: 101f.) Hier können sowohl Prozess-, Macht- als auch<br />
Fachpromotoren vertreten sein: