Chorweiler entdeckt seine NS-Geschichte - Köln-Vernetzt
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<strong>Chorweiler</strong> <strong>entdeckt</strong> <strong>seine</strong> <strong>NS</strong>-<strong>Geschichte</strong><br />
In den Akten der Zwangsarbeiterinnen, die mit Edward Margol zusammen in<br />
Haus Fühlingen arbeiteten, finden Irina, Felix und Vladimir endlich eine Antwort.<br />
Auf dem großen Gutshof mit den vielen Erwachsenen war es ganz alltäglich,<br />
dass vor allem die Männer mit sexuellen Kraftausdrücken um sich warfen.<br />
Maria, die aufgeweckte 6 oder 7 Jahre alte Tochter des Bauern Kolb, hatte<br />
ein paar schmutzige Wörter auf Polnisch aufgeschnappt, und sie hatte ihre Eltern<br />
heimlich bei intimen Dingen beobachtet. Eines Abends glaubte Kolb, dass<br />
Edward <strong>seine</strong> Tochter missbraucht habe, und er war außer sich vor Wut. Er<br />
rannte mit dem Messer hinter Edward her. Der versteckte sich. Morgens kam<br />
Edward zurück und drohte, den Bauern anzuzeigen, weil der heimlich Schweine<br />
geschlachtet und auf dem Schwarzmarkt verkauft hatte. Doch Bauer Kolb<br />
hatte inzwischen schon der Polizei gemeldet, dass Edward verschwunden war,<br />
nachdem er versucht hätte, <strong>seine</strong> Tochter zu vergewaltigen. So wurde Edward<br />
verhaftet.<br />
Die Interviewerin des <strong>NS</strong>-Dokumentationszentrums, Wiltrud Klusemann, unterbricht<br />
an dieser Stelle das Interview. Sie berichtet, dass sie 1997 die inzwischen<br />
über 50jährige Tochter des Bauern Kolb, Maria, aufgesucht und gefragt<br />
hat, ob sie von Edward Margol sexuell behelligt worden sei. Maria sagte aus,<br />
dass nichts dergleichen vorgekommen ist.<br />
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