Pfarrei St.Martin - (Dekanat) St.Gallen
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katholische kirche im lebensraum st.gallen<br />
2<br />
Nr. 11/2012<br />
Der Kirchenverwaltungsrat <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>: Max Imfeld, Daniel <strong>St</strong>auffacher, Guido Corazza (Präsident), Heidi Mayer-Popp, Gunnar Henning, Hansjörg Frick,<br />
Norbert Ackermann und Aktuar Magnus Hächler.<br />
Weniger gelD heisst grÖssere herausForDerungen<br />
Der Kirchenverwaltungsrat <strong>St</strong> .<strong>Gallen</strong> konnte die neue Legislaturperiode ohne einen einzigen personellen Wechsel antreten . Nun hat<br />
sich der Rat die Ziele für die nächsten vier Jahre gesetzt . Dabei wird ihn vor allem ein Thema stark beschäftigen: die Finanzen .<br />
Am 1 . Januar dieses Jahres hat für den Kirchenverwaltungsrat<br />
<strong>St</strong> .<strong>Gallen</strong> eine neue Amtsperiode<br />
begonnen – vieles ist dabei jedoch beim<br />
Alten geblieben . Alle sechs Mitglieder (siehe<br />
Kasten) haben sich für eine weitere Amtsdauer<br />
zur Verfügung gestellt, und auch Präsident<br />
Guido Corazza hat bereits seine dritte Amtszeit<br />
in Angriff genommen . Er macht allerdings keinen<br />
Hehl daraus, dass es für ihn die letzten vier<br />
Jahre im KVR sein werden . «Wir müssen den<br />
Rat verjüngen», betont Corazza mit Blick in die<br />
Zukunft . Vier der sieben Ratsmitglieder stünden<br />
kurz vor dem Pensionsalter oder hätten es<br />
bereits überschritten . «Mein Wunsch ist es,<br />
dass sich eine Generation nach uns engagiert»,<br />
sagt der amtierende Kirchenverwaltungsratspräsident<br />
.<br />
kirchen verkaufen?<br />
Vorderhand denken die sieben Kirchenverwaltungsratsmitglieder<br />
aber noch nicht an ihre<br />
Rücktritte oder lagern ihre Füsse hoch, sondern<br />
haben sich Ziele für die Legislaturperiode von<br />
2012 bis 2015 gesetzt . Acht an der Zahl sind es,<br />
dazu gehören weitere Unterziele . Auffällig –<br />
aber angesichts der immer kleiner werdenden<br />
Die mitglieder des kvr st.gallen<br />
Guido Corazza<br />
(Präsident, Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Gunnar Henning<br />
(Vizepräsident, Personal Seelsorge)<br />
Heidi Mayer-Popp (Personal Dienste)<br />
Norbert Ackermann (Finanzen)<br />
Max Imfeld (Diakonie/Jugendarbeit)<br />
Hansjörg Frick (Pastoral)<br />
Daniel <strong>St</strong>auffacher (Liegenschaften)<br />
Aktuar (nicht gewählt): Magnus Hächler<br />
Anzahl <strong>St</strong>euerzahler nicht erstaunlich – ist, dass<br />
dabei die Finanzen die grösste Rolle spielen . So<br />
will der Rat sowohl den Einsatz der finanziellen<br />
Mittel als auch den Ertrag des Finanzvermögens<br />
optimieren . Im Finanz vermögen, zu dem<br />
etliche Mietshäuser gehören, will man nur<br />
noch in «gute Liegenschaften» investieren .<br />
«Schlechte Liegen schaften» sollen verkauft<br />
oder im Baurecht abgegeben werden . «Vor 50<br />
Jahren konnte der Kirchenpräsident noch Glockenaufzüge<br />
und Kircheneinweihungen feiern»,<br />
bilanziert Guido Corazza, «heute müssen<br />
wir darauf achten, dass wir alle Liegenschaften<br />
so gut wie nötig unterhalten können . Bei 9 von<br />
11 Kirchen respektive <strong>Pfarrei</strong>heimen sind wir<br />
zurzeit aktiv an der Planung von Renovationen<br />
.» Die Liegenschaften nehmen jährlich<br />
zwischen 15 und 20 Prozent des Gesamtbudgets<br />
von rund 16 Millionen Franken ein . Ist es<br />
angesichts des Spardrucks vorstellbar, dass in<br />
den nächsten Jahren sogar eine Kirche verkauft<br />
oder umgenutzt wird? «Zurzeit ist diese Massnahme<br />
noch nicht notwendig», sagt Guido<br />
Corazza . Ausser Acht lassen dürfe man diesen<br />
Schritt jedoch nicht . «Wir müssen den Prozess<br />
eines solchen Verkaufs schon jetzt vorbereiten,<br />
damit wir bereit sind, wenn ein solcher Schritt<br />
nötig wird und sinnvoll ist», sagt Corazza zu<br />
diesem emotional heiklen Thema .<br />
sparen bei «flade» und kathedrale?<br />
Um die vorhandenen finanziellen Mittel<br />
optimal einzusetzen, möchte der KVR auch die<br />
Lastenverteilung mit dem katholischen Konfessionsteil<br />
des Kantons bei gemeinsam getragenen<br />
Institutionen neu aushandeln . Dazu<br />
gehören unter anderem die Sekundarschule<br />
«flade» sowie die Kathedrale . Vor allem bezüglich<br />
«flade» wird dieses Vorhaben nicht ganz<br />
einfach zu realisieren sein, denn das katholische<br />
Kollegium hat bei seiner letzten Sitzung<br />
im Juni ebenfalls Sparmassnahmen rund um<br />
die katholische Kantonssekundarschule diskutiert<br />
. Die «flade» aufgeben möchte der Kirchenverwaltungsrat<br />
aber auf keinen Fall . Dies<br />
hat er sogar in seinen Zielen festgehalten . «Unterstützung<br />
des Weiterbestehens der «flade» für<br />
die nächste Generation», heisst es im Wortlaut .<br />
zusammenarbeit vertiefen<br />
Neben den Zielen, welche die Finanzen betreffen,<br />
ist dem Kirchenverwaltungsrat vor allem<br />
die Verbesserung der Zusammenarbeit und der<br />
Vernetzung mit den elf <strong>Pfarrei</strong>en im Gemeindegebiet<br />
ein wichtiges Anliegen . «Je weniger<br />
kirchliches Personal wir zur Verfügung haben,<br />
desto grösser wird der Koordinationsaufwand»,<br />
begründet Guido Corazza dieses Vorhaben . Er<br />
möchte eine neue Form des institutionalisierten<br />
Dialogs zwischen den Seelsorgeeinheiten,<br />
<strong>Pfarrei</strong>en und Arbeitsstellen aufbauen . Um<br />
die Form dieses Dialogs zu bestimmen, wird<br />
im August eine Arbeitsgruppe ihre Arbeit<br />
aufnehmen .<br />
kirchlicher infopoint<br />
Nicht nur gegen innen, auch gegen aussen<br />
sollen die Kommunikation und der Austausch<br />
verbessert werden . Eine «aktive Kommunikation<br />
gegen aussen» ist ein weiteres der acht<br />
Ziele des Kirchenverwaltungsrates . Dabei geht<br />
es um die Verbesserung der Homepage und der<br />
Pressearbeit . Ebenfalls haben die Ratsmitglieder<br />
die Idee eines Kircheninfopoints wieder<br />
aufgenommen . Wann, wo und in welcher<br />
Form dieses Informationsangebot zu stehen<br />
kommen soll, ist bis jetzt allerdings noch nicht<br />
festgelegt . (nb)