zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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spezielle Anlässe wie Klassenlager, Projektwochen etc.<br />
geblieben. Für mich war die Durchmischung verschiedener<br />
Jahrgänge wichtig. Viele ältere Schülerinnen<br />
und Schüler waren mir ein Vorbild. Von ihren ersten<br />
Erfahrungen mit der Ausbildungs- oder Berufswelt<br />
habe ich profitiert und sie haben meine Motivation<br />
gestärkt.<br />
Sind Sie von <strong>zeka</strong> gut auf Ihre Ausbildung vorbereitet<br />
worden?<br />
Ja, ich war so gut vorbereitet, dass ich bereits einen<br />
kleinen Vorsprung hatte. Das war für mich ganz wichtig.<br />
Die Berufsschule war für mich am Anfang ein<br />
«Dschungel». Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich<br />
mit meinen Kollegen zusammen zurechtfand.<br />
Sehen Sie Verbesserungspotenzial bei <strong>zeka</strong>?<br />
Ich meine, im Laufe der Oberstufe sollten die Jugendlichen<br />
immer mehr für die Zeit nach <strong>zeka</strong> vorbereitet,<br />
das heisst noch individueller und gezielter gefördert<br />
werden. Je nachdem, welche Berufsvorstellung besteht,<br />
dürfte aus meiner Sicht die Fächerauswahl angepasst<br />
werden. Es ist wirklich sehr hilfreich, wenn<br />
man mit einem Vorsprung eine Ausbildung beginnen<br />
kann, denn der Wechsel von der Schule in die Ausbildung<br />
ist nicht einfach. In meinem Fall waren meine<br />
Kenntnisse des 10-Finger-Systems und die Informatikkenntnisse<br />
sehr wertvoll, die ich von <strong>zeka</strong> mitbrachte.<br />
Dankbar bin ich auch für die intensive Vorbereitung,<br />
die ich in der BWS erhalten habe.<br />
Haben Sie noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Kameraden?<br />
Mit einzelnen pflege ich einen intensiven Kontakt, der<br />
mir viel bedeutet. Es ist spannend zu erleben, wie sich<br />
die einzelnen weiterentwickeln. Mit anderen habe ich<br />
gelegentlichen Kontakt, vor allem über Facebook.<br />
Darf ich fragen, wie Sie Ihre Freizeit verbringen?<br />
Da bin ich gerne sportlich aktiv. Zum einen bin ich<br />
noch immer Goalie im Fussballclub der Brunau-Stiftung.<br />
Zum andern schwimme ich gern, auch wenn<br />
meine Kondition nicht mehr so gut ist wie zu <strong>zeka</strong>-<br />
Zeiten, als ich locker einen Kilometer schaffte! Daneben<br />
habe ich Physiotherapie in Verbindung mit dem<br />
Besuch im Fitnesscenter.<br />
Fühlen Sie sich akzeptiert von nicht behinderten Kollegen?<br />
Im Allgemeinen schon. Mit der Zeit habe ich ein Gespür<br />
entwickelt, wie der Charakter eines Menschen<br />
ist. Ich merke bald, ob jemand in mir den Behinderten<br />
sieht oder mich als Menschen so akzeptiert, wie ich<br />
bin.<br />
Ausser einer Arbeitsstelle, was wünschen Sie sich für<br />
die Zukunft?<br />
Ich möchte gerne ein ganz normales Leben führen,<br />
das heisst, eine eigene Familie gründen und meinen<br />
Beitrag zur Gesellschaft leisten wie alle anderen.<br />
Herr Sadikovic, ich danke Ihnen herzlich für das offene<br />
Gespräch, wünsche Ihnen viel Kraft in Ihrer nicht einfachen<br />
Situation und natürlich bald eine geeignete<br />
und befriedigende Arbeitsstelle.<br />
Text und Interview: Dorothea Hauri, Oberstufenlehrerin<br />
<strong>zeka</strong> Baden / Fotos: Esad Sadikovic<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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