zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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Was macht eigentlich… esad Sadikovic<br />
Im Sommer sind es 9 Jahre, seit esad Sadikovic das <strong>zeka</strong> Zentrum baden verlassen hat. In der Zwischenzeit<br />
hat er eine kaufmännische Ausbildung mit dem b-Profil abgeschlossen. es würde ihm gut<br />
gehen, wenn, ja wenn er eine Stelle hätte…<br />
Ich erinnere<br />
mich gut an den Schüler Esad<br />
und wie wir uns vor rund 10 Jahren in der Klasse für<br />
die Schulschlussfeier vorbereitet haben: Alle Austretenden<br />
stellten sich damals vor, sich mit 25 Jahren an<br />
einer Klassenzusammenkunft zu treffen und zu berichten,<br />
wie sie ihr Leben gestaltet haben. Esad erzählte<br />
damals, dass er als ausgebildeter Kaufmann an einer<br />
guten Stelle arbeite und eine eigene Familie gegründet<br />
habe.<br />
Esad war ein ehrgeiziger Schüler, der ein Ziel mit viel<br />
Motivation und Hartnäckigkeit zu erreichen suchte.<br />
Dass er dereinst eine kaufmännische Ausbildung abschliessen<br />
würde, dieses Ziel stand für ihn schon bald<br />
einmal fest. Dass er die Ausbildung in der Brunau-Stiftung<br />
absolvieren wollte, war ihm auch klar; er wollte<br />
einen qualifizierten Abschluss in einer Institution mit<br />
hohem Niveau erreichen. Alle diese Ziele, die er sich<br />
selber gesetzt hat, konnte er bisher erreichen.<br />
Heute, beim Interview, steht ein ernüchterter junger<br />
Mann vor mir, der sich nur eines wünscht: Arbeit zu<br />
finden und sein erlerntes Wissen anwenden zu können.<br />
Doch alles der Reihe nach.<br />
Esad Sadikovic wurde bei uns im <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />
eingeschult, weil er seit seiner Geburt mit einer cerebralen<br />
Bewegungsstörung zurechtkommen muss. Er<br />
kann zu Fuss gehen, doch ist sein Gang unregelmässig<br />
und nicht schnell. So absolvierte er seine obligatorische<br />
Schulzeit im <strong>zeka</strong> Zentrum Baden. Er wechselte<br />
dann in die <strong>zeka</strong> Berufswahlschule BWS in Aarau, um<br />
sich gezielt auf eine kaufmännische Ausbildung vorbereiten<br />
zu können. Seine Freude war gross, als er den<br />
Vertrag für eine Lehrstelle in der Brunau-Stiftung in<br />
Zürich in den Händen hatte. Mit seiner gewohnten<br />
Einsatzbereitschaft startete er seine Ausbildungszeit.<br />
Im Jahresbericht 2007 der Brunau schrieb er: «In der<br />
Brunau-Stiftung habe ich zuerst mit einer einjährigen<br />
Büroanlehre begonnen und konnte mich dann kontinuierlich<br />
über die zweijährige, kaufmännische Attestausbildung<br />
bis zum B-Profil steigern.» Im Sommer<br />
2009 durfte er seinen verdienten Fähigkeitsausweis<br />
entgegennehmen. Seither hat er unzählige Bewerbungen<br />
geschrieben und ebenso viele Absagen verkraften<br />
müssen. Doch hofft er weiter, dass er bald eine<br />
50%-Stelle antreten kann.<br />
In seinem früheren Klassenzimmer schaut er sich zuerst<br />
schmunzelnd um und erinnert sich an viele Begebenheiten<br />
seiner Schulzeit. Dann führten wir ein interessantes<br />
Gespräch:<br />
Welche Erinnerungen verknüpfen Sie mit Ihrer Schulzeit?<br />
<strong>zeka</strong> hat mir eine gute Basis gegeben. Es ist eine «familiäre»<br />
Schule, wo alle einander kennen. Mit dem individuellen<br />
Fördern werden jedem Kind und Jugendlichen<br />
Rahmen und Zeit gegeben, sich zu entwickeln.<br />
Ausser gelegentlichen Machtkämpfen unter uns Jugendlichen,<br />
wie sie normal sind, habe ich mich sehr<br />
wohl gefühlt. In bester Erinnerung sind mir natürlich