Genossenschaftsblatt 2/2010 - RWGV
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Landwirtschaft<br />
samt 420.610 Erstbesamungen durchgeführt. Damit konnte zum<br />
zweiten Mal in Folge die Zahl der Erstbesamungen gesteigert werden.<br />
Vor allem durch den Anstieg der Spermaverkäufe an die RUW-Mitglieder<br />
konnte eine Erhöhung der Umsatzerlöse im traditionellen Besamungsgeschäft<br />
auf 18,4 Millionen Euro erreicht werden. Ebenfalls<br />
erfreulich gestaltete sich die Vermarktung von Zucht- und Nutzvieh.<br />
Mit insgesamt 42.563 verkauften Tieren lag der Mengenumsatz im<br />
Gut behauptet trotz Krise<br />
AGRAVIS zieht positive Bilanz des Geschäftsjahres 2009.<br />
Dr. Clemens Große Frie<br />
Münster. Das Geschäftsjahr 2009 war geprägt<br />
von der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
und vor allem von einem Preisrückgang bei<br />
vielen Agrarprodukten und landwirtschaftlichen<br />
Betriebsmitteln. „Das hat sich bei<br />
uns ausgewirkt. Wir haben 2009 folglich mit<br />
rund fünf Milliarden Euro abgeschlossen<br />
– nach 5,8 Milliarden Euro Umsatz im Vorjahr.<br />
Im Ergebnis vor Steuern haben wir 23,3<br />
Millionen Euro erreicht“, so AGRAVIS-Chef<br />
Dr. Clemens Große Frie anlässlich der Jahrespressekonferenz<br />
des Unternehmens in<br />
Münster.<br />
Im Vergleich zum positiven Ausnahmejahr<br />
2008 mit seinen Rekordpreisen für Getreide,<br />
Dünger und auch Öl – und dem damit<br />
verbundenen Umsatzplus – sei das Erreichte<br />
ein stabiles Ergebnis für das zweitgrößte<br />
deutsche Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen,<br />
so Große Frie. „Insgesamt<br />
betrachtet, stellen wir zum fordernden<br />
Geschäftsjahr 2009 fest: gut behauptet trotz<br />
Krise.“ Der AGRAVIS-Chef blickte in diesem<br />
Zusammenhang mit Zurückhaltung auf die<br />
kommenden Monate und das aktuelle Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong>: „Die Auswirkungen der<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise kommen zeit-<br />
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versetzt im Agribusiness an. Niedrige Preise<br />
bei Getreide und kaum Bewegung im Markt<br />
machen wenig Freude. Zudem gehen wir<br />
von einer Investitionszurückhaltung bei der<br />
Landtechnik und in den verbrauchernahen<br />
Bereichen wie unseren Raiff eisen-Märkten<br />
aus.“ Das sei aber kein Grund, zu pessimistisch<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zu sein, so<br />
Große Frie. Es ergäben sich durch diese herausfordernde<br />
Situation, von der alle im Agribusiness<br />
betroff en sind, auch Chancen, und<br />
diese gelte es zu ergreifen.<br />
Das Geschäftsergebnis 2009 mit einem Umsatz<br />
von 4,96 Milliarden Euro und einem<br />
Gewinn vor Steuern von 23,3 Millionen Euro<br />
hat die AGRAVIS-Gruppe in ihrem Kurs bestätigt.<br />
„Das Ergebnis trägt dazu bei, unsere<br />
Eigenkapitalbasis weiter zu stärken. Unsere<br />
Eigenkapitalquote ist auf nunmehr 23,4<br />
Prozent gestiegen“, erläutert AGRAVIS-Vorstandsmitglied<br />
Johannes Schulte-Althoff .<br />
„Insgesamt konnten wir in den vergangenen<br />
Jahren unser Eigenkapital auf rund 250 Millionen<br />
Euro steigern. Gute operative Ergebnisse<br />
und eine mit 21,5 Millionen Euro erfolgreich<br />
durchgeführte Kapitalerhöhung in<br />
2008 sowie eine weitere Kapitalerhöhung mit<br />
rund acht Millionen Euro Inanspruchnahme<br />
im Jahr 2009 haben uns hier an Stabilität ge-<br />
Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent deutlich höher. Durch die<br />
verpflichtende Blauzungenimpfung und den daraus resultierenden<br />
störungsfreien Marktzugang hatte die Zuchtrindervermarktung über<br />
die RUW wieder an Attraktivität gewonnen. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich<br />
Zucht waren mit knapp 1,4 Millionen Euro gegenüber<br />
dem Vorjahr konstant. Die Einnahmen in diesem Bereich betreff en<br />
im Wesentlichen die Herdbuchbeiträge.<br />
AGRAVIS-Konzernübersicht in Millionen Euro<br />
winnen lassen.“ Die erreichten Umsatz- und<br />
Ergebniszahlen für 2009 ermöglichen es<br />
Aufsichtsrat und Vorstand, der Hauptversammlung<br />
einen Dividendenvorschlag von<br />
insgesamt 5,25 Prozent zu unterbreiten.<br />
Die Märkte der AGRAVIS entwickelten sich<br />
2009 unterschiedlich. Insgesamt war das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr geprägt durch ein<br />
deutlich geringeres Preisniveau bei landwirtschaftlichen<br />
Produkten, darüber hinaus<br />
war der Mischfutterabsatz rückläufi g, Wettbewerbsdruck<br />
und Marktrückgang zeichneten<br />
das Geschäft mit Pfl anzenschutz aus.<br />
Das Düngemittelgeschäft war geprägt durch<br />
die Preisrallye des Jahres 2008 und kam zur<br />
Saison 2009 praktisch zum Erliegen.<br />
Dagegen sind die Absatzmengen bei Getreide<br />
und Ölsaaten deutlich gestiegen – aufgrund<br />
niedriger Preise konnte der Umsatz<br />
des Vorjahres allerdings nicht erreicht werden.<br />
Ausgebaut wurde auch das Energiegeschäft<br />
mit einem steigenden Kraftstoff absatz,<br />
während der Baustoff handel wegen der<br />
weiterhin schwierigen Baukonjunktur rückläufi<br />
g war. Das Technik-Geschäft litt nach<br />
einem guten ersten Halbjahr 2009, das noch<br />
vom Auftragsüberhang aus 2008 profi tierte,<br />
war aber danach vor allem beim Neu- und<br />
Gebrauchtmaschinen-Verkauf rückläufi g.<br />
2009 2008<br />
Umsatz 4.956 5.811<br />
Eigenkapital 250 235<br />
Anlagevermögen 365 336<br />
Bilanzsumme 1.065 1.097<br />
Ergebnis (vor Steuern) 23,3 25,3<br />
Mitarbeiter zum 31. Dezember 2009 4.932 4.705<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2010</strong>