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Genossenschaftsblatt 2/2010 - RWGV

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GB<br />

<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen 2 | <strong>2010</strong><br />

Initiative. Genossenschaften helfen Kommunen. Seite 7<br />

Exklusiv. <strong>RWGV</strong>-Umfrage zur NRW-Wahl <strong>2010</strong>. Seite 22<br />

Eiswein. Winzer mit Spitzenergebnissen Seite 36<br />

Verlässlich<br />

Kreditgenossenschaften springen in die Bresche


Menschen<br />

machen<br />

Märkte.<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

WIRTSCHAFTSTAG <strong>2010</strong><br />

Visionen. Impulse. Strategien.<br />

Philharmonie Essen, 26. Oktober <strong>2010</strong><br />

Menschen machen Märkte:<br />

Mittelständische Innovationen als Antrieb wirtschaftlichen Erfolgs.<br />

Kreative und innovative Impulse liefern Ihnen in Talkrunden und Interviews unter anderem:<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

� Prof. Wolfgang Huber, ehemaliger Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland<br />

� Ulrich Kienzle, deutscher Journalist und Publizist<br />

� Matthias Sammer, Ex-Fußballnationalspieler und Sportdirektor beim DFB<br />

Durch die Podiumsrunden begleitet Sie Maybrit Illner (ZDF).<br />

Im Rahmenprogramm begegnet Ihnen Fabian Hambüchen.<br />

Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter:<br />

Thomas von Hammel, <strong>RWGV</strong>-Mitgliederservice, Marketing/Vertrieb,<br />

Telefon: 0251 7186-5116, E-Mail: thomas.von-hammel@rwgv.de<br />

Vera Kündgen, geno kom Werbeagentur, Veranstaltungsmanagement,<br />

Telefon: 0251 53001-52, E-Mail: vera.kuendgen@geno-kom.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung der


Vollendet veredelt<br />

Liebe Leserin, lieber<br />

Leser, wir sind unmündig.<br />

Sicher: Viele Leser<br />

dürfen am ersten Sonntag<br />

im Mai zur Wahl<br />

gehen und über das<br />

Schicksal des Landes<br />

NRW bestimmen. Aber<br />

welchen Kaff ee wir trinken,<br />

das entscheiden<br />

schon andere für uns.<br />

Mein Lieblingskaff ee fehlt im Regal. Seit<br />

Jahren muss es diese Sorte des bayerischen<br />

Rösters mit der fl otten Klaviermusik in der<br />

Werbung sein. Fürsorglich erklärt mir jetzt<br />

mein Supermarkt auf einem Schild, der Röster<br />

habe mehr Geld gewollt. In meinem Interesse<br />

als Verbraucher habe der Supermarkt<br />

aber nicht mehr zahlen mögen. Jetzt soll ich<br />

wohl anderen Kaff ee trinken – auch wenn er<br />

mir nicht schmeckt. Herrschaftszeiten! Als<br />

ich ein kleiner Junge war, kostete das Pfund<br />

Kaff ee neun Mark. Und längst nicht jede<br />

münsterländische Kaff eetante schmuggelte<br />

ihn kostensparend in Wurstdärmen über die<br />

holländische Grenze. Und heute? Wenn es<br />

mir schmeckt, will ich auch vier Euro für das<br />

Pfund Kaff ee ausgeben dürfen. Ich fürchte<br />

nur, ich werde die kooperierenden Münchner<br />

GVB-Kollegen bitten müssen, ihn mir<br />

über die bayerische Staatsgrenze zu schmuggeln.<br />

Der Trend ist klar: Wir werden jetzt rundum<br />

vor uns selbst geschützt. Während in Afrika<br />

noch über den freien Zugang zu sauberem<br />

Wasser diskutiert wird, soll Gerüchten zufolge<br />

2011 bei uns der freie Zugang zu Geldautomaten<br />

ins Grundgesetz aufgenommen<br />

werden. Das geschieht nur zu unserem<br />

Schutz. Früher, im freien Wettbewerb, war<br />

das mal so gedacht: Es gibt gut aufgestellte<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Banken, die viel Geld ihrer Eigentümer in<br />

Geldautomaten investiert haben. Und es<br />

gibt andere Banken, die haben sich das gespart.<br />

Das Geld haben sie an ihre Aktionäre<br />

ausgeschüttet. Zwischen diesen verschiedenen<br />

Banken kann man im freien Wettbewerb<br />

wählen. Wer eine Bank fast ohne Automaten<br />

möchte, muss eben die Gebühren der anderen<br />

zahlen. Das kann man wissen, bevor<br />

man sich für eine Bank entscheidet. Überdies<br />

nehmen die Banken mit Geldautomaten<br />

auch gern neue Kunden an. Schließlich<br />

könnten auch Banken ohne Geldautomaten<br />

Geld in die Hand nehmen und in Automaten<br />

investieren. Niemand könnte das verhindern.<br />

Früher hat man so gedacht.<br />

Im Zeitalter des Verbraucherschutzes muss<br />

der Verbraucher aber vor den Folgen seiner<br />

Wahl geschützt werden. Schnell wird ein<br />

Vorsprung im Wettbewerb zum Monopol erklärt.<br />

Die Geldautomaten werden quasi-vergesellschaftet,<br />

die Preise für Abhebungen<br />

deckelt der Staat. Konsequent wäre, auch<br />

die Land-Filialen dieser übereifrigen Banken<br />

zu Monopolen zu erklären. Vielleicht<br />

kann man sie zwingen, Produkte anderer<br />

Banken mit anzubieten. Und wenn wir<br />

schon dabei sind: Den Kaff ee aus München<br />

müssen diese Banken auch verkaufen. Das<br />

wäre sehr im Interesse des Verbrauchers.<br />

Dann endlich haben wir vollendet veredelten<br />

Spitzenwahnsinn.<br />

Damit Sie nicht auch noch vor den Folgen<br />

Ihrer Landtagswahl geschützt werden müssen,<br />

fi nden Sie in diesem Heft die Positionen<br />

der Parteien zu genossenschaftlichen Fragen.<br />

Schutzlos liefern wir Sie unserem neuen<br />

Erscheinungsbild aus – in der Hoff nung,<br />

dass es Ihnen gefällt.<br />

Th orsten Weiland<br />

Inhalt<br />

Das Thema<br />

Volksbanken springen in die Bresche 4<br />

Kritik an Bankenabgabe 6<br />

Modell zur Entlastung der Stadtkassen 7<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Im Interview: Andreas Rottke 9<br />

Genokolleg bietet<br />

Internetführerschein 12<br />

Marketing- und Vertriebsforum <strong>2010</strong> 13<br />

Hintergrund & Analyse<br />

Stimmung im Mittelstand 14<br />

Aus dem Verbund<br />

Karlspreis für Donald Tusk 15<br />

Kurz gemeldet 16<br />

Impressum 17<br />

Banken<br />

Kurz gemeldet 19<br />

Special: NRW-Wahl <strong>2010</strong><br />

Sie haben die Wahl 22<br />

Nachgefragt: CDU 23<br />

Nachgefragt: SPD 24<br />

Nachgefragt: FDP 25<br />

Nachgefragt: GRÜNE 26<br />

Landwirtschaft<br />

GFS und RUW ziehen Bilanz 33<br />

AGRAVIS behauptet sich 34<br />

RWZ zufrieden 35<br />

Spitzenergebnis bei Eiswein 36<br />

Raiff eisen-Tagungen <strong>2010</strong> 38<br />

Gewerbe<br />

Neu gegründet: GrüneG eG 39<br />

Kurz gemeldet 40<br />

Namen und Nachrichten 43<br />

Zu guter Letzt 46<br />

3


Fotos: Martin Meissner<br />

Thema<br />

Berichteten über die Entwicklung der Kreditgenossenschaften und der gewerblichen Genossenschaften im Jahre 2009: Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>RWGV</strong>s (links), und Moritz Krawinkel, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong>s.<br />

Volksbanken springen in die Bresche<br />

<strong>RWGV</strong>-Jahrespressegespräch in Düsseldorf: „Mittelstand kann sich auf<br />

Kreditgenossenschaften in Rheinland und Westfalen auch in der Krise verlassen.“<br />

Düsseldorf. „Wo andere sich zurückziehen, springen wir in die Bresche“,<br />

kommentierte Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsverbandes (<strong>RWGV</strong>), das Ergebnis<br />

einer Umfrage unter den Mitgliedsbanken. „Rund 140<br />

Millionen Euro an Kreditengagements haben die Volksbanken, Raiff -<br />

eisenbanken und Spar- und Darlehnskassen in Rheinland und Westfalen<br />

demnach im vergangenen Jahr von ihren Mitbewerbern übernommen“,<br />

so Pfeifer. Dabei seien lediglich die Fälle erfasst worden,<br />

in denen Kreditgenossenschaften gemeinsam mit anderen Banken<br />

bei mittelständischen Unternehmen engagiert gewesen waren.<br />

„Mindestens 213 Unternehmen sind uns bekannt, die von Wettbewerbern<br />

im Stich gelassen wurden.<br />

In rund Dreiviertel dieser Fälle konnten wir einspringen“, so Pfeifer.<br />

Die Umfrage zeige, dass der Mittelstand sich auch in der Krise auf die<br />

Kreditgenossenschaften als Partner verlassen könne. Hans Pfeifer:<br />

„Wir gehören nicht zu den Verursachern einer Kreditklemme. Im<br />

Gegenteil.“<br />

4<br />

Kredite an Unternehmen weiter gesteigert<br />

So konnten die Volksbanken und Raiff eisenbanken ihren Kreditbestand<br />

bei Unternehmern und Selbstständigen noch einmal um 2,2<br />

Prozent (Vorjahr: plus 3,5 Prozent) auf 28,4 Milliarden Euro steigern.<br />

„Das sind die höchsten Zuwachsraten in diesem Bereich seit acht<br />

Jahren“, machte Pfeifer deutlich. „Unsere solide Eigenkapitalbasis erlaubt<br />

es uns, auch künftig den Mittelstand mit Krediten zu versorgen.<br />

37 Milliarden Euro stehen dafür bei Genossenschaftsbanken in<br />

Rheinland und Westfalen zur Verfügung.“ Demgegenüber ist das<br />

Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen bundesweit<br />

bei allen Bankengruppen durchschnittlich um 3,6 Prozent gesunken.<br />

Bemerkenswert in Rheinland und Westfalen sei vor allem der Zuwachs<br />

bei den Krediten an die Landwirtschaft. Hans Pfeifer: „Während<br />

andere hier noch werbewirksam eine Kreditoff ensive versprechen,<br />

haben wir die Furche längst gepfl ügt.“ Mit einem Plus von 370<br />

Millionen Euro oder 12,4 Prozent blieben die Genossenschaftsbanken<br />

vor Ort der stärkste Finanzpartner der Landwirtschaft in Rhein- ><br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


land und Westfalen. „Die Mitglieder und Kunden unserer Mitgliedsbanken<br />

nutzten das niedrige Zinsniveau und nahmen vermehrt<br />

lang- und mittelfristige Kredite auf“, so Pfeifer. Das bestätige den<br />

Trend, dass der Mittelstand in Rheinland und Westfalen wieder Mut<br />

gefasst habe und optimistischer als noch vor einem Jahr in die Zukunft<br />

schaue. Übermäßige Belastungen wie umfangreiche Rechnungslegungsvorschriften<br />

für kleine und mittlere Unternehmen gelte<br />

es deshalb zu verhindern. „Wir können nicht einerseits den<br />

Mittelstand als Herzstück der deutschen Wirtschaft bezeichnen und<br />

andererseits einen Betablocker nach dem anderen verabreichen“, so<br />

Pfeifer.<br />

„Der sichere Hafen wird dem<br />

windigen Versprechen vorgezogen“<br />

Die Ausleihungen an Privatkunden stiegen im vergangenen Jahr um<br />

1,7 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro. „Während sich die Bestände der<br />

Ratenkredite deutlich erhöht haben, entwickelten sich die Hypothekarkredite<br />

mit einem Plus von 0,8 Prozent“, erläuterte Pfeifer. Insgesamt<br />

belaufen sich die Forderungen an Kunden zum Stichtag 31.<br />

Dezember 2009 auf 59,8 Milliarden Euro. Einschließlich der Sonderinstitute<br />

summieren sich die Kredite auf fast 97 Milliarden Euro. Eine<br />

Steigerung von 3,3 Prozent.<br />

Wachstum bei Kundeneinlagen<br />

„Nach dem ernormen Zuwachs im Jahr 2008 ist es besonders erfreulich,<br />

dass die Volksbanken und Raiff eisenbanken ihre Kundeneinlagen<br />

noch einmal um zwei Milliarden Euro oder 2,8 Prozent auf 72,7<br />

Milliarden Euro steigern konnten“, stellte Pfeifer fest. Einschließlich<br />

der Sonderinstitute belaufen sie sich auf 120 Milliarden Euro. „Die<br />

Menschen können sehr wohl diff erenzieren. Der sichere Hafen wird<br />

dem windigen Versprechen vorgezogen.“ Zugleich warnte der <strong>RWGV</strong>-<br />

Vorstand vor einer Über-Bürokratisierung der Beratung: „Es gibt<br />

langjährige vertrauensvolle Verbindungen zwischen Kunden und<br />

Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen<br />

2008 2009<br />

Anzahl der Banken 214 207<br />

Bilanzsumme in Mrd. Euro 165 170<br />

Ø Bilanzsumme in Mio. Euro 767 820<br />

Kundeneinlagen in Mrd. Euro 116 120<br />

Kundenkredite in Mrd. Euro 94 97<br />

Zinsüberschuss* 2,21 2,43<br />

Provisionsüberschuss* 0,79 0,73<br />

Verwaltungsaufwand* 2,25 2,16<br />

Betriebsergebnis vor Bewertung* 0,83 1,06<br />

Betriebsergebnis nach Bewertung* 0,48 1,00<br />

Cost-Income-Ratio 73,14 67,05<br />

Mitgliederzahl in Millionen 2,61 2,61<br />

Anzahl Mitarbeiter 24.055 23.960<br />

Anzahl der Geschäftsstellen 2.181 2.169<br />

* in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Thema<br />

Im Gespräch: Moritz Krawinkel mit SWR-Redakteur Heinrich Schönseifen<br />

(rechts)<br />

Beratern. Wir stellen fest: Beipackzettel und Beratungsprotokolle<br />

können beim Kunden auch zum Verdruss führen und bei den Beratern<br />

zur Verunsicherung. Entscheidend ist die grundsätzliche Kunden-<br />

und Verbraucherorientierung der Bank.“<br />

Angesichts des veränderten Zinsniveaus haben die Sparer ihre Ein-<br />

„Ohne Zweifel vertrauen die Menschen<br />

hier auf die Sicherheit ihrer Einlagen“,<br />

so Hans Pfeifer.<br />

5<br />

>


Thema<br />

lagen bei den Genossenschaftsbanken umgeschichtet. So haben sich<br />

die befristeten Einlagen deutlich reduziert, während die täglich fälligen<br />

Einlagen und die Spareinlagen profi tieren konnten. „Ohne Zweifel<br />

vertrauen die Menschen hier auf die Sicherheit ihrer Einlagen“,<br />

so Pfeifer.<br />

Die Sicherungseinrichtung der Volksbanken und Raiff eisenbanken<br />

in Deutschland stehe für den größtmöglichen Schutz. „Sie ist zudem<br />

ein Parade-Beispiel für genossenschaftliche Selbsthilfe, Selbstverwaltung<br />

und Selbstverantwortung“, sagte der <strong>RWGV</strong>-Vorstand. Dieses<br />

funktionierende System dürfe nicht durch europäische Regelungswut<br />

in Gefahr gebracht werden. „Eine nationale oder gar eine<br />

europäische Sicherungseinrichtung für alle Banken wird sicher nicht<br />

zu mehr Sicherheit für die Einlagen der Verbraucher führen“, so Pfeifer.<br />

Die Volksbanken und Raiff eisenbanken in Rheinland und Westfalen<br />

steigerten ihre Bilanzsumme im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent<br />

auf 169,8 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme<br />

wuchs von 477 Millionen auf 511 Millionen Euro. Einschließlich der<br />

Sonderinstitute ergibt sich ein Durchschnittswert von 820 Millionen<br />

Euro je Bank.<br />

Erfreuliches Ergebnis<br />

„Auch was die Ergebnissituation unserer Banken betriff t, können wir<br />

ein recht erfreuliches Bild zeichnen“, so Pfeifer weiter. Erstmals seit<br />

2003 konnten die Volksbanken und Raiff eisenbanken wieder einen<br />

Anstieg des Zinsüberschusses melden. Er liegt für das Jahr 2009 mit<br />

2,43 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) um 0,22<br />

Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. „Ein Teil dieser Entwicklung<br />

ist der erfreulichen Tendenz bei der Fristentransformation geschuldet.<br />

Auch in diesem Jahr haben sich die jahrelangen Bemühungen<br />

um Kostensenkungen gelohnt“, so Pfeifer.<br />

6<br />

23.960 Menschen arbeiten bei einer<br />

Genossenschaftsbank<br />

Der Verwaltungsaufwand sank auf 2,16 (Vorjahr 2,25) Prozent DBS.<br />

Bei einem leicht rückläufi gen Provisionsüberschuss von 0,73 (Vorjahr:<br />

0,79) Prozent DBS erreichten die Volksbanken und Raiff eisenbanken<br />

ein gutes Betriebsergebnis von 1,06 (Vorjahr: 0,83) Prozent<br />

DBS. Die Aufwands-Ertragsrelation verbesserte sich von 73,14 auf<br />

67,05 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter blieb nahezu stabil. Zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2009 hatten 23.960 (Vorjahr: 24.055) Menschen<br />

ihren Arbeitsplatz bei einer Genossenschaftsbank in Rhein-<br />

Kritik an geplanter Bankenabgabe<br />

Münster. Der <strong>RWGV</strong> kritisiert die vom Bundeskabinett<br />

beschlossenen Eckpunkte zur<br />

Bankenabgabe. „Die Volksbanken und Raiff -<br />

eisenbanken sind ohne Staatsgeld durch die<br />

Krise gekommen. Sie nun zu einer Sonderabgabe<br />

zu zwingen, ist nicht richtig“, sagt<br />

Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>RWGV</strong>s. „Wenn der Staat die Verursacher<br />

des Schadens an den Rettungskosten künfti-<br />

land und Westfalen. „Und was besonders erfreulich ist: Wir bieten<br />

2.263 jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben bei einer Genossenschaftsbank“,<br />

so Pfeifer. Im Geschäftsjahr 2009 gab es insgesamt<br />

acht Fusionen. Die Anzahl der Kreditinstitute reduzierte sich<br />

von 214 auf 207 Institute.<br />

Stefan Legge<br />

ger Krisen beteiligen will, hat das unsere<br />

Sympathie. Die regional tätigen Genossenschaftsbanken<br />

haben die Krise jedoch nicht<br />

verursacht, vielmehr haben sie als Stabilitätsfaktor<br />

Schlimmeres verhindert“, so Hans<br />

Pfeifer.<br />

Eigenverantwortlichkeit und konservatives<br />

Bankgeschäft dürften nicht bestraft werden.<br />

Die Genossenschaftsbanken lebten seit Jahr-<br />

Kritisch nachgefragt: Die Journalisten, wie hier Dr. Frank Schweizer-Nürnberg,<br />

nutzten die Gelegenheit.<br />

zehnten ein funktionierendes Sicherungssystem<br />

vor. Das Konzept müsse nachgebessert<br />

werden. „Statt nur für die Folgen der<br />

nächsten Krise zu sparen, sollten die Maßnahmen<br />

dort ansetzen, wo die jüngste Krise<br />

entstanden ist“, sagt Hans Pfeifer. Spekulative<br />

und riskante Bankgeschäfte mit zu wenig<br />

Eigenkapital müssten in Zukunft verhindert<br />

werden.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


Thema<br />

Ein Modell zur Entlastung verschuldeter Städte<br />

<strong>RWGV</strong> ruft Städte und Gemeinden auf, kommunale Einrichtungen nicht zu schließen,<br />

sondern sie als Genossenschaften auf Erfolgskurs zu bringen.<br />

Düsseldorf. „Hilfe zur Selbsthilfe“ – der <strong>RWGV</strong> will mit dieser „urgenossenschaftlichen<br />

Maxime“ den vor dem fi nanziellen Kollaps stehenden<br />

Städten und Gemeinden weiterhelfen. „Die kommunalen<br />

Verbindlichkeiten in Nordrhein-Westfalen liegen inzwischen bei<br />

knapp 3.000 Euro pro Einwohner“, schilderte <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Moritz Krawinkel und sagte weiter: „Stadtteilbibliotheken werden<br />

geschlossen, in renommierten Schauspielhäusern fällt der letzte<br />

Vorhang und traditionsreiche Sportstätten müssen aufgegeben werden.<br />

Wir rufen daher dazu auf, kommunale Einrichtungen in der<br />

Rechtsform der Genossenschaft auf der Basis bürgerschaftlichen Engagements<br />

wiederzubeleben.“ Krawinkel weiter: „Wir laden jeden<br />

Oberbürgermeister und Landrat ein, sich daran zu beteiligen.“<br />

Gleichwohl machte der <strong>RWGV</strong>-Vorstand deutlich, dass auch in der<br />

Rechtsform der Genossenschaft die Gesetze der Marktwirtschaft gelten:<br />

Ein Spaßbad, das vorher nur rote Zahlen geschrieben habe, werde<br />

nicht dadurch plötzlich zur Cash-Cow, indem es sich als Genossenschaft<br />

am freien Markt bewegt. Da bedürfe es deutlich mehr als<br />

eines neuen Etiketts. „Unternehmerische Weitsicht sowie ein gut<br />

durchdachter Business-Plan sind Voraussetzungen für eine Erfolg<br />

versprechende Neugründung“, so Krawinkel. Einige Beispiele in<br />

Integrierte Kampagnen und umfassende Werbekonzeptionen: seit beinahe 50 Jahren immer am Puls<br />

der Zeit. Mit innovativen Ideen und kreativen Umsetzungen und ab sofort im neuen Design – jetzt zu<br />

sehen auf geno-kom.de.<br />

Rheinland und Westfalen<br />

seien auf den Weg<br />

gebracht: So arbeitet<br />

seit einigen Jahren eine<br />

Genossenschaft erfolgreich<br />

als Trägergesellschaft<br />

der Jugend- und<br />

Begegnungsstätte auf<br />

der Wildenburg in der<br />

Nordeifel (www.prowildenburg.de).<br />

Im<br />

westfälischen Sundern<br />

werden die Marketingaktivitäten<br />

in einer eigenen<br />

Genossenschaft<br />

weitergeführt (www. Moritz Krawinkel<br />

nah-klar-sundern.de).<br />

Im Bildungssektor gebe es ebenfalls ein erfolgreiches Geschäftsmodell:<br />

die „Lippe Bildung eG“ (www.lippe-bildung.de). Als ein Zusammenschluss<br />

von Vertretern aus Kreis, Wirtschaft, Kammern, Stiftun- ><br />

Anzeige


Foto: Marco Stepniak<br />

><br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Der <strong>RWGV</strong> sucht derzeit – unter anderem auf Messen wie der „KOM-COM“ in Essen – intensiv Partner in Städten und Gemeinden, aber auch bei den Sportbünden,<br />

um gemeinsam Pilot-Projekte anzustoßen.<br />

gen, Bildungsträgern, Hochschule und Privatpersonen wurde sie als<br />

eine der ersten Bildungsgenossenschaften in Deutschland im August<br />

2008 gegründet. Krawinkel: „Ziel ist es hier, durch Vernetzung und<br />

systematische Kooperation aller Bildungseinrichtungen im Kreis<br />

Lippe insgesamt bessere Bildungs- und Lebenschancen für die Menschen<br />

der Region zu erreichen.“ Konkret konnte die Genossenschaft<br />

seit Februar 2009 Erzieherinnen und Erzieher aus über 100 Kindertagesstätten<br />

im Kreis Lippe fortbilden und mit Materialien für die tägliche<br />

Arbeit ausstatten.<br />

44 Neugründungen im Jahr 2009<br />

Dass das „Geschäftsmodell Genossenschaft“ so attraktiv wie noch<br />

nie ist, belegen die aktuellen Zahlen: Mit 44 Neugründungen in<br />

Rheinland und Westfalen wurde ein Rekord erreicht. Vor allem Ärzte<br />

schließen sich vermehrt in Genossenschaften zusammen, um ihre<br />

Einkäufe zu optimieren und gemeinsam als Dienstleister die Grundversorgung<br />

in den Städten sowie im ländlichen Raum weiter aufrechterhalten<br />

zu können. Völlig unbeeindruckt von der schlechten<br />

wirtschaftlichen Lage ist die Zahl der Neugründungen im Gesundheitssektor<br />

in den vergangenen Jahren in die Höhe geschossen. „Allein<br />

in den Jahren 2008 und 2009 hatten wir 18 Zugänge zu verzeichnen“,<br />

so der Verbandsvorstand. Insgesamt zählt der <strong>RWGV</strong> derzeit 49<br />

Gesundheitsgenossenschaften zu seinen Mitgliedern. Für das laufende<br />

Jahr erwartet der <strong>RWGV</strong>, dass der Gründungsboom in dieser<br />

Branche weiter anhält. Krawinkel: „Uns liegen schon jetzt wieder<br />

zahlreiche Gründungsanfragen vor.“<br />

Genossenschaften mit Umsatzplus von 5,9 Prozent<br />

Der Umsatz der 242 Dienstleistungs- und Handelsgenossenschaften<br />

in Rheinland und Westfalen stieg insgesamt im Jahr 2009 um 5,9 Prozent<br />

auf rund 7,3 Milliarden Euro. Die Unternehmen sind Partner ihrer<br />

39.301 Mitglieder und bieten insgesamt 7.264 Menschen Beschäftigung.<br />

Sie bilden 382 junge Menschen aus.<br />

Handwerksgenossenschaften<br />

„Die allgemein schwierige Auftragslage im Handwerk ist an den Einkaufsgenossenschaften<br />

für Dachdecker, Bäcker, Fleischer, Maler und<br />

sonstiger Gewerke in Rheinland und Westfalen glücklicherweise<br />

weitgehend vorbeigegangen“, so Moritz Krawinkel. Der Umsatz ist<br />

nur leicht um 1,6 Prozent (17,2 Millionen Euro) gesunken. Das Landesamt<br />

für Statistik hatte für die Handwerksbranche in NRW im Oktober<br />

2009 ein weitaus düstereres Bild gemalt und ein Umsatzminus<br />

von zehn Prozent gemeldet.<br />

Der vergleichsweise moderate Umsatzschwund bei den Handwerksgenossenschaften<br />

in Rheinland und Westfalen ist daher auch als positives<br />

Zeichen zu deuten. „Unsere Mitglieder haben dem Gegenwind<br />

getrotzt“, so Krawinkel. Das zeige auch ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen.<br />

Krawinkel: „Im Jahr 2009 waren wieder, wie schon im Vorjahr,<br />

rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Handwerksgenossenschaften<br />

zwischen Mosel und Weser beschäftigt.“<br />

Wolfgang Koschny<br />

8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


„Immer optimistisch sein“<br />

Rechtsanwalt Andreas Rottke, Vorsitzender der Fachvereinigung der gewerblichen Waren- und<br />

Dienstleistungsgenossenschaften, im Gespräch mit dem <strong>Genossenschaftsblatt</strong>.<br />

Herr Rottke, Sie haben mit dem Vorsitz der<br />

Fachvereinigung ein anspruchsvolles Ehrenamt<br />

übernommen. Warum haben Sie sich zur<br />

Verfügung gestellt?<br />

Andreas Rottke: Das, was die Fachvereinigung<br />

bearbeitet, ist zu einem guten Teil<br />

das Spiegelbild einer gewerblichen Genossenschaft,<br />

so auch das der Genossenschaft<br />

Deutscher Brunnen. Wir fi nden uns in allen<br />

Fragestellungen in der Fachvereinigung wieder,<br />

die Genossenschaft Deutscher Brunnen<br />

ist Einkäuferin für ihre Mitgliedsbetriebe.<br />

Wie viele andere Genossenschaften auch,<br />

haben wir uns aber zu einem breit aufgestellten<br />

Dienstleister entwickelt.<br />

Die Fachvereinigung der Gewerblichen Waren-<br />

und Dienstleistungsgenossenschaften ist<br />

diejenige mit der größten Vielfalt genossenschaftlicher<br />

Unternehmen. Was verbindet die<br />

Unternehmen?<br />

Organstruktur des <strong>RWGV</strong>s<br />

Mitglieder-<br />

Versammlung<br />

alle Genossenschaften<br />

der<br />

Sparte<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Fachrat<br />

bis zu 30<br />

Mitglieder<br />

Der verbindende Kern ist der genossenschaftliche<br />

Gedanke, dessen Ziel die Förderung<br />

der Mitglieder ist. In der Regel ist der<br />

Förderzweck wirtschaftlicher Natur. Es gibt<br />

aber natürlich auch Genossenschaften, die<br />

eine soziale Ausrichtung haben oder im kulturellen<br />

Bereich tätig sind.<br />

Welche gemeinsamen Th emen will die Fachvereinigung<br />

verfolgen?<br />

Andreas Rottke: Ich würde es sehr begrüßen,<br />

wenn wir in Deutschland für die einzelnen<br />

Genossenschaftsschwerpunkte, was die<br />

wirtschaftliche Betätigung betriff t, zu einem<br />

stärkeren Austausch kommen. Das bietet<br />

sich zum Beispiel im Bereich des Gesundheitswesens<br />

an. Für alle gewerblichen Genossenschaften<br />

aber sind Trainee-Programme<br />

wichtig. Denn gut ausgebildete Manager<br />

für unsere Genossenschaften fehlen. Dieses<br />

Feld müssen die gewerblichen Genossen-<br />

Verwaltungsrat<br />

wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden<br />

und einen Stellvertreter<br />

3 Vorsitzende der Fachvereinigungen (geborene Mitglieder)<br />

+ 9 weiter gewählte Mitglieder = 12<br />

Verbandstag<br />

Mitglieder-<br />

Versammlung<br />

alle Genossenschaften<br />

der<br />

Sparte<br />

Fachrat<br />

bis zu 38<br />

Mitglieder<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

schaften stärker in Angriff nehmen. Wichtig<br />

ist überdies eine nachhaltige Präsenz in der<br />

Öff entlichkeit, um den Gedanken der Genossenschaftsziele<br />

breit zu kommunizieren.<br />

Dann können wir denjenigen, die sich für<br />

eine genossenschaftliche Struktur erwärmen<br />

können, auch die Türen aufmachen.<br />

Schließlich kann man in der gesamten Mittelstandspolitik<br />

in Deutschland einen Ansatz<br />

fi nden. Das Bestmögliche zu erreichen, was<br />

mittelstandsfreundlich und -fördernd ist,<br />

ist eine Aufgabe für alle Genossenschaften<br />

beziehungsweise für den <strong>RWGV</strong> und seine<br />

Fachvereinigung.<br />

Vorstand<br />

5 nominiert* 3 nominiert* 1 nominiert*<br />

Mitglieder-<br />

Versammlung<br />

alle Genossenschaften<br />

der<br />

Sparte<br />

wählt wählt wählt<br />

}<br />

Fachvereinigungen der<br />

Kreditgenossenschaften<br />

wählt<br />

bestellt<br />

}<br />

Fachvereinigungen der<br />

landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

In Artikel 28 der Landesverfassung von Nordrhein-Westfalen<br />

heißt es ausdrücklich, dass<br />

die genossenschaftliche Selbsthilfe zu unterstützen<br />

ist. Auf ähnliche Art und Weise formuliert<br />

es Artikel 65 der Landesverfassung von<br />

Rheinland-Pfalz. In NRW steht die Landtagswahl<br />

vor der Tür. Wie sieht Ihr persönlicher ><br />

Fachrat<br />

bis zu 20<br />

Mitglieder<br />

}<br />

Fachvereinigungen der<br />

gewerblichen Genossenschaften<br />

* für den Verwaltungsrat<br />

9


Fotos: Martin Meissner<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Wunschzettel an die nordrhein-westfälische<br />

Politik aus?<br />

Andreas Rottke: Die neue Landesregierung<br />

soll sich mit aller Kraft dafür einsetzen,<br />

dass es dem Mittelstand gut geht. Das heißt,<br />

dass bürokratische Hemmnisse abgebaut<br />

werden, dass eine vernünftige Steuerpolitik<br />

betrieben wird, dass man das freie mittelständische<br />

Unternehmertum generell fördert<br />

und arbeiten lässt. Allein der Umsatz der gewerblichen<br />

Genossenschaften im <strong>RWGV</strong> mit<br />

einem Volumen von über sieben Milliarden<br />

Euro unterstreicht die Bedeutung meines<br />

Wunsches an die Politik. Aktuell beschäftigen<br />

die 246 Mitgliedsbetriebe immerhin<br />

7.300 Menschen. Nicht vergessen darf man<br />

die 39.000 Mitglieder, die zu diesen Genossenschaften<br />

gehören. Das ist für jede Politik<br />

ein Dreh- und Angelpunkt.<br />

Gerade unter den Mitgliedern des <strong>RWGV</strong>s<br />

sind zahlreiche Genossenschaften, die bundesweit<br />

arbeiten. Haben Sie den Eindruck,<br />

dass der Landespolitik dieser Schatz immer<br />

ausreichend bewusst ist?<br />

Andreas Rottke: Ich sage ganz off en: Aus<br />

meiner Erfahrung ist es nicht so, dass alle das<br />

wissen. Wenn ich hier im Bonner Raum die<br />

Genossenschaft Deutscher Brunnen sehe,<br />

dann wissen einige, dass wir bundesweit<br />

arbeiten, aber sicherlich nicht alle. Dies zu<br />

erklären ist eine ureigene Aufgabe der Genossenschaft<br />

und auch des <strong>RWGV</strong>s. Einen<br />

guten Eindruck hat der Genossenschaftstag<br />

gemacht. Ich erinnere mich gern an den Paderborner<br />

Tag, wo sich jedermann davon<br />

überzeugen konnte, was die jeweiligen Genossenschaften<br />

mit welcher Breitenwirkung<br />

tun.<br />

Sie haben bürokratische Hemmnisse für Genossenschaften<br />

angesprochen. Wo müsste<br />

man anpacken?<br />

Andreas Rottke: Bürokratische Hemmnisse<br />

sind im Planungsrecht zu sehen, auch im<br />

Baurecht. Was mich stört – und das möchte<br />

ich für den Mittelstand generell sagen – sind<br />

die langen Laufzeiten, so auch zum Beispiel<br />

bei Warenzeicheneintragungen oder bei Patentanmeldungen<br />

und Geschmacksmusterrechten.<br />

Das sind Abläufe, die man verkürzen<br />

könnte. So hilft man den Betrieben, die<br />

in den Markt gehen wollen. Föderale Vielfalt<br />

ist da auch nicht immer ein Segen. Allein<br />

wenn man länderübergreifend die Verfahren<br />

vereinheitlichen würde, hätten viele Unternehmen<br />

schon einen Zeitgewinn. Ich sehe<br />

das immer wieder auch bei wasserrechtlichen<br />

Genehmigungen. Das dauert Wochen<br />

und Monate. Stellen Sie sich da mal einen<br />

jungen Betrieb vor, der anfangen will. Der<br />

Unternehmer kann doch nicht ein halbes<br />

Jahr mit seinen Investitionen warten, bis die<br />

letzten Untersuchungen abgeschlossen sind.<br />

Das kann man zügiger machen, weil die Betriebe<br />

ja schon von sich aus die qualitativen<br />

Voraussetzungen in den Antragsunterlagen<br />

vorweisen müssen. Also: Die Beschleunigung<br />

von vielen amtlichen Anerkennungs-<br />

und Prüfverfahren wäre ganz wichtig.<br />

Gibt es auch positive politische Entwicklungen?<br />

Andreas Rottke: Oh ja! Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />

hat Erleichterungen<br />

für kleinere Genossenschaften geschaff en,<br />

aber auch für mehr Klarheit in der Handelsbilanz<br />

gesorgt. So kann auch der wirtschaftliche<br />

Wert einer Genossenschaft stärker<br />

kommuniziert werden, natürlich auch mit<br />

dem Ziel, die Banken zu überzeugen, damit<br />

Kredite gegeben werden können. Das ist ja<br />

für viele eine ganz wesentliche Grundlage,<br />

überhaupt wirtschaftlich tätig werden zu<br />

können. Deshalb begrüße ich es sehr, dass<br />

es das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />

erlaubt, Entwicklungskosten frühzeitig in die<br />

Handelsbilanz aufzunehmen. Das gilt bei<br />

neu entwickelten Software-Programmen, das<br />

gilt bei Patentrechten und Geschmacksmusterrechten<br />

sowie für sonstiges Know-How,<br />

das man entwickelt hat. Das alles ist sehr<br />

zu begrüßen. Ich kann nur alle Mitglieder<br />

aufrufen, sich engstens mit den jeweiligen<br />

Fachleuten beim Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsverband zu beraten. Denn<br />

am Ende kann eine günstigere wirtschaftliche<br />

Darstellung der Genossenschaft stehen.<br />

Im vergangenen Jahr sind 44 neu gegründete<br />

Genossenschaften Mitglied beim <strong>RWGV</strong><br />

geworden, im diesem Jahr könnten es vielleicht<br />

sogar über 50 werden. Wie können diese<br />

jungen Genossenschaften von der Arbeit der<br />

Fachvereinigung profi tieren – und wie können<br />

Sie diese neuen Genossenschaften an die<br />

Verbandsarbeit heranführen und ihr Interesse<br />

wecken?<br />

Andreas Rottke: Junge Genossenschaften<br />

haben eine Unterstützung von Anfang an<br />

durch das so genannte Gründungscoaching.<br />

Das Gründungscoaching ist dann natürlich<br />

mit der Gründung zu Ende, aber die Begleitung,<br />

die Betreuung dieser neuen Genossenschaften<br />

hört ja nicht auf. Und in einem Kreis<br />

aufgenommen zu sein wie in der Fachvereinigung<br />

bedeutet, von Anfang an auch einen<br />

Meinungsaustausch mit anderen Genossenschaften<br />

führen zu können. Ich würde mich<br />

freuen, wenn wir künftig – vielleicht bei Verbandstagen<br />

– die Vorstellung neuer Unternehmen<br />

einbinden.<br />

Andreas Rottke: „Die Vorteile einer Verbundgruppe in der Rechtsform der Genossenschaft liegen auf der<br />

Hand.“ Welche Vorteile sehen Sie für gewerbliche Ver- ><br />

10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


bundgruppen insgesamt, in der Rechtsform<br />

der Genossenschaft unterwegs zu sein?<br />

Andreas Rottke: Die Vorteile einer Verbundgruppe<br />

in der Rechtsform der Genossenschaft<br />

liegen auf der Hand. Das Mitglied<br />

steht im Mittelpunkt, der Förderauftrag steht<br />

im Mittelpunkt. Jeder Genosse hat das gleiche<br />

Stimmrecht. Das Allerwichtigste ist aber,<br />

dass die Genossenschaft nicht Selbstzweck<br />

ist, sondern alles das, was sie an Gewinn<br />

macht, wieder ausschüttet an die Genossen<br />

in Form der Rückvergütung, also an die Mitglieder,<br />

die die wirtschaftlich treibende Kraft<br />

sind.<br />

Die Genossenschaft ist besonders insolvenzsicher<br />

– und auch die Umsatzentwicklung in<br />

der Wirtschaftskrise kann sich durchaus sehen<br />

lassen. Die den Branchen vorhergesagten<br />

tiefen Einbrüche sind im Wesentlichen ausgeblieben.<br />

Was macht eine Genossenschaft<br />

erfolgreich?<br />

Andreas Rottke: Was man nicht unterschätzen<br />

darf, sind die Prüfung und Beratung<br />

durch den <strong>RWGV</strong>. Das hat einen enorm<br />

stabilisierenden Eff ekt. Es gibt weitere As-<br />

RUHR.<strong>2010</strong>: <strong>RWGV</strong> setzt „SchachtZeichen“<br />

pekte. Ich sage es am Beispiel der Genossenschaft<br />

Deutscher Brunnen. Da ist zunächst<br />

das Produkt. Bei uns also das Mineralwasser,<br />

ein einzigartiges Produkt. Und wenn dieses<br />

Produkt dann noch in einer genossenschaftlichen<br />

Gemeinschaftsform verpackt wird,<br />

sprich also bei uns in der Perlenfl asche,<br />

dann sind das Gemeinschaftsleistungen, die<br />

zum Geschmacksmuster, zum Patent geführt<br />

haben. Und dies hat der Genossenschaft<br />

genügend Dienstleistungsbereiche gegenüber<br />

den Mitgliedern eröff net. Das ist ganz<br />

typisch und es lässt sich auf viele übertragen.<br />

Nehmen Sie das Fleischerhandwerk. Auch<br />

dort wird man eine Neuentwicklung in einer<br />

Rezeptur nicht gleich der Allgemeinheit zur<br />

Verfügung stellen, sondern den genossenschaftlichen<br />

Mitgliedern. Gleiches gilt in der<br />

Software-Entwicklung für einen Verbund.<br />

Jede Genossenschaft wird natürlich für ihre<br />

Mitglieder den zeitlichen Vorsprung nutzen<br />

wollen. Das sind die Dinge, die dann gerade<br />

in der Rechtsform der Genossenschaft gut<br />

zum Tragen kommen.<br />

Sie sind seit vielen Jahren ein erfolgreicher<br />

Vorstandsvorsitzender einer Genossenschaft.<br />

Gibt es etwas, was Sie auch persönlich jungen<br />

Essen. Die „RUHR.<strong>2010</strong> – Kulturhauptstadt<br />

Europas“ will im Sommer mit ihrem Projekt<br />

„SchachtZeichen“ auf die Wurzeln und den<br />

Strukturwandel in der Metropole Ruhr hinweisen<br />

und sie sinnlich erlebbar machen.<br />

Deshalb schweben ab dem 22. Mai 350 riesige<br />

gelbe Heliumballons über dem Ruhrgebiet.<br />

Der <strong>RWGV</strong> hat die Patenschaft für einen<br />

dieser Ballons am Standort Essen-Kray übernommen.<br />

Die Ballons, die zeitgleich gestartet werden,<br />

sollen in 80 Metern Höhe alle diejenigen<br />

Orte markieren, an denen einst Fördertürme<br />

in den Himmel ragten und hunderttausende<br />

Menschen gearbeitet haben. „SchachtZeichen“<br />

ist nicht nur ein künstlerisches Projekt,<br />

sondern auch ein ruhrgebietsweites<br />

Fest: Wo immer dies möglich ist, werden die<br />

Standorte am Boden kulturell bespielt. Kommunen<br />

und Verbände nutzen die Gelegenheit<br />

und feiern mit den Bürgern in den Stadtteilen,<br />

präsentieren die Vielfalt der Region<br />

und dokumentieren die individuelle Ortsgeschichte.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.schachtzeichen.de 80 Meter hoch, wie hier angedeutet, sollen die Ballons steigen.<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Geschäftsführern und Vorständen von Genossenschaften<br />

mit auf den Weg geben können?<br />

Andreas Rottke: Immer optimistisch sein.<br />

Fontane hat gesagt: „Ein Optimist ist ein<br />

Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in<br />

der Hoff nung, sie mit der Perle, die er darin<br />

fi ndet, bezahlen zu können.“ Ganz so geht es<br />

in der Genossenschaft nicht, aber man soll<br />

vor den Perlen auch nicht die Augen verschließen.<br />

Zur Person<br />

Andreas Rottke, ist Vorsitzender der<br />

Fachvereinigung der gewerblichen<br />

Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften<br />

und Verwaltungsratsmitglied<br />

im <strong>RWGV</strong>. Für das <strong>Genossenschaftsblatt</strong><br />

sprach er mit Th orsten Weiland.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong> 11


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Mit Führerschein auf die Datenautobahn<br />

Das genossenschaftliche Berufskolleg in Münster ist seit diesem Schuljahr ECDL-Prüfungszentrum.<br />

Stolz auf den „Führerschein“: Schulleiter Rudolf Leißing und Lehrer Thorsten Kowall.<br />

Münster. Schüler aller Mitgliedsbetriebe<br />

des <strong>RWGV</strong>s, die sich in der Erstausbildung<br />

befi nden, erhalten neuerdings die Möglichkeit,<br />

den europäischen Computerführerschein<br />

ECDL am genossenschaftlichen Berufskolleg<br />

(GenoKolleg) zu erwerben. Dieser<br />

zusätzliche Zertifi katskurs wird neben dem<br />

regulären Stundenpensum am GenoKolleg<br />

absolviert.<br />

IT-Zertifi kat mit<br />

geringen Kosten für Schüler<br />

Der ECDL (European Computer Driving Licence)<br />

ist ein in 148 Ländern anerkanntes<br />

Zertifi kat zum Nachweis von grundlegenden<br />

IT-Kenntnissen. Er geht zurück auf eine Initiative<br />

des Council of European Professional<br />

Informatics Societies (CEPIS) in Zusammen-<br />

arbeit mit der Europäischen Union. Der europäische<br />

Computerführerschein ermöglicht<br />

es Schulen, mit geringen Kosten und niedrigem<br />

Verwaltungsaufwand ihren Schülerinnen<br />

und Schülern eine IT-Zertifi zierung anzubieten.<br />

Er ist die sinnvolle Ergänzung zur<br />

Schul- und Berufsausbildung. Als Zusatzqualifi<br />

kation erhöht er die Chancen bei der<br />

Bewerbung und erleichtert den Einstieg in<br />

das Berufsleben. Der Lehrplan des ECDL<br />

(Syllabus) wird von den Fachexperten der<br />

angeschlossenen Länder regelmäßig aktualisiert<br />

und beschreibt, welche Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten ein ECDL-Kandidat nachweisen<br />

muss. Damit ist für Lehrende und<br />

Lernende eine klare Zielvorgabe gegeben<br />

und Arbeitgeber, denen das Zertifi kat vorgelegt<br />

wird, können sich ein eindeutiges Bild<br />

von der nachgewiesenen Leistung machen.<br />

Der ECDL ist kein Zertifi kat für IT-Spezialisten,<br />

sondern ein Breitenzertifi kat, zu dem<br />

nach einheitlichem Standard weltweit identische<br />

Prüfungen abgenommen werden, die<br />

sich eng am ECDL-Lehrplan orientieren. Der<br />

ECDL prüft sieben einander ergänzende<br />

Wissensgebiete, die Module (= Bauteile eines<br />

Lehrplans) genannt werden:<br />

■ Modul 1: Grundlagen der<br />

Informationstechnologie (IT)<br />

■ Modul 2: Betriebssysteme<br />

■ Modul 3: Textverarbeitung<br />

■ Modul 4: Tabellenkalkulation<br />

■ Modul 5: Datenbanken<br />

■ Modul 6: Präsentationen<br />

■ Modul 7: Internet und Kommunikation<br />

Jedes erfolgreich abgeschlossenes Modul<br />

wird als Teilprüfung in die so genannte Skills-<br />

Card eingetragen. Sind alle Teilprüfungen<br />

abgelegt, wird der Europäische Computer<br />

Führerschein ausgehändigt. Alternativ hierzu<br />

gibt es das Zertifi kat ECDL-Start. Hierfür<br />

müssen in wahlweise vier der sieben Module<br />

Teilprüfungen ablegt werden.<br />

Zertifi kat: Pluspunkt<br />

für berufl iche Zukunft<br />

Die ECDL-Prüfungen werden ausschließlich<br />

von Prüfungszentren abgenommen, die von<br />

der jeweiligen nationalen ECDL-Organisation<br />

akkreditiert sind. In Deutschland ist die<br />

DLGI in Bonn als Tochter der Gesellschaft<br />

für Informatik (GI) für die Akkreditierung<br />

von ECDL-Prüfungszentren zuständig. Die<br />

Prüfungen der einzelnen Module werden internetgestützt<br />

am Rechner durchgeführt und<br />

sind kostenpfl ichtig. Das GenoKolleg möchte<br />

den Computerführerschein zukünftig als<br />

festen Bestandteil im Schulleben etablieren.<br />

Der erfolgreiche Abschluss dieses Zertifi kats<br />

bietet den Auszubildenden von unseren Genossenschaften<br />

weitere Pluspunkte für eine<br />

erfolgreiche berufl iche Zukunft.<br />

Weitere Informationen:<br />

Th orsten Kowall, Telefon: 0251 133180<br />

www.genokolleg.de<br />

12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


Foto: Joachim Busch<br />

An- und Auftrieb<br />

Rund 350 Gäste beim Marketing- und Vertriebsforum des <strong>RWGV</strong>s.<br />

„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt“: So lautete das Motto des diesjährigen<br />

Marketing- und Vertriebsforums des <strong>RWGV</strong>s.<br />

Wuppertal. „Schöpfen Sie aus der aktuellen Stärke und in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>RWGV</strong> Ihre Antriebe für noch mehr Vertriebserfolg.“<br />

Mit diesen Worten schloss <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel<br />

seine Begrüßungsrede beim diesjährigen Marketing- und<br />

Vertriebsforum in Wuppertal, nachdem Christian Oberfuchshuber,<br />

bekannt aus der erfolgreichen „Antriebs-Werbekampagne“, die rund<br />

350 Bankleiter sowie Marketing- und Vertriebsexperten der Kreditgenossenschaften<br />

in Rheinland und Westfalen bereits launig und unterhaltsam<br />

auf den Tag eingestimmt hatte. „Jeder Mensch hat etwas, das<br />

ihn antreibt“ – unter diesem Motto stand in diesem Jahr das Marketing-<br />

und Vertriebsforum.<br />

Während sich auf einem Marktplatz zahlreiche Partner des genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbundes mit ihren Produkten und Dienstleistungen<br />

präsentierten, wurden in den Vorträgen und Workshops<br />

<strong>RWGV</strong>-Umfrage zum Thema „Mitgliedschaft“<br />

Münster. Im Rahmen des Marketing- und<br />

Vertriebsforums führte die GGB-Beratungsgruppe<br />

im Auftrag des <strong>RWGV</strong>s zum<br />

Th ema „Was treibt die VR Banken an, sich<br />

mit dem Th ema ‚Mitgliedschaft‘ zu beschäftigen?“<br />

durch. 70 Führungskräfte aus<br />

circa 50 Banken wurden befragt.<br />

Die Frage nach der Bedeutung des genossenschaftlichen<br />

Gedankens in der Bank<br />

erhielt mit einer Bewertung von 2,5 nach<br />

Schulnoten den schlechtesten Wert. Es<br />

zeigte sich, dass das Th ema erst seit kurzem<br />

„wieder in Mode“ gekommen ist. An<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

die Vorstände ging die Auff orderung: „der<br />

Vorstand muss es vorantreiben …“ Die beste<br />

Bewertung mit 1,5 hat die Frage nach<br />

konkreten Maßnahmen für Kunden/Mitglieder<br />

erhalten. Hier zeigt sich eine große<br />

Kreativität. Gute Werte erhielt auch die<br />

Frage nach den Aktivitäten, mit denen im<br />

Kreis der Mitarbeiter über Mitgliedschaft<br />

gesprochen wird. Mit einer „2+“ wurde<br />

dies bewertet. Dabei zeigt sich, dass der<br />

Vertrieb an Mitglieder eine größere Rolle<br />

in der internen Kommunikation spielt als<br />

die genossenschaftliche Philosophie. Die<br />

spannende Perspektiven aufgezeigt, neue Ideen entwickelt und<br />

Diskussionen angeregt. So ging es im Workshop „Selbstständigkeit<br />

– Herausforderung und Chance für Kunde und Bank“ um<br />

Markt- und Wettbewerbssituation, Kundenanforderungen sowie<br />

die Kundenbindung und Handlungsalternativen für Primärbanken.<br />

Der Workshop „Vertriebschance Internet erfolgreich<br />

nutzen“ beschäftigte sich mit folgenden Inhalten: Die<br />

erfolgreiche Integration des Internets in den Multikanalvertrieb,<br />

die Spielregeln für guten Internetvertrieb sowie der Umsetzung<br />

des Genossenschaftsgedankens im Web 2.0. Die Teilnehmer<br />

am Workshop „Der Zahlungsverkehr als Stiefkind im Vertrieb<br />

oder hochprofi tabler Ertragsbringer?“ suchten nach komplexen<br />

Antworten auf scheinbar schlichte Fragen: Ist das Girokonto ein<br />

Ertragstreiber? Und: Was wollen die Kunden? Darüber hinaus<br />

wurden erprobte und erfolgreiche Lösungsansätze aus der Praxis<br />

präsentiert. Um eine vertriebsorientierte Kundenansprache<br />

sowie die Diskussion ausgewählter Praxisbeispiele ging es im<br />

vierten Workshop des Tages unter dem Titel „Etablierte/50Plus<br />

– Herzstücke in der Kundenbindung“.<br />

Keynote-Speaker des Marketing- und Vertriebsforums war Rudolf<br />

Wild, Mitbegründer der GGB-Beratungsgesellschaft, der zum Th ema<br />

„Genossenschaftsbanken – Was treibt uns an? – Was macht uns aus?“<br />

referierte. Wild: „Genossenschaftliche Werte ökonomisch und ethisch<br />

zu mehren ist dabei weniger als Programm gestaltbar, sondern es ist<br />

eine Geisteshaltung, die durch eine entsprechende Führung im Unternehmen<br />

unsere Zukunft sichert.“<br />

Am Nachmittag verblüff te zudem Th orsten Havener sein Publikum.<br />

Unter dem Titel „Ich weiß, was du denkst!“ gelang es dem bekannten<br />

Gedankenleser, eine Mischung aus psychologischem Seminar, Zaubershow<br />

und Stand-up-Comedy auf die Bühne zu bringen.<br />

Informationen unter www.vr-marketingservice.de<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Einbindung der genossenschaftlichen Gedanken<br />

in die Strategie wird von den Befragten<br />

als „gut“ bezeichnet. Es wird dabei<br />

trotzdem auff ällig häufi g bemängelt, dass<br />

sie „eben nur auf dem Papier“ existiert.<br />

„Die genossenschaftliche Philosophie<br />

rückt bei vielen Banken wieder verstärkt in<br />

den Fokus ihrer Aktivitäten und spielt als<br />

Unterscheidung im Markt eine wachsende<br />

Rolle – sei es über vielfältige Aktivitäten sowie<br />

die Verankerung in der Strategie“, so<br />

Stephan Vomhoff von der GGB-Beratungsgruppe.<br />

13


Hintergrund & Analyse<br />

Stimmung im Mittelstand steigt<br />

WGZ BANK: Mittelständisches Stimmungsbarometer zeigt, dass die im Sommer 2009 begonnene<br />

Erholung auch im Jahr <strong>2010</strong> anhält.<br />

Düsseldorf. Die im Sommer 2009 begonnene Stimmungsaufhellung<br />

im Mittelstand hält an. Das zeigen die Ergebnisse des mittelständischen<br />

Stimmungsbarometers der WGZ BANK. Der Index, den die<br />

WGZ BANK mit den Volksbanken und Raiff eisenbanken im Rheinland<br />

und in Westfalen halbjährlich ermittelt, klettert auf 99,4 Punkte.<br />

Mit einem Plus von einem Zähler ist die Dynamik des Anstiegs gegenüber<br />

der letzten Befragung allerdings geringer, als der Index noch<br />

6,9 Zähler zulegte. „Die Sorge um die steigende öff entliche Verschuldung<br />

und die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung veranlasst viele<br />

Konsumenten zur Vorsicht und lässt auch in der mittelständischen<br />

Wirtschaft die Bäume nicht in den Himmel wachsen“, so Uwe Berghaus,<br />

stellvertretendes Vorstandsmitglied der WGZ BANK.<br />

Die knapp 1.000 befragten mittelständischen Unternehmer aus<br />

Nordrhein-Westfalen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage dieses Mal<br />

besser ein als noch vor einem halben Jahr. So beurteilt mehr als jeder<br />

dritte Mittelständler (36 Prozent) seine Situation mit gut oder sehr<br />

gut (vormals: 33 Prozent), 22 Prozent sind unzufrieden (vormals: 24<br />

Prozent). Die Geschäftsaussichten hingegen haben sich etwas verschlechtert:<br />

Nach wie vor sieht zwar mehr als jeder vierte Unternehmer<br />

(28 Prozent) der geschäftlichen Zukunft optimistisch entgegen.<br />

Die Zahl der Pessimisten ist aber von elf Prozent auf 13 Prozent gestiegen.<br />

Insbesondere bei den kleinen Unternehmen mit unter 20<br />

Beschäftigten, die sich in der Krise stabiler als die größeren Unternehmen<br />

halten konnten, trübte sich die Stimmung ein. In den einzelnen<br />

Branchen zeigt sich ein gemischtes Bild. Während sich die Stimmung<br />

im verarbeitenden Gewerbe und bei den Dienstleistern<br />

aufhellte, kühlte sich das Klima im Handel sowie im Bau- und Ausbaugewerbe<br />

ab. In letzterer Branche sind die Stimmungsverluste mit<br />

4,4 Zählern auf 98,2 Punkte am größten. Insbesondere die Erwartungen<br />

sind zurückgegangen. Die Hoff nungen auf positive Eff ekte aus<br />

den Konjunkturprogrammen scheinen zu schwinden. „Während im<br />

Rahmen der Konjunkturprogramme zwar öff entlichkeitswirksam zu-<br />

Bewertung der Eigenkaptialausstattung<br />

gut<br />

zufriedenstellend<br />

ausreichend<br />

unbefriedigend<br />

20 %<br />

25 %<br />

27 %<br />

28 %<br />

sätzliche Aufträge angekündigt werden, stellen insbesondere viele<br />

Kommunen andere Aktivitäten jedoch zurück“, so Stefan Grothaus,<br />

Chefvolkswirt der Bank.<br />

Nur geringe Zunahme der Arbeitslosigkeit zu erwarten<br />

Der Abbau von Arbeitsplätzen hat sich gegenüber der letzten Befragung<br />

verlangsamt. Jeder sechste bis siebte Mittelständler (16 Prozent)<br />

hat neue Mitarbeiter eingestellt, während jeder Fünfte (20 Prozent)<br />

seine Belegschaft reduzierte. Damals hatten noch 26 Prozent der Unternehmen<br />

Arbeitskräfte entlassen. Bei den Dienstleistern ist die Situation<br />

besonders vielversprechend. Hier überwiegt inzwischen die<br />

Zahl der einstellenden Unternehmen (19 Prozent) die der arbeitskräftefreisetzenden<br />

Betriebe (zwölf Prozent) deutlich.<br />

Trotz der bestehenden Überkapazitäten in den Unternehmen ist nur<br />

eine geringe Zunahme der Arbeitslosigkeit zu erwarten. Grothaus:<br />

„Die Unternehmer wollen off enbar die Fehler der Jahre 2002 und<br />

2003 vermeiden, als sie ihre Belegschaften deutlich reduzierten und<br />

im folgenden Aufschwung nur schwer qualifi zierte Mitarbeiter gewinnen<br />

konnten.“ Im weiteren Jahresverlauf will sogar jeder achte<br />

Mittelständler (13 Prozent; vormals zehn Prozent) Personal einstellen.<br />

Mit weniger Beschäftigten planen 14 Prozent der Unternehmen<br />

(vormals 15 Prozent). Die Mehrheit der Befragten (74 Prozent) geht<br />

von einer gleichbleibenden Mitarbeiterzahl aus.<br />

Investitionsneigung nur leicht belebt<br />

Die Unternehmen investieren wieder, bleiben aber noch zurückhaltend.<br />

So erhöhte jeder fünfte Unternehmer (20 Prozent) seine Investitionen,<br />

während 28 Prozent weniger investierten. In der letzten Befragung<br />

lagen die Werte noch bei 18 Prozent sowie 36 Prozent.<br />

Insbesondere das Bau- und Ausbaugewerbe zeigt eine höhere Investitionsneigung.<br />

Von den investierenden Unternehmen ersetzen fast<br />

zwei Drittel (64 Prozent) bestehende Anlagen. Der Anteil der Firmen<br />

mit Erweiterungsinvestitionen stieg leicht auf 22 Prozent, während<br />

die Rationalisierungsinvestitionen auf 14 Prozent ebenfalls leicht zulegten.<br />

Im Rahmen ihrer Investitionen haben lediglich sieben Prozent der<br />

befragten Unternehmen auf öff entliche Fördermittel zurückgegriffen.<br />

Die Planungen für die kommenden Monate sind zwar noch von<br />

Investitionskürzungen geprägt, jedoch nicht mehr in dieser Deutlichkeit.<br />

Ein Viertel der befragten Unternehmen (25 Prozent; vormals<br />

29 Prozent) will die Investitionen zurückfahren, während nun 22 Prozent<br />

(vormals 14 Prozent) die Investitionsbudgets aufstocken wollen.<br />

Eigenkapitaldecke geht zurück<br />

Krisenbedingt ging die Eigenkapitalausstattung vieler Unternehmen<br />

zurück. Mit einer Eigenkapitalquote von weniger als zehn Prozent<br />

müssen sich 22 Prozent der Befragten begnügen (vormals 20 Prozent).<br />

Unter den Dienstleistern sowie im Bau- und Ausbaugewerbe<br />

sind die meisten Unternehmen nur mit einer dünnen Eigenkapitaldecke<br />

ausgestattet. Eine gute Eigenkapitalquote von über 30 Prozent<br />

weisen nun weniger Betriebe auf (33 Prozent; vormals 36 Prozent).<br />

14 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Aus dem Verbund<br />

Donald Tusk wird mit dem Karlspreis geehrt<br />

Volksbanken und Raiff eisenbanken unterstützen die Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen. Am<br />

13. Mai <strong>2010</strong> wird der Preis an den polnischen Premierminister verliehen. Die Laudatio hält Bundeskanzlerin<br />

Dr. Angela Merkel.<br />

Aachen. Der Bundesverband der<br />

Deutschen Volksbanken und Raiff eisenbanken<br />

(BVR) ist neuer Hauptsponsor<br />

der Stiftung Internationaler Karlspreis<br />

zu Aachen – in diesem Jahr mit<br />

der WGZ BANK. Der Karlspreis, 1950<br />

erstmals vergeben, ist der älteste und<br />

bekannteste Preis, mit dem Persönlichkeiten<br />

oder Institutionen ausgezeichnet<br />

werden, die sich um Europa und<br />

die europäische Einigung verdient gemacht<br />

haben. Am 13. Mai <strong>2010</strong> wird der<br />

Karlspreis an den Premierminister der<br />

Donald Tusk<br />

Republik Polen, S. E. Donald Tusk, verliehen.<br />

Die Laudatio hält Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel – selbst<br />

Trägerin des Karlspreises 2008. Das Direktorium der Gesellschaft für<br />

die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen ehrt Donald<br />

Tusk als herausragenden Streiter für Freiheit, Demokratie und<br />

Menschenrechte, der für Verständigung, Zusammenarbeit, Solidarität<br />

und ein weltoff enes Polen steht, das fest in der europäischen Völkerfamilie<br />

verankert ist.<br />

„Die deutschen Volksbanken und Raiff eisenbanken unterstützen<br />

diesen bedeutenden Preis mit großer Freude“, so BVR-Präsident Uwe<br />

Fröhlich, der Mitglied des<br />

Stiftungsrates der Stiftung Internationaler<br />

Karlspreis zu<br />

Aachen ist. „Das hohe Engagement<br />

der Aachener Bürgerschaft<br />

für den Karlspreis<br />

ist beeindruckend. Die lange<br />

Liste verdienter Preisträger<br />

von Konrad Adenauer über<br />

König Juan Carlos I bis zu<br />

Donald Tusk zeugt davon,<br />

wie tief verwurzelt die Idee<br />

des geeinten Europas ist.“<br />

Auch die deutschen Volksbanken<br />

und Raiff eisenbanken<br />

pfl egten von jeher die<br />

Tradition des bürgerschaftlichen<br />

Engagements, so Fröhlich.<br />

Sie übernähmen vielfältig<br />

Verantwortung für die<br />

Region, in der sie arbeiteten,<br />

und die Menschen vor Ort.<br />

Der bürgerschaftliche Gedanke<br />

von Zusammenhalt,<br />

Selbstverantwortung und Ei-<br />

geninitiative sei den Genossenschaftsbanken<br />

bereits<br />

durch ihre Gründer Friedrich Wilhelm Raiff eisen und Hermann<br />

Schulze-Delitzsch ins Stammbuch geschrieben worden. Fröhlich:<br />

„Als fest in Europa verankerter, weltoff ener Bankenverband, der mit<br />

über 30 europäischen genossenschaftlichen Bankenverbänden kooperiert<br />

und politisch auch in Brüssel zu Hause ist, möchten wir mit<br />

unserem Engagement für den Karlspreis das Zusammenwachsen<br />

Europas aktiv unterstützen.“<br />

Umfangreiches Rahmenprogramm in Aachen<br />

Die Preisverleihung ist begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm,<br />

das vom 16. April bis zum 13. Mai <strong>2010</strong> in Aachen stattfi<br />

ndet. In rund 40 Programmpunkten, Projekten und Auftritten, bestehend<br />

aus Lesungen, Auff ührungen, Konzerten, Filmen oder<br />

Gesprächsrunden, würdigen die Stadt Aachen, die Stiftung Internationaler<br />

Karlspreis zu Aachen und die Volksbanken und Raiff eisenbanken<br />

die Leistungen des Preisträgers Tusk für die europäische Integration,<br />

die deutsch-polnische Verständigung und die Republik<br />

Polen. Darüber hinaus greifen die Initiatoren unter anderem Zukunftsfragen<br />

aus der aktuellen Europapolitik auf, beispielsweise im<br />

Rahmen des am Vortag der Preisverleihung stattfi ndenden „Karlspreis-Europa-Forums<br />

in Aachen“ mit dem Titel „Die Integration vertiefen<br />

– Europas Stärken nutzen“.<br />

In feierlichem Rahmen bekam im vergangenen Jahr der Begründer der geistlichen Bewegung Sant‘ Egidio, Andrea Riccardi,<br />

den 50. Internationalen Karlspreis zu Aachen.<br />

15<br />

Foto: Stadt Aachen / Andreas Herrmann


Aus dem Verbund<br />

Verlässlich und solide<br />

WGZ BANK: Nr. 1-Strategie für Rheinland und Westfalen<br />

Düsseldorf. Die WGZ BANK hat in dem herausfordernden Umfeld<br />

des Geschäftsjahres 2009 abermals ihre Leistungsfähigkeit und Solidität<br />

unter Beweis gestellt und gute Ergebnisse erzielt. Diese Ergebnisse<br />

ermöglichen es, sowohl eine erhöhte Dividende an die Anteilseigner<br />

auszuschütten als auch die Reserven und Rücklagen ein<br />

weiteres Mal zu stärken und so zusätzliche Vorsorge für die Zukunft<br />

zu treff en. Böhnke erkennt die WGZ BANK wie auch die gesamte genossenschaftliche<br />

Bankengruppe als gut aufgestellt: „Wir haben uns<br />

in der Finanzkrise als verlässliche Finanzdienstleister erwiesen. Diesen<br />

Vorsprung, den wir in der Wahrnehmung der Bürger erreicht haben,<br />

müssen wir nutzen und weiter ausbauen.“ So folgt die WGZ<br />

BANK der Strategie, bis zum Jahr 2014 gemeinsam mit ihren Mitgliedsbanken<br />

die Nummer 1 im Rheinland und Westfalen zu<br />

16<br />

31.12.2008<br />

Mio. Euro<br />

31.12.2009<br />

Mio. Euro<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Zinsüberschuss 500,6 433,0 -13,5<br />

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -93,2 -127,0 +36,3<br />

Provisionsüberschuss 80,8 69,5 -14,0<br />

Handelsergebnis -542,1 277,2 < -100<br />

Ergebnis aus Finanzanlagen -46,4 -10,9 -76,5<br />

Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen -6,0 -5,0 -16,7<br />

Verwaltungsaufwand -250,2 -280,4 +12,1<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 26,5 1,8 -93,2<br />

Ergebnis vor Steuern -330,0 358,2 < -100<br />

Steuern +135,0 -70,3 < -100<br />

Ergebnis nach Steuern -195,0 287,9 < -100<br />

Cost Income Ratio > 100 36,6<br />

Bausparkasse mit neuem Internetauftritt<br />

Schwäbisch-Hall. Die Bausparkasse Schwäbisch<br />

Hall hat ihre Internet-Plattform „www.<br />

schwaebisch-hall.de“ technisch und inhaltlich<br />

überarbeitet. Kunden und Berater fi nden<br />

jetzt noch schneller durch die Internet-<br />

Seiten und können auf ein erweitertes<br />

Informationsangebot zugreifen. Zusätzlich<br />

wurde die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme<br />

Deutsches Raiffeisenmuseum online<br />

Münster/Hamm (Sieg). Auf Initiative der Stiftung der Genossenschaftsmitglieder<br />

hat die Internetseite des Deutschen Raiff eisenmuseums<br />

in Hamm/Sieg eine optische Auff rischung erhalten. So fi nden<br />

Interessierte unter anderem Hinweise zur Lage der Grabstätte Raiff -<br />

verbessert. Davon profi tieren auch die<br />

Schwäbisch Hall-Berater und die genossenschaftlichen<br />

Banken vor Ort. Schwäbisch<br />

Hall hat die Menüführung auf seinen Online-<br />

Seiten einfacher und übersichtlicher nach<br />

Th emen und Schwerpunkten gestaltet. „Wir<br />

ermöglichen den Kunden, den Interessenten<br />

und den Beratern damit ein intuitives Navi-<br />

werden. Erfolgsmaßstäbe sind hierbei die Kundenzufriedenheit sowie<br />

Marktanteilsgewinne und der wirtschaftliche Erfolg. Ein Baustein<br />

ist die Stärkung der Kundenbindung. So wird die WGZ BANK im laufenden<br />

Jahr erstmals den Mitgliedern der Genossenschaftsbanken in<br />

Rheinland und Westfalen eine Nachranganleihe der WGZ BANK off erieren.<br />

Die Exklusivität dieses Wertpapiers fördert die Bindung der<br />

Mitglieder an die genossenschaftliche Bankengruppe. Vor dem Hintergrund<br />

der in Zukunft zu erwartenden höheren Eigenkapitalanforderungen<br />

ist die Nachranganleihe auch als ein Pilotprojekt zur Eigenkapitalbeschaff<br />

ung für den genossenschaftlichen FinanzVerbund zu<br />

sehen. Ein weiterer Baustein ist die enge Partnerschaft der WGZ<br />

BANK mit dem Mittelstand. So konnte die WGZ BANK mehr als 500<br />

neue Kredite mit einem Volumen von 2,1 Milliarden Euro vergeben.<br />

Ertragslage der<br />

WGZ BANK-Gruppe<br />

2009 nach IFRS<br />

gieren“, sagt Erik Nitsche, Leiter für Online-<br />

Kommunikation bei der Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall.<br />

Berater, die das Internet für das Kundengespräch<br />

nutzen, fi nden jetzt noch schneller<br />

die passenden Antworten auf ihre Fragen,<br />

beispielsweise über das Finanzieren mit<br />

Riester- und Bauspar-Förderung.<br />

eisens sowie eine kleine Genossenschaftsbibliothek: digitalisierte<br />

Bücher, Pressemitteilungen und Mitgliederinformationen stehen<br />

auf der Hompage unter www.deutsches-raiff eisenmuseum.de zum<br />

Download bereit.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


GAD Vorstandstage <strong>2010</strong><br />

Düsseldorf. Die positive Entwicklung der<br />

Genossenschaft im Jahr 2009 stand im Mittelpunkt<br />

der GAD Vorstandstage. Bei den<br />

gut besuchten Regionalveranstaltungen des<br />

Dienstleisters kamen aber auch der technische<br />

Ausfall Ende Dezember und die Rolle<br />

des münsterischen Unternehmens in der genossenschaftlichen<br />

IT zur Sprache.<br />

GAD-Vorstandsvorsitzender Anno Lederer<br />

und seine Kollegen Dr. Elmar Pritsch, Jörg<br />

Dreinhöfer und Friedhelm Wagner kündigten<br />

zudem ein neues Preismodell und den<br />

bank21-Anwenderpreis an. Diskutiert wurde<br />

bank21-ANWENDERPREIS<br />

Münster. Wer gewinnt den bank21-AN-<br />

WENDERPREIS <strong>2010</strong>? Nach der erfolgreichen<br />

Premiere im Vorjahr lobt die GAD auch<br />

in diesem Jahr einen Preis für die besten Ideen<br />

ihrer Kunden rund um das Bankenverfahren<br />

bank21 aus. Gefragt sind intelligente Ansätze,<br />

mit denen die Banken die Möglichkeiten,<br />

die ihnen bank21 bietet, optimal<br />

im Hinblick auf ihre spezifi schen Anforderungen<br />

nutzen können. Ob eine spezielle<br />

Marktsituation, besonderes Know-how der<br />

Mitarbeiter oder außergewöhnliche Kun-<br />

Glückliche Gewinner<br />

darüber hinaus die Einbindung des Internets<br />

in die Angebote des Rechenzentrums. Das<br />

Zukunftsprogramm trägt den Namen „wave“<br />

für webbasierte, anwenderorientierte, verbundweite<br />

Entwicklungsplattform. Es soll<br />

einen Technologiewandel einläuten.<br />

Die GAD erwirtschaftete nach den vorläufi -<br />

gen Zahlen einen Umsatz von 381 Millionen<br />

Euro. Der vorläufi ge Umsatz der GAD-Gruppe<br />

lag 2009 bei 610 Millionen Euro. Auch für<br />

das Jahr <strong>2010</strong> sei, so der GAD-Vorstand, eine<br />

stabile wirtschaftliche Entwicklung der GAD<br />

zu erwarten.<br />

denwünsche – es gibt viele Anlässe, die eine<br />

Bank dazu bringen können, ihre Bankensoftware<br />

in einem bestimmten Umfeld auf besondere<br />

Art und Weise einzusetzen.<br />

Schirmherrin des Wettbewerbs ist Professor<br />

Dr. Th eresia Th eurl, Direktorin des Instituts<br />

für Genossenschaftswesen an der Universität<br />

Münster. Banken haben bis zum 21. Mai<br />

die Möglichkeit, ihre Idee einzureichen. Unter<br />

www.bank21-anwenderpreis.de fi nden<br />

sich die Bewerbungsunterlagen sowie weitere<br />

Informationen.<br />

Frank Neuenhausen, Vorstand des Gewinnsparvereins, übergab die Autos den Gewinnern.<br />

Münster. Der Gewinnsparverein machte<br />

wieder 59 Bankkunden glücklich und überreichte<br />

ihnen im Audi-Zentrum in Münster<br />

als Hauptpreise der Dankeschön-Zusatzziehung<br />

die Fahrzeugschlüssel zu einem<br />

Audi A3 Sportback. Gewinnsparen war im<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Übrigen auch im Jahr 2009 wieder für viele<br />

ein Muss: So kauften im letzten Jahr die Gewinnsparer<br />

insgesamt rund 76,7 Millionen<br />

Lose und sparten damit über 300 Millionen<br />

Euro. Jeden Monat sind derzeit rund 6,6 Millionen<br />

Lose am Gewinnsparen beteiligt.<br />

Foto: Joachim Busch<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />

Mecklenbecker Str. 235–239<br />

48163 Münster<br />

Redaktion:<br />

Dr. Th orsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />

Wolfgang Koschny (CvD), Stefan Legge<br />

Telefon: 0251 7186-1020<br />

Fax: 0251 7186-1029<br />

E-Mail: presse@rwgv.de<br />

Titelbild:<br />

Martin Meissner<br />

Aus den Regionen:<br />

Pressebüro Süd<br />

Julia Böing<br />

Telefon: 0251 7186-1027<br />

julia.boeing@rwgv.de<br />

Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

Ralf Bröker<br />

Telefon: 02853 956280<br />

ralf.broeker@rwgv.de<br />

Pressebüro Münsterland<br />

Hans-Peter Leimbach<br />

Telefon: 0251 7186-1025<br />

hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />

Pressebüro für Südwestfalen und<br />

östliches Rheinland<br />

Karl E. Rinas<br />

Telefon: 02354 904004<br />

karl.rinas@rwgv.de<br />

Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />

Rainer Stephan<br />

Telefon: 05242 908940<br />

rainer.stephan@rwgv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Telefon: 0251 53001-68<br />

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Gestaltung:<br />

geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Druck:<br />

LV Druck GmbH & Co. KG, Münster<br />

Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />

infolge höherer Gewalt entfallen<br />

alle An sprüche. Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher wird<br />

keine Gewähr übernommen.<br />

Nachdruck von Beiträgen nur mit Quellen-<br />

angabe und nur mit Zustimmung der<br />

Redaktion.<br />

Namensartikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Beilagenhinweis:<br />

VR Factorem, VR Leasing,<br />

Raiff eisen Magazin,<br />

Nächste Ausgabe:<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe ist der<br />

26. Mai <strong>2010</strong>.<br />

ISSN 1612-474X<br />

Impressum


Aus dem Verbund<br />

Agenturen kooperieren<br />

Münster/Wiesbaden. Die geno kom Werbeagentur GmbH und der<br />

DG VERLAG kooperieren seit Oktober 2009 bei Großfl ächenwerbung.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> folgt der Start für Online-Werbung. Die Volksbanken<br />

und Raiff eisenbanken können so einfach und schnell online<br />

Zwischen Häkelarbeiten und Mickey Mouse<br />

Thomas Ullrich (2.v. links) und Karl-Heinz Moll (2. v. rechts) vom WGZ BANK-Vorstand waren von der Ausstellung<br />

begeistert.<br />

Düsseldorf. Die Eröff nung war nicht nur gut<br />

besucht, sie war auch sehens- und hörenswert:<br />

„Phänomenal – Junge Kunst aus der<br />

Kunstakademie Münster“ zeigte im März<br />

und April in der WGZ BANK Düsseldorf 70<br />

Arbeiten von zwölf Meisterschülern und jun-<br />

Union Investment zurück auf Wachstumskurs<br />

Frankfurt. Union Investment ist nach eigenen Angaben zurück auf<br />

Wachstumskurs. Mit einem Nettoabsatz von 10,7 Milliarden Euro<br />

kommen 2009 gut zwei Drittel des branchenweiten Neugeschäfts der<br />

in Deutschland gemanagten Assets von Union Investment. Zugleich<br />

wächst der genossenschaftliche Fondsanbieter mit einem Anstieg<br />

der Assets under Management um 15 Prozent von 144 Milliarden auf<br />

166 Milliarden Euro deutlich stärker als die Fondsbranche in Deutschland<br />

insgesamt. Der Unternehmensgewinn konnte im Jahr 2009 um<br />

43 Prozent auf 204 Millionen Euro erhöht werden. „Für Union Investment<br />

war 2009 ein sehr erfolgreiches Jahr. Das gilt für jeden unserer<br />

Geschäftsbereiche“, sagte Dr. Rüdiger Ginsberg, Vorsitzender des<br />

Vorstands der Union Asset Management Holding AG, im Rahmen der<br />

Jahrespressekonferenz des Unternehmens. „Das überdurchschnittliche<br />

Abschneiden von Union Investment im Jahr 2009 im Neugeschäft,<br />

bei der Entwicklung der Assets under Management, der Per-<br />

gen Absolventen der Kunstakademie Münster.<br />

Große Bandbreite statt Beliebigkeit,<br />

pointierte Würdigung statt Wohlfühl-Rhetorik<br />

– so hatten die Macher Vernissage und<br />

Schau angelegt. Und damit Erfolg gehabt.<br />

„Phänomene des Alltäglichen zwischen Hä-<br />

Großfl ächenplakate buchen und gestalten oder Banner auf Webseiten<br />

wie web.de schalten. Über die Internetplattform genobuy.de des<br />

DG VERLAGES gelangen die registrierten User per Mausklick in die<br />

entsprechenden Online-Anwendungen.<br />

kelarbeiten, Mickey Mouse und Elefanten,<br />

zwischen Modelleisenbahn und gemaltem<br />

Wellblech, werden in ihrer Bedeutung hinterfragt,<br />

neu gesehen, teils umgekehrt“, heißt<br />

es im Flyer zur Ausstellung. Dabei nutzten<br />

sie alte und neue Instrumente, bekannte und<br />

unbekannte Wege. In der Meisterschüler-<br />

und Absolventen-Präsentation gab es erstmals<br />

Werke aus Fotokunst, Installationen,<br />

Skulptur und Video. „Phänomenal – Junge<br />

Kunst aus der Kunstakademie Münster“ sei<br />

die dritte Ausstellung der 2004 begründeten<br />

Reihe „Zeitgenössische Kunst in der WGZ<br />

BANK“, hatte der scheidende WGZ BANK-<br />

Vorstand Th omas Ullrich in der Vernissage<br />

gesagt und vor allem den Kuratoren Ralf<br />

Hartweg und Walter Spanier gedankt. Von<br />

ihrem Engagement und ihrer Kompetenz<br />

profi tierten die Künstler: Jihoon Ha, Sujin<br />

Kim, Barbara Kupfer, Sun-Hwa Lee, Jan Linnemann,<br />

Daniela Löbbert, Nico Mares, Bettina<br />

Marx, Daniela Neuhaus, Anja-Claudia<br />

Pentrop, Marianne Völker und Bianca Voss.<br />

Zur Ausstellung ist ein Katalog mit Texten zu<br />

den zwölf Positionen zeitgenössischer Kunst<br />

erschienen. Der einführende Essay von Professor<br />

Dr. Ferdinand Ullrich, Direktor der<br />

Kunsthalle Recklinghausen und Professor an<br />

der Kunstakademie Münster, gibt weitere Interpretationsmöglichkeiten.<br />

formance und der Produktqualität ist weder Glück noch Zufall“, so<br />

Ginsberg. Vielmehr sei es das Ergebnis der konsequent antizyklischen<br />

Unternehmenspolitik von Union Investment. Man habe durch<br />

frühzeitige Kosteneinsparungen in der Finanzmarktkrise den unternehmerischen<br />

Handlungsspielraum gesichert und gleichzeitig mit<br />

dem sich abzeichnenden Aufschwung an den Märkten Ende des ersten<br />

Quartals 2009 wieder konsequent auf Expansion und Wachstum<br />

gesetzt. „Wir sind auf Kurs geblieben, und das hat sich 2009 ausgezahlt“,<br />

sagte der Vorstandsvorsitzende, der vor allem in der engen<br />

und vertrauensvollen Zusammenarbeit im genossenschaftlichen FinanzVerbund<br />

den Erfolg von Union Investment begründet sieht. „Wir<br />

gehen gestärkt aus dieser Krise, weil wir in allen unseren Geschäftsbereichen<br />

erfolgreich sind, weil wir auf ein robustes Geschäftsmodell<br />

mit stabilen Ertragsquellen bauen und weil wir eine krisenerfahrene<br />

Mannschaft haben“, lautete Ginsbergs Fazit.<br />

18 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


LKG Sachsen stimmt Verschmelzung mit KD-Bank zu<br />

Dortmund/Dresden. Ein weiterer Schritt<br />

in Richtung Verschmelzung der „Landeskirchlichen<br />

Kredit-Genossenschaft Sachsen<br />

eG – LKG“ mit der „KD-Bank eG – die Bank<br />

für Kirche und Diakonie“ ist in Dresden getan.<br />

Die Mitglieder der LKG Sachsen haben<br />

mit einer großen Mehrheit von über 90 Prozent<br />

für den Zusammenschluss der beiden<br />

Kirchenbanken gestimmt.<br />

Im Rahmen der Generalversammlung der<br />

KD-Bank am 9. Juni <strong>2010</strong> in Dortmund werden<br />

die Mitglieder der Bank für Kirche und<br />

Volksbank Hamm setzt ersten Spatenstich<br />

Hamm. „Wir sind hier präsent und bleiben es“, machte Dr. Klaus<br />

Kalefeld in seiner Rede klar und stieß mit dieser Aussage beim<br />

Hammer Oberbürgermeister Th omas Hunsteger-Petermann auf<br />

vollste Zustimmung. „Gut, dass die Volksbank Hamm hier investiert“,<br />

meinte der erste Bürger der Stadt mit Blick auf den geplanten<br />

Neubau der Mitgliederoase der Volksbank Hamm, dessen<br />

erster Spatenstich nun im Beisein des Architekten Professor<br />

Zvonko Turkali, zahlreicher Nachbarn, der beteiligten Handwerker<br />

und prominenter Vertreter aus Wirtschaft und Politik feierlich<br />

vollzogen wurde. Dr. Kalefeld: „Die Mitgliederoase soll genau<br />

das widerspiegeln. So bieten wir unseren Mitgliedern 16<br />

Filialen und zusätzlich noch ein in seiner Art einzigartiges Kompetenz-<br />

und Veranstaltungszentrum.“ Künftig werden zudem in<br />

der Mitgliederoase das „Haus der Immobilie“, das „Informations-<br />

Zentrum Börse“, die Berater vom Gründerzentrum und die Firmenkundenberater<br />

ihren Sitz haben. Mit der Fertigstellung wird<br />

im Dezember 2011 gerechnet. Das Investitionsvolumen liegt bei<br />

15 Millionen Euro.<br />

Spatenstich für die Mitgliederoase der Volksbank Hamm (v. links): Oberbürgermeister<br />

Thomas Hunsteger-Petermann, Karl Heinz Kraemer, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volksbank Hamm, sowie die<br />

Vorstände Jürgen Kraft und Dr. Klaus Kalefeld.<br />

Volksbank Bad Salzufl en investiert<br />

Bad Salzufl en. Die Volksbank Bad Salzufl en<br />

erweitert ihre Zentrale im Ortsteil Schötmar.<br />

Nach erfolgreicher Fusion mit der benachbarten<br />

Volksbank Nordlippe platzt die<br />

Hauptstelle aus allen Nähten. Abhilfe schaffen<br />

soll jetzt ein Erweiterungsbau. Insgesamt<br />

Diakonie um ihr Votum für die mögliche<br />

Verschmelzung gebeten und die letztliche<br />

Entscheidung treff en. Im Falle eines positiven<br />

Votums soll die LKG Sachsen künftig als<br />

Zweigniederlassung der KD-Bank geführt<br />

werden. Somit bleibt der traditionsreiche<br />

Markenname der ältesten evangelischen<br />

Kirchenbank erhalten. „Für uns ist die angestrebte<br />

Verschmelzung ein großer Schritt,<br />

um eine nachhaltige Betreuung der Bankkunden<br />

und die Zukunftsfähigkeit der Bank<br />

auch mittel- und langfristig zu gewährleis-<br />

300 Quadratmeter neue Nutzfl äche entstehen<br />

im Zuge des Umbaus. Darüber hinaus<br />

will die Bank die Zahl der Pkw-Parkplätze für<br />

Mitarbeiter und Kunden von 50 auf rund 90<br />

erhöhen. Alles in allem planen die Salzufl er<br />

Investitionen in Höhe von vier Millionen<br />

Banken<br />

ten“, sagte Ilona Pollach, Vorstandsmitglied<br />

der LKG, die nach der geplanten Verschmelzung<br />

in den Vorstand der KD-Bank rücken<br />

soll.<br />

Dr. Ekkehard Th iesler, Vorstandsvorsitzender<br />

der KD-Bank, lobte die Projektarbeit in<br />

den beiden Häusern, „die von einer guten<br />

Atmosphäre und einer sehr konstruktiven<br />

Zusammenarbeit geprägt ist. Das ist die Voraussetzung,<br />

um unser gemeinsames Ziel zu<br />

erreichen, in Zukunft ein noch stärkerer<br />

Partner für Kirche und Diakonie zu sein.“<br />

Euro. Etwa sechs Monate sollen die Bauarbeiten<br />

dauern. Während dieser Zeit wird der<br />

Geschäftsbetrieb vorübergehend in einen<br />

Container ausgelagert. Der Abschluss aller<br />

Arbeiten und die Wiedereröff nung in neuen<br />

Räumen sind für den Herbst geplant.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong> 19


Banken<br />

15. Gladbecker Aschermittwoch-Gespräch<br />

Gladbeck. Er appellierte an das Selbstwertgefühl der Region und<br />

warnte vor dem Kahlschlag in der Kultur: Münsters Regierungspräsident<br />

Dr. Peter Paziorek argumentierte angriff slustig beim Aschermittwoch-Gespräch<br />

der WAZ und der Volksbank Ruhr Mitte in Gladbeck.<br />

Und er bekam viel Beifall bei der 15. Aufl age dieser Veranstaltung,<br />

die Bankdirektor Dieter Blanck sowie das Essener Gitarrenduo Bernd<br />

Steinmann und Stefan Loos eröff net hatten. Fachkundig und mit Lokalkolorit<br />

gespickt ging Paziorek auf die Probleme und Chancen der<br />

Region ein, verteidigte die enormen Infrastrukturmittel für die Kommunen,<br />

berichtete vom Verständnis der münsterländischen Nachbarn<br />

für diese Verteilung. Der Chef der Bezirksregierung Münster<br />

hatte beinahe so etwas wie ein Heimspiel bei den Gästen: Er ist in<br />

Buer geboren, sein Blut ist blauweiß. Vom FC Schalke 04 bis zu den<br />

fi nanziellen Problemen aller Kommunen war es nicht weit: Absehbar<br />

sei, dass jede Gemeinde in der Region in den Nothaushalt rutschen<br />

Mittelstands-Barometer für Düsseldorf<br />

Düsseldorf. Die Volksbank Düsseldorf<br />

Neuss und Creditreform Düsseldorf legen in<br />

diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam eine<br />

repräsentative Umfrage zur konjunkturellen<br />

Lage des Mittelstands in der Stadt Düsseldorf<br />

vor. Hierzu wurden zwischen Mitte Januar<br />

und Mitte Februar <strong>2010</strong> rund 500 Unternehmen<br />

in der Stadt Düsseldorf telefonisch befragt.<br />

Die Wirtschaft in der Stadt Düsseldorf<br />

freut sich auch Anfang <strong>2010</strong> trotz der Folge-<br />

wirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

über positives Konjunkturwetter. Das Konjunkturklima<br />

zeigt sich zu Beginn des Jahres<br />

allerdings leicht negativer als im deutschen<br />

Mittelstand, bleibt aber noch im positiven<br />

Bereich.<br />

Fazit: Die regionale Konjunktur in der Stadt<br />

Düsseldorf ist trotz Rückgangs des Geschäftsklima-Indexes<br />

robuster als die Gesamtwirtschaft<br />

in Land und Bund. Dies auch, da der<br />

VR-Bank Westmünsterland ist „Top Arbeitgeber“<br />

Coesfeld. Die VR-Bank Westmünsterland hat das renommierte Gütesiegel<br />

„Top Arbeitgeber <strong>2010</strong>“ erhalten. Die Bank gehört damit wieder<br />

zu den attraktivsten Arbeitgebern in Deutschland, die diesen Titel<br />

für ihr hervorragendes und modernes Personalmanagement<br />

erhalten. In der aktuell zur Studie des CRF-Instituts (Corporate Research<br />

Foundation) veröff entlichten Publikation „Top-Arbeitgeber<br />

Deutschland <strong>2010</strong>“ wird die VR-Bank Westmünsterland stellvertretend<br />

für die Volksbanken und Raiff eisenbanken porträtiert. In der<br />

bundesweiten und branchenübergreifenden Erhebung wurden 93<br />

Unternehmen zertifi ziert. Untersucht wurden vor allem die Kriterien<br />

Entwicklungsmöglichkeiten, Marktposition und Unternehmensimage,<br />

Unternehmenskultur, Vergütung und Anerkennung, Jobsicherheit<br />

und Work-Life-Balance. „Wir sind stolz auf diese Auszeichnung,<br />

die die VR-Bank bereits zum dritten Mal ins Westmünsterland<br />

holt. Sie ist für unsere Bank und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

eine große Bestätigung“, so Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender<br />

der VR-Bank Westmünsterland. „Mit unserer Personalstrategie,<br />

die auf unserer gelebten genossenschaftlichen Unternehmensphilosophie<br />

basiert, liegen wir demnach genau richtig. Gut<br />

ist aber nicht gut genug: Unser Antrieb ist es – und das Gütesiegel<br />

spornt uns noch mehr dazu an – auch als Top-Arbeitgeber immer<br />

besser zu werden“, so der VR-Bank-Chef weiter. Das CRF-Institut ist<br />

Herausgeber der Studie TOP-Arbeitgeber. Ziel dieses Unternehmens<br />

werde, so der Regierungspräsident.<br />

Das koste nicht nur viel an kommunaler<br />

Selbstbestimmung, es schneide<br />

auch von dringend benötigten<br />

Förderprojekten des Landes ab.<br />

Der Grund: Die Gelder fl ießen nur,<br />

wenn Kommunen einen Eigenanteil<br />

von zehn Prozent einbringen.<br />

Innerhalb eines Nothaushalts ist<br />

das unmöglich. Der Lösungsvorschlag<br />

aus Münster: den Eigenanteil<br />

der Städte durch Spenden fi -<br />

Angriffslustig: Dr. Peter Paziorek<br />

nanzieren. Von der Wirtschaft vor<br />

Ort, zum Beispiel. Vor allem von Banken: „Darüber muss man zumindest<br />

einmal nachdenken dürfen“, so Paziorek.<br />

Konjunkturtrend im Regionalraum Düsseldorf<br />

in den letzten Jahren und Monaten (trotz<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise) deutlich positiver<br />

war als im Bund.<br />

Zudem werden, so zeigt es die Umfrage, die<br />

regionalen Zukunftserwartungen deutlich<br />

optimistischer bewertet als im Bund. Dies<br />

kann auch als Ausdruck des Zukunftsvertrauens<br />

in die eigenen Stärken und Chancen<br />

interpretiert werden.<br />

Freuen sich mit Mitarbeiter Wilhelm Kemper (Borken) über die Auszeichnung<br />

„TOP Arbeitgeber <strong>2010</strong>“ (v. links): Margot Heiring (Bereichsdirektorin Human<br />

Resources) und Dr. Wolfgang Baecker (Vorstandsvorsitzender VR-Bank Westmünsterland).<br />

ist es, die realen Rahmenbedingungen und Karriere-Perspektiven in<br />

den Unternehmen zu analysieren und transparent zu machen. So liefert<br />

diese Studie interessierten Bewerbern einen objektiven und detaillierten<br />

Einblick in die Arbeitgeberwelt der TOP-Arbeitgeber.<br />

20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


NRW-Wahl <strong>2010</strong><br />

<strong>RWGV</strong>-Umfrage


Foto: Bernd Schälte (Landtag NRW)<br />

NRW-WAHL <strong>2010</strong><br />

Mindestens 181 Abgeordnete werden in den Düsseldorfer Landtag am Rheinufer einziehen.<br />

Sie haben die Wahl!<br />

Was dürfen die Genossenschaften von den Parteien nach der Wahl erwarten? Der <strong>RWGV</strong> hat bei den derzeit<br />

im Landtag vertretenen Parteien nachgefragt.<br />

Münster. Am 9. Mai sind 13,5 Millionen Menschen in Nordrhein-<br />

Westfalen aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Der Wahlkampf<br />

war nur sehr am Rande von genossenschaftlichen Th emen<br />

dominiert. Grund genug für den <strong>RWGV</strong>, genauer nachzufragen: bei<br />

den Fraktionsvorsitzenden der derzeit im Landtag vertretenen Parteien.<br />

Je fünf Fragen wurden gestellt. Fragen, die die Genossenschaften<br />

direkt betreff en. Auf die stets gleichen Fragen haben wir sehr unterschiedliche<br />

Antworten bekommen. Das <strong>Genossenschaftsblatt</strong> will<br />

Ihnen mit der Dokumentation dieser Umfrage auf den folgenden Seiten<br />

die Wahl am 9. Mai ein wenig leichter machen.<br />

Erstmals zwei Stimmen bei der Landtagswahl in NRW<br />

Es ist das erste Mal, dass die Wählerinnen und Wähler bei der Landtagswahl<br />

in Nordrhein-Westfalen zwei Stimmen haben: Eine Erststimme<br />

für die Wahl einer beziehungsweise eines Wahlkreisabgeordneten<br />

und eine Zweitstimme für die Wahl einer Landesliste einer<br />

Partei. Die Kandidaten, die in den 128 Wahlkreisen mit relativer<br />

Mehrheit gewählt werden, ziehen direkt in den Landtag ein. Aus-<br />

schlaggebend für die Zahl der Mandate, die eine Partei im Landtag<br />

insgesamt erhält, ist aber der Anteil der gültigen Zweitstimmen. Erreicht<br />

eine Partei landesweit nicht mindestens fünf Prozent der Stimmen,<br />

wird sie bei der Verteilung der Sitze nicht berücksichtigt (Fünf-<br />

Prozent-Hürde). Bei diesem Wahlgang löst das Sainte Lague/<br />

Schepers-Verfahren das altbekannte Hare/Niemeyer-Verfahren ab.<br />

Am Ende aller Rechenspiele werden mindestens 181 Abgeordnete in<br />

den Düsseldorfer Landtag einziehen. Hinzu kommen die Überhang-<br />

oder Ausgleichsmandate, die entstehen, wenn eine Partei mehr Direktmandate<br />

gewonnen hat, als ihr über die Zweitstimme zustehen.<br />

Landeslisten<br />

An erster Stelle der Landeslisten, die von Delegiertenversammlungen<br />

lange vor der Wahl aufgestellt werden, stehen in der Regel die<br />

Spitzenkandidaten der Parteien. Die Listenplätze 1 bis 3 sind auf allen<br />

Stimmzetteln bei der Zweitstimme vermerkt. Landeslisten können<br />

nur von Parteien aufgestellt werden. Parteilose Kandidaten haben<br />

also lediglich die Chance, über ein Direktmandat in den Landtag ><br />

22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


zu kommen. In der Geschichte Nordrhein-Westfalens ist dies allerdings<br />

noch nie gelungen.<br />

Seit 1975, als noch 86,1 Prozent der Wahlberichtigten ihre Stimme<br />

abgaben, ist das Interesse an der Landtagswahl rückläufi g. Ihren Tiefpunkt<br />

erreichte die Wahlbeteiligung im Jahre 2000 mit 56,7 Prozent.<br />

2005 verbesserte sich dieser Wert auf 63 Prozent. Dominiert wurden<br />

die Wahlen stets von den beiden Volksparteien CDU und SPD. 2005<br />

hatte die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers die Nase<br />

„Abgabe muss zumutbar sein“<br />

Nachgefragt bei: Helmut Stahl, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in NRW<br />

Sehr geehrte Herr<br />

Stahl, es gibt Pläne<br />

in Nordrhein-<br />

Westfalen,die<br />

Kreditwirtschaft<br />

an der Finan-<br />

Helmut Stahl<br />

zierung der Verbraucherberatung<br />

in Finanzfragen<br />

zu beteiligen.<br />

Der Rheinisch-Westfälische<br />

Genossenschaftsverband lehnt dies ab.<br />

Wie steht ihre Partei zu dieser Th ematik? Welchen<br />

Umlageschlüssel würden sie gegebenenfalls<br />

wählen?<br />

Helmut Stahl: Nach der Finanzmarktkrise<br />

muss das Vertrauen in diesen Sektor zurück<br />

gewonnen werden. Die Verbraucherzentrale<br />

NRW als unabhängige Institution bietet den<br />

Bürgerinnen und Bürgern Informationen<br />

über Finanzmarktprodukte sowie über deren<br />

Vergleichbarkeit. Dabei soll sie Unterstützung<br />

erfahren, auch durch die Finanzwirtschaft.<br />

Über das Wie und Diff erenzierungen<br />

im Hinblick auf Genossenschaftsbanken<br />

wird zu sprechen sein. Die CDU sieht darüber<br />

hinaus auf Seite der Anleger eine belastbare<br />

Eigenverantwortung. Wir haben gemeinsam<br />

mit den Genossenschaftsbanken<br />

Initiativen im Bereich der Verbraucherbildung<br />

angestoßen, um eine bessere Vermittlung<br />

fi nanzökonomischen Wissens schon in<br />

den Schulen zu erreichen.<br />

Wie wird Ihre Partei die krisenbewährte Sicherungseinrichtung<br />

der Kreditgenossenschaften<br />

vor Plänen einer Bundes- oder europaweiten<br />

Zusammenlegung mit Sicherungseinrichtungen<br />

anderer Bankengruppen schützen?<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Helmut Stahl: Das dreigegliederte Bankensystem<br />

hat sich bewährt. Es nun durch eine<br />

Vermischung aller Einlagensicherungen aufzulösen<br />

wäre falsch. Gleichwohl ist ein über<br />

eine Bankenabgabe fi nanzierter Stabilitätsfonds<br />

ein sinnvoller Weg, künftige Restrukturierungs-<br />

und Abwicklungsmaßnahmen bei<br />

Banken zu fi nanzieren. Die Festsetzung der<br />

Bankenabgabe soll nach den Risiken in- und<br />

außerhalb der Bilanz sowie der nationalen<br />

und internationalen Vernetzung erfolgen. Je<br />

höher das Risiko, desto höher ist die Bankenabgabe.<br />

Kleine und mittlere Institute, die nur<br />

regional agieren, werden also deutlich geringer<br />

betroff en sein als große internationale<br />

Banken. Aus Gleichbehandlungsgrundsätzen<br />

können wir nicht einzelne Institutsgruppen<br />

von der Bankenabgabe ausnehmen. Die<br />

Abgabe muss zumutbar sein und regelmäßig<br />

überprüft werden.<br />

Im Rahmen des Ausbaus der regenerativen<br />

Energien bietet die genossenschaftliche Rechtsform<br />

die Möglichkeit einer gemeinsamen<br />

dezentralen Energieerzeugung und -nutzung<br />

von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen<br />

und Kommunen, gerade auch im ländlichen<br />

Raum. Wie würde Ihre Partei in Regierungsverantwortung<br />

einen derartigen markt- und<br />

bürgergerechten Ansatz in der nordrheinwestfälischen<br />

Energiepolitik fördern?<br />

Helmut Stahl: Die dezentrale Energieerzeugung<br />

kann wichtige Beiträge zu mehr<br />

Wettbewerb und Versorgungssicherheit auf<br />

dem Energiemarkt bringen. Für die Förderung<br />

der dezentralen Energieerzeugung<br />

wurden im Rahmen des Erneuerbaren-<br />

Energie-Wärmegesetzes sowie der Novelle<br />

des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vom<br />

1. Januar 2009 wichtige Weichen gestellt. Zu-<br />

NRW-WAHL <strong>2010</strong><br />

vorn. Mit 44,8 Prozent der Stimmen erzielten die Christdemokraten<br />

ihr bestes Ergebnis seit 1975. Die SPD musste dagegen mit 37,1 Prozent<br />

das schlechteste Ergebnis seit 1954 hinnehmen. Die FDP und<br />

die Grünen sortierten sich mit je 6,2 Prozent weit hinter den großen<br />

Parteien ein.<br />

Stefan Legge<br />

sätzlich sind die Förderung und der weitere<br />

Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung ein weiterer<br />

wichtiger Beitrag zu einer dezentralen<br />

Energieversorgung. Wir wollen Investitionen<br />

in die Kraft-Wärme-Kopplung weiter ermutigen.<br />

Die bundespolitischen Maßnahmen<br />

wollen wir weiterhin unterstützen. Hierbei<br />

kommt der neuausgerichteten EnergieAgentur.NRW<br />

eine zentrale Rolle zu. Des Weiteren<br />

wird mit dem Biomasseaktionsplan NRW die<br />

Nutzung der Bioenergiepotenziale in den<br />

Bereichen Landwirtschaft, Forst- und Holzwirtschaft,<br />

der Potentiale im Bereich der<br />

Abfallwirtschaft sowie der Energieeffi zienzreserven<br />

vorangetrieben.<br />

Die landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

verstehen sich als Partner der Landwirte auch<br />

in schwierigen Zeiten. Sowohl die Klein- und<br />

Mittelbetriebe in der Landwirtschaft als auch<br />

die genossenschaftliche Selbsthilfe sind gemäß<br />

Artikel 28 der nordrhein-westfälischen Landesverfassung<br />

zu fördern und zu unterstützen.<br />

Wie will ihre Partei diesen Verfassungsartikel<br />

nach der Wahl mit Leben füllen?<br />

Helmut Stahl: Die CDU wird die Zukunftschancen<br />

der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft<br />

stärken und sie bei den notwendigen<br />

Anpassungsprozessen unterstützen. Wir<br />

wollen, dass auch zukünftig in die Landwirtschaft<br />

investiert wird.<br />

Ende 2009 veröff entlichte die Bertelsmannstiftung<br />

Umfragergebnisse, die belegen, dass<br />

viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind,<br />

sich gesellschaftspolitisch zu engagieren. Die<br />

Genossenschaft bietet die Möglichkeit, im<br />

Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe gemeinschaftlich<br />

wirtschaftlich tätig zu werden, um beispielsweise<br />

Dorfl äden oder Schwimmbäder ><br />

23


NRW-WAHL <strong>2010</strong><br />

wirtschaftlich nachhaltig zu führen oder um<br />

sich als kleine Unternehmen an europaweiten<br />

Ausschreibungen zu beteiligen. Inwieweit<br />

wird Ihre Partei die Bemühungen des Genossenschaftsverbandes,<br />

über die Möglichkeiten<br />

der genossenschaftlichen Rechtsform zu informieren,<br />

unterstützen?<br />

Sehr geehrte Frau Kraft, es gibt Pläne in<br />

Nordrhein-Westfalen, die Kreditwirtschaft<br />

an der Finanzierung der Verbraucherberatung<br />

in Finanzfragen zu beteiligen. Der<br />

Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband<br />

lehnt dies ab. Wie steht ihre<br />

Partei zu dieser Th ematik? Welchen Umlageschlüssel<br />

würden sie gegebenenfalls<br />

wählen?<br />

Hannelore Kraft: Die Finanzkrise hat<br />

Hannelore Kraft<br />

gezeigt, dass zum einen die Finanzkompetenz<br />

der Verbraucherinnen und Verbraucher, zum anderen auch<br />

die Position von unabhängigen Beratungsstellen für Finanzfragen<br />

gestärkt werden muss. Diese Organisationen sollen nach Willen der<br />

SPD künftig als „Marktwächter“ die Menschen informieren, warnen<br />

und bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützen.<br />

Weiterhin hat die Krise deutlich gemacht, dass die Beratungsleistung<br />

der Kreditwirtschaft vielfach lückenhaft bis fahrlässig war und laut<br />

Stiftung Warentest auch weiterhin ist. Die gesamte Kreditwirtschaft<br />

trägt bei der Bewältigung der Finanzkrise eine große Verantwortung.<br />

Dieser Verantwortung müssen die Unternehmen nachkommen, in<br />

dem sie den Opfern dieser Krise helfen. Dabei halten wir die Unterstützung<br />

einer qualifi zierten Verbraucher, Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

für richtig. Zentral ist für uns die Unabhängigkeit der Verbraucherzentralen<br />

– diese darf durch die Art der Finanzierung nicht<br />

gefährdet werden.<br />

Wie wird ihre Partei die krisenbewährte Sicherungseinrichtung der<br />

Kreditgenossenschaften vor Plänen einer bundes- oder europaweiten<br />

Zusammenlegung mit Sicherungseinrichtungen anderer Bankengruppen<br />

schützen?<br />

Hannelore Kraft: Auf EU-Ebene gibt es Pläne zur Errichtung eines<br />

EU-Haftungsfonds, in dem die Sicherungsfonds der genossenschaftlichen,<br />

öff entlich-rechtlichen und privaten Kreditinstitute zusammengelegt<br />

werden. Aus unserer Sicht wäre zur Absicherung der<br />

bewährten Strukturen in Deutschland parallel zu den bereits vor-<br />

Helmut Stahl: Wir wollen, dass politische<br />

Entscheidungen möglichst nah an den Bürgerinnen<br />

und Bürgern getroff en werden.<br />

Deswegen tritt die CDU für eine Stärkung der<br />

kommunalen Selbstverwaltung ein. Wir sind<br />

der Überzeugung, dass die Kommunen aus<br />

ihrer spezifi schen Ortskenntnis am besten<br />

entscheiden können, wie sie den Interessen<br />

ihrer Bürger gerecht werden können. Dazu<br />

gehört auch die Entscheidung, in welcher<br />

Rechtsform kommunale Unternehmen betrieben<br />

werden sollen.<br />

Herzlichen Dank!<br />

„Finanzkompetenz stärken“<br />

Nachgefragt bei: Hannelore Kraft, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Kandidatin für das Amt der<br />

Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen<br />

handenen Fonds die Einrichtung eines zusätzlichen Haftungsfonds<br />

eine diskussionswürdige Lösung. Dieser neue Haftungs- oder Sicherungsfonds<br />

sollte allerdings nicht zu Lasten, sondern zusätzlich zu<br />

bestehenden Sicherungseinrichtungen eingeführt werden. Des Weiteren<br />

sollten sich die Zahlungen in den Fonds an der wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit der Institute sowie an dem Geschäftsmodell<br />

und der wirtschaftlichen Ausrichtung der Institute orientieren. (Je<br />

risikoreicher die Geschäftsausrichtung desto höher auch die Einzahlungen).<br />

Es sollte parallel sichergestellt sein, dass die Einzahlungen<br />

der Kreditinstitute verzinst werden, damit zumindest Erträge an die<br />

Institute zurückfl ießen können.<br />

Im Rahmen des Ausbaus der regenerativen Energien bietet die genossenschaftliche<br />

Rechtsform die Möglichkeit einer gemeinsamen dezentralen<br />

Energieerzeugung und -nutzung von Bürgerinnen und Bürgern,<br />

Unternehmen und Kommunen, gerade auch im ländlichen Raum.<br />

Wie würde ihre Partei in Regierungsverantwortung einen derartigen<br />

markt- und bürgergerechten Ansatz in der nordrhein-westfälischen<br />

Energiepolitik fördern?<br />

Hannelore Kraft: Wir begrüßen ausdrücklich den stetigen Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien und setzten uns für mehr Wettbewerb<br />

ein. Deshalb müssen neue Wettbewerber bessere Chancen erhalten.<br />

Hierbei kommt es zum Beispiel auf eine Stärkung unserer kommunalen<br />

Unternehmen ebenso an, wie darauf, dass sich neue Rechtsformen<br />

einer gemeinsamen dezentralen Energieerzeugung und -nutzung,<br />

zum Beispiel Energiegenossenschaften, bilden. Dabei können<br />

Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen besonders<br />

im ländlichen Raum wichtige Beiträge liefern. Die fi nanzielle Unterstützung<br />

eines solchen markt- und bürgernahen Ansatzes in der<br />

nordrhein-westfälischen Energiepolitik ist grundsätzlich möglich<br />

über eine entsprechende Gestaltung von Förderprogrammen für die<br />

Energieberatung, das Contracting oder die Erstellung von Energiekonzepten.<br />

Als wichtige Finanzierungsgrundlage für solche Programme<br />

sehen wir die Mittel aus dem Emissionshandel an. Es spricht<br />

viel dafür, dabei auch genossenschaftliches Engagement besonders<br />

zu fördern.<br />

24 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

>


Die landwirtschaftlichen Genossenschaften verstehen sich als Partner<br />

der Landwirte auch in schwierigen Zeiten. Sowohl die Klein- und<br />

Mittelbetriebe in der Landwirtschaft als auch die genossenschaftliche<br />

Selbsthilfe sind gemäß Artikel 28 der nordrhein-westfälischen Landesverfassung<br />

zu fördern und zu unterstützen. Wie will Ihre Partei diesen<br />

Verfassungsartikel nach der Wahl mit Leben füllen?<br />

Hannelore Kraft: Genossenschaften sind mehr als eine Rechtsform<br />

für wirtschaftliche Betätigung. Sie sind Bestandteil der politischen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Demokratie. Die Sozialdemokratie ist<br />

dem Genossenschaftsgedanken von Anbeginn verbunden gewesen.<br />

Deshalb ist uns Artikel 28 der nordrhein-westfälischen Landesverfassung<br />

auch eine besondere Verpfl ichtung. In der letzten Legislaturperiode<br />

hat die SPD-Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eine<br />

Reform des Genossenschaftsrechts initiiert. Damit wurde vor allem<br />

die Gründung von Genossenschaften erleichtert und insbesondere<br />

kleine Genossenschaften von bürokratischem Aufwand entlastet.<br />

Zugleich hat das Gesetz die Rechtsform der Genossenschaft auch für<br />

soziale oder kulturelle Zwecke geöff net. Durch eine aktive und landesspezifi<br />

sche Förderung des Genossenschaftsprinzips wollen wir<br />

erreichen, dass Wirtschaftsformen wieder an Bedeutung gewinnen,<br />

Sehr geehrter<br />

Herr Dr. Papke,<br />

es gibt Pläne in<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

die Kreditwirtschaft<br />

an der<br />

Finanzierung der<br />

Verbraucherberatung<br />

in Finanzfragen<br />

zu beteiligen.<br />

Dr. Gerhard Papke<br />

Der Rheinisch-<br />

Westfälische Genossenschaftsverband lehnt<br />

dies ab. Wie steht Ihre Partei zu dieser Th ematik?<br />

Welchen Umlageschlüssel würden Sie gegebenenfalls<br />

wählen?<br />

Dr. Gerhard Papke: Nachdem Defi zite bei<br />

der Kundenberatung vieler Banken (nicht<br />

der Genossenschaftsbanken) durch die Finanzkrise<br />

off enbar geworden sind, liegt es<br />

im ureigensten Interesse der Finanzinstitute,<br />

das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen.<br />

Neben gesetzlichen Verbesserungen<br />

im Verbraucherschutz, die die Bundesregierung<br />

plant, und den bereits laufenden<br />

Programmen zur Verbraucherbildung in der<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

NRW-WAHLSPEZIAL <strong>2010</strong><br />

deren Erfolg nicht am Gewinn gemessen wird, sondern am Nutzen,<br />

den sie für ihre Mitglieder produzieren.<br />

Ende 2009 veröff entlichte die Bertelsmannstiftung Umfrageergebnisse,<br />

die belegen, dass viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind sich gesellschaftspolitisch<br />

zu engagieren. Die Genossenschaft bietet die Möglichkeit,<br />

im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe gemeinschaftlich wirtschaftlich<br />

tätig zu werden, um beispielsweise Dorfl äden oder Schwimmbäder<br />

wirtschaftlich nachhaltig zu führen oder um sich als kleine Unternehmen<br />

an europaweiten Ausschreibungen zu beteiligen. Inwieweit wird<br />

Ihre Partei die Bemühungen des Genossenschaftsverbandes, über die<br />

Möglichkeiten der genossenschaftlichen Rechtsform zu informieren,<br />

unterstützen?<br />

Hannelore Kraft: Die SPD- Landtagsfraktion setzt sich seit Jahrzehnten<br />

im Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens<br />

für die Förderung von Genossenschaften (BzFdG e.V) als Bestandteil<br />

der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Demokratie ein.<br />

Herzlichen Dank!<br />

„Mehr Wettbewerb im Energiemarkt“<br />

Nachgefragt bei: Dr. Gerhard Papke, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen<br />

Schule mit Beteiligung der Finanzwirtschaft<br />

sehen wir vor allem die Banken selbst in der<br />

Pfl icht, ein qualitativ hochwertiges und anlegergerech-tes<br />

Beratungs- und Beschwerdemanagement<br />

zu betreiben. Wie sie das organisieren<br />

wollen, bleibt ihnen dabei selbst<br />

überlassen. Die FDP könnte sich durchaus<br />

vorstellen, dass über ein Stiftungsmodell<br />

eine unabhängige Verbraucherberatung in<br />

Nordrhein-Westfalen etabliert wird. Eine<br />

verpfl ichtende Beteiligung der Banken an<br />

der Finanzierung der Verbraucherberatung<br />

wollen wir jedoch nicht.<br />

Wie wird Ihre Partei die krisenbewährte Sicherungseinrichtung<br />

der Kreditgenossenschaften<br />

vor Plänen einer bundes- oder europaweiten<br />

Zusammenlegung mit Sicherungseinrichtungen<br />

anderer Bankengruppen schützen?<br />

Dr. Gerhard Papke: Im Zuge der Finanzkrise<br />

ist deutlich geworden, dass die gesetzlichen<br />

und freiwilligen Sicherungseinrichtungen<br />

nicht ausgereicht hätten, um die Ausfälle<br />

bei einzelnen Banken abzufedern. Auch um<br />

einen unerwünschten Dominoeff ekt, der<br />

weitere Banken in Mitleidenschaft gezogen<br />

hätte, zu verhindern, musste der Staat mit<br />

dem Finanzmarktstabilisierungsgesetz und<br />

den dort vorgesehenen Mitteln kurzfristig<br />

einspringen. Die Bundesregierung muss<br />

das Problem ernst nehmen, Lösungen zur<br />

Vorbeugung gegen zukünftige Krisen fi nden<br />

und darf bei ihren Überlegungen keine geeigneten<br />

und möglichen Maßnahmen außer<br />

acht lassen. Gleiches gilt für die europäische<br />

Ebene. Es ist für die FDP jedoch auch vollkommen<br />

klar, dass die Interessen der genossenschaftlichen<br />

Banken im weiteren Prozess<br />

besonders berücksichtigt werden müssen,<br />

da diese Säule des deutschen Bankensystems<br />

als einzige bisher keine staatliche Hilfe<br />

in Anspruch genommen hat und für ihre Solidität<br />

nicht bestraft werden darf.<br />

Im Rahmen des Ausbaus der regenerativen<br />

Energien bietet die genossenschaftliche Rechtsform<br />

die Möglichkeit einer gemeinsamen<br />

dezentralen Energieerzeugung und -nutzung<br />

von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen<br />

und Kommunen, gerade auch im ländlichen<br />

Raum. Wie würde Ihre Partei in Regierungs- ><br />

25


NRW-WAHL <strong>2010</strong><br />

verantwortung einen derartigen markt- und<br />

bürgergerechten Ansatz in der nordrheinwestfälischen<br />

Energiepolitik fördern?<br />

Dr. Gerhard Papke: Die FDP ist bestrebt,<br />

mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt zu<br />

schaff en. Dazu müssen vor allem die Erzeugungsstrukturen<br />

diversifi ziert werden. Die<br />

Rekommunalisierungstendenzen sehen wir<br />

kritisch, da auf der einen Seite damit das fi -<br />

nanzielle Risiko für die Kommunen und für<br />

die Bürger steigt und andererseits der Wettbewerb,<br />

der im Bereich des Angebots von<br />

Strom bereits existiert, verzerrt wird. Daher<br />

erachten wir gerade die genossenschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse als wichtige<br />

Alternative für mehr Wettbewerb im Energiemarkt.<br />

Aus unserer Sicht ist eine fi nanzielle<br />

Förderung aus haushaltspolitischen Gesichtspunkten<br />

nicht möglich. Aber gerade im<br />

Bereich der erneuerbaren Energien gibt es<br />

bereits ausreichende Förderung durch das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz. Wir möchten<br />

aber gerne nach der Wahl Gespräche darüber<br />

führen, wie man Genossenschaften, die<br />

dem liberalen Verständnis von Bürgerengagement<br />

absolut entsprechen, auch im Energiebereich<br />

unterstützen kann.<br />

Die landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

verstehen sich als Partner der Landwirte auch<br />

in schwierigen Zeiten. Sowohl die Klein- und<br />

Mittelbetriebe in der Landwirtschaft als auch<br />

die genossenschaftliche Selbsthilfe sind gemäß<br />

Artikel 28 der nordrhein-westfälischen Landesverfassung<br />

zu fördern und zu unterstützen.<br />

Wie will Ihre Partei diesen Verfassungsartikel<br />

nach der Wahl mit Leben füllen?<br />

Dr. Gerhard Papke: In der vergangenen<br />

Legislaturperiode haben wir in unserer Regierungskoalition<br />

mit der CDU viel für die<br />

Landwirtschaft und den ländlichen Raum<br />

erreicht. Die FDP will im Rahmen der anstehenden<br />

Verhandlungen auf europäischer<br />

Ebene dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen<br />

für landwirtschaftliche Betriebe<br />

weiter verbessert werden. Landwirte sind<br />

zunehmend Unternehmer und können und<br />

wollen einen großen Teil ihrer Einnahmen<br />

am Markt erwirtschaften. Dazu brauchen<br />

sie Planungssicherheit. Gleichzeitig muss<br />

klar sein, dass eine fl ächendeckende Landbewirtschaftung<br />

zum Erhalt der Kulturlandschaft<br />

angestrebt wird. Diese Aufgabe, die<br />

von der Landwirtschaft für die Gesellschaft<br />

geleistet wird, hat ihren Preis, und deshalb<br />

bedürfen gerade die kleinen und mittleren<br />

Betriebe für diese gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe einer Förderung.<br />

Ende 2009 veröff entlichte die Bertelsmannstiftung<br />

Umfrageergebnisse, die belegen, dass<br />

viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind,<br />

sich gesellschaftspolitisch zu engagieren. Die<br />

Genossenschaft bietet die Möglichkeit, im<br />

Sinne der Hilfe zu Selbsthilfe gemeinschaftlich<br />

wirtschaftlich tätig zu werden, um bei-<br />

Sehr geehrte Frau Löhrmann, es gibt Pläne<br />

in NRW, die Kreditwirtschaft an der<br />

Finanzierung der Verbraucherberatung<br />

in Finanzfragen zu beteiligen. Der <strong>RWGV</strong><br />

lehnt dies ab. Wie steht Ihre Partei zu dieser<br />

Th ematik? Welchen Umlageschlüssel<br />

würden sie gegebenenfalls wählen?<br />

Sylvia Löhrmann: Die Finanzkrise hat<br />

bei vielen Verbraucherinnen und Ver-<br />

Sylvia Löhrmann<br />

brauchern zu erheblichen Verunsicherungen<br />

und einem beträchtlichen Vertrauensverlust in die Seriosität<br />

und die Stabilität der Finanzmärkte ausgelöst. Die Krise hat dabei<br />

spielsweise Dorfl äden oder Schwimmbäder<br />

wirtschaftlich nachhaltig zu führen oder um<br />

sich als kleine Unternehmen an europaweiten<br />

Ausschreibungen zu beteiligen. Inwieweit<br />

wird Ihre Partei die Bemühungen des Genossenschaftsverbandes,<br />

über die Möglichkeiten<br />

der genossenschaftlichen Rechtsform zu informieren,<br />

unterstützen?<br />

Dr. Gerhard Papke: Die Liberalen sind der<br />

Auff assung, dass in der Rechtsform der Genossenschaft<br />

Unternehmertum mit sozialer<br />

Verantwortung und Gemeinschaftssinn positiv<br />

verbunden ist. Daher werden wir uns<br />

dafür einsetzen, dass die Genossenschaften<br />

im zukünftigen Wirtschaftsleben und im<br />

Rahmen der Mittelstandspolitik eine größere<br />

Rolle spielen und die Attraktivität der Genossenschaften<br />

im Rahmen der Wirtschafts-<br />

und Arbeitsmarktpolitik gestärkt wird. Dabei<br />

wollen wir die Gründung neuer Genossenschaften<br />

in allen Bereichen des Handwerks,<br />

der Dienstleistungen, der Forschung und<br />

Entwicklung, der Freien Berufe, der Industrie,<br />

der Wohnungswirtschaft sowie der Sozial-,<br />

Kultur- und Gesundheitswirtschaft<br />

unterstützen. Um dies in der nächsten Legislaturperiode<br />

umzusetzen, möchten wir gerne<br />

mit dem Genossenschaftsverband ausloten,<br />

was getan werden kann, um besser über<br />

die Möglichkeiten der genossenschaftlichen<br />

Rechtsform zu informieren.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Finanzstandort NRW nachhaltig verbessern“<br />

Nachgefragt bei Sylvia Löhrmann, Vorsitzende der Landtagsfraktion der GRÜNEN<br />

auch kritikwürdige Methoden in der Banken- und Finanzwirtschaft<br />

bei der Einwerbung von Risiko-Abschlüssen off engelegt. Wir haben<br />

uns in der Folge intensiv mit der Th ematik befasst und nach Lösungsstrategien<br />

gesucht, wie das Vertrauen der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher dauerhaft wieder hergestellt werden kann. Denn<br />

nur dies kann den Finanzstandort NRW letztlich dauerhaft sichern.<br />

Ein zentrales Ergebnis war: die Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

sind auf der Suche nach tatsächlich unabhängigem Rat. Die Verbraucherzentralen<br />

waren und sind dabei erste Anlaufstelle vieler verunsicherter<br />

und geschädigter Verbraucher. Bundesweit wird ein Bedarf<br />

von knapp 500 unabhängigen Finanzberaterinnen und -berater geschätzt.<br />

Auf NRW runtergerechnet sind dieses 150 bis 200 fehlende<br />

Stellen. Wir halten es daher für notwendig, die anbieterunabhän- ><br />

26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


gige Verbraucherberatung in Finanzdienstleistungen in der Fläche<br />

auszubauen. Um dies zu schaff en, schlagen wir ein Stiftungsmodell<br />

vor. In diese Stiftung sollen Mittel von Banken und Sparkassen sowie<br />

vom Land NRW fl ießen. Eine Umlagefi nanzierung halten wir dabei<br />

grundsätzlich für sinnvoll und angemessen, wird aber nur durch eine<br />

bundesgesetzlich auszugestaltende Regelung herzustellen sein. Wir<br />

würden es aber auch begrüßen, wenn es auf NRW-Ebene gelingen<br />

würde, gemeinsam mit der Finanz- und Kreditwirtschaft eine freiwillige<br />

Selbstverpfl ichtung zur Realisierung hinzubekommen. Wir<br />

sind überzeugt davon, dass NRW mit einer gemeinsamen ,Off ensiv-<br />

Lösung’ eine Vorreiterrolle zur Wiederherstellung der Vertrauens<br />

übernehmen und so der Finanzstandort NRW, in dem Sie mit Ihren<br />

im <strong>RWGV</strong> organisierten Kreditgenossenschaften eine wichtige Rolle<br />

spielen, nachhaltig verbessert werden kann.<br />

Wie wird Ihre Partei die Sicherungseinrichtung der Kreditgenossenschaften<br />

vor Plänen einer bundes- oder europaweiten Zusammenlegung<br />

mit Sicherungseinrichtungen anderer Bankengruppen schützen?<br />

Sylvia Löhrmann: Wir GRÜNE lehnen eine Zusammenlegung der<br />

säulenspezifi schen Sicherungssysteme grundsätzlich ab. Ein solcher<br />

Schritt würde dazu führen, dass Bankbereiche, die in der aktuellen<br />

Krise maßgeblich zur Systemstabilität beigetragen haben, über ihre<br />

Sicherungssysteme für die Fehler von Instituten in anderen Säulen<br />

haften müssten. Dies kann und darf nicht sein. Im Übrigen sehen wir<br />

– anders als die Befürworter entsprechender Überlegungen – weder in<br />

einer solchen Zusammenlegung noch in der Entwicklung eines spezifi<br />

schen Überlaufmechanismuses einen zielführen den Ansatz zur<br />

Minimierung von Schadensfällen. Die als Folge einer EU-Richtlinie<br />

vorgenommene Aufstockung der Garantiesumme bei der Einlagesicherung<br />

auf aktuell 50.000 Euro beziehungsweise 100.000 Euro zum<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> halten wir für richtig. Zu diskutieren aus unserer<br />

Sicht ist allerdings, ob diese Garantiesumme zugleich als eine für alle<br />

Mitgliedstaaten verbindliche Höchst grenze fungieren muss. Auch<br />

dem jüngsten Vorschlag aus dem Haus von EU-Kommissar Barnier,<br />

durch den Banken verpfl ichtet werden sollen, einen höheren Anteil<br />

der Einlagesicherung bereits vorab bereit zu stellen, stehen wir positiv<br />

gegenüber. Hier hat es in der Vergangenheit klare Defi zite gegeben.<br />

Ziel muss es sein, Banken, die ein zu hohes Risiko eingegangen<br />

sind, zukünftig stärker ins Obligo zu nehmen. Allerdings sagen wir<br />

GRÜNE auch ganz klar, dass in diesem Kontext die Mechanismen der<br />

freiwilligen Institutssicherung nicht tangiert werden dürfen. Überdies<br />

stellt sich die Frage nach der Wettbewerbssituation gegenüber<br />

außereuropäischen Instituten.<br />

Im Rahmen des Ausbaus der regenerativen Energien bietet die genossenschaftliche<br />

Rechtsform die Möglichkeit einer gemeinsamen dezentralen<br />

Energieerzeugung und -nutzung von Bürgerinnen und Bürgern,<br />

Unternehmen und Kommunen, gerade auch im ländlichen Raum.<br />

Wie würde ihre Partei in Regierungsverantwortung einen derartigen<br />

markt- und bürgergerechten Ansatz in der nordrhein-westfälischen<br />

Energiepolitik fördern?<br />

Sylvia Löhrmann: In der Energiewirtschaft setzen die GRÜNEN<br />

auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung sowie die Energieeinsparung. Statt neuer großer Kohlekraftwerke<br />

gehört die Zukunft der Energieversorgung den dezentralen<br />

Anlagen. Wir unterstützen daher die Eigenständigkeit der Stadtwerke<br />

gegenüber den großen Stromkonzernen sowie den Aufbau<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

NRW-WAHLSPEZIAL <strong>2010</strong><br />

mittelständischer Unternehmen im Energiebereich. Eine Demokratisierung<br />

der Energieversorgung durch Unternehmen im Besitz von<br />

Bürgerinnen und Bürgern wie im Falle der Bürgerwindparks oder<br />

der Stadtwerke Schönau halten wir für eine richtige Option. Generell<br />

wollen wir die dezentrale Energieversorgung durch kleine und<br />

mittlere Unternehmen bzw. Gesellschaften unabhängig von der jeweiligen<br />

Rechtsform unterstützen. Hierzu gehören neben anderen<br />

Organisationsformen auch die Genossenschaften.<br />

Die landwirtschaftlichen Genossenschaften verstehen sich als Partner<br />

der Landwirte auch in schwierigen Zeiten. Sowohl die Klein- und<br />

Mittelbetriebe in der Landwirtschaft als auch die genossenschaftliche<br />

Selbsthilfe sind gemäß Artikel 28 der nordrhein-westfälischen Landesverfassung<br />

zu fördern und zu unterstützen. Wie will Ihre Partei diesen<br />

Verfassungsartikel nach der Wahl mit Leben füllen?<br />

Sylvia Löhrmann: Im Bereich der Landwirtschaft setzen wir auf<br />

bäuerliche Betriebe, wie es der Intention des § 28 der Landesverfassung<br />

entspricht. Zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft muss<br />

der ländliche Raum insgesamt gestärkt werden. Die Förderstruktur<br />

der EU muss sich wegbewegen von der einzelbetrieblichen Förderung,<br />

durch die einseitig die Großbetriebe subventioniert werden,<br />

hin zur Förderung von Regionalprogrammen, durch die eine nachhaltige<br />

Entwicklung ermöglicht wird. Statt der Massenproduktion für<br />

den Weltmarkt setzen wir auf regionale Märkte, auf denen Produkte<br />

umgesetzt werden, die nach Kriterien der Umweltverträglichkeit und<br />

des Tierschutzes erwirtschaftet werden. In diesem Zusammenhang<br />

stellt die Organisationsform der Genossenschaft für uns einen der<br />

wichtigen Bausteine zur Eigenständigkeit der kleineren ländlichen<br />

Betriebe dar. Insbesondere im Bereich der Milchwirtschaft zeigt sich,<br />

dass genossenschaftliche Organisationen (Milchboard nach kanadischem<br />

Vorbild) ein Ausweg aus der gegenwärtigen Krise sind.<br />

Ende 2009 veröff entlichte die Bertelsmann Stiftung Umfrageergebnisse,<br />

die belegen, dass viele bereit sind, sich gesellschaftspolitisch zu<br />

engagieren. Die Genossenschaft bietet die Möglichkeit, im Sinne der<br />

Hilfe zur Selbsthilfe gemeinschaftlich wirtschaftlich tätig zu werden,<br />

um beispielsweise Dorfl äden oder Schwimmbäder wirtschaftlich<br />

nachhaltig zu führen oder um sich als kleine Unternehmen an europaweiten<br />

Ausschreibungen zu beteiligen. Inwieweit wird Ihre Partei die<br />

Bemühungen des Genossenschaftsverbandes, über die Möglichkeiten<br />

der genossenschaftlichen Rechtsform zu informieren, unterstützen?<br />

Sylvia Löhrmann: Für mittelständische Unternehmen, die miteinander<br />

kooperieren wollen, ist die Rechtsform der Genossenschaft<br />

eine interessante Option. Sie ermöglicht es ihnen, die Größenvorteile<br />

eines Verbundes zu nutzen, ohne dabei Gefahr zu laufen, die unternehmerische<br />

Selbständigkeit zu verlieren. Wir sind dezidiert der Ansicht,<br />

dass Genossenschaften ein geeignetes Instrument darstellen,<br />

um gesellschaftliche Aufgaben zu organisieren, die von Einzelnen<br />

nicht gestemmt werden können, gleichzeitig aber vor dem Hintergrund<br />

der angespannten Haushaltslage auch den Staat überfordern.<br />

Insofern fi nden die Bemühun gen des Genossenschaftsverbandes,<br />

die Möglichkeiten der genossen schaft lichen Rechtsform stärker in<br />

die Gesellschaft hineinzutragen, unsere volle Unterstützung. In diesem<br />

Kontext werden wir GRÜNE uns dafür einsetzen, dass Genossenschaften<br />

Zugang zu allen relevanten Förderprogrammen erhalten.<br />

Herzlichen Dank!<br />

27


NRW-WAHL <strong>2010</strong><br />

Wahlkreise in Nordrhein-Westfalen<br />

Kranen-<br />

burg<br />

54<br />

Landesamt<br />

für Datenverarbeitung<br />

und Statistik<br />

Grafik: IT.NRW<br />

Dorsten<br />

Uedem WESEL<br />

Selm 116 118<br />

Lippstadt<br />

Xanten<br />

Marl<br />

Oer Oer-<br />

Lippetal<br />

Wesel<br />

71<br />

Datteln<br />

Erken- Erken-<br />

Werne<br />

70<br />

HAMM<br />

schwick<br />

Geseke<br />

Sons-<br />

Hünxe<br />

73<br />

Weeze<br />

Waltrop<br />

b bbeck e c k<br />

117<br />

Herten<br />

Bergkamen<br />

Voerde<br />

A AAlpen l p e n<br />

Lünen nen<br />

Welver<br />

Erwitte<br />

KLEVE<br />

(Ndrrhn.)<br />

74<br />

69<br />

120<br />

B BBönen ö n e n<br />

Reckling- Reckling-<br />

57<br />

hausen<br />

76<br />

Kamen<br />

Soest Bad<br />

Kevelaer<br />

Dinslaken<br />

Glad-<br />

53<br />

beck GELSEN-<br />

Castrop-<br />

Sassen- Sassen-<br />

Rauxel<br />

Werl<br />

dorf SOEST<br />

Büren<br />

Rheinberg 56<br />

KIRCHEN<br />

O OOBER- B E R - BOT-<br />

110 111 113 UNNA<br />

119<br />

Anröchte<br />

HAUSEN<br />

HERNE 112<br />

TROP<br />

Kamp-<br />

Unna<br />

Geldern I IIssum s s u m<br />

Lintfort<br />

63<br />

75<br />

115<br />

Rüthen<br />

Wickede<br />

Holz- Holz-<br />

Ense<br />

Fröndenberg/Ruhr<br />

(Ruhr)<br />

109 107<br />

DORTMUND wickede<br />

Möhnesee<br />

Neu- 62 55 65<br />

BOCHUM<br />

Kerken<br />

kirchenkirchen- M MMoers o e r s<br />

Rheurdt<br />

Vluyn DUIS- 67 66<br />

114<br />

Menden<br />

Warstein<br />

Straelen<br />

BURG BURG<br />

Witten<br />

(Sauerl.)<br />

59<br />

64<br />

108<br />

ESSEN<br />

106<br />

Schwerte<br />

Wachten- Wachten-<br />

MÜLHEIM<br />

Herdecke<br />

Arnsberg<br />

donk<br />

61 AN DER DER RUHR 68 ENNEPE-<br />

121<br />

Kempen<br />

Wetter 103<br />

KREFELD 60<br />

Iserlohn<br />

125<br />

Hattingen<br />

(Ruhr)<br />

HAGEN<br />

Hemer<br />

Gref-<br />

48<br />

Best- Best-<br />

rath<br />

Velbert<br />

Sprock- Sprock- 105<br />

Balve<br />

Meschede<br />

wig Olsberg<br />

Nettetal<br />

hövel<br />

Heiligen- Heiligen-<br />

Gevels- Gevels-<br />

Tönis Tönisvorst orst<br />

Ratingen haus 39<br />

berg RUHR- 104 Nach- Nach- 122 124<br />

52<br />

47<br />

rodtrodt- Wibling- Wibling-<br />

40 METTMANN<br />

Schwelm<br />

werde<br />

Sundern HOCHSAUERLAND<br />

HOCHSAUERLANDKREIS KREIS<br />

(Sauerl.)<br />

VIERSEN<br />

Meerbusch 38<br />

Wülf- Wülf-<br />

B BBrüggen r ü g g e n<br />

DÜSSEL DÜSSEL-<br />

rath 32<br />

Ennepetal<br />

Altena<br />

Neuenrade<br />

Willich<br />

Viersen<br />

DORF Mettmann<br />

31 K KKREIS R E I S Schalks- Schalks-<br />

Werdohl<br />

Eslohe<br />

51<br />

Brecker-<br />

WUPPERTAL<br />

mühle<br />

(Sauerl.)<br />

Kaarst<br />

feld<br />

Nieder- Schwalmtal<br />

41 37 33<br />

Lüdenscheid<br />

krüchten<br />

Korschen- Korschen-<br />

Erkrath<br />

Rade- Rade-<br />

Plettenberg<br />

MÖNCHEN-<br />

broich<br />

Haan Haan Haan<br />

vormwald<br />

Winterberg<br />

44 42<br />

MÄRKISCHER KREIS Finnentrop<br />

Neuss<br />

REMSCHEID<br />

50<br />

Halver<br />

Herscheid<br />

Schmallenberg<br />

GLADBACH<br />

43 Hilden<br />

RHEIN-KREIS<br />

34 35<br />

Wegberg egberg<br />

SOLINGEN<br />

Hückes- Hückes-<br />

123<br />

wagen<br />

Lennestadt<br />

49<br />

Kierspe erspe<br />

NEUSS<br />

Wassen-<br />

46<br />

36<br />

Wermelsermels berg<br />

Langen- Leichlingen<br />

kirchen Wipperfürth<br />

Attendorn<br />

Jüchen<br />

Dormagen Monheim feld<br />

Meinerzhagen<br />

einerzhagen OLPE<br />

(Rhld.)<br />

10<br />

Greven- Greven-<br />

am Rhein<br />

Rhein (Rhld.) R RRHEINISCH- H E I N I S C H - 23<br />

Erkelenz<br />

broich<br />

Burscheid<br />

Hückel-<br />

Marienheide<br />

He Heins ns nsberg berg<br />

45<br />

h hhoven o v e n<br />

Kürten<br />

Rommers- Rommers-<br />

LEVERKUSEN<br />

128<br />

Kirchhundem<br />

kirchen<br />

Bad Berleburg<br />

HEINSBERG<br />

16 20<br />

BER BERGISCHER ISCHER<br />

Gummersbach Berg- Berg- Drols- Drols- Olpe<br />

Odenthal 22 Lindlar<br />

neustadt hagen<br />

Ti Titz t z Bedburg<br />

KÖLN<br />

Geilenkirchen<br />

Pulheim<br />

Engels- Engels-<br />

Erndte- Erndte-<br />

brück<br />

kirchen<br />

Hilchenbach<br />

Linnich<br />

19 KREIS<br />

9<br />

5<br />

Kreuztal<br />

Bergheim 15<br />

Bergisch- OBERBERGISCHER<br />

Gladbach<br />

Wenden<br />

Übach-<br />

Jülich<br />

Wiehl<br />

Reichshof<br />

Palen- Palen- Baes- Baes-<br />

Elsdorf<br />

24<br />

Bad Laasphe<br />

Overath<br />

berg<br />

127<br />

weiler<br />

14 18<br />

Alden- Alden- 11<br />

6<br />

21<br />

Her- Her-<br />

hoven<br />

Frechen<br />

SIEGEN-WITTGENSTEIN<br />

Rös Rösrath rath<br />

Nümbrecht<br />

Freuden- Freudenzogen<br />

Niederzier<br />

M MMuch u c h<br />

berg<br />

Kerpen<br />

Hürth<br />

17<br />

rath Alsdorf<br />

KREIS<br />

126<br />

Net Netphen hen<br />

Inden<br />

Lohmar<br />

3<br />

RHEIN-ERFT-<br />

RHEIN-ERFT-KREIS KREIS<br />

13<br />

Neun- Neun- 25<br />

Waldbröl Morsbach<br />

Siegen<br />

kirchenkirchen- Eschweiler<br />

Merzenich<br />

Seel- Seel-<br />

Würselen<br />

28<br />

scheid<br />

Düren<br />

Ruppichteroth<br />

Nieder-<br />

Wilnsdorf<br />

Langer- Langer-<br />

Nörvenich 7 Brühl Wesseling<br />

Troisdorf<br />

wehe<br />

kassel<br />

Siegburg<br />

1<br />

Erftstadt<br />

DÜREN<br />

Neun-<br />

Windeck<br />

kirchen<br />

Bornheim<br />

Sankt Hennef (Sieg)<br />

Eitorf<br />

Stol Stolberg berg<br />

Augustin<br />

(Rhld.)<br />

Vettweiß<br />

AACHEN<br />

RHEIN- 29 SIEG- SIEG-KREIS REIS<br />

Kreuzau<br />

Weilerswist<br />

Burbach<br />

Hürtgen- Hürtgen-<br />

2 4<br />

wald<br />

Alfter<br />

BONN 26<br />

Zülpich<br />

27<br />

Königswinter<br />

Roetgen<br />

Nideggen<br />

Swisttal 30<br />

AACHEN Heimbach<br />

8 Euskirchen<br />

Bad Honnef<br />

Honnef<br />

Wald- Wald-<br />

feucht<br />

S SSelf e l f -<br />

kant<br />

Gangelt<br />

Goch<br />

Kleve<br />

Emmerich<br />

am Rhein<br />

Bedburg Bedburg-<br />

Hau<br />

Monschau<br />

Kalkar<br />

Simmerath<br />

Rees<br />

Issel-<br />

burg<br />

12<br />

Schleiden<br />

Hellenthal<br />

Mechernich<br />

77<br />

EUSKIRCHEN<br />

Kall<br />

Dahlem<br />

Bocholt<br />

Hamminkeln<br />

58<br />

Rhede<br />

Nettersheim<br />

Blankenheim<br />

Vreden<br />

Borken<br />

Schermbeck<br />

Bad Münstereifel<br />

Münstereifel<br />

BORKEN<br />

Südlohn<br />

Raesfeld<br />

78<br />

Ahaus<br />

Stadtlohn<br />

Velen<br />

Heiden<br />

Gronau<br />

(Westf.)<br />

Gescher<br />

Mecken- Mecken-<br />

heim<br />

Rhein-<br />

bach<br />

Heek<br />

Legden<br />

Reken<br />

79<br />

Ochtrup<br />

Schöppingen<br />

Rosendahl<br />

Coesfeld<br />

Haltern 72 am See<br />

RECKLINGHAUSEN<br />

Wachtberg<br />

Metelen<br />

Neuen euen-<br />

kirchen<br />

Wettringen<br />

Horst- Horst-<br />

mar<br />

Billerbeck<br />

81<br />

COESFELD<br />

Dülmen<br />

Steinfurt<br />

Laer<br />

Nottuln<br />

Olfen<br />

Rhein hein heine<br />

80<br />

82<br />

85<br />

84<br />

28 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

83<br />

STEINFURT<br />

Emsdetten<br />

Nord-<br />

walde<br />

Altenberge<br />

Havixbeck<br />

Senden<br />

Hörstel<br />

Saerbeck<br />

Greven<br />

MÜNSTER<br />

Lüdinghausen Ascheberg<br />

N NNord o r d -<br />

kirchen<br />

Hopsten<br />

Recke<br />

Mettingen<br />

Ibbenbüren<br />

Lad- Lad-<br />

bergen<br />

Telgte<br />

Ost- Ost-<br />

bevern<br />

Evers- Evers-<br />

winkel<br />

Sendenhorst<br />

Dren- Dren-<br />

steinfurt<br />

Wester-<br />

kappeln<br />

Tecklenburg<br />

Lengerich<br />

Lotte otte<br />

Lienen<br />

86<br />

Warendorf<br />

WARENDORF<br />

87<br />

Ahlen<br />

Sassen- Sassen-<br />

berg<br />

Ennigerloh<br />

Beckum<br />

Versmold<br />

94<br />

GÜTERSLOH<br />

Harsewinkel<br />

95<br />

Beelen<br />

Oelde<br />

Borgholz-<br />

hausen<br />

Herzebrock<br />

Herzebrock-<br />

Clarholz<br />

Wadersloh<br />

Halle (Westf.)<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Langen- Langen-<br />

berg<br />

Stemwede<br />

Steinhagen<br />

Gütersloh<br />

Spenge<br />

Werther<br />

(Westf.)<br />

96<br />

Rietberg<br />

Preu Preuß.<br />

Olden- Oldend<br />

ddorf o r f<br />

88<br />

MINDEN-LÜBBECKE<br />

HERFORD<br />

Enger<br />

92<br />

BIELEFELD<br />

93<br />

Verl<br />

Delbrück<br />

Rahden<br />

Espelkamp<br />

Lübbecke übbecke<br />

Hüllhorst<br />

Hiddenhausen<br />

Herford<br />

90<br />

Hallenberg<br />

97<br />

101<br />

100<br />

M MMedebach e d e b a c h<br />

LIPPE<br />

99<br />

98<br />

Altenbeken<br />

Driburg<br />

PADERBORN HÖXTER<br />

Salzkotten<br />

Leo- Leopoldsh<br />

hhöhe ö h e<br />

Oerling- Oerling-<br />

hausen<br />

Hövelhof<br />

Hille<br />

Bad-<br />

Röding- Röding-<br />

Oeyn- Oeyn-<br />

hausen<br />

Kirch- Kirch-<br />

hausen<br />

91 lengern<br />

Bünde<br />

Löhne<br />

Bad ad Salzuflen<br />

Paderborn<br />

Lage<br />

Schloß August- August-<br />

Holte- dorf<br />

Stukenbrock<br />

Brilon rilon<br />

Vlotho<br />

Borchen<br />

Bad Wünnenberg<br />

89<br />

Minden<br />

Detmold<br />

Schla Schlangen gen<br />

Bad LippLipp- springe<br />

Porta Westfalica<br />

Westfalica<br />

Kalletal<br />

Lemgo<br />

Horn-<br />

Bad Meinberg<br />

Meinberg<br />

Lichtenau<br />

Marsberg<br />

Petershagen<br />

Dören- Dören-<br />

trup<br />

Extertal<br />

Blomberg<br />

Steinheim<br />

Bad<br />

Barntrup arntrup<br />

Nieheim<br />

Willebadessen<br />

Schieder-<br />

Schwalen- Schwalen-<br />

berg<br />

Brakel<br />

Warburg<br />

Lügde<br />

Marien- Marien-<br />

münster<br />

102<br />

Beverung Beverungen en<br />

Borgentreich<br />

orgentreich<br />

Höxter<br />

Grenzen des /r<br />

Gemeinde<br />

Kreises/Krfr.Stadt<br />

Regierungsbezirks<br />

Landtagswahlkreises<br />

81 Nr. des Wkr.


Foto: Rainer Stephan<br />

Volksbank Lippstadt vergibt Wirtschaftspreis<br />

Matthias Ferber (Mitte) ist erster Preisträger des von der Volksbank gestifteten<br />

Lippstädter Wirtschaftspreises. Bürgermeister Christof Sommer (links) und<br />

Volksbank-Vorstandsvorsitzender Günter Hippchen gratulierten dem erfolgreichen<br />

Software-Entwickler.<br />

Lippstadt. Ein mit 800 Gästen voll besetztes Stadttheater, ein Ex-<br />

Bundesfi nanzminister (Peer Steinbrück), der Klartext redet, und ein<br />

Preisträger, dessen Erfolgsgeschichte ein klein wenig an die von Bill<br />

Gates erinnert – mit der Verleihung des 1. Lippstädter Wirtschaftspreises<br />

feierte die Volksbank Lippstadt im März eine überaus erfolg-<br />

Dortmunder Volksbank siegt beim Bankenranking<br />

Dortmund. Die Dortmunder Volksbank ist<br />

zum dritten Mal in Folge eindeutiger Sieger<br />

des regionalen Bankenrankings, das von der<br />

Vereinigung „Die Familienunternehmer<br />

ASU“ in Dortmund in Auftrag gegeben wurde.<br />

Gelobt wurde die Dortmunder Volksbank<br />

vor allem bei der Kontinuität von Ansprechpartnern.<br />

Diese ist hier off enbar<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

besonders gut gewährleistet. Ebenfalls sprechen<br />

die Dortmunder Unternehmer dem<br />

genossenschaftlichen Geldinstitut überdurchschnittlich<br />

gute Noten in den Bereichen<br />

Entscheidungstransparenz, Konditionenkontinuität<br />

sowie Verlässlichkeit aus.<br />

Auch in der Beurteilung des für den Mittelstand<br />

wichtigen Geschäftsfeldes der Finan-<br />

„Wer entscheidet, muss Konsequenzen tragen“<br />

Minden. „Können wir uns Moral noch leisten?“ Unter diesem Motto<br />

diskutierten im Preußen-Museum auf Einladung der Volkshochschule<br />

und des Kirchenkreises Minden sechs Vertreter aus Wirtschaft, Politik,<br />

Wissenschaft und Kirche über die Lehren aus der Wirtschafts-<br />

und Finanzkrise. Die zentrale Frage der Veranstaltung, die von den<br />

Volksbanken im Mühlenkreis unterstützt wurde: Weitermachen wie<br />

bisher oder die Krise als Chance nutzen, um wirtschaftliches Handeln<br />

vom Grundsatz her zu überdenken? Prominenter Mitdiskutant<br />

neben Wirtschaftsstaatssekretär Steff en Kampeter aus Minden und<br />

Weihbischof Hans-Jochen Jaschke aus Hamburg war <strong>RWGV</strong>-Chef<br />

Hans Pfeifer. In der Diskussion über die Moral in der Wirtschaft rückte<br />

er die Sonderrolle der Genossenschaftsbanken in den Mittelpunkt<br />

seiner Ausführungen. Pfeifer: „Die Philosophie der Volksbanken ist<br />

anders. Hier zählt nicht der kurzfristige Erfolg, sondern Fairness,<br />

Glaubwürdigkeit und Berechenbarkeit. Das Problem: Man muss es<br />

durchhalten – dann kommt auch auf lange Sicht der Erfolg.“ Besonderen<br />

Beifall von den Zuhörern bekam Pfeifer für seinen Appell an<br />

das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen. Pfeifer: „Wer entscheidet,<br />

muss auch die Konsequenzen seines Tuns tragen – die po-<br />

Banken<br />

reiche Premiere. Mit innovativen Ideen, großem Engagement und<br />

nachhaltigem Erfolg, so die Bank, stärkten Lippstädter Unternehmen<br />

den heimischen Wirtschaftsstandort und seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />

„Diese Arbeit verdient Anerkennung“ lautet das Credo der<br />

Volksbank. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung hat das Institut<br />

deshalb den Preis ins Leben gerufen. Als ersten Preisträger, ausgewählt<br />

von einer fünfköpfi gen Jury, präsentierte der Lippstädter<br />

Bürgermeister Christof Sommer die ortsansässige Ferber Software<br />

GmbH. Das von Matthias Ferber gegründete Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung von Software für Inkassofi rmen. Als Preis<br />

erhält das Unternehmen einen Imagefi lm. Wie einst bei Bill Gates in<br />

einer Garage begann die Erfolgsgeschichte von Matthias Ferber auf<br />

dem Dachboden des Elternhauses. Heute, zwanzig Jahre später, arbeiten<br />

65 Mitarbeiter in einem repräsentativen Neubau in bester<br />

Lippstädter Lage für das Unternehmen, das beim Weltkonzern Microsoft<br />

den Status eines „Gold Certifi ed“-Partners genießt. Im Anschluss<br />

an die Preisverleihung setzte sich Peer Steinbrück in einem<br />

Gastvortrag mit Ursachen, Nachwirkungen und Lehren der Finanzkrise<br />

auseinander. Die Kernbotschaft des über Parteigrenzen hinweg<br />

geachteten Krisenmanagers: „Zunehmender Wohlstand für die<br />

westliche Welt ist kein Automatismus. Die Welt wird sich schon bald<br />

verändern.“<br />

zierung hat die Volksbank mit Sitz in Dortmund<br />

die Nase vorn.<br />

Insgesamt hatten 183 Dortmunder Firmenchefs<br />

aus den ausgewählten Branchen Industrie,<br />

Bau, Handel und Dienstleistungen<br />

ihre Hausbanken bei der Onlineumfrage im<br />

März dieses Jahres anhand verschiedener<br />

Kriterien bewertet.<br />

Über die Moral im Markt diskutierten auf Einladung von VHS und Kirchenkreis<br />

Minden namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kirche. Als Genossenschaftler<br />

wies Podiumsteilnehmer Hans Pfeifer auf die Sonderrolle der Volksbanken<br />

hin.<br />

sitiven wie die negativen. Wo das nicht der Fall ist, besteht die Gefahr<br />

verantwortungslosen Handelns. Hier muss es ein Umdenken<br />

geben.“<br />

Foto: Rainer Stephan<br />

29


Foto: Wolfgang Koschny<br />

Banken<br />

„Wir in Wittgenstein“: Gewerbeschau begeistert 15.000 Besucher<br />

Landrat, Bundestagsabgeordnete und Bürgermeister konnte Bankleiter Horst Belz (3. v. rechts) bei der<br />

Gewerbeschau „Wir in Wittgenstein“ begrüßen.<br />

Schameder. Mehr als 110 Aussteller machten<br />

auch in diesem Jahr wieder die Gewerbeschau<br />

der Volksbank Wittgenstein zu ei-<br />

In Gerechtigkeit investieren<br />

Berlin. Die evangelische KD-Bank für Kirche und Diakonie und die<br />

GLS Bank haben einen Fonds auf den Markt gebracht, der – neben<br />

ökonomischen und klassischen nachhaltigen Aspekten – erstmals<br />

auch entwicklungspolitische Kriterien berücksichtigt. Dr. Ekkehard<br />

Th iesler, Vorstandsvorsitzender der KD-Bank, und Th omas Jorberg,<br />

Vorstandssprecher der GLS Bank, resümierten anlässlich der Vorstellung<br />

des FairWorldFonds in Berlin: „Die Idee des fairen Handels auf<br />

Begeistern statt Löcher stopfen<br />

nem großen Erfolg. „Wir in Wittgenstein“ – so<br />

hieß das Motto, das an zwei Ausstellungstagen<br />

fast 15.000 interessierte Besucher in das<br />

Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der KD-Bank (rechts), freute sich über angeregte Diskussionen<br />

beim kirchlichen Stiftertag.<br />

Gewerbegebiet in Schameder lockte. Die<br />

örtliche Presse feierte die Veranstaltung als<br />

„eindrucksvolle Demonstration des Wirtschaftsstandorts<br />

Wittgenstein“. Und auch<br />

Landrat Paul Breuer zeigte sich vom „Wir-<br />

Gefühl“ beeindruckt: „Hier kann jeder Besucher<br />

sehen, was trotz Wirtschaftskrise gemeinsam<br />

erreicht werden kann.“ Im Beisein<br />

des Landrates, der Bundestagsabgeordneten<br />

Willy Brase und Helga Daub sowie des<br />

Zweckverbandsvorstehers Dr. Torsten Spillmann<br />

hatte sich in und um das eindrucksvolle<br />

Messezelt in Schameder der Mittelstand<br />

der Region mit seinen Produkten und<br />

Dienstleistungen präsentiert. Angesichts der<br />

ausgestellten Produktvielfalt, die von Baustoff<br />

en bis hin zu Holzartikeln, Fotovoltaikanlagen,<br />

Heizungstechnik oder Möbeln<br />

reichte, war auch Bankvorstand Horst Belz<br />

zufrieden: „Das, was wir hier seit inzwischen<br />

sechs Jahren machen, ist ein höchst erfolgreicher<br />

Beitrag zur Konjunkturbelebung.“<br />

die Kapitalmärkte zu übertragen, triff t den Nerv der Zeit. Die Kunden<br />

beider Finanzinstitute haben mit ihrer Nachfrage die Absatzerwartungen<br />

während der Zeichnungsphase des FairWorldFonds bereits<br />

übertroff en.“ Auf Wunsch können Anleger die Erträge des Fonds<br />

spenden, „Brot für die Welt“ hat dazu das Spendenkonto 500500500<br />

bei der KD-Bank für Kirche und Diakonie, Bankleitzahl 10061006 eingerichtet.<br />

Schwerte. Kirchliche Stiftungen gewinnen<br />

immer mehr an Bedeutung. Wenn sie jedoch<br />

nur dazu dienen sollen, fi nanzielle Löcher zu<br />

stopfen, werden sie nichts bewirken – der Erfolg<br />

stellt sich ein, „wenn Menschen für die<br />

Ziele begeistert werden, die wir mit unseren<br />

Stiftungen erreichen wollen“, sagte Dr. Ekkehard<br />

Th iesler auf dem kirchlichen Stiftertag<br />

in Dortmund. Der Vorstandsvorsitzende der<br />

KD-Bank eG – die Bank für Kirche und Diakonie<br />

– konnte 100 Vertreter evangelischer Stiftungen<br />

aus NRW begrüßen. Gemeinsam mit<br />

der Bank hatten die evangelischen Landeskirchen<br />

in Nordrhein-Westfalen erstmals zu<br />

dieser Fachtagung eingeladen. „Wir freuen<br />

uns über die gute Resonanz. Die Menschen,<br />

konnten beim Stiftertag ins Gespräch kommen<br />

und voneinander lernen“, resümierte<br />

Christiane Wicht-Stieber, Stiftungskoordinatorin<br />

der Bank für Kirche und Diakonie.<br />

30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


geno kom <strong>2010</strong><br />

Supertalent <strong>2010</strong><br />

Delbrück. Wer ist das Supertalent<br />

<strong>2010</strong> in der Region? Das wollte der<br />

„VYP-Club“ der Volksbanken Delbrück-Hövelhof,Elsen-Wewer-Borchen<br />

und Westerloh-Westerwiehe<br />

wissen. Aus Anlass seines 15-jährigen<br />

Bestehens rief der Club seine<br />

Mitglieder zur Teilnahme an einem<br />

Talent-Wettbewerb auf. Im Rahmen<br />

einer großen Geburtstagsparty gingen<br />

insgesamt 21 Gruppen und Einzelinterpreten<br />

mit mehr als 100 Teilnehmern<br />

ins Rennen. Keine leichte<br />

Aufgabe für die Volksbank-Mitarbeiter,<br />

die sich nach TV-Vorbild als<br />

Jurymitglieder Dieter Bohlen, Sylvie<br />

van der Vaart und Bruce Darnell<br />

präsentierten. Nach dreistündigem<br />

Talentschau-Marathon hatte das Juroren-Trio<br />

sein Urteil gefällt: Die<br />

Gruppe „Freak“, eine neunköpfi ge Tanzformation aus Delbrück, legte<br />

nach Meinung der Experten den besten Auftritt hin. Mit ihrem Hip<br />

Hop Mix wusste sie nicht nur die Jury, sondern auch die zahlreichen<br />

Clubmitglieder und mitfeiernden Eltern zu begeistern. Lohn für die<br />

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Banken<br />

„Bühne frei“ hieß es zum 15-jährigen Bestehen des Volksbanken-Jugendclubs VYP im Delbrücker Land. Gesucht<br />

wurde das Supertalent <strong>2010</strong>. Insgesamt 21 Gruppen und Solointerpreten kämpften um Sympathiepunkte bei Jury<br />

und Clubmitgliedern.<br />

bank21-ANWENDERPREIS <strong>2010</strong><br />

erfolgreichen Anstrengungen der Siegergruppe: ein professionelles<br />

„Freak“-Foto. Platz zwei ging an eine junge Solokünstlerin. Den dritten<br />

Platz auf dem Treppchen belegten sechs junge Bodenturnerinnen<br />

mit einer akrobatischen Einlage.<br />

Ihre Idee ist gefragt! Zum zweiten Mal lobt die GAD, Spezialist für Banken-IT, den bank21-ANWENDERPREIS aus. Bis zum 21. Mai <strong>2010</strong><br />

können Banken ihre Konzepte und Ideen rund um den Einsatz des Kernbankverfahrens bank21 einreichen. Machen Sie mit! Die Gewinner<br />

werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe GAD Treffpunkt im Herbst <strong>2010</strong> gekürt und präsentieren ihre Beiträge an einem eigenen<br />

Stand. Zeigen Sie uns, was mit bank21 möglich ist.<br />

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Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

Banken<br />

Die schnellsten Bänkerbeine<br />

Münster. Sie sind gestartet, gelaufen und haben den Zielstrich ganz<br />

vorn platziert überquert. Gemeint sind die Siegerinnen und Sieger<br />

bei den Marathon-Meisterschaften 2009 der Volksbanken und Raiff -<br />

eisenbanken in Deutschland, die im Rahmen des 8. Volksbank-<br />

Münster-Marathons ausgetragen wurden. Wenige Monate später<br />

gab es nun für die fast allesamt in Münster und Umgebung ansässigen<br />

Sportler einen feierlichen Nachschlag. Im Rahmen eines festlichen<br />

Empfangs wurde die am Wettkampftag ins Wasser gefallene<br />

Siegerehrung im Hause der WGZ BANK in Münster nachgeholt. „Jeder<br />

Einzelne hat über die 42,195 Kilometer eine super Leistung er-<br />

Uwe Fröhlich zu Gast bei der Volksbank Baumberge<br />

Billerbeck. Prominenter Besuch in der<br />

Baumberge-Region: Uwe Fröhlich, Präsident<br />

des BVRs war in diesem Jahr Gastreferent<br />

im Rahmen der Vertreterversammlung<br />

der Volksbank Baumberge. Vor hochrangigen<br />

Gästen aus Wirtschaft und Politik referierte<br />

Fröhlich zum Th ema „Kompetenz<br />

und Verantwortung für die Wirtschaft – die<br />

Volksbank als starker Partner.“ Das Jahr 2009<br />

sei für die genossenschaftliche Bankengruppe<br />

mit ihren 1.156 Kreditgenossenschaften<br />

insgesamt sehr erfolgreich gewesen,<br />

sagte Fröhlich und dies trotz der anhaltend<br />

schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />

Entsprechend vorsichtig<br />

war seine Prognose für <strong>2010</strong>: Ein Wirtschaftswachstum<br />

von 1,25 Prozent, mehr sei<br />

aus Sicht des BVRs aufgrund der verhaltenen<br />

Nachfrage nach Investitionskrediten und der<br />

Zurückhaltung beim privaten Konsum nicht<br />

zu erwarten. Stichwort Kredite: Eine „Kreditklemme“<br />

gebe es bei den Volksbanken<br />

und Raiff eisenbanken nicht. Das Kreditvolumen<br />

an inländische Firmenkunden sei in<br />

WGZ BANK-Vorstand Hans-<br />

Bernd Wolberg (rechts) und<br />

Direktor Michael Müller (2. v.<br />

links) von der R+V Versicherung<br />

gratulierten den schnellen<br />

Bänkern: Karl Wichelmann,<br />

Ulrich Närtker,<br />

Christian Fischer, Stefanie<br />

Warner, Rainer Lid, Jörg<br />

Kretschmer, Christian Prigge,<br />

Michael Brinkmann und Berthold<br />

Nutt (v. links).<br />

zielt“, erklärte WGZ BANK-Vorstand Hans-Bernd Wolberg und gratulierte<br />

bei der Preisübergabe herzlich im Namen der Veranstalter. Bei<br />

den Frauen siegte wie im Vorjahr Stephanie Warner von der GAD in<br />

der Zeit von 3:13:11 Stunden. Souveräner Sieger bei den Männern<br />

wurde Ulrich Närtker von der Volksbank Nordmünsterland in der<br />

Zeit von 2:58:38 Stunden. Auf Platz zwei landete Christian Prigge von<br />

der PSD-Bank in 3:09:55 Stunden. Dritter wurde Christian Fischer<br />

von der R+V Versicherung in 3:11:30 Stunden. Auch im Staff elwettbewerb<br />

kam das Siegerteam mit der ersten GAD-Staff el (3:07:14) aus<br />

Münster.<br />

Freuten sich über den Besuch von Uwe Fröhlich (2. von links): Vorstand Dirk Spanderen, Aufsichtrat Tinus<br />

Niehoff und Werner Termersch (v. links).<br />

2009 um 3,8 Prozent auf 166 Milliarden Euro<br />

angestiegen, verdeutlichte Fröhlich.<br />

32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Foto: Hans-Peter Leimbach


GFS: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2009<br />

Ascheberg/Nottuln. Die GFS-Genossenschaft<br />

zur Förderung der Schweinehaltung,<br />

Besamungsgenossenschaft mit Sitz in Ascheberg<br />

und Niederlassungen in Nordrhein-<br />

Westfalen, Niedersachen und Sachsen-Anhalt<br />

hat das Geschäftsjahr 2009 erfolgreich<br />

abgeschlossen und ist gut in ihr 40. Jahr seit<br />

Gründung gestartet. So konnte die GFS ihren<br />

Jahresumsatz auf 12,2 (2008: 10,3) Millionen<br />

Euro steigern. Der Bilanzgewinn stieg auf<br />

216.000 (2008: 129.000) Euro. 8.137 landwirtschaftliche<br />

Unternehmen gehörten der GFS<br />

zum Jahresende 2009 an. „Die rasante Entwicklung<br />

des Strukturwandels und die stark<br />

steigenden Ferkelimporte stellen an unsere<br />

Kundenbetriebe enorme Ansprüche mit<br />

Blick auf das Produktions- und Qualitätsmanagement,<br />

den Investitionsbedarf und das<br />

Kostenmanagement. Um diesen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden, unterstützen wir<br />

unsere Kunden durch unsere Aktivitäten<br />

im Besamungsbereich“, verdeutlichte Geschäftsführerin<br />

Annette Niggemeyer in ihrem<br />

Bericht auf der Vertreterversammlung.<br />

Nicht nur die kundenorientierte Ausweitung<br />

ihrer Angebote und die Aufnahme neuer<br />

Zuchtmerkmale für Eber, auch organisatorisch<br />

und durch die Implementierung zahlreicher<br />

Qualitätsprogramme hat sich die<br />

RUW trotzt der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

GFS in den zurückliegenden Jahren an die<br />

steigenden Anforderungen des Marktes angepasst.<br />

So wurde zum 1. Januar 2009 die<br />

50-Prozent-Beteiligung der GFS an der SBN-<br />

Schweinebesamung Niedersachsen mit den<br />

beiden Standorten in Fischbeck (Sachsen-<br />

Anhalt) und Rohrsen (Niedersachsen) auf<br />

100 Prozent aufgestockt und das operative<br />

Geschäft erfolgreich in die GFS integriert.<br />

Neu ist seit November 2009 die Ausweitung<br />

des Einzugsgebietes der Station Saerbeck<br />

(Kreis Steinfurt) in die Region Grafschaft<br />

Bentheim (Niedersachsen).<br />

Wichtigster Umsatzträger der GFS ist der<br />

Spermaverkauf hochwertiger Zuchteber verschiedener<br />

Rassen und Herkünfte, die an<br />

den Standorten Ascheberg, Herringer Heide<br />

bei Hamm, Rees und Saerbeck sowie Fischbeck<br />

und Rohrsen eingestallt sind. Die Zahl<br />

der Eber, die mit Hilfe des seit nunmehr 20<br />

Jahren bewährten, immer weiter optimierten<br />

und weithin anerkannten „Top-Genetik“-<br />

Prüfprogrammes ausgewählt werden, stieg<br />

zum Jahresende 2009 auf insgesamt 1.908<br />

(1.786) Tiere. Die Zahl der in den Markt gebrachten<br />

Spermaportionen für die künstliche<br />

Besamung der Sauen stieg auf 3,31 (2,82)<br />

Millionen Tuben. Beim Scannerservice zur<br />

Erfolgskontrolle der künstlichen Besamung<br />

Standen den Mitgliedervertretern auf der Vertreterversammlung Rede und Antwort (von<br />

links): Die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder Dr. Jürgen Hartmann und Werner Wilkes<br />

sowie Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich Buxtrup.<br />

Hamm. Vorstand und Aufsichtsrat waren sich einig. „In der Rückschau<br />

auf das Wirtschaftsjahr 2008/2009 kann die Rinder-Union West<br />

(RUW) auf eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung zurückblicken“,<br />

bilanzierte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Werner Wilkes<br />

auch im Namen des Vorstandsvorsitzenden Josef Hannen auf der<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Gewerbe<br />

Standen den Mitgliedervertretern der GFS-Genossenschaft<br />

zur Förderung der Schweinehaltung<br />

Rede und Antwort: Geschäftsführerin Annette Niggemeyer<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard<br />

Stenmanns.<br />

bei den Sauen konnte der Vorjahreswert aufgrund<br />

des anhaltenden Strukturwandels<br />

nicht ganz erreicht werden. Er reduzierte<br />

sich um 1,25 Prozent auf fast 30.000 Einsätze.<br />

Mit guten Ergebniszahlen zum Erfolg der<br />

GFS beigetragen hat die Tochtergesellschaft<br />

GFS-Top-Animal-Service GmbH.<br />

diesjährigen ordentlichen Vertreterversammlung. „Wir haben<br />

unsere Position im Wettbewerb gestärkt“, ergänzte sein<br />

Geschäftsführerkollege Dr. Jürgen Hartmann. „Gute Zahlen<br />

in schlechter Zeit – das ist ein Zeichen, dass Ihre Genossenschaft<br />

gut aufgestellt ist“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Heinrich Buxtrup vor den zahlreich erschienenen Vertretern<br />

und Gästen im Foyer der Zentralhallen in Hamm.<br />

Dass die RUW in einem insgesamt schwierigen Umfeld ihren<br />

erfolgreichen Kurs der vergangenen Jahre fortsetzen<br />

konnte, wurde in den vorgelegten Berichten und beim Blick<br />

in den Geschäftsbericht deutlich. So konnten die Umsatzerlöse<br />

vor Warenrückvergütung um 1,3 Millionen Euro auf<br />

40,5 Millionen Euro gesteigert werden. Aufgrund der unveränderten<br />

Rentabilität im Geschäftsbereich Besamung wurde<br />

erneut eine hohe Warenrückvergütung in Höhe von 1,8<br />

Millionen Euro in der Bilanz eingestellt.<br />

Das Geschäftsjahr sei geprägt durch extrem niedrige Milchpreise<br />

und eine angespannte Liquiditäts- und Einkommenssituation<br />

der milchviehhaltenden Betriebe, machten die beiden<br />

Geschäftsführer deutlich. Nichtsdestotrotz konnten sowohl in der<br />

Tiervermarktung (plus 6,2 Prozent) als auch in der Sparte Besamung<br />

(plus 1,1 Prozent) zufrieden stellende Umsatzsteigerungen erwirtschaftet<br />

werden. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden insge-<br />

33<br />

>


Landwirtschaft<br />

samt 420.610 Erstbesamungen durchgeführt. Damit konnte zum<br />

zweiten Mal in Folge die Zahl der Erstbesamungen gesteigert werden.<br />

Vor allem durch den Anstieg der Spermaverkäufe an die RUW-Mitglieder<br />

konnte eine Erhöhung der Umsatzerlöse im traditionellen Besamungsgeschäft<br />

auf 18,4 Millionen Euro erreicht werden. Ebenfalls<br />

erfreulich gestaltete sich die Vermarktung von Zucht- und Nutzvieh.<br />

Mit insgesamt 42.563 verkauften Tieren lag der Mengenumsatz im<br />

Gut behauptet trotz Krise<br />

AGRAVIS zieht positive Bilanz des Geschäftsjahres 2009.<br />

Dr. Clemens Große Frie<br />

Münster. Das Geschäftsjahr 2009 war geprägt<br />

von der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

und vor allem von einem Preisrückgang bei<br />

vielen Agrarprodukten und landwirtschaftlichen<br />

Betriebsmitteln. „Das hat sich bei<br />

uns ausgewirkt. Wir haben 2009 folglich mit<br />

rund fünf Milliarden Euro abgeschlossen<br />

– nach 5,8 Milliarden Euro Umsatz im Vorjahr.<br />

Im Ergebnis vor Steuern haben wir 23,3<br />

Millionen Euro erreicht“, so AGRAVIS-Chef<br />

Dr. Clemens Große Frie anlässlich der Jahrespressekonferenz<br />

des Unternehmens in<br />

Münster.<br />

Im Vergleich zum positiven Ausnahmejahr<br />

2008 mit seinen Rekordpreisen für Getreide,<br />

Dünger und auch Öl – und dem damit<br />

verbundenen Umsatzplus – sei das Erreichte<br />

ein stabiles Ergebnis für das zweitgrößte<br />

deutsche Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen,<br />

so Große Frie. „Insgesamt<br />

betrachtet, stellen wir zum fordernden<br />

Geschäftsjahr 2009 fest: gut behauptet trotz<br />

Krise.“ Der AGRAVIS-Chef blickte in diesem<br />

Zusammenhang mit Zurückhaltung auf die<br />

kommenden Monate und das aktuelle Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong>: „Die Auswirkungen der<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise kommen zeit-<br />

34<br />

versetzt im Agribusiness an. Niedrige Preise<br />

bei Getreide und kaum Bewegung im Markt<br />

machen wenig Freude. Zudem gehen wir<br />

von einer Investitionszurückhaltung bei der<br />

Landtechnik und in den verbrauchernahen<br />

Bereichen wie unseren Raiff eisen-Märkten<br />

aus.“ Das sei aber kein Grund, zu pessimistisch<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zu sein, so<br />

Große Frie. Es ergäben sich durch diese herausfordernde<br />

Situation, von der alle im Agribusiness<br />

betroff en sind, auch Chancen, und<br />

diese gelte es zu ergreifen.<br />

Das Geschäftsergebnis 2009 mit einem Umsatz<br />

von 4,96 Milliarden Euro und einem<br />

Gewinn vor Steuern von 23,3 Millionen Euro<br />

hat die AGRAVIS-Gruppe in ihrem Kurs bestätigt.<br />

„Das Ergebnis trägt dazu bei, unsere<br />

Eigenkapitalbasis weiter zu stärken. Unsere<br />

Eigenkapitalquote ist auf nunmehr 23,4<br />

Prozent gestiegen“, erläutert AGRAVIS-Vorstandsmitglied<br />

Johannes Schulte-Althoff .<br />

„Insgesamt konnten wir in den vergangenen<br />

Jahren unser Eigenkapital auf rund 250 Millionen<br />

Euro steigern. Gute operative Ergebnisse<br />

und eine mit 21,5 Millionen Euro erfolgreich<br />

durchgeführte Kapitalerhöhung in<br />

2008 sowie eine weitere Kapitalerhöhung mit<br />

rund acht Millionen Euro Inanspruchnahme<br />

im Jahr 2009 haben uns hier an Stabilität ge-<br />

Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent deutlich höher. Durch die<br />

verpflichtende Blauzungenimpfung und den daraus resultierenden<br />

störungsfreien Marktzugang hatte die Zuchtrindervermarktung über<br />

die RUW wieder an Attraktivität gewonnen. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich<br />

Zucht waren mit knapp 1,4 Millionen Euro gegenüber<br />

dem Vorjahr konstant. Die Einnahmen in diesem Bereich betreff en<br />

im Wesentlichen die Herdbuchbeiträge.<br />

AGRAVIS-Konzernübersicht in Millionen Euro<br />

winnen lassen.“ Die erreichten Umsatz- und<br />

Ergebniszahlen für 2009 ermöglichen es<br />

Aufsichtsrat und Vorstand, der Hauptversammlung<br />

einen Dividendenvorschlag von<br />

insgesamt 5,25 Prozent zu unterbreiten.<br />

Die Märkte der AGRAVIS entwickelten sich<br />

2009 unterschiedlich. Insgesamt war das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr geprägt durch ein<br />

deutlich geringeres Preisniveau bei landwirtschaftlichen<br />

Produkten, darüber hinaus<br />

war der Mischfutterabsatz rückläufi g, Wettbewerbsdruck<br />

und Marktrückgang zeichneten<br />

das Geschäft mit Pfl anzenschutz aus.<br />

Das Düngemittelgeschäft war geprägt durch<br />

die Preisrallye des Jahres 2008 und kam zur<br />

Saison 2009 praktisch zum Erliegen.<br />

Dagegen sind die Absatzmengen bei Getreide<br />

und Ölsaaten deutlich gestiegen – aufgrund<br />

niedriger Preise konnte der Umsatz<br />

des Vorjahres allerdings nicht erreicht werden.<br />

Ausgebaut wurde auch das Energiegeschäft<br />

mit einem steigenden Kraftstoff absatz,<br />

während der Baustoff handel wegen der<br />

weiterhin schwierigen Baukonjunktur rückläufi<br />

g war. Das Technik-Geschäft litt nach<br />

einem guten ersten Halbjahr 2009, das noch<br />

vom Auftragsüberhang aus 2008 profi tierte,<br />

war aber danach vor allem beim Neu- und<br />

Gebrauchtmaschinen-Verkauf rückläufi g.<br />

2009 2008<br />

Umsatz 4.956 5.811<br />

Eigenkapital 250 235<br />

Anlagevermögen 365 336<br />

Bilanzsumme 1.065 1.097<br />

Ergebnis (vor Steuern) 23,3 25,3<br />

Mitarbeiter zum 31. Dezember 2009 4.932 4.705<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


RWZ mit Geschäftsjahr 2009 zufrieden<br />

Marktanteile erweitert bei leicht rückläufi gem Ergebnis.<br />

Zeigten sich anlässlich der Jahrespressekonferenz mit dem Geschäftsjahr 2009<br />

zufrieden (von links): Die RWZ-Vorstände Dr. Karl-Heinrich Sümmermann,<br />

Hans-Josef Hilgers (Vorstandssprecher) und Markus Stüttgen.<br />

Köln. Die Raiff eisen-Warenzentrale Rhein-Main (RWZ) hat sich im<br />

Jahr 2009 am Markt behauptet. Nach dem Ausnahmejahr 2008 und<br />

angesichts der Wirtschaftskrise konnte sie trotz rückläufi gem Umsatz<br />

ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. So lag der Umsatz der<br />

RWZ-Gruppe mit 1,72 Milliarden Euro um 298 Millionen Euro oder<br />

18,8 Prozent unter dem Vorjahr. Hiervon entfi el mit 1,27 Milliarden<br />

Euro der größte Teil auf das Geschäft mit Landwirtschaft, Wein- und<br />

Gartenbau.<br />

Im Düngemittelgeschäft setzte die RWZ infolge von Preissenkungen<br />

mit 571.000 Tonnen 18 Prozent weniger um. Im Pfl anzenschutzgeschäft<br />

konnte sie den Umsatz auf 111 Millionen Euro ausweiten. Im<br />

Handel mit Saatgut setzte die RWZ 41.000 Tonnen beziehungsweise<br />

sechs Prozent weniger Saatgut ab und erlöste hieraus 46 Millionen<br />

Euro. Das Holzgeschäft litt unter der ausgeprägten Konjunkturschwäche<br />

sowie der zeitweise gedämpften Nachfrage nach Energieholz.<br />

Schwierige Marktverhältnisse verringerten den Absatz von Futtermitteln<br />

um neun Prozent auf 739.000 Tonnen beziehungsweise um 15<br />

Prozent auf 192 Millionen Euro. Rückläufi ge Rohstoff preise sowie der<br />

deutliche Nachfragerückgang bei Mischfutter waren die Ursachen.<br />

Folgende Sparbücher sind verloren gegangen:<br />

Landwirtschaft<br />

Erfreulich verlief trotz Umsatzrückgang von acht Prozent auf 59 Millionen<br />

Euro das Weinbau- und Kellereigeschäft. Gute Vertriebsleistungen<br />

und deutlich verbesserte Standortstrukturen im Geschäftsbereich<br />

Technik führten zu einer Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf 158<br />

Millionen Euro. Infolge leistungsfähiger Erfassungskapazitäten sowie<br />

effi zienterer Vertriebsstrukturen stieg der Handel mit Getreide<br />

und Ölsaaten um drei Prozent auf 1,7 Millionen Tonnen. Aufgrund<br />

des drastischen Getreidepreisverfalls lag der Wertumsatz dagegen<br />

mit 325 Millionen Euro um 25 Prozent unter Vorjahr. Das Kartoff elgeschäft<br />

entwickelte sich mit einem unveränderten Handelsvolumen<br />

von 1,2 Millionen Tonnen und einem Wertumsatz von 162 Millionen<br />

Euro stabil. Die RWZ konnte ihren Marktanteil hier mit zwölf Prozent<br />

weiter leicht ausbauen. Ungeachtet des Konjunktureinbruchs<br />

hat die RWZ in den Geschäftsbereichen des „ländlichen Raumes“<br />

gut abgeschnitten. So stieg der Umsatz im Bereich Märkte um zwei<br />

Prozent auf 117 Millionen Euro. Dagegen war der Konjunktureinbruch<br />

im Baustoff handel mit einem Umsatzrückgang um drei Prozent<br />

auf 56 Millionen Euro deutlicher spürbar. Im Energiegeschäft<br />

ließen die Rückgänge der Rohölpreise und die witterungsbedingt<br />

schwache Nachfrage nach Brennstoff en den Absatz um elf Prozent<br />

auf 616.000 Tonnen sinken. Das neue Segment „Biomasse/Erneuerbare<br />

Energien“ kam ebenfalls gut voran.<br />

Die Bilanz der RWZ-Gruppe weist eine gegenüber dem Vorjahr um<br />

71 Millionen auf 437 Millionen Euro deutlich verringerte Bilanzsumme<br />

aus. Insbesondere das Umlaufvermögen hat sich um 79 Millionen<br />

auf 256 Millionen Euro verringert. Um 6,4 Millionen Euro auf 82,9<br />

Millionen ist das Eigenkapital gestiegen und damit die Eigenkapitalquote<br />

um vier Prozent auf 19 Prozent. Im Jahr 2009 investierte die<br />

RWZ-Gruppe 27 Millionen Euro, insbesondere in neue leistungsfähige<br />

Agrar- und Agrartechnikstandorte, in eine Großanlage zur Saatgutaufbereitung<br />

sowie in neue Raiff eisen- und Landwelt-Märkte.<br />

Die RWZ hat sich für <strong>2010</strong> zum Ziel gesetzt, einen Umsatz von 1,7<br />

Milliarden und ein Ergebnis von 6,5 Millionen Euro zu erzielen, die<br />

Eigenkapitalquote auf mindestens 20 Prozent zu steigern und den<br />

Mitgliedsgenossenschaften eine Dividende auszuschütten.<br />

Sparkonto Nr. 2006891414<br />

lautend auf den Namen Ingrid Hitchin, Brempter Weg 50, 41372 Niederkrüchten, ausgestellt von der Volksbank Schwalmtal eG,<br />

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Kapuzinerstraße 2 a, 52457 Aldenhoven<br />

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lautend auf den Namen Elisabeth Albers, Martin Luther Straße 10, 52457 Aldenoven, ausgestellt von der Raiff eisenbank Aldenhoven,<br />

Kapuzinerstraße 2 a, 52457 Aldenhoven


Landwirtschaft<br />

Die Helfer der Winzergenossenschaft Moselland ernteten die durchgefrorenen Riesling-Trauben.<br />

Eiswein von Ahr, Mosel und Saar<br />

Winzer im Rheinland erzielen Spitzenergebnisse bei der Ernte.<br />

Bernkastel-Kues/Mayschoß. Bis zum<br />

Frühjahr mussten sich die Freunde des Eisweins<br />

2009 noch gedulden, bald sind die<br />

Tropfen aus der Kälte auf dem Markt erhältlich.<br />

Mitte Dezember wurde auch das lange<br />

Warten der Winzer auf die Eisweinlese belohnt.<br />

Der Blick auf das Th ermometer gab<br />

an der Mosel in den frühen Morgenstunden<br />

den Startschuss für die freiwilligen Helfer der<br />

Moselland, die durchgefrorenen Riesling-<br />

Trauben von den Rebstöcken im Kinheimer<br />

Rosenberg zu schneiden. Mit minus 14 Grad<br />

waren auch an der Saar die Bedingungen<br />

für die Eisweinlese gut: Im Kanzemer Sonnenberg<br />

herrschte reges Treiben. Innerhalb<br />

von zwei Stunden ernteten die Helfer der<br />

Winzergenossenschaft die Riesling-Trauben.<br />

Zügig wurden die steinharten Trauben<br />

zur Kelterstation nach Wiltingen gebracht.<br />

„Beim Pressen der überreifen Trauben laufen<br />

Zucker und Extraktstoff e ab, das in den<br />

Beeren enthaltende Wasser bleibt als Eis in<br />

der Presse zurück“, erklärten die Winzer das<br />

Geheimnis des Eisweins. Insgesamt 380 Liter<br />

der edelsüßen Rarität konnten gewonnen<br />

werden und vergären in den Kellern der<br />

Moselland. Vorstandsvorsitzender Werner<br />

Kirchhoff packte selbst mit an und freute<br />

sich gemeinsam mit den anderen Helfern<br />

bei einem Glas Glühwein über den krönenden<br />

Abschluss eines erfolgreichen Jahres:<br />

„Die Mostgewichte unserer beiden Eisweinlesen<br />

liegen bei 150 und 190 Grad Oechsle.<br />

Damit werden wir für unser Risiko, die Trauben<br />

nach der üblichen Weinlese im Herbst<br />

hängen zu lassen, belohnt.“<br />

Wenige Tage später hat auch die Winzergenossenschaft<br />

Mayschoß-Altenahr bei minus<br />

13 Grad den Eiswein des Jahres 2009 geerntet.<br />

Die Winzer waren in vier Lagen an der<br />

Ahr unterwegs, um den Eiswein bei zehn<br />

Zentimeter Neuschnee in den Steilhängen<br />

zu ernten. „Seit 2004 war es nicht mehr möglich,<br />

Eiswein zu ernten“, so Winzer Matthias<br />

Baltes: „Entweder spielten die Temperaturen<br />

nicht mit oder Wildschweine und Vögel<br />

waren schneller als die Winzer.“ In rund<br />

zweieinhalb Stunden wurde die Fläche abgeerntet.<br />

Nur wenn es schnell geht, können<br />

die Winzer sicher sein, dass die Trauben wie<br />

gefordert gefroren in die Presse gelangen.<br />

Das Ergebnis der Lese war für Kellermeister<br />

Rolf Münster und Geschäftsführer Rudolf<br />

Mies überraschend positiv. Noch nie habe<br />

man Eiswein von solcher Güte geerntet: Von<br />

der Rebsorte Spätburgunder aus der Lage<br />

Ahrweiler Rosenthal wurden 100 Liter mit<br />

240 Grad Oechsle und 140 Liter mit 194 Grad<br />

Oechsle gepresst. Die Riesling-Trauben vom<br />

Bergischen Hof ergaben 120 Liter Most mit<br />

230 Oechslegraden und ebensoviel mit 170<br />

Oechslegraden. Rudolf Mies: „Auf den Eiswein<br />

dieser einmaligen Ernte können sich<br />

die Weinfreunde freuen.“<br />

Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


Genossenschaften zeigen<br />

Flagge auf der ProWein<br />

Düsseldorf. Mit einem neuen Aussteller-<br />

und Besucherrekord ging die ProWein <strong>2010</strong><br />

in Düsseldorf zu Ende. Über 3.300 Aussteller<br />

und 36.000 Fachbesucher aus aller Welt<br />

nutzten das wichtigste Treff en der internationalen<br />

Wein- und Spirituosenbranche für<br />

ihre Geschäfte. Unter den Ausstellern waren<br />

auch die Winzergenossenschaften von Ahr<br />

und Mosel: die Moselland aus Bernkastel-<br />

Kues, die Ahr Winzer aus Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler und die Winzergenossenschaft<br />

Mayschoß-Altenahr aus Mayschoß. Besonders<br />

erfreulich für die Aussteller war die weiter<br />

gestiegene Zahl internationaler Fachbesucher:<br />

Jeder Dritte kam aus dem Ausland<br />

nach Düsseldorf. Einen Besucherzuwachs<br />

gab es in diesem Jahr unter anderem aus<br />

Osteuropa und Asien. „Wir haben in diesem<br />

Jahr festgestellt, dass die ProWein noch internationaler<br />

geworden ist. Wir haben viele<br />

unserer ausländischen Kunden begrüßt und<br />

konnten uns auch über unangekündigte Besucher,<br />

insbesondere aus Osteuropa, freuen.<br />

Wir sind sehr zufrieden“, resümierte Werner<br />

Kirchhoff , Vorstandsvorsitzender der Moselland.<br />

„Als internationale Leitmesse für die<br />

Weinwirtschaft ist die ProWein alljährlich<br />

auch ein Stimmungsbarometer für die Branche“,<br />

sagte Monika Reule, Geschäftsführerin<br />

des Deutschen Weininstituts: „Der große Zuspruch<br />

stimmt uns zuversichtlich, dass <strong>2010</strong><br />

ein gutes Jahr für die Erzeuger aus den deutschen<br />

Anbaugebieten wird. Begeistert waren<br />

die Fachleute vom aktuellen Weinjahrgang<br />

2009. Er habe in allen Qualitätsstufen Weine<br />

mit einem außergewöhnlich guten Preis-Genuss-Verhältnis<br />

hervorgebracht.“<br />

Rund 36.000 Fachbesucher informierten sich auf<br />

der ProWein in Düsseldorf.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

HERAUSFORDERUNG &<br />

FÖRDERUNG<br />

So hat Karriere mehr Wert. <strong>RWGV</strong>.<br />

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unter anderem die Durchführung von dezentralen<br />

Seminaren und Trainingsmaßnahmen<br />

im Rahmen unserer ausbildungsbegleitenden<br />

Seminarangebote. Die konzeptionelle<br />

Gestaltung und die laufende Aktualisierung<br />

der Bildungsangebote unter Einschluss von<br />

eLearning sind dabei ebenso wichtig wie<br />

die Akquise neuer Banken für unsere Ausbildungsprodukte.<br />

Neben einer abgeschlossenen Ausbildung<br />

zum/zur Bankkaufmann/-frau sollten Sie<br />

den Ausbildereignungsschein, eine fachliche<br />

Weiterbildung zum/zur Bankbetriebswirt/in<br />

und eine Trainerausbildung oder<br />

vergleichbare Qualifi kationen erworben haben.<br />

Vertriebspraxis in der Bank, einschlägige<br />

Erfahrungen als Dozent/in und Trainer/in<br />

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Mitarbeiter der rund 600 dem <strong>RWGV</strong> angeschlossenen<br />

Kreditgenossenschaften<br />

sowie gewerblichen und landwirtschaftlichen<br />

Genossenschaften. Für unsere<br />

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Landwirtschaft<br />

„Essen und trinken muss der Mensch immer“<br />

Raiff eisen-Tagung: Landwirtschaftliche Genossenschaften auf stabilem Fundament<br />

Hatten zu den Raiffeisenbezirkskonferenzen geladen: <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel, Fachvereinigungsvorsitzender<br />

Johann Prümers und Bereichsleiter Dr. Christian Degenhardt (von rechts).<br />

<strong>RWGV</strong>. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise:<br />

Die landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

unter dem Dach des <strong>RWGV</strong>s blicken mit Zuversicht<br />

in die Zukunft. „Während die Gesamtwirtschaft<br />

im vergangenen Jahr<br />

schrumpfte, ist der landwirtschaftliche Bereich<br />

stabil. Essen und trinken muss der<br />

Mensch halt immer“, meinte Fachvereinigungsvorsitzender<br />

Johann Prümers auf den<br />

traditionellen Raiff eisenbezirkskonferenzen<br />

Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

Nachdem am 25. und 26. Februar und am 1. März <strong>2010</strong> die Wahl zur Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss<br />

in seiner Sitzung vom 25. März <strong>2010</strong> deren ordnungsmäßiges Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit gemäß<br />

§ 10 der Wahlordnung bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter und der gewählten Ersatzvertreter gemäß § 43 a des Genossenschaftsgesetzes<br />

ab dem 10. Mai <strong>2010</strong> für die Dauer von zwei Wochen in den Geschäftsräumen unserer Bank während der jeweils üblichen<br />

Öff nungszeiten zur Einsicht durch die Mitglieder ausliegt.<br />

Jedes Mitglied hat das Recht, eine Abschrift der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter zu verlangen.<br />

Brüggen, 26. März <strong>2010</strong><br />

in Rheinland und Westfalen. Knapp zwei<br />

Milliarden Euro haben die 181 (Vorjahr: 204)<br />

landwirtschaftlichen Warengenossenschaften<br />

des <strong>RWGV</strong> im Jahr 2009 umgesetzt, wie<br />

Abteilungsleiter Dr. Christian Degenhardt in<br />

Schloß Holte-Stukenbrock vor hauptamtlichen<br />

Geschäftsführern und ehrenamtlichen<br />

Vorständen und Aufsichtsräten der ostwestfälischen<br />

Genossenschaften dieser Sparte<br />

mitteilte. „Dabei sind die Unternehmen in<br />

Volksbank Brüggen-Nettetal eG<br />

Der Vorstand<br />

Bauernhand wirtschaftlich durchweg gut<br />

aufgestellt“, meinte Verbandsdirektor Moritz<br />

Krawinkel.<br />

Entsprechend selbstbewusst präsentierte<br />

sich Johann Prümers vor seinen Berufskollegen.<br />

„Wir sind wir – und wir müssen uns vor<br />

niemandem verstecken“, sagte der Landwirt<br />

aus dem münsterländischen Steinfurt. Die<br />

Landwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten<br />

Bereichen bilde ein solides Fundament<br />

im ländlichen Wirtschaftsraum. Dass<br />

gerade die rheinisch-westfälischen Genossenschaften<br />

im Bundesvergleich gut aufgestellt<br />

seien, führte Prümers auf den positiven<br />

Einfl uss der bäuerlichen Mitglieder zurück.<br />

Prümers: „Unsere Bauern sind für die Genossenschaften<br />

eben nicht nur Marktpartner,<br />

sondern auch bestimmendes Element.“<br />

Im weiteren Verlauf ihrer Tagung beschäftigten<br />

sich die Vertreter der landwirtschaftlichen<br />

Genossenschaften vornehmlich mit<br />

aktuellen Fragen der Unternehmensführung.<br />

Unter anderem ging es um ein neues<br />

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, dessen<br />

Grundzüge der Prüfungsdienstleiter des<br />

<strong>RWGV</strong>s Martin Schulze König vorstellte. Th ema<br />

war auch das so genannte Beauftragtenwesen.<br />

Je nach Umfang des Geschäftsbetriebs<br />

haben landwirtschaftliche Genossenschaften<br />

bis zu 16 Beauftragte für Verantwortungsbereiche<br />

zu bestimmen. Wie sich<br />

diese Anforderungen in der Praxis erfüllen<br />

lassen, darüber informierte Werner Dennemann<br />

vom <strong>RWGV</strong>.<br />

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Netzwerk für Freiraum<br />

Hecken schneiden, Rasen pfl egen, Wege sichern für Großkunden:<br />

Die GrüneG eG ist ein Verbund qualifi zierter Betriebe aus dem Garten- und Landschaftsbau.<br />

Marl. Hecken wachsen, Rasen sowieso. Und<br />

Gehwege sollen natürlich sauber aussehen.<br />

Selbst im Winter sind Freifl ächen nicht frei<br />

von Arbeit: Schnee räumen und Salz streuen<br />

ist mancherorts zwingend, damit die Haftpfl<br />

icht ihren Schutz voll entfalten kann. „Was<br />

der Privatmann oft selbst erledigt, ist für Vermietungsgesellschaften<br />

oder Wohnungsbaugenossenschaften<br />

eine echte Herausforderung“,<br />

sagt Hans-Ulrich Peuser: „Die einen<br />

beschäftigen deshalb Hausmeister, die anderen<br />

schreiben Aufträge aus. Darauf bewerben<br />

sich dann Fachunternehmen aus<br />

der Region.“ Neun dieser mittelständischen<br />

Betriebe haben sich im April 2009 zur GrüneG<br />

eG zusammengeschlossen und bieten<br />

– mit Sitz in Marl – ihre Dienstleistungen als<br />

Netzwerkpartner an.<br />

Die GrüneG-Mitglieder haben vieles gemeinsam:<br />

Sie sind traditionsreiche Mittelständler<br />

aus dem Garten- und Landschaftsbau<br />

in Nordrhein-Westfalen und gehören<br />

dem Fachverband Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbau NRW an. Sie arbeiten seit<br />

durchschnittlich 50 Jahren für anspruchsvolle<br />

Kunden, setzen deshalb auf erfahrene<br />

Mitarbeiter mit Fachwissen im Freifl ächenmanagement<br />

und positionieren sich als anerkannte<br />

Ausbildungsbetriebe. „GrüneG<br />

-Mitgliedsunternehmen gibt es in Münster,<br />

Dortmund, Hattingen, Duisburg, Essen, Erkrath,<br />

Neuss, Hamm, Marl und Wermelskirchen.<br />

Und GrüneG steht für rund 500 qualifi<br />

zierte Fachleute, die sich auskennen in der<br />

Grünpfl ege, der Wegereinigung und dem<br />

Winterdienst“, so Peuser, der als Diplom-Ingenieur<br />

Landschaftsarchitekt AKNW zusätzliches<br />

Fachwissen in die Vorstandsarbeit<br />

einbringt: „Von dieser Teamleistung profi tieren<br />

vor allem Großkunden im Bereich des<br />

Immobilienmanagements.“<br />

Verbesserte Prozesse machen wirtschaftlich<br />

messbare und nachhaltige Vorteile für den<br />

Auftraggeber möglich: „Das ist das Versprechen<br />

der GrüneG, dem sich jedes Mitgliedsunternehmen<br />

verpfl ichtet fühlt“, erläutert<br />

Peuser: „Unser Zusammenschluss macht<br />

uns fl exibler, effi zienter und am Ende natürlich<br />

attraktiver.“ Denn eins sei klar: Die Kunden<br />

stünden unter dem Druck, den Werterhalt<br />

oder die Wertsteigerung ihrer<br />

Immobilien bei gleich bleibenden, mitunter<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Mittelständische Betriebe haben sich im April 2009 zur GrüneG eG zusammengeschlossen.<br />

sinkenden Unterhaltskosten zu betreiben.<br />

„Unsere Genossenschaft setzt deshalb auf<br />

einheitliche und vergleichbare Qualitätsstandards.<br />

Wir haben zudem ein spezielles<br />

Programm zur Pfl egekostenoptimierung<br />

entwickelt, das nach einer detaillierten Bestandsanalyse<br />

allen Beteiligten weiterhilft“,<br />

berichtet das Vorstandsmitglied. Häufi g<br />

komme es dabei im ersten Jahr zu größeren<br />

Investitionen, weil überalterte Pfl anzen,<br />

Beete und Bäume oder abgespielte beziehungsweise<br />

unsichere Kinderspielgeräte erneuert<br />

werden müssten. „Doch schon nach<br />

wenigen Jahren haben sich diese Ausgaben<br />

amortisiert“, meint Peuser: „Der Kunde stellt<br />

Gewerbe<br />

eine deutliche Attraktivitätssteigerung fest.<br />

Auslastung der Objekte und die Vermietungsquote<br />

der Liegenschaften steigen.“<br />

Der Großkunde hat es einfacher, weil er einen<br />

Ansprechpartner hat und darüber hinaus<br />

die Sicherheit, dass sich die GrüneG-<br />

Mitglieder gegenseitig unterstützen. Kein<br />

Großauftrag scheitert demnach an fehlenden<br />

Personalkapazitäten, und für jede Fachfrage<br />

gibt es meistens gleich mehrere Verbund-Lösungen.<br />

„Genossenschaft lohnt sich<br />

– für die Mitglieder und ihre Kunden“, ist sich<br />

Peuser sicher.<br />

Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

39


Gewerbe<br />

„Es ist nie zu spät, sich zu bewegen“<br />

Professor Dr. Wildor Hollmann ist Pionier der Sportmedizin und war zu Gast bei DENTAGEN.<br />

Waltrop. Es war kalt, es war glatt. Trotzdem waren die „Waltroper<br />

Gespräche <strong>2010</strong>“ gut besucht, dicht gedrängt lauschte das Publikum<br />

den Vorträgen. DENTAGEN-Vorstandsvorsitzende Karin Schulz sah<br />

in der positiven Resonanz auf ihre Einladung den weiter gestiegenen<br />

Kooperationswillen der Mittelständler im aktuellen Dentalmarkt.<br />

Entsprechend habe die DENTAGEN ihre Stellung als größte zahntechnische<br />

Verbundgruppe Deutschlands ausgebaut und weise eine<br />

positive Jahresbilanz 2009 auf: „Dass uns dies trotz der schwierigen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gelungen ist, macht uns optimistisch<br />

auch für <strong>2010</strong>.“<br />

„Wer sich nicht bewegt, lebt gefährlich.“ Univ.-Prof. mult. Dr. med. Dr.<br />

h. c. Wildor Hollmann, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin<br />

(FIMS) und ehemaliger Rektor der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln, hatte bei den Waltroper Gesprächen der DENTAGEN<br />

klare Botschaften. Der Genossenschaft und ihren Gästen machte er<br />

unter anderem deutlich, dass Heilen in Zukunft zu etwas Selbstverständlichem<br />

werden könne. Die Medizin werde deshalb vor allem<br />

über Vorbeugung forschen, so die Voraussage des Pioniers der deutschen<br />

Sportmedizin.<br />

Der Autor von 32 Büchern und 768 weiteren Publikationen lebt seine<br />

Th eorien, leistet selber im hohen Alter auf hohem Niveau viel, strahlt<br />

enorm viel Energie aus. Sein Trick: Ein Büro auf zwei Ebenen, absichtliches<br />

Treppengehen inklusive. „Auch wenn es oft übertrieben<br />

klingt, aber der Schlüssel, Erkrankungen entgegenzuwirken, ist die<br />

körperliche Aktivität. Sie muss sich mit all ihren positiven Eff ekten<br />

durch das ganze Leben ziehen.“<br />

In Kindheit und Jugend sei genügend muskuläre Aktivität erforder-<br />

EK/servicegroup kooperiert mit ARDEK<br />

Freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft: die EK-Vorstände Bernd Horenkamp und Franz-Josef Hasebrink<br />

sowie die ARDEK-Vorstände Alexander Jelen und Frank Haensel (v. links).<br />

Bielefeld/Hofheim. Zukünftig werden die<br />

Hofheimer Babyspezialisten der ARDEK mit<br />

der Bielefelder Mehrbranchenverbundgruppe<br />

EK/servicegroup kooperieren. Im Rah-<br />

40<br />

Firmensitz an historischer Stätte: DENTAGEN lud ihre Mitglieder nach Waltrop<br />

ein.<br />

lich zur optimalen Entwicklung von Körper und Geist. Beim erwachsenen<br />

Menschen beugten Training und Sport Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Stoff wechselstörungen und auch einigen Krebsleiden vor.<br />

Ältere und alte Menschen profi tierten durch gezieltes Training, weil<br />

sie dann altersbedingten körperlichen und geistigen Leistungseinbußen<br />

entgegenwirkten. Die Kernbotschaft des 85-Jährigen: „Es ist<br />

nie zu spät, sich zu bewegen.“<br />

Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

men dieser Zusammenarbeit wird das operative<br />

Geschäft der ARDEK ausgegliedert<br />

und mit der EK-Tochtergesellschaft IGEKA<br />

Baby GmbH auf der EK-Plattform in einer<br />

neuen GmbH zusammengeführt. „Mit der<br />

Kooperation ergeben sich für beide Seiten<br />

enorme Vorteile“, erklärt Franz-Josef Hasebrink,<br />

Vorstandsvorsitzender der EK/servicegroup.<br />

Zusammen kommen ARDEK (das<br />

Umsatzvolumen der ARDEK beträgt rund<br />

100 Millionen Euro) und IGEKA Baby auf fast<br />

500 Handelspartner mit über 600 Geschäften<br />

– die neue GmbH wird damit die Nummer<br />

eins im Babymarkt. „Die Kooperation eröff -<br />

net große Potenziale für die aktive Marktgestaltung<br />

mit innovativen Konzepten und<br />

starken Eigenmarken“, so Hasebrink weiter.<br />

Die IGEKA Baby GmbH ist mit ihrem Markenstore-Konzept<br />

HappyBaby und den neuen<br />

Flächen-Konzepten BabySB und CityBaby-Partner<br />

sowie der Handelsmarke ferli<br />

erfolgreich. Die ARDEK bringt das Konzept<br />

proBaby und die etablierte Marke Oskar´s<br />

mit in die neue GmbH ein. „Wir sehen für jedes<br />

Konzept und auch die Eigenmarken eine<br />

Zukunft und investieren weiter in deren Entwicklung“,<br />

sind sich die Vorstände einig.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>


Lippstadt. Die Lust an hübsch gestalteten<br />

eigenen vier Wänden war bei den Deutschen<br />

im Krisenjahr 2009 off enbar größer als zuvor.<br />

Bei der Lippstädter Raumausstatter-Genossenschaft<br />

Ditesse Raumtextilien jedenfalls<br />

war in den vergangenen zwölf Monaten von<br />

Krisenstimmung nichts zu spüren. Im Gegenteil:<br />

Um zehn Prozent auf 4,5 Millionen<br />

Euro hat das Unternehmen seinen Umsatz<br />

gesteigert, wie Geschäftsführer Th omas Blume<br />

auf der traditionellen Frühjahrsmesse<br />

mitteilte. Mit rund 300 vertretenen Betrieben<br />

und etwa 700 Fachbesuchern aus dem gesamten<br />

nordwestdeutschen Raum gilt die<br />

dreitägige Veranstaltung mittlerweile als<br />

Schaufenster und größter Treff der Raumausstatterbranche<br />

im Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />

Den Erfolg des vergangenen<br />

Jahres führt der Geschäftsführer unter<br />

anderem auf die Einführung einer neuen<br />

Premium-Kollektion zurück. Blume: „Der<br />

‚Renner’ unserer Angebotspalette. Damit haben<br />

wir uns erfolgreich im oberen Preissortiment<br />

etabliert.“ Vor dem Hintergrund des<br />

erfolgreichen Geschäftsjahres 2009 und einer<br />

Hausmesse mit Rekordbeteiligung blickt<br />

das Unternehmen mit Optimismus in die<br />

Zukunft. Blume: „Allen schlechten Prognosen<br />

der Konsumforscher zum Trotz wollen<br />

wir das gute Ergebnis des vergangenen Jahres<br />

<strong>2010</strong> nochmals toppen.“ Der Geschäftsführer<br />

setzt dabei auch auf seine gut eingespielte<br />

und motivierte Mannschaft. Für die<br />

Ditesse sind insgesamt 28 Mitarbeiter tätig,<br />

darunter zwei Auszubildende (Groß- und<br />

Außenhandel). Rund 1.300 Betriebe gehören<br />

zum festen Kundenstamm. Etwa 150 von ihnen<br />

sind gleichzeitig Mitglieder und damit<br />

Eigentümer der Einkaufsgenossenschaft.<br />

Foto: Rainer Stephan Hübsches Heim hoch im Kurs<br />

Frische Farben für eine „Frühjahrskur“ bei den<br />

Heimtextilien: Ditesse-Vorstände Thomas Blume<br />

und Adelgard Fechner im neuen Musterraum der<br />

Raumausstatter-Genossenschaft.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

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Gewerbe<br />

BÄKO im Mittelpunkt<br />

Duisburg/Hamburg. Mehr als 100.000 Besucher aus aller Welt,<br />

1.105 Aussteller aus 28 Ländern: Die 84. INTERNORGA, internationale<br />

Fach- und Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpfl<br />

egung, Bäckereien und Konditoreien wurde auch diesmal<br />

wieder ihrem Ruf als zentrales Forum für Innovationen und<br />

Trends im Außer-Haus-Markt gerecht. Mittelpunkt der Halle B6 für<br />

Brot- und Backwaren war ohne Zweifel der 600 Quadratmeter große<br />

Stand der BÄKO GRUPPE NORD, der an allen Messetagen hervorragend<br />

besucht war. Das zeitgemäße Messekonzept einer informativen<br />

Erlebniswelt, die sowohl Produktklassiker als auch innovative Produktkonzepte<br />

sowie saisonale Trends themenstark verknüpfte, traf<br />

auf sehr große und positive Resonanz bei den Fachbesuchern.<br />

Mittelpunkt der Halle Brot- und Backwaren: der 600 Quadratmeter große Stand<br />

der BÄKO GRUPPE NORD.<br />

175.764,30 Euro für Haiti<br />

Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NOWEDA (links), und Thomas<br />

Benkert, Apotheker und Vorsitzender des Vereins „Apotheker helfen e. V.“, bei<br />

der Übergabe des NOWEDA-Spendenschecks in Essen.<br />

Essen. Die NOWEDA eG, das apothekereigene Wirtschaftsunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Essen, hat unmittelbar nach dem schweren<br />

Erdbeben auf Haiti einen Spendenaufruf gestartet. Die Apotheker<br />

und die Mitarbeiter der NOWEDA waren tief betroff en von der Na-<br />

Bekanntmachung<br />

turkatastrophe und zeigten sich spontan zur Hilfe bereit. Das außergewöhnliche<br />

Spendenergebnis in Höhe von 175.764,30 Euro wird<br />

dem Verein „Apotheker helfen e. V.“ zur Verfügung gestellt. Wilfried<br />

Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NOWEDA, übergab den Betrag<br />

im Namen der NOWEDA-Stiftung dem Vorsitzenden des Vereins,<br />

Apotheker Th omas Benkert. Benkert zeigte sich hocherfreut ob der<br />

hohen Spendensumme und dankte allen Spendern in den Apotheken<br />

und bei der NOWEDA für das beeindruckende Engagement. „Ich<br />

bin überwältigt von der Spendenbereitschaft, die die NOWEDA mit<br />

ihrem Aufruf ausgelöst hat. Damit erhalten wir die Möglichkeit, vielen<br />

Menschen im Erdbebengebiet von Haiti zu helfen“, äußerte sich<br />

der Vorsitzende von „Apotheker helfen e.V.“.<br />

„Das Spendenaufkommen zeigt deutlich, dass sich die Apothekerinnen<br />

und Apotheker sowie deren Mitarbeiter der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung als helfender Beruf bewusst sind“, machte Hollmann<br />

im Gespräch mit Th omas Benkert deutlich. Die Spendengelder kamen<br />

und kommen ausschließlich Projekten in Haiti zugute. Der Verein<br />

fi nanziert damit Arznei- und Verbandsmittel, Krankenpfl egeartikel,<br />

medizinisches Gerät und vieles mehr. Viele Tonnen Arzneimittel<br />

und andere Hilfsgüter wurden schon auf den Weg gebracht. Mit jedem<br />

nach Haiti geschickten „Emergency-Health-Kit“ können 10.000<br />

Menschen drei Wochen lang medizinisch versorgt werden.<br />

Die Generalversammlung vom 30. Dezember 2008 hat die Aufl ösung unserer Ge nos sen schaft zum 31. Dezember 2008 beschlossen.<br />

Attendorn, 03. März <strong>2010</strong><br />

Liquidatoren sind die Unterzeichner.<br />

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />

duracon eG<br />

Askay 20, 57439 Attendorn<br />

Die Liquidatoren:<br />

Skarletta Richter Uwe Dingerkus Peter Döbbeler<br />

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Geschichte der Kölner Friedhofsgärtner wird archiviert<br />

Köln. Das Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv<br />

übernimmt die Akten der Genossenschaft<br />

Kölner Friedhofsgärtner. Die<br />

Idee entstand im letzten Jahr zum 50-jährigen<br />

Bestehen der Genossenschaft Kölner<br />

Friedhofsgärtner eG. Anlässlich des Jubiläums<br />

sollte eine Chronik der vergangenen<br />

50 Jahre seit Gründung der Genossenschaft<br />

1959 mit historischen Fotos, wichtigen Urkunden<br />

und Dokumenten zur erfolgreichen<br />

Entwicklung des Unternehmensverbundes<br />

der Friedhofsgärtner zusammengestellt<br />

werden. Geschäftsführer Josef F. Terfrüchte<br />

arbeitete sich monatelang durch alte Aktenordner,<br />

führte Gespräche mit den noch<br />

lebenden Gründungsmitgliedern und sammelte<br />

Bilder aus privaten Beständen. Als<br />

Ergebnis konnte zur Jubiläumsfeier schließlich<br />

ein 50-seitiger kommentierter Bildband<br />

präsentiert werden. Doch dabei sollte es<br />

nicht bleiben. „Für künftige Generationen<br />

unserer Mitgliedsbetriebe und für die Arbeit<br />

der Gremien unserer Genossenschaft müsste<br />

sichergestellt werden, dass alte Protokolle<br />

und andere Akten, die die bedeutenden<br />

Weichenstellungen unseres Berufsstandes<br />

Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />

Christian Eckert (49) ist zum Geschäftsführer der Union Investment<br />

Privatfonds GmbH bestellt worden.<br />

Professor Dr. Willibald J. Folz ist zum Ende seine Amtszeit als Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates der Münchener Hypothekenbank ausgeschieden.<br />

Ihm folgt Konrad Irtel, Vorstandssprecher der VR Bank<br />

Rosenheim-Chiemsee. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Wolfhard<br />

Binder, Vorstandsvorsitzender der Raiff eisen-Volksbank Ebersberg.<br />

Wiedergewählt wurden Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>s, sowie Hans-Joachim Tonnellier, Vorstandsvorsitzender<br />

der Frankfurter Volksbank. Der bisherige Vorstandsvorsitzende<br />

der Münchener Hyp, Erich Rödel, ist nach seinem altersbedingten<br />

Ausscheiden aus dem Vorstand ebenfalls in den Aufsichtsrat gewählt<br />

worden. Neuer Sprecher des Vorstandes ist Dr. Louis Hagen.<br />

Paul Hegemann (43) ist neuer Vorstandsvorsitzender der GFS-Genossenschaft<br />

zur Förderung der Schweinehaltung.<br />

Ernst Henzl (57) ist Sprecher der acht Volksbanken im nordwestlichen<br />

Ruhrgebiet. Er ist Nachfolger von August W. Langenbrinck.<br />

Gewerbe<br />

Arbeiten zusammen: Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer der IHK Köln, und Josef F. Terfrüchte (links),<br />

Geschäftsführer der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG<br />

dokumentieren, nicht unwiederbringlich<br />

verloren gehen“, wünschte sich Terfrüchte.<br />

„Durch unsere langjährige vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit der IHK Köln sind wir<br />

schließlich auf das Angebot des Rheinisch-<br />

Westfälischen Wirtschaftsarchivs gestoßen.“<br />

Namen und Nachrichten<br />

Th omas Lembeck (48) ist aus dem Vorstand der Volksbank Harsewinkel<br />

ausgeschieden.<br />

Alexander Lichtenberg (43) wurde mit Wirkung ab Dezember <strong>2010</strong><br />

zum Vorstandsmitglied der Bausparkasse Schwäbisch Hall berufen.<br />

Martin Potschadel (41) ist neues Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Selm-Bork. Er ist Nachfolger von August Frerick, der in den Ruhestand<br />

ging.<br />

Stephan Schäff er (41) ist in den Vorstand der Volksbank Dortmund-<br />

Nordwest berufen worden<br />

Günter Verheugen (66), wird dem BVR in allen europäischen Angelegenheiten<br />

als Berater zur Verfügung stehen. Verheugen war<br />

Vizepräsident der Europäischen Kommission und als EU-Kommissar<br />

zuständig für Unternehmen und Industrie.<br />

Mark Wülfi nghoff (39) ist neues Mitglied der VR-Marketing-Geschäftsführung.<br />

Ab Juni <strong>2010</strong> wird er gemeinsam mit seinem Geschäftsführerkollegen<br />

Dr. Bernd Groth die Geschicke der VR-Marketing<br />

GmbH, Wiesbaden, leiten.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong> 43<br />

>


Namen und Nachrichten<br />

><br />

Es starben<br />

Heinrich Conzen, langjähriges Vorstandsmitglied der Spar- und<br />

Darlehnskasse Gangelt (heute: Raiff eisenbank eG, Heinsberg)<br />

Heribert Kleine, Mitglied des Aufsichtsrats der Volksbank Benninghausen<br />

(Stadt Lippstadt) im Alter von 61 Jahren<br />

Manfred Miethe, langjähriges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Rheine (heute: Volksbank Nordmünsterland) im Alter von 56 Jahren<br />

Gerhard Rauer, langjähriges Aufsichtsratsmitglied der ehemaligen<br />

Raiff eisen-Genossenschaft Lichtenau (heute: Raiff eisen-Westfalen<br />

Mitte), im Alter von 86 Jahren<br />

Karl Hein Raulf, langjähriges Vorstandsmitglied der Mendener Bank,<br />

im Alter von 85 Jahren<br />

Karlheinz Rudolph, ehemaliges Vorstandsmitglied der Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall, im Alter von 79 Jahren<br />

Reinhard Schmiedeler, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Volksbank Medebach, im Alter von 77 Jahren<br />

Paul Suren, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank<br />

Haaren (heute: Volksbank Büren und Salzkotten), im Alter von 84<br />

Jahren<br />

Albert Weber, langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der Raiff eisenbank<br />

Neukirchen-Vluyn (heute: Volksbank Niederrhein)<br />

Josef Wetter, langjähriges Mitglied des Aufsichtsrates der Spar- und<br />

Darlehnskasse Altenberge (heute: Volksbank Greven)<br />

Friedrich Winter, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank Lübbecker<br />

Land, im Alter von 65 Jahren<br />

Ruhestand<br />

Jürgen Cier-Zniewski (62), Vorstandsmitglied der Spar- und Darlehnskasse<br />

Bockum-Hövel<br />

Karl-Heinz Neimeier, Vorstandsmitglied der Volksbank Warburger<br />

Land<br />

Geburtstage<br />

65 Jahre<br />

Reinhard Pottebaum, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Versmold<br />

Otto-Wilhelm Walther, ehemaliger Vorstandssprecher der Volksbank<br />

Minden-Hille-Porta<br />

Willi Wiedenlübbert, langjähriges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Marienfeld (heute: Volksbank Harsewinkel)<br />

50 Jahre<br />

Peter Erlebach, Mitglied des Vorstandes des DG Verlages<br />

Goldene Ehrennadel (DRGV/DRV)<br />

Hans Pfeifer ehrt Urban-Josef Jülich (links)<br />

Urban-Josef Jülich (70), Fachratsvorsitzender der Raiff eisen Voreifel-Ahr<br />

in Euskirchen, erhielt die goldene Ehrennadel des DRVs.<br />

Insgesamt 33 Jahre war der Landwirt und CDU-Politiker im genossenschaftlichen<br />

Ehrenamt aktiv. Als einen Mann mit „Ecken und<br />

Kanten“, der sich große Verdienste erworben hat, bezeichnete ihn<br />

Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, in seiner Laudatio.<br />

Urban-Josef Jülich hatte bereits für seine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Raiff eisenbank Rheinbach-Voreifel die Silberne Ehrennadel<br />

des <strong>RWGV</strong>s erhalten. Von 2000 bis 2005 war er Abgeordneter<br />

im Düsseldorfer Landtag.<br />

Meinolf Peters (63), bis Ende vergangenen<br />

Jahres stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der Raiff eisen-Warengenossenschaft<br />

Geehrt: Meinolf Peters<br />

Paderborn-Bürener Land (heute: Raiff eisen<br />

Westfalen-Mitte), erhielt die Goldene Ehrennadel<br />

für insgesamt 36 Jahre im genossenschaftlichen<br />

Ehrenamt. Der Bad Wünnenberger<br />

Landwirt habe sich, so Johann<br />

Prümers in seiner Laudatio, stets uneigennützig<br />

und beispielhaft für seine Genossenschaft<br />

und das Genossenschaftswesen insgesamt<br />

eingesetzt. Im Zuge der Fusion der RWG Paderborn mit der<br />

Westfälischen Kornverkaufsgenossenschaft (Weko) Soest war Peters<br />

Ende 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden.<br />

Werner Böhnke verlieh Franz-Josef Vos (rechts) die Goldnadel.<br />

Franz-Josef Vos (60), Vorstandsmitglied der Volksbank an der Niers,<br />

ist im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus in den Ruhestand verabschiedet<br />

worden. Über viele Jahre Jahre war Vos als Bankdirektor<br />

44 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

>


für die Kreditgenossenschaft und im Verbund aktiv, unter anderem<br />

als Sprecher der Volksbanken im Kreis Kleve. WGZ BANK-Vorstandsvorsitzender<br />

Werner Böhnke verlieh ihm für seinen Einsatz die Goldene<br />

Ehrennadel des DGRVs. Zuvor hatten sich Vos‘ Vorstandskollege<br />

Ulrich Wolken und der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Küppers für<br />

das Engagement des Neu-Ruheständlers zum Wohle der Mitglieder<br />

der Volksbank an der Niers bedankt.<br />

Goldene Ehrennadel (<strong>RWGV</strong>)<br />

Michael Paatz gratuliert August Frerick (rechts).<br />

August Frerick (64), Vorstand der Volksbank Selm-Bork, ist anlässlich<br />

seiner feierlichen Verabschiedung aus dem Amt mit der Goldenen<br />

Ehrennadel des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

ausgezeichnet worden. <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer Michael<br />

Paatz würdigte in seiner Laudatio die langjährigen Verdienste des<br />

Geehrten. August Frerick habe sich 38 Jahre lang erfolgreich bei der<br />

Volksbank Selm-Bork, davon 32 Jahre in der besonderen Verantwortung<br />

als Vorstand, für die Belange der Mitglieder und Kunden eingesetzt.<br />

Seit dem 1. Januar 1999 amtierte er als Vorstandssprecher der<br />

fusionierten Volksbank Selm-Bork.<br />

Dr. Wolfgang Baecker (links) und Moritz Krawinkel dankten Hubert Lansmann<br />

(rechts) für seine Arbeit.<br />

Hubert Lansmann (66), langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats der<br />

VR-Bank Westmünsterland, wurde zum Abschied aus seinem Ehrenamt<br />

von <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel mit der Goldenen<br />

Ehrennadel ausgezeichnet. Krawinkel: „Sie haben nicht allein<br />

wichtige Entscheidungen mit getroff en, sondern Sie haben Ihre<br />

Bank auch mit geprägt.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong><br />

Namen und Nachrichten<br />

Johannes Isekenmeier (67), Landwirt aus<br />

Salzkotten, hat sich insgesamt 30 Jahre ehrenamtlich<br />

für die Raiff eisen-Organisation<br />

engagiert. Viele Jahre war er Mitglied der<br />

Verwaltung bei der Bäuerlichen Bezugsund<br />

Absatzgenossenschaft seiner Heimatstadt.<br />

Nach der Fusion der BBAG mit der<br />

benachbarten RWG Paderborn-Bürener<br />

Land wechselte Isekenmeier dort in den<br />

Vorstand. Zum Jahresende 2009 schied er<br />

aus dem Leitungsgremium aus. Die Goldene<br />

Johannes Isekenmeier<br />

Ehrennadel des <strong>RWGV</strong>s erhielt Isekenmeier<br />

während der Generalversammlung der RWG von Johann Prümers.<br />

Silberne Ehrenmedaille<br />

Alois Icking, Raiff eisen Hamaland, Gescher<br />

Manfred Wulf, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Herbert Dedisch, Wasser Holsthum<br />

Willi Heinemann, Raiff eisen Sauerland, Schmallenberg<br />

Wolfgang Hördemann, Raiff eisen-Bank Eschweiler<br />

Heinz-Josef Hupe, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Heinz Kaup-Adämmer, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Werner Lindfeld, VR-Bank Westmünsterland, Coesfeld<br />

Karl-Heinz Neimeier, Volksbank Warburger Land<br />

Bernhard Richter, VR-Bank Westmünsterland, Coesfeld<br />

Bernhard Schulte, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Eberhard Schulte-Bories, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Franz-Josef Strukamp, Raiff eisen Maria-Veen-Lette, Reken<br />

Volker Wegner, Volksbank Enger-Spenge<br />

Alois Wiethaup, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Hermann-Josef Wübbeling, Raiff eisen Maria-Veen-Lette, Reken<br />

Ehrenurkunden<br />

Gerhard Berhorst, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Eckhard Kloppenburg, Raiff eisen Westfalen Mitte, Büren<br />

Franz Roßkamp, Raiff eisen Hamaland, Gescher<br />

Stephan Teicher, Raiff eisen Hamaland, Gescher<br />

45


Zu guter Letzt<br />

Präsentierten ihre Gründerfi bel beim <strong>RWGV</strong>: Kai Hobbold, Magdalena Schwerhoff, Tjark Bornemann (2.v.l.n.r.). Bei der Schlussredaktion half <strong>RWGV</strong>-Gründungsberater<br />

Christoph Gottwald (rechts) und <strong>RWGV</strong>-Trainee Christopher Herrweg (links).<br />

Gründer erstellen Handbuch<br />

Studierende der Technischen Universität Dortmund gründen eine Genossenschaft<br />

und schreiben ein Buch darüber.<br />

Dortmund. Eigentlich wollte Landwirt Ingbert<br />

Kersebohm aus Lünen im Alleingang<br />

eine Photovoltaikanlage auf seinem Scheunendach<br />

installieren. Als er jedoch vom Vorhaben<br />

der Studierenden in Dortmund hörte,<br />

überlegte er es sich anders. Für die symbolische<br />

Pacht von einem Euro pro Jahr stellt er<br />

sein Dach nun einer neuen Energie-Genossenschaft<br />

zur Verfügung, die auf eine Initiative<br />

von Studierenden der Raumplanung an<br />

der Technischen Universität Dortmund hin<br />

gegründet wurde. „Ich habe die Studierenden<br />

in einem Projekt mit der theoretischen<br />

Analyse betraut, sich unter dem Titel ‚Bürgerengagement<br />

für eine nachhaltige Energieversorgung’<br />

über sinnvolle Kooperationen<br />

unter Bürgern im Bereich der<br />

Energiegewinnung Gedanken zu machen“,<br />

schildert Dr. Stephan Wilforth den Aus-<br />

gangspunkt der Unternehmung. Es entstanden<br />

die Idee einer Energiegenossenschaft<br />

und gleichzeitig der Wille, die Th eorie in die<br />

Praxis umzusetzen.<br />

Statt sich auf die Realisations- und Potenzialanalyse<br />

zu beschränken, schritten die 15<br />

Studierenden und ihre wissenschaftlichen<br />

Betreuer zur Tat. Mit knapp 100 Mitgliedern<br />

geht die Genossenschaft nun an den Start.<br />

Über Anteile zu je 100 Euro haben die Studierenden<br />

zunächst unter ihren Kommilitonen<br />

und Bekannten Kapital eingesammelt.<br />

Es kam soviel zusammen, dass auf dem Dach<br />

von Ingbert Kersebohm eine Anlage mit<br />

30kWp installiert werden konnte. Die nächsten<br />

beiden Projekte sind schon unterschriftsreif:<br />

eine 99 kWp Photovolatikanalage auf<br />

einem Industriedach und die Beteiligung an<br />

einer Biogasanlage.<br />

Finanziert werden die Projekte mit jeweils<br />

40 Prozent Eigenkapital, den Rest fi nanziert<br />

die junge Genossenschaft.<br />

Um anderen Gründungswilligen einen Leitfaden<br />

an die Hand zu geben, haben die<br />

Gründer ihre einzelnen Schritte in einem<br />

Handbuch festgehalten. Bei der Schlussredaktion<br />

konnten sie dabei auf die Hilfe des<br />

<strong>RWGV</strong>s zurückgreifen. <strong>RWGV</strong>-Gründungsberater<br />

Christoph Gottwald lobt das Werk<br />

der Studierenden: „Ihnen ist wirklich eine<br />

Art Gründerfi bel für Energiegenossenschaften<br />

gelungen. Für Gründungsinteressenten<br />

absolut empfehlenswert.“<br />

Die Broschüre steht unter www.rwgv.de und<br />

auf der Homepage der Genossenschaft unter<br />

www.die-energiegesellschafter.de zum<br />

download bereit.<br />

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