Saison 2010 / 2011 - UHCevi Gossau
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folgreich und zwei Minuten später doppelte Pia Eugster ebenfalls im Powerplay nach.<br />
Und da aller guten Dinge drei sind, nützte Michèle Schulthess auch das dritte Powerplay<br />
zum 9:3. Dass kurz vor Drittelsende Ruth Hofstetter noch das 9:4 erzielen<br />
konnte störte kaum einen Zürcher auf der Tribüne. Zu klar waren das Resultat und<br />
die Überlegenheit der Zürcherinnen.<br />
Entspannt gingen die <strong>Gossau</strong>er in die zweite Pause. Selbst Joe Stöckli, der Regionalliga-Präsident,<br />
der für die Pokal- und Medaillenübergabe gekommen war, hatte<br />
dieselben wieder in sein Auto verpackt. Gesprächthema in der Pause war primär das<br />
dritte Spiel in Zuchwil, das zweite hatte man abgehakt. Nicht so die Ö-Queens. Sie<br />
begannen nun bei eigenem Ballbesitz mit vier Feldspielern und ohne Torfrau und<br />
konnten <strong>Gossau</strong> bald unter Druck setzen. Diese nutzten aber geschickt zweimal einen<br />
Konter aus und eine Viertelstunde vor Ende sah das Resultat mit 11:4 schon fast<br />
brutal aus. Auch das 11:5 beantwortete Sibylle Tanner umgehend mit dem 12:5.<br />
Niemand hätte noch nur einen Rappen auf die Oekingerinnen gewettet. Zwar erzielten<br />
sie kurz hintereinander wiederum zwei Tore zum 12:7, was Seraina Kilchsperger<br />
nur drei Sekunden später sofort mit dem 13:7 quittierte. Man blieb im Publikum weiterhin<br />
entspannt, aber es war den Experten nicht entgangen, dass sich im <strong>Gossau</strong>er<br />
Team eine gewisse Passivität eingeschlichen hatte. Dumme Ballverluste gegen die<br />
aggressiven Gegnerinnen waren die Folge und man hatte kaum noch Ballbesitz. Und<br />
schon klingelte es wieder innerhalb 13 Sekunden im <strong>Gossau</strong>er Kasten. Oekingen<br />
verkürzte auf 13:10, was Trainer Bücheler bewog, sein Timeout zu nehmen. Nochmals<br />
schwor er seine Spielerinnen darauf ein, dem Ball Sorge zu tragen und keine<br />
überhasteten Abschlüsse zu suchen, auch wenn das leere Tor dazu verlocken würde.<br />
Das half immerhin die nächsten drei Minuten gegen die Morgenluft witternden<br />
Solothurnerinnen. Gut fünf Minuten vor Ende gelang das 13:11. <strong>Gossau</strong> verteidigte<br />
mit allem, was zur Verfügung stand und Sereina Bolliger war manches Mal Retterin<br />
in höchster Not. Kurz darauf wurde Stephanie Binggeli in die Kühlbox geschickt. Oekingen<br />
operierte weiterhin ohne Torhüterin und hatte auf dem Feld dadurch Gleichstand.<br />
Zwar hatte der Druck aufs <strong>Gossau</strong>er Tor etwas nachgelassen, aber trotzdem<br />
brandete Angriff um Angriff Richtung Sereina Bolliger. An ein Powerplay der <strong>Gossau</strong>erinnen<br />
war nicht zu denken. Drei Minuten vor Schluss waren die Ö-Queens wieder<br />
vollständig und begannen den Schlussspurt bis Barbara Rothen eine weitere<br />
Zweiminuten Strafe nahm. 57:47 + 2 Minuten macht 59:47 und dann noch 13 Sekunden<br />
in Vollbesetzung, rechnete man im Zuschauerraum. Zudem hatte man ja immer<br />
noch zwei Tore Vorsprung. Powerplay war kein Thema mehr. Wieder wehrten sich<br />
die Gäste mit drei Feldspielerinnen und ohne Torhüter es gelang 53 Sekunden vor-<br />
Schluss mit einem Shorthander der Anschlusstreffer. Jetzt lagen die Nerven bei den<br />
Zuschauern definitiv blank, und ein hochdramatisches Finale kündete sich an. Aber<br />
die Oberländerinnen konnten den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen und bei<br />
der Sirene lagen sie vorne. Zwar nur mit einem Tor, aber das interessierte keinen<br />
mehr. Die Entscheidung war vertagt.<br />
Die aktuell besten Kleinfeld Damen-Teams lieferten sich ein erbittertes Duell auf<br />
höchstem Niveau mit dem besseren und Ausgang für die Einheimischen. Hätte man<br />
nur die ersten zwei Drittel gesehen, wäre die Prognose für das dritte Spiel klar. Imletzten<br />
Drittel aber zeigten die Solothurnerinnen eine beeindruckende Aufholjagd und<br />
alle Achtung vor einer Equipe, die auch beim Stande von 4:11 nicht aufgibt. So steigen<br />
<strong>Gossau</strong> und Oekingen mit intakten Chancen in den finalen Showdown in Zuchwil,<br />
bei welchem dann die Medaillen definitiv und ganz sicher vergeben werden.<br />
58 <strong>UHCevi</strong> Info 15/Mai <strong>2011</strong>