10.01.2013 Aufrufe

zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

spezielle Anlässe wie Klassenlager, Projektwochen etc.<br />

geblieben. Für mich war die Durchmischung verschiedener<br />

Jahrgänge wichtig. Viele ältere Schülerinnen<br />

und Schüler waren mir ein Vorbild. Von ihren ersten<br />

Erfahrungen mit der Ausbildungs- oder Berufswelt<br />

habe ich profitiert und sie haben meine Motivation<br />

gestärkt.<br />

Sind Sie von <strong>zeka</strong> gut auf Ihre Ausbildung vorbereitet<br />

worden?<br />

Ja, ich war so gut vorbereitet, dass ich bereits einen<br />

kleinen Vorsprung hatte. Das war für mich ganz wichtig.<br />

Die Berufsschule war für mich am Anfang ein<br />

«Dschungel». Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich<br />

mit meinen Kollegen zusammen zurechtfand.<br />

Sehen Sie Verbesserungspotenzial bei <strong>zeka</strong>?<br />

Ich meine, im Laufe der Oberstufe sollten die Jugendlichen<br />

immer mehr für die Zeit nach <strong>zeka</strong> vorbereitet,<br />

das heisst noch individueller und gezielter gefördert<br />

werden. Je nachdem, welche Berufsvorstellung besteht,<br />

dürfte aus meiner Sicht die Fächerauswahl angepasst<br />

werden. Es ist wirklich sehr hilfreich, wenn<br />

man mit einem Vorsprung eine Ausbildung beginnen<br />

kann, denn der Wechsel von der Schule in die Ausbildung<br />

ist nicht einfach. In meinem Fall waren meine<br />

Kenntnisse des 10-Finger-Systems und die Informatikkenntnisse<br />

sehr wertvoll, die ich von <strong>zeka</strong> mitbrachte.<br />

Dankbar bin ich auch für die intensive Vorbereitung,<br />

die ich in der BWS erhalten habe.<br />

Haben Sie noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Kameraden?<br />

Mit einzelnen pflege ich einen intensiven Kontakt, der<br />

mir viel bedeutet. Es ist spannend zu erleben, wie sich<br />

die einzelnen weiterentwickeln. Mit anderen habe ich<br />

gelegentlichen Kontakt, vor allem über Facebook.<br />

Darf ich fragen, wie Sie Ihre Freizeit verbringen?<br />

Da bin ich gerne sportlich aktiv. Zum einen bin ich<br />

noch immer Goalie im Fussballclub der Brunau-Stiftung.<br />

Zum andern schwimme ich gern, auch wenn<br />

meine Kondition nicht mehr so gut ist wie zu <strong>zeka</strong>-<br />

Zeiten, als ich locker einen Kilometer schaffte! Daneben<br />

habe ich Physiotherapie in Verbindung mit dem<br />

Besuch im Fitnesscenter.<br />

Fühlen Sie sich akzeptiert von nicht behinderten Kollegen?<br />

Im Allgemeinen schon. Mit der Zeit habe ich ein Gespür<br />

entwickelt, wie der Charakter eines Menschen<br />

ist. Ich merke bald, ob jemand in mir den Behinderten<br />

sieht oder mich als Menschen so akzeptiert, wie ich<br />

bin.<br />

Ausser einer Arbeitsstelle, was wünschen Sie sich für<br />

die Zukunft?<br />

Ich möchte gerne ein ganz normales Leben führen,<br />

das heisst, eine eigene Familie gründen und meinen<br />

Beitrag zur Gesellschaft leisten wie alle anderen.<br />

Herr Sadikovic, ich danke Ihnen herzlich für das offene<br />

Gespräch, wünsche Ihnen viel Kraft in Ihrer nicht einfachen<br />

Situation und natürlich bald eine geeignete<br />

und befriedigende Arbeitsstelle.<br />

Text und Interview: Dorothea Hauri, Oberstufenlehrerin<br />

<strong>zeka</strong> Baden / Fotos: Esad Sadikovic<br />

1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!