IOEW-SR 182 Kooperative Regionalentwicklung.pdf, pages 1
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7.1.2 Kooperationsanlass/Impulse<br />
KOOPERAIVE REGIONALENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT? | 51<br />
Die Anfänge der regionalen Zusammenarbeit gehen auf die Ansiedlung eines VW-Werks in der<br />
Region im Jahr 1990 zurück. Hierbei entstand ein akuter Handlungs- und Abstimmungsbedarf zwischen<br />
mehreren Kommunen und drei Landkreisen. Um die Ansiedlung von VW nicht zu gefährden,<br />
wurde ein Regionalteam gebildet, welches die notwendigen Genehmigungsverfahren koordinierte.<br />
Die Zusammenarbeit wurde in der Folge fortgesetzt und mit der Gründung der Wirtschaftsregion<br />
Chemnitz-Zwickau (WIREG) im Jahr 1995 auf eine institutionelle Basis gestellt. Der Zusammenschluss<br />
basiert auf der Grundlage einer durch die Kreistage und Stadträte beschlossenen Zweckvereinbarung<br />
und gilt als eine der ersten Regionalinitiativen in Sachsen. Zunächst arbeiteten die<br />
zwei kreisfreien Städte Chemnitz und Zwickau mit den Umlandkreisen Chemnitzer Land, Zwickauer<br />
Land und Stollberg zusammen, bevor sich im Jahr 2001 auch der Landkreis Aue-<br />
Schwarzenberg als sechster Partner der Kooperation anschloss.<br />
Der zusammenhängende Agglomerationsraum Chemnitz-Zwickau wurde im Jahr 1992 in die zwei<br />
Planungsregionen Chemnitz-Erzgebirge und Südwestsachsen aufgeteilt. Herr Dietrich, Regionalmanager<br />
der WIREG GmbH, benennt verschiedene Gunstfaktoren, die sich positiv auf die Bildung<br />
der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau ausgewirkt haben. Die Tatsache, dass sich der ehemalige<br />
Vorsitzende des Planungsverbandes Südwestsachsen – der spätere Landrat im LK Chemnitzer<br />
Land (Planungsregion Chemnitz-Erzgebirge) – massiv für eine strategische Zusammenarbeit zwischen<br />
den Städten Chemnitz und Zwickau und den jeweiligen Umlandkreisen eingesetzt hat, markiert<br />
einen dieser Faktoren. Durch eine intensive Kooperation der beiden Städte Chemnitz und<br />
Zwickau sollte darüber hinaus eine stärkere Bedeutung dem dritten Eckpunkt (neben Dresden und<br />
Leipzig) in der landesplanerisch deklarierten Metropolregion Sachsendreieck beigemessen werden.<br />
Mit der Möglichkeit zur Förderung von regionalen Entwicklungskonzepten (REK) wurde im<br />
Jahr 1995 zur ersten Regionalkonferenz unter dem Motto „Eine Region formiert sich“ eingeladen.<br />
7.1.3 Ziele und Strategien<br />
Als das wichtigste Ziel der Region wird die Umsetzung der gemeinsam im REK formulierten 28 regionalen<br />
Entwicklungsprojekte definiert. Die umzusetzenden Projekte stellen das Ergebnis eines<br />
umfassenden Diskussionsprozesses zwischen regionalen Akteuren und den unterstützenden Beratern<br />
dar. Zunächst wurden 1997 die drei Teilkonzepte Wirtschaft (Prognos GmbH Berlin), Verkehr<br />
(PSV Dresden) und Kultur-Landschaft (TU Chemnitz) erarbeitet. Diese Teilkonzepte wurden in einem<br />
Komplexen Regionalen Entwicklungs- und Handlungskonzept zusammengefasst und auf Projektebene<br />
präzisiert. Um gemeinsame Projektvorschläge investiver und nichtinvestiver Art entwickeln<br />
zu können, wurde ein vielfältiges Methodenspektrum ausgehend von Fachgesprächen und<br />
schriftlichen Befragungen über Workshops, Benchmarking, Analyse und Prognosetechniken angewandt.<br />
Auf der Grundlage des zwischen 1997 und 1999 andauernden Prozesses wurden ein übergeordnetes<br />
Leitbild und drei Handlungsleitlinien entsprechend der Themen Wirtschaft, Verkehr und<br />
Kultur-Landschaft benannt. Als übergeordnetes Leitbild der Region wurde die „Entwicklung der<br />
Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau zum Wachstumsknoten von nationaler Bedeutung innerhalb<br />
der Cityregion Sachsendreieck“ definiert (Prognos/PSV/TU Chemnitz 1999: 14).<br />
Zentrales Anliegen der wirtschaftsbezogenen Leitlinie ist es, die Wirtschaftsregion Chemnitz-<br />
Zwickau zur „führenden Kompetenzregion des Maschinen- und Fahrzeugbaus durch Anwendung,<br />
Ausbau und Bündelung der Innovations- und Forschungspotenziale unter Nutzung der Branchenvielfalt“<br />
(Prognos / PSV / TU Chemnitz 1999: 15) zu entwickeln.