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KOOPERAIVE REGIONALENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT? | 69<br />

Kritisch gestalteten sich in den vergangenen zwei Jahren hierfür die Rahmenbedingungen. Nach<br />

einer lang anhaltenden Debatte um die Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt wurde diese durch<br />

das Gesetz zur Kreisgebietsneuregelung im Herbst 2005 beendet. 46 Demnach werden die derzeitig<br />

existierenden 21 Landkreise auf 11 Landkreise im Jahr 2007 reduziert. Dies hat auch unmittelbare<br />

Auswirkungen auf die regionale Zusammenarbeit in der Region, da mit den neuen Kreisen „Börde“,<br />

„Salzland“ und „Anhalt-Jerichow“ größere Verwaltungsstrukturen im Umland der Stadt Magdeburg<br />

entstehen, die mit großer Wahrscheinlichkeit versuchen, eigene Wege zu gehen. Eine geplatzte<br />

Fusion der Kreissparkassen, das Scheitern einer intensivierten Zusammenarbeit der Magdeburger<br />

Marketing, Kongress und Tourismus GmbH mit dem Tourismusverband Elbe-Heide-Börde e.V., die<br />

negative Reaktion von Seiten der Landkreise Jerichower Land und Schönebeck bzgl. der Entwicklung<br />

eines gemeinsamen regionalen Webportals (vgl. Kap. 7.2.6) und die Initiative zur Bildung einer<br />

gemeinsamen Wirtschaftsfördergesellschaft Salzland GmbH ohne Berücksichtigung der bisherigen<br />

Zusammenarbeitsbemühungen in der Region Magdeburg im Jahr 2005 stehen hierfür beispielhaft<br />

(Marxmeier, 14.6.2005). Das Vorhandensein unterschiedlicher GRW-Höchstfördersätze in<br />

den einzelnen Landkreisen der Region ist aufgrund des impliziten Wettbewerbs eher hinderlich für<br />

eine verstärkte Zusammenarbeit in der Wirtschaftsförderung hinderlich, als dass es ihr dient.<br />

7.2.6 Beteiligung<br />

In der Region Magdeburg ist die regionale Zusammenarbeit maßgeblich durch die Verwaltung geprägt.<br />

Eine Beteiligung gesellschaftlicher Akteure findet nur in einem bedingten Maß statt. Wenn<br />

dies der Fall war, handelte es sich um Informationsveranstaltungen wie bspw. die Regionalforen<br />

1995 und 1996 zum Zweck der Vorstellung von REK und RAP oder die Landeskonferenz REGIO-<br />

NEN 2000, auf der das Förderprogramm der Landesinitiative REGIO im Frühjahr 2000 präsentiert<br />

wurde. Anders war dies bei kleineren Regionalkonferenzen im Rahmen der RIS-RAHM-<br />

Erarbeitung, bei der die Verwaltung stark mit Unternehmen unter Zuhilfenahme des intermediären<br />

Moderators tti Magdeburg zusammenarbeitete. Neuland wurde mit der Regionalkonferenz im Jahr<br />

2004 bestritten, auf der der 1. Regionalpreis für innovative Unternehmen der Region durch die<br />

RKM verliehen wurde. Der Wettbewerb sollte neben der Auszeichnung auch dazu dienen, die Unternehmen<br />

für deren Verantwortung für die Region zu sensibilisieren. Eine Fortsetzung dieser Bemühungen<br />

blieb im Jahr 2005 jedoch aus. Aktivierende Aktionen zu einer breiteren Beteiligung von<br />

Akteuren zum Ziel einer kooperativen <strong>Regionalentwicklung</strong> wurden mit Ausnahme von branchenbezogenen<br />

Innovationsforen und den beschriebenen Veranstaltungen nicht durchgeführt. Insbesondere<br />

Partnerschaften zu Akteuren aus dem sozialen und kulturellen Bereich sind deutlich ausbaufähig.<br />

Seit 2002 ist eine institutionelle Beteiligung regionaler Interessenvertreter über den Projektbeirat<br />

des Regionalmanagements gewährleistet. Im Beirat sind auch Vertreter aus den AGs der RKM vertreten.<br />

Der Kontakt zu den Unternehmen der Region wurde im Rahmen der Regionalmanagementprojektförderung<br />

intensiv gepflegt. Aufgrund der Funktion der tti Magdeburg GmbH als regionale<br />

Technologietransfer- und Innovationsfördergesellschaft und nicht zuletzt aufgrund ihrer Gesellschafterstruktur<br />

47 handelt es sich hierbei um ein originäres Anliegen der GmbH. Aufgrund der spezifischen<br />

Ausrichtung des Regionalmanagements in der Region fehlt es möglicherweise jedoch an<br />

46 LKGebNRG vom 11. November 2005, GvBl. 60/2005.<br />

47 Gesellschafter der tti Magdeburg GmbH sind die IHK Magdeburg sowie die Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

Sachsen-Anhalt GmbH.

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