sieren, das sagen Experten. Andrea Hansen hat's ... - DGB-Jugend
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Job-Einblick<br />
08<br />
+++ +++ Mechatroniker/in +++ +++<br />
Draht<br />
Auf<br />
»In Mathe und Physik sollte man nicht schlecht sein«, Torben Schröder, Mechatroniker-Azubi<br />
bei Eurogate, über den Einstieg in die Ausbildung.<br />
Hafen, Schiffe und Container<br />
»Was machst du? Mechatroniker? Was ist <strong>das</strong> denn?« An Fragen wie<br />
diese haben sich Mathias Giese (18) und Torben Schröder (19) längst<br />
gewöhnt. Die beiden Auszubildenden der Firma Eurogate GmbH & Co<br />
KG lernen den Beruf des Mechatronikers in der Ausbildungswerkstatt<br />
der Hamburger Blohm + Voss Industrietechnik GmbH.<br />
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Mechatroniker zu lernen?<br />
Torben: Mein Vater war Schiffselektroniker, da bin ich früher oft mitgefahren.<br />
Hafen, Schiffe, Container, Lkws – <strong>das</strong> Zusammenspiel fand ich<br />
immer schon toll. Eines Tages waren dann Leute vom Berufsinformationszentrum<br />
bei uns in der Schule. Die haben gesagt: ›Mach <strong>das</strong> bloß!<br />
Das ist ganz neu, aber <strong>das</strong> ist gut, <strong>das</strong> wird was!‹<br />
Mathias: Ich habe in den Stellenanzeigen gelesen ›Mechatroniker-<br />
Azubis gesucht‹. Ich wusste damals noch nicht genau, was <strong>das</strong> ist. Aber<br />
<strong>das</strong> Wort Elektroniker war drin. Und <strong>das</strong> wollte ich auf jeden Fall.<br />
Was lernt ihr so?<br />
Mathias: Im Grundlehrgang Metall lernst du erst mal feilen, fräsen,<br />
bohren, drehen, schweißen…<br />
Torben: Das war etwas nervig: tagelang an einem Block Stahl herumfeilen,<br />
bis da mal eine Lokomotive draus wird…<br />
Mathias: Dann kommt die Elektrotechnik, dann die Installationstechnik:<br />
<strong>das</strong> Montieren und Installieren von Leitungen, Schaltern, Bewegungsmeldern.<br />
Da kann man sich so richtig ausleben, alles installieren, was<br />
die Technik so hergibt.<br />
Womit beschäftigt ihr euch zurzeit?<br />
Mathias: Reparatur, Wartung und Instandsetzung von Containerbrücken.<br />
Torben: Letzte Woche haben wir zum Beispiel Funkanlagen umgebaut.<br />
Was muss man können, um in eurem Beruf gut zu sein?<br />
Torben: In Mathe und Physik sollte man nicht schlecht sein.<br />
Mathias: Man sollte keine zwei linken Hände haben und sich einigermaßen<br />
artikulieren können, wenn man über technische Geräte redet.<br />
Mechatroniker sind für Mechanik und<br />
Elektronik zuständig, montieren Maschinen,<br />
verlegen Elektroleitungen, programmieren<br />
Computer. Weil sie zu hoch qualifizierten<br />
Fachleuten ausgebildet werden, sind sie in<br />
vielen Branchen gefragt.<br />
Wo wollt ihr später mal arbeiten?<br />
Mathias: Irgendwo im Ausland, <strong>das</strong> wäre schön.<br />
Torben: Das wär schon der Traum. Da müssen wir aber noch mal einen<br />
Englisch-Kurs machen. Wir lernen zwar Fachenglisch auf der Berufsschule,<br />
aber <strong>das</strong> wird wohl nicht reichen.<br />
Offen, flexibel und aufgeschlossen<br />
Siegfried Algeier, Ausbildungsmeister im Bereich Elektrotechnik bei<br />
Blohm + Voss, über einen Beruf mit Zukunft:<br />
»Der Beruf ›Mechatroniker/in‹ umfasst Mechanik und Elektrotechnik,<br />
beides zu 50 Prozent. Mechatroniker stellen keine Produkte her, sondern<br />
sind zuständig für die Endmontage von mechatronischen Systemen.<br />
Ein Beispiel: Ein Schiff auf unruhiger See benötigt so genannte<br />
Stabilisatoren, damit es sich gerade hält. Mechatroniker erledigen die<br />
Endmontage dieser Stabilisatoren vor Ort und programmieren auch<br />
ihre Steuerung. Mit einer ›fünf‹ in Mathe hat man in diesem Beruf keine<br />
Chance. Logisches Denken ist wichtig, und die <strong>Jugend</strong>lichen müssen<br />
ohne Bedenken powern können und <strong>sagen</strong>, was sie denken, offen,<br />
flexibel und aufgeschlossen sein. In der Industrie sind Mechatroniker<br />
gefragte Fachkräfte mit wirklich guten Berufschancen.«<br />
»Mechatroniker sind gefragte Fachkräfte«, Siegfried<br />
Algeier, Ausbilder bei Blohm + Voss (Foto rechts),<br />
sieht eine gute Zukunft für Mathias Giese (Foto unten)<br />
und die anderen Mechatroniker-Azubis.<br />
ran an den job 2002 ran an den job 2002<br />
In der Medienbranche gilt häufig: Erst schnuppern, dann entscheiden,<br />
ob dieser Beruf der richtige ist. In der Kölner Agentur ›Konzeption +<br />
Design‹ sind Praktikanten willkommen. »Wenn wir bei einem Praktikanten<br />
ein gutes Gefühl haben, bieten wir auch schon mal einen Ausbildungsplatz<br />
an«, so Rüdiger Quass von Deyen, einer der Inhaber. Was<br />
erwartet er von Praktikanten? »Ganz wichtig ist Eigeninitiative. Wir sind<br />
ein kleines Unternehmen. Da haben wir nicht immer Zeit, Fragen zu<br />
beantworten. Wir helfen einander zwar, aber erwarten auch, <strong>das</strong>s jemand<br />
sich mal selbstständig Informationen besorgt.«<br />
Von den Bewerbern um einen Mediengestalter-Ausbildungsplatz<br />
erwartet die Agentur die Mittlere Reife. Rüdiger Quass von Deyen:<br />
»Computerkenntnisse sind zwar nicht Bedingung, aber man muss einen<br />
Bezug zu elektronischen Medien haben. Außerdem sollte man technisches<br />
Interesse mitbringen.« Ohne Teamfähigkeit geht es ebenfalls<br />
nicht: »Wir müssen gut miteinander auskommen, sonst kann man nicht<br />
kreativ arbeiten. Jeder muss jeden unterstützen und auch um Rat<br />
fragen können. Beamtenmentalität können wir nicht gebrauchen.«<br />
Mit Fingerspitzen<br />
Laura Heine, 25, ist nach ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin bei<br />
›Konzeption + Design‹ übernommen worden.<br />
»Nach dem Abitur habe ich erst eine Ausbildung zur Werbekauffrau<br />
gemacht. Ich habe dort schnell gemerkt, <strong>das</strong>s mir die Gestaltung mehr<br />
liegt. Darum habe ich nach meiner Prüfung hier ein Praktikum gemacht<br />
und dann einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin bekommen.«<br />
Nach ihrer Ausbildung wurde Laura übernommen: »Seit ich ausgelernt<br />
habe, kann ich noch mehr Verantwortung übernehmen. Ich ›connecte‹<br />
die Kunden, faxe, maile und telefoniere.« Der Umgang mit Kunden erfordert<br />
Fingerspitzengefühl. »Es ist manchmal ganz schön hart, wenn<br />
man viel Arbeit in ein Projekt gesteckt hat und dem Auftraggeber gefällt’s<br />
dann nicht. Das passiert glücklicherweise selten – schließlich wird<br />
man ja vorher gebrieft. Manchmal kann man den Kunden aber auch<br />
davon überzeugen, <strong>das</strong>s seine Vorstellungen nicht optimal sind.«<br />
Selber zeichnen können muss man übrigens nicht. »Aber man muss<br />
schon ein Gefühl für Form und Farbe haben«, so Laura. Ihre Hauptaufgabe<br />
ist die Druckvorlagenherstellung. »Erst wird eine Broschüre am<br />
Job-Einblick<br />
Der Kreativ-Job<br />
+++ +++ +++ Mediengestalter/in +++ +++<br />
Was treiben ›Mediengestalter für Digital- und<br />
Printmedien‹? Die Kölner Agentur ›Konzeption<br />
+ Design‹ bildet in diesem neuen Beruf<br />
aus und bietet zum Einstieg ein Praktikum an.<br />
09<br />
Möchten mehr mit Internet-Gestaltung zu tun haben: Laura (Foto rechts) und Verena<br />
(oben rechts). Rüdiger Quass von Deyen, ihr Chef, ist flexibel: Laura bekommt<br />
eine Weiterbildung und bei Verena wird <strong>das</strong> Internet Ausbildungsbestandteil.<br />
Rechner gestaltet. Dann müssen die Voraussetzungen geschaffen werden,<br />
<strong>das</strong>s die Daten zur Druckerei gegeben werden können. Das bedeutet<br />
viel Verantwortung: Ein Fehler wird teuer.«<br />
Herausforderung Internet<br />
Verena Köhner, 18, ist im zweiten Jahr ihrer Mediengestalterin-Ausbildung<br />
bei ›Konzeption + Design‹.<br />
Verena hat die Fachoberschule für Gestaltung besucht und wollte Designerin<br />
werden. Teil dieser Ausbildung ist ein halbjähriges Praktikum. So<br />
lernte sie ›Konzeption + Design‹ kennen. Da gefiel es ihr so gut, <strong>das</strong>s sie<br />
ihre Berufspläne kurzerhand änderte. »Das Praktikum hat Spaß<br />
gemacht.« Verena und Laura würden gerne mehr mit Internet-Gestaltung<br />
zu tun haben. Beide meinen: »Im Internet liegt die Zukunft.« Ihr<br />
Chef ist da flexibel: »Es funktioniert nichts ohne Druckunterstützung.<br />
Wenn eine Firma Werbung macht, geschieht <strong>das</strong> noch immer mit einer<br />
Broschüre oder einem Magazin. Wir orientieren unsere Ausbildung aber<br />
an den Bedürfnissen der Praxis.« So soll Laura sich in der nächsten Zeit<br />
in einer Internet-Firma auf Firmenkosten weiterbilden und bei Verena<br />
soll <strong>das</strong> Internet Bestandteil der Ausbildung werden.