IOEW-SR 182 Kooperative Regionalentwicklung.pdf, pages 1
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30 | F. BUCHHOLZ<br />
4.2.3 Ziele<br />
Das Bayrische Staatsministerium für Landwirtschaft und Umweltschutz sieht im Regionalmanagement<br />
ein „handlungsorientiertes Werkzeug“ zur <strong>Regionalentwicklung</strong>, durch das es die verschiedenen<br />
Aufgaben Moderation und Beratung, Konzeptentwicklung, Projektbeurteilung und -<br />
management, Programmumsetzung, Marketing sowie Monitoring und Evaluation sektorübergreifend<br />
zu dem übergeordneten Ziel der nachhaltigen Entwicklung zusammenzuführen gilt (BStMLU<br />
2003: 2). Das Regionalmanagement kann sich dabei der Gestaltung und Optimierung des Gesamtsystems<br />
einer Region widmen oder sich auf eine Effektivitätssteigerung in einzelnen Systembereichen<br />
konzentrieren. Je nach der Definition der Eingriffsfelder muss es mit entsprechenden<br />
Kompetenzen ausgestattet sein bzw. die notwendigen Kompetenzen erwerben (BStMLU 2003:<br />
103). Als erfolgreich ist ein Regionalmanagementprozess dann zu bewerten, wenn es gelingt, die<br />
Eigeninitiative sowie die Zusammenarbeit in einer Region zu erhöhen, einen (messbaren) wirtschaftlichen<br />
und sozialen Nutzen zu erzielen und das Image der Region zu verbessern (BStMLU<br />
2003: 106).<br />
4.3 Akteure des Regionalmanagements<br />
4.3.1 Akteursspektrum<br />
Sowohl für projektbezogene als auch regionsbezogene Kooperationen ist die Aktivierung einer<br />
möglichst breiten Akteurskonstellation von entscheidender Bedeutung. Gleichberechtigt gilt es, sowohl<br />
die Akteure aus lokaler und regionaler Verwaltung, Verbände, Vereine und andere Interessensvertretungen<br />
(z.B. die Kammern, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände) als auch die Vertreter<br />
der privaten Wirtschaft in Regionalmanagementprozesse zu integrieren.<br />
Von den Kommunen gehen nicht selten Initiativen aus. Die Einbindung der öffentlichen Verwaltungen<br />
gewährleistet den Zugang zu öffentlichen Mitteln. Für viele Handlungsfelder bedarf es zudem<br />
hoheitlicher Befugnisse. Aus diesem Grund ist die Einbindung von Kommunen und Landkreisen<br />
in regionale Managementprozesse unverzichtbar.<br />
Verbände, Vereine und andere Interessenvertretungen bündeln die Interessen, Meinungen und<br />
einen Teil des Wissens ihrer Mitglieder und tragen dadurch in besonderem Maße zu verschiedenen<br />
Sichtweisen, gewinnbringenden Diskussionen und kreativen Lösungsansätzen bei. Sie können<br />
in einigen Handlungsfeldern wichtige Kooperationspartner sein, sie können jedoch auch blockieren.<br />
(BStMLU 2003, 110f.)<br />
Darüber hinaus gilt es, die Unternehmen in der Region für den Prozess der <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
zu gewinnen, da diese eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Projekten spielen können. Kilper<br />
(2000: 47) unterscheidet dabei zwischen Unternehmen, die über einen globalen Orientierungsradius<br />
verfügen und Unternehmen, die einen eher regionalen Orientierungsradius besitzen. Während<br />
erstere weitgehend raumunabhängig operieren und sich somit tendenziell der Bindung in regionale<br />
Beziehungsstrukturen entziehen, sind letztere an die Region räumlich gebunden und somit relativ<br />
leicht in feste Kontaktnetzwerke einzubinden. Ihr Wirkungskreis bezieht sich auf die Region und ist<br />
in der Regel auf Dauer angelegt.