Genossenschaftsblatt 2/2010 - RWGV
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Foto: Bernd Schälte (Landtag NRW)<br />
NRW-WAHL <strong>2010</strong><br />
Mindestens 181 Abgeordnete werden in den Düsseldorfer Landtag am Rheinufer einziehen.<br />
Sie haben die Wahl!<br />
Was dürfen die Genossenschaften von den Parteien nach der Wahl erwarten? Der <strong>RWGV</strong> hat bei den derzeit<br />
im Landtag vertretenen Parteien nachgefragt.<br />
Münster. Am 9. Mai sind 13,5 Millionen Menschen in Nordrhein-<br />
Westfalen aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Der Wahlkampf<br />
war nur sehr am Rande von genossenschaftlichen Th emen<br />
dominiert. Grund genug für den <strong>RWGV</strong>, genauer nachzufragen: bei<br />
den Fraktionsvorsitzenden der derzeit im Landtag vertretenen Parteien.<br />
Je fünf Fragen wurden gestellt. Fragen, die die Genossenschaften<br />
direkt betreff en. Auf die stets gleichen Fragen haben wir sehr unterschiedliche<br />
Antworten bekommen. Das <strong>Genossenschaftsblatt</strong> will<br />
Ihnen mit der Dokumentation dieser Umfrage auf den folgenden Seiten<br />
die Wahl am 9. Mai ein wenig leichter machen.<br />
Erstmals zwei Stimmen bei der Landtagswahl in NRW<br />
Es ist das erste Mal, dass die Wählerinnen und Wähler bei der Landtagswahl<br />
in Nordrhein-Westfalen zwei Stimmen haben: Eine Erststimme<br />
für die Wahl einer beziehungsweise eines Wahlkreisabgeordneten<br />
und eine Zweitstimme für die Wahl einer Landesliste einer<br />
Partei. Die Kandidaten, die in den 128 Wahlkreisen mit relativer<br />
Mehrheit gewählt werden, ziehen direkt in den Landtag ein. Aus-<br />
schlaggebend für die Zahl der Mandate, die eine Partei im Landtag<br />
insgesamt erhält, ist aber der Anteil der gültigen Zweitstimmen. Erreicht<br />
eine Partei landesweit nicht mindestens fünf Prozent der Stimmen,<br />
wird sie bei der Verteilung der Sitze nicht berücksichtigt (Fünf-<br />
Prozent-Hürde). Bei diesem Wahlgang löst das Sainte Lague/<br />
Schepers-Verfahren das altbekannte Hare/Niemeyer-Verfahren ab.<br />
Am Ende aller Rechenspiele werden mindestens 181 Abgeordnete in<br />
den Düsseldorfer Landtag einziehen. Hinzu kommen die Überhang-<br />
oder Ausgleichsmandate, die entstehen, wenn eine Partei mehr Direktmandate<br />
gewonnen hat, als ihr über die Zweitstimme zustehen.<br />
Landeslisten<br />
An erster Stelle der Landeslisten, die von Delegiertenversammlungen<br />
lange vor der Wahl aufgestellt werden, stehen in der Regel die<br />
Spitzenkandidaten der Parteien. Die Listenplätze 1 bis 3 sind auf allen<br />
Stimmzetteln bei der Zweitstimme vermerkt. Landeslisten können<br />
nur von Parteien aufgestellt werden. Parteilose Kandidaten haben<br />
also lediglich die Chance, über ein Direktmandat in den Landtag ><br />
22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>