Chorweiler entdeckt seine NS-Geschichte - Köln-Vernetzt
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<strong>Chorweiler</strong> <strong>entdeckt</strong> <strong>seine</strong> <strong>NS</strong>-<strong>Geschichte</strong><br />
Willi Bach ist in <strong>Köln</strong>-Ehrenfeld aufgewachsen. Seine Kindheit und Jugend<br />
sind geprägt von Erlebnissen aus <strong>NS</strong>-Zeit und Krieg. Er hat z.B. den Brand der<br />
kleinen Synagoge in der Körner Straße miterlebt, die am 10. November 1938,<br />
am Tag nach der Reichspogromnacht, von SA-Leuten in Ehrenfeld angezündet<br />
worden ist. An Stelle der Synagoge befindet sich heute ein Hochbunker, erbaut<br />
in den Jahren 1942 bis 1943.<br />
In dem Arbeiterviertel Ehrenfeld spielten sich heftige Auseinandersetzungen<br />
zwischen Anhängern und Gegnern der Nazis ab. Willi Bach erinnert sich an<br />
Straßenschlachten der Todfeinde. In Ehrenfeld war auch eine Gruppe der Edelweißpiraten<br />
aktiv.<br />
Am 10. November 1944 wurden in der Hüttenstraße in Ehrenfeld fünf Jugendliche<br />
der Ehrenfelder Gruppe der Edelweißpiraten und acht Männer ohne<br />
vorheriges Gerichtsurteil von der Gestapo öffentlich erhängt. Mehr als 400<br />
Schaulustige beobachteten die Hinrichtung. Die Inschrift der Gedenktafel in<br />
der Schönsteinstraße lautet:<br />
„Hier wurden am 25.10.1944 elf vom <strong>NS</strong>-Regime<br />
zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte<br />
Bürger Polens und der UdSSR und am 10.11.1944<br />
dreizehn Deutsche – unter ihnen jugendliche Edelweißpiraten<br />
aus Ehrenfeld sowie andere Kämpfer<br />
gegen Krieg und Terror – ohne Gerichtsurteil<br />
öffentlich durch Gestapo und SS gehenkt.“<br />
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