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KOOPERAIVE REGIONALENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT? | 97<br />

sowie die Aktivitäten des ZGB weitgehend gelungen, Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung<br />

und Politik gleichermaßen in das Projekt-, Prozess- und Organisationsmanagement einzubinden.<br />

In den Regionen Chemnitz-Zwickau und Magdeburg funktioniert dies bisher nur im Rahmen<br />

des konkreten Projektmanagements. Kaum oder nur in Ansätzen gelang dies bisher für das<br />

Prozess- und Organisationsmanagement. Die WIREG ist bis heute sehr stark durch die Verwaltung<br />

geprägt. Bemühungen in der Region Chemnitz-Zwickau, verstärkt Akteure aus der Privatwirtschaft<br />

in die Aktivitäten der WIREG einzubinden, sind vorhanden. Sie wurden bisher noch nicht mit dem<br />

erhofften Erfolg belohnt. Zwar gelingt es der tti Magdeburg Firmen aus der Regionen zu erreichen,<br />

diese sind jedoch eher an den Beratungsleistungen der tti interessiert, als dass sie sich verstärkt<br />

für die Ziele des Regionalmanagements engagieren.<br />

Für eine positive Atmosphäre zum Ziel breiten partnerschaftlichen Handelns können vielfältige<br />

Punkte beitragen. So ist die Tatsache, dass öffentliche Verwaltung und privatwirtschaftliche Akteure<br />

gleichermaßen am Regionalmanagement der Region Braunschweig beteiligt sind, einer Vorgabe<br />

der niedersächsischen Regionalpolitik geschuldet. Diese schreibt PPP-Organisationen als Bedingung<br />

zur Umsetzung eines RWK und somit einer anteiligen Förderung von entsprechenden Projekten<br />

vor. Andererseits sind es oft erfahrende Persönlichkeiten, die es vermögen, Problemsensibilitäten<br />

zu schaffen oder das diplomatische Verhandlungsgeschick mitbringen, breite Akteurskreise unter<br />

dem Schirm eines gemeinsamen Entwicklungsprozesses zu vereinen. Beispiele aus den Fallstudien<br />

sind hierfür die Konstanz bei der externen Beratung in der Region Chemnitz-Zwickau, sowie<br />

die durch den Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig forcierte Entscheidung zur Erstellung<br />

und Umsetzung eines RWK. Insbesondere die Tatsache, dass erhebliche Finanzmittel von<br />

Seiten der Kommunen für eine mittelfristige Perspektive gebunden werden und sich gleichzeitig regionale<br />

Unternehmen finanziell für die Ziele einer gemeinsamen <strong>Regionalentwicklung</strong> engagieren,<br />

ist bemerkenswert.<br />

Die unterschiedlichen finanziellen und personellen Ressourcen, die für das Regionalmanagement<br />

in den einzelnen Regionen zur Verfügung stehen, wurden beschrieben. Dementsprechend sind<br />

auch die Erwartungen an das, was im Rahmen eines Regionalmanagements erreicht werden kann,<br />

zu relativieren. Sicherlich wird es in den Regionen Chemnitz-Zwickau und Magdeburg kaum gelingen,<br />

vergleichbare Akteure aus der Privatwirtschaft für die <strong>Regionalentwicklung</strong> zu gewinnen. Hier<br />

nimmt die Region Braunschweig, gekennzeichnet durch das Engagement des Volkswagenkonzerns,<br />

auch im westdeutschen Vergleich eine Sonderstellung ein. Insbesondere für strukturschwache<br />

Regionen ohne namhafte Unternehmensansiedlungen ist die Frage zentral, wie und ob es gelingt,<br />

KMU stärker in die regionalen Entwicklungsprozesse einzubinden. Aus Sicht des Autors besteht<br />

hierzu ein dringender zukünftiger Forschungsbedarf. Die Projektfinanzierung über Drittmittel<br />

ist in den Regionen jeweils ausbaufähig, wobei auf den mehrjährigen Erfahrungen der Regionalmanagementträger<br />

aufgebaut werden kann. Die Förderdatenbank <strong>Regionalentwicklung</strong>, die nach<br />

Themen und Bundesländern untergliedert, einzelne Förderprogramme zur Projektfinanzierung auflistet,<br />

ist hierfür ein guter Ausgangspunkt (vgl. http://www.foerderdatenbankregionalentwicklung.de/).<br />

Nicht-öffentliche Finanzierungsquellen stehen möglicherweise durch ein<br />

professionelles Fundraising zur Verfügung. Jede Region sollte prüfen, inwieweit bisher nicht bekannte<br />

Finanzierungsquellen in Anspruch genommen werden können. Dass das Potenzial zum<br />

Sponsoring insbesondere in den ostdeutschen Regionen als begrenzt einzuschätzen ist, wurde am<br />

Beispiel der Region Chemnitz-Zwickau benannt.<br />

Transparente Kommunikationsstrukturen, eine kooperative Maßnahmen- und Projektentwicklung<br />

und deren koordinierte Umsetzung sind entscheidende Bausteine für ein erfolgreiches<br />

Regionalmanagement. Einführende Informationen zu den Aktivitäten des Regionalmanagements<br />

und Ansprechpartner sind über das Internet leicht recherchierbar. Weiterführende Infor-

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