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Änderungsanträge zum Wahlprogrammentwurf - DIE LINKE in Bremen

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<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Bremen</strong><br />

2. Tagung des 7. Landesparteitages<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> <strong>zum</strong> Entwurf Wahlprogramm 2011<br />

1<br />

Anmerkungen: Die Anträge s<strong>in</strong>d nach den e<strong>in</strong>zelnen Kapiteln geordnet. Redaktionelle<br />

Änderungen, die den Inhalt der vorliegenden Texte nicht verändern, s<strong>in</strong>d aus Platz-und<br />

Zeitgründen nicht <strong>in</strong> das Antragsbuch aufgenommen worden. Sie werden bei der lektoriellen<br />

Endfassung des gesamten Programms berücksichtigt. Mehrere e<strong>in</strong>gereichte Neufassungen<br />

s<strong>in</strong>d daher auf die wichtigen <strong>in</strong>haltlichen <strong>Änderungsanträge</strong> umgeschrieben worden, die <strong>in</strong><br />

ihnen enthalten waren. <strong>Änderungsanträge</strong> von mehreren AutorInnen zu e<strong>in</strong>em Kapitel s<strong>in</strong>d<br />

nach AutorIn, nicht nach Zeilennummer geordnet. Die Anordnung der AutorInnen geht von<br />

"wenigen Änderungen" zu "vielen Änderungen".<br />

Vor den <strong>Änderungsanträge</strong>n zu den e<strong>in</strong>zelnen Kapiteln die allgeme<strong>in</strong>en Anträge:


WP0-000 Antrag an den Landesparteitag am 27./28.11.2010<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl 2011<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

2<br />

1. Die Länge des Wahlprogramms (fachpolitische Teile) wird auf 250.000 Zeichen<br />

begrenzt.<br />

2. In allen Teilen werden e<strong>in</strong>heitlich die Forderungen hervorgehoben und nach<br />

Möglichkeit am Ende des Teils platziert.<br />

3. Es wird e<strong>in</strong>heitlich die weibliche Form ausgeschrieben („Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer“), wo<br />

ke<strong>in</strong>e geschlechtsneutrale Formulierung möglich ist („Studierende“).<br />

4. Es wird e<strong>in</strong>e sprachliche Überarbeitung vorgenommen, die auf hohe Verständlichkeit<br />

(auch für Nicht-FachpolitikerInnen) und auf E<strong>in</strong>gängigkeit zielt.<br />

5. Die notwendigen Veränderungen werden nach der Beschlussfassung <strong>zum</strong><br />

Wahlprogramm von e<strong>in</strong>er Redaktionsgruppe vorgenommen, die vom Landesvorstand<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />

Begründung:<br />

Das Wahlprogramm 2007 hatte 205.000 Zeichen, davon 171.000 für den fachpolitischen Teil.<br />

Der Entwurf des Wahlprogramms 2011 hat ca. 330.000 Zeichen, davon 296.000 für den<br />

fachpolitischen Teil. Das ist zu viel.<br />

E<strong>in</strong> auf 250.000 Zeichen begrenzter fachpolitischer Teil wäre um 50 Prozent länger als der<br />

fachpolitische Teil von 2007. Diese Länge lässt sich noch rechtfertigen – im neuen Entwurf<br />

s<strong>in</strong>d zusätzliche fachpolitische Teile aufgenommen, die das Wahlprogramm 2007 gar nicht<br />

hatte (Frieden, Umwelt, Häfen u.a.), generell haben sich die letzten 4 Jahre <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Verbreiterung und Vertiefung der konzeptionellen Vorschläge des Landesverbands<br />

niedergeschlagen. Wenn das Kurzwahlprogramm mit Forderungsteil und Präambel etwa die<br />

Länge des vorgeschalteten Teils 2007 e<strong>in</strong>hält, hätte das neue Programm 280.000 statt<br />

203.000 Zeichen.<br />

E<strong>in</strong>e Begrenzung des fachpolitischen Teils auf 250.000 Zeichen stellt jedoch die vertretbare<br />

Obergrenze dar. E<strong>in</strong>e solche Begrenzung ist notwendig, weil das Wahlprogramm 2011 sonst<br />

e<strong>in</strong>fach zu lang wird. E<strong>in</strong> zu langes Wahlprogramm ist teuer im Druck. Es wird dann auch von<br />

weniger Menschen gelesen.<br />

Das Wahlprogramm hat e<strong>in</strong>e zentrale, doppelte Funktion. Es ist e<strong>in</strong>erseits die Grundlage des<br />

politischen Handelns der nächsten Fraktion; <strong>zum</strong> anderen ist es das Kernstück unserer<br />

Wahlkampfaussage, <strong>in</strong> dem nachgelesen werden kann, wofür wir stehen. Deshalb s<strong>in</strong>d alle<br />

Überlegungen, das Wahlprogramm nur onl<strong>in</strong>e zur Verfügung zu stellen oder e<strong>in</strong>zelne Teile<br />

gesondert auszugliedern, politisch und praktisch nicht s<strong>in</strong>nvoll, weil sie den zentralen<br />

Charakter des Wahlprogramms verwässern. Die maßvolle Begrenzung der Länge ist daher<br />

der richtige Kompromiss.<br />

Sowohl e<strong>in</strong>e maßvolle Kürzung als auch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche sprachliche Überarbeitung und<br />

Angleichung im Aufbau können vom Parteitag selbst <strong>in</strong> der zur Verfügung stehenden Zeit<br />

nicht geleistet werden. Diese Aufgabe muss daher e<strong>in</strong>er Redaktionsgruppe übertragen<br />

werden.


Anhang zur Begründung: Wahlprogramm-Längenvergleich<br />

Wahlprogramm 2007: 26.000 Wörter, 205.000 Zeichen<br />

Wahlprogramm-Entwurf 2011: 45.000 Wörter, 354.000 Zeichen<br />

Werden Alternativ-Kapitel abgezogen etc. sieht es so aus:<br />

3<br />

2007 2011 Entwurf 2011 mögl. Ziel<br />

Armut/Soziales: 9.200 14.400 14.000<br />

Arbeit: 25.600 24.800 24.000<br />

K<strong>in</strong>der/Jugend: 5.500 13.000 9.000<br />

Frauen: 8.600 20.900 17.000<br />

Senioren: 9.300 5.800 5.000<br />

F<strong>in</strong>anzen: 15.200 18.000 16.000<br />

Gesundheit/Drogen: 10.500 5.000 8.000<br />

Bildung/Hochsch.: 15.700 28.400 24.000<br />

Kultur: 5.500 5.900 5.000<br />

Sport: 3.200 6.900 5.000<br />

Stadtentwicklung: 24.100 37.500 / 8.100 34.000<br />

Bremerhaven: 4.500<br />

Migration: 9.500 19.700 16.000<br />

Inneres: 11.500 7.000 6.000<br />

Wirtschaft: 7.700 5.700 / 12.200 9.000<br />

Demokratie: 2.400<br />

Schluss: 3.100<br />

Inklusion: 4.900 5.000<br />

Internet/Medien: 13.000 10.000<br />

Frieden: 9.900 8.000<br />

Internat: 2.500 2.500<br />

Antifa: 5.900 5.500<br />

Umwelt: 10.000 9.000<br />

Häfen/Verkehr: 30.000 24.000<br />

Fachpol. Teil 171.000 296.000 256.000<br />

Kurzwahlprogr. 31.600 30.600 30.000<br />

davon:<br />

Präambel 21.400 10.500/8.000/4.000 10.000<br />

Forderungen 10.200 20.100 20.000<br />

Gesamtlänge: 203.000 330.000 280.000<br />

Davon:<br />

KWP 31.600 30.600 30.000<br />

Fachpol.Teil 171.000 296.000 250.000<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung


B. Kapitelspezifische Anträge.<br />

4


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 1 "Armut/Soziale Gerechtigkeit"<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

5<br />

WP0-001 In Z 47 wird „Hier lebt es sich nicht nur schlechter aufgrund vernachlässigter<br />

…“ ersetzt durch „Hier besteht nicht nur erheblicher Investitionsbedarf aufgrund vernachlässigter<br />

…“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-002 In Z 56/57 wird „Knapp 90 Prozent aller Alle<strong>in</strong>erziehenden“ ersetzt durch „Die<br />

Hälfte aller Alle<strong>in</strong>erziehenden“.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung


<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 3 bzw. 4 "Wirtschaft"<br />

WPK 2<br />

Antragsteller: Jan Restat<br />

Antrag an den 7. Parteitag :<br />

6<br />

WP0-003 Der Parteitag möge beschließen, den Entwurf Kapitel 4 "Lokale, sozialräumliche<br />

Wirtschaftsförderung" zur Grundlage der Diskussion über den "Wirtschaftsteil" im Wahlprogramm<br />

zu machen.<br />

Begründung:<br />

Kern des Entwurfs "Wirtschaft" (Kapitel 3) ist die Forderung nach e<strong>in</strong>er Mittelstands<strong>in</strong>itiative für<br />

<strong>Bremen</strong>. Gefordert wird e<strong>in</strong> Gründer- und Risikofonds, der bei der Bremer Aufbaubank e<strong>in</strong>gerichtet<br />

wird. Damit sollen Kredite an existierende Unternehmen vergeben werden, wenn diese sich zu<br />

e<strong>in</strong>er Arbeitsplatzsicherung verpflichten. Andererseits sollen Neugründungen durch Kredite<br />

unterstützt werden. Firmen sollen durch Mentoren unterstützt werden. Marktzugangschancen<br />

sollen erhöht werden, Wirtschaftsförderung soll auch zur Vermeidung von Insolvenzen dienen.<br />

Diese Forderungen s<strong>in</strong>d vernünftig und vertretbar. Problematisch ist, dass die tatsächliche Politik<br />

des Senats <strong>in</strong> den letzten vier Jahren seit der E<strong>in</strong>führung des Mittelstandsgesetztes ("Mittelstands-<br />

und Existenzgründer-Initiative") ganz ähnliche Vorhaben verstetigt bzw. e<strong>in</strong>geführt und umgesetzt<br />

hat. So gibt es für ExistenzgründerInnen umfangreiche Beratungs- und Hilfsangebote der Bremer<br />

Existenzgründungs<strong>in</strong>itiative (B.E.G.IN), <strong>in</strong>klusive Mikrokredite für Start-Up-Unternehmen, für<br />

Investitionen usw. Es gibt Patenschaften mit erfahrenen Wirtschaftskennern. Es gibt Spezial-<br />

Förderprogramme für Frauen und für Migranten. Andererseits gibt es umfangreiche<br />

Unterstützungen für existierende Mittelstandsfirmen von der WFB Wirtschaftsförderung <strong>Bremen</strong><br />

GmbH, sowohl verschiedene Programme zur Vermittlung von günstigen Krediten seitens der<br />

Bremer Aufbaubank (BAB) oder der Bürgschaftsbank <strong>Bremen</strong>, die z.T. mit Bürgschaften der<br />

Stadt abgesichert s<strong>in</strong>d, als auch tatsächlich ausgezahlte Fördermittel (2007-2008: 22 Mio. Euro<br />

an 55 mittelständische Firmen).<br />

Es gibt darüber h<strong>in</strong>aus Produkt-E<strong>in</strong>führungsbeihilfen (z.B. für Messepräsentationen), und es gibt<br />

Förderprogramme für bestimmte Teilbereiche der Wirtschaft, <strong>in</strong>sbesondere Umwelttechnik.<br />

Zusätzlich werden Mittel aus Europäischen und Bundesstaatlichen Hilfsfonds vergeben. Es gibt<br />

Programme für Start-Up-Unternehmen aus Universitätskreisen und Beihilfeprogramme aus der<br />

Bremischen Wirtschaft.<br />

Schließlich gibt es <strong>in</strong> der Wirtschaftskrise vom Senat ausgezahlte Beihilfen für Firmen <strong>in</strong> Not, die <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit vom versprochenen Erhalt von Arbeitsplätzen vergeben wurden. Der Senat hat sich<br />

auch mit e<strong>in</strong>er "task force" um Kreditklemmen für bremische Unternehmen gekümmert - 213<br />

Unternehmen haben davon <strong>in</strong> der Wirtschaftskrise profitiert.<br />

Das vom Senat <strong>in</strong> Auftrag gegebene Gutachten zur Lage des Mittelstands <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> (2009)<br />

kommt zu dem Schluss: "Mit der Gewährung von<br />

• Wagniskapital,<br />

• von öffentlichen Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen,<br />

• von Bürgschaften,<br />

• Darlehen/Krediten sowie mit dem<br />

von der BAB und der BIS umgesetzten Landes<strong>in</strong>vestitionsförderprogramm 2008 (LIP 2008) s<strong>in</strong>d im<br />

Land <strong>Bremen</strong> geeignete Instrumente vorhanden, den Zugang von KMU zu Fremdkapital zu<br />

erleichtern und damit ihre Kapitalversorgung zu verbessern. (...) So wird der Unternehmerkredit<br />

nach wie vor rege <strong>in</strong> Anspruch genommen (2006: 248 bewilligte Anträge, 2008: 377 bewilligte<br />

Anträge)."


7<br />

Da es e<strong>in</strong>e gut ausgebaute und vielfältige Förderung für kle<strong>in</strong>e und mittelständische Unternehmen<br />

gibt, <strong>in</strong>sbesondere Kreditprogramme und direkte Förderungen, ist es nicht zweckmäßig, im<br />

Wahlprogramm zu fordern, dass diese überhaupt erst e<strong>in</strong>geführt werden sollen. Daher der<br />

Vorschlag, den alternativen Text " Lokale, sozialräumliche Wirtschaftsförderung" (Kap. 4) zur<br />

Grundlage der Beratung zu machen und im Zweifelsfall zu überprüfen, ob noch Aussagen des<br />

Entwurfes von Kap. 3 <strong>in</strong> Kap. 4 (oder andere Teile des Programms) e<strong>in</strong>gepflegt werden sollen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


Änderungsantrag der AG Wirtschaft, Häfen und Verkehr <strong>zum</strong><br />

Kapitel 3 "Wirtschaft"<br />

Inga Nitz und Jörg Güthler haben für die AG Wirtschaft und Häfen die folgenden<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> e<strong>in</strong>gereicht.<br />

WP0-004. Ab Zeile 28 ist neu der folgende, aus Kapitel 4 übernommene Absatz<br />

8<br />

e<strong>in</strong>zufügen:<br />

Das entscheidende Element dabei ist die Förderung und Unterstützung des Mittelstands. Die<br />

vorhandenen Instrumente zur Mittelstands-und zur Existenzgründungsförderung s<strong>in</strong>d abzusichern<br />

und auszubauen. Die Zahl der Insolvenzen muss gesenkt werden, durch e<strong>in</strong> effektives<br />

Frühwarnsystem gerade für Kle<strong>in</strong>-und Mittelbetriebe und durch e<strong>in</strong> flexibles, kurzfristig<br />

e<strong>in</strong>satzfähiges Instrumentarium <strong>in</strong>sbesondere der Liquiditätsunterstützung. Die Elemente der<br />

Mittelstandsförderung im Vergabegesetz s<strong>in</strong>d auszubauen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-005 In Zeile 41 wird nach "... Förderung des Allgeme<strong>in</strong>wesens beteiligen." der<br />

folgende Satz e<strong>in</strong>geführt: "Bereits vorhandene ähnliche Maßnahmen der BAB s<strong>in</strong>d anzupassen<br />

und zielgerichteter umzusetzen."<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-006 Am Ende des Absatzes <strong>in</strong> Zeile 49 wird e<strong>in</strong>gefügt: "Bereits vorhandene<br />

ähnliche Maßnahmen der BAB s<strong>in</strong>d anzupassen und zielgerichteter umzusetzen."<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-007 Am Ende des Absatzes <strong>in</strong> Zeile 55 wird e<strong>in</strong>gefügt: "Bereits vorhandene<br />

ähnliche Maßnahmen der BAB s<strong>in</strong>d anzupassen und zielgerichteter umzusetzen."<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


9<br />

WP0-008 Aus dem Kapitel "Häfen" (Kapitel 24) wird das Unterkapitel 24.2<br />

"Wirtschaftsförderung im Bereich Offshore-W<strong>in</strong>dkraft und Werft<strong>in</strong>dustrie (Zeile 142-172)<br />

herausgenommen und an das bisherige Ende des Teils "Wirtschaft" (Kap. 3) ab Zeile 72<br />

verschoben.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-009 Das übrige Kapitel "Häfen" (Kapitel 24) wird an das solcherart veränderte<br />

Kapitel Wirtschaft direkt angehängt und daraus e<strong>in</strong> Gesamtkapitel "Wirtschafts-, Häfen- und<br />

Verkehrspolitik für <strong>Bremen</strong>" gemacht.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-010 Die AG wünscht, das die Mitglieder der AG, die an der Erstellung des<br />

Programmes mitgewirkt haben und <strong>in</strong> der Endfassung genannt werden, auch <strong>in</strong> dieser Form<br />

kommuniziert werden.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 5 "F<strong>in</strong>anzen"<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

10<br />

WP0-011 In Z 50 wird „praktisch aller Besitz <strong>in</strong> öffentlichem Eigentum zu Geld gemacht“<br />

ersetzt durch: „<strong>in</strong> riesigem Umfang öffentliches Eigentum zu Geld gemacht, d.h. verkauft. Dabei<br />

wurden den Käufern teilweise unglaubliche Konditionen gewährt wie z.B. Risikogarantien, nur um<br />

die Privatisierung maximal voranzutreiben.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


11<br />

Änderungsantrage Bildungs-AG im Konsens mit anderen Änderungsantrags-StellerInnen:<br />

In Absprache mit Agnes und der Redaktionsgruppe hat die Bildungs-AG die folgenden<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> übernommen. Damit haben sich e<strong>in</strong>e Reihe von <strong>Änderungsanträge</strong>n erledigt:<br />

WP0-012 Ergänzungsantrag B1 der Redaktionsgruppe, Zeilen 8 bis 18:<br />

Wir f<strong>in</strong>den den Abschnitt gut und me<strong>in</strong>en, er sollte übernommen werden, mit Ausnahme des<br />

Satzes:"Die 'Reformen' im Bildungsbereich ...", Zeilen 11 bis 13, der gestrichen werden soll, weil er<br />

durch die Formulierung suggeriert, die rot-grüne Regierung hätte jemals beabsichtigt, e<strong>in</strong>e<br />

Segregation aufzuheben. E<strong>in</strong>e Diskussion über e<strong>in</strong>e Modifizierung des Satzes führte <strong>zum</strong><br />

Kompromiss Streichung.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-013 Änderungsantrag von Agnes, Zeilen 60 bis 62 ("Die<br />

Bildungsbenachteiligung ...):<br />

So übernehmen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-014 Ergänzungsantrag B2 der Redaktion, Zeilen 121 bis 127:<br />

So übernehmen. Bitte e<strong>in</strong> Komma h<strong>in</strong>ter "Migranten", Zeile 126, setzen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-015 der komplette Änderungsantrag B4.3 -Text sowohl im Kasten, als auch die<br />

EInzelpunkte danach, die im Druck ke<strong>in</strong>en Kasten mehr hatten, d.h. im gedruckten Entwurf Zeile<br />

220-277, werden von Agnes zurückgezogen.<br />

Die Bildungs-AG und Agnes haben stattdessen e<strong>in</strong>e angenäherte Fassung vorgelegt, <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von e<strong>in</strong>zelnen Änderungen von Agnes abzustimmen s<strong>in</strong>d. (Eigener Änderungsantrag).<br />

WP0-016 Alternativ-Antrag Agnes Zeile 329-335 wird zurückgezogen. Dafür soll die<br />

Zeile 326/327 auf S. 33 nun lauten:<br />

...(auf Bundesebene) für e<strong>in</strong>e Existenz- und Ausbildungskosten deckende Grundsicherung e<strong>in</strong>.<br />

Das bedeutet die sofortige ...<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

.


12<br />

WP0-017 Inhaltlicher Tausch 6.6 mit 6.7:<br />

Die Abschnitte "Personelle und materielle Basis für e<strong>in</strong> gutes Bildungswesen" und<br />

"Hochschulbildung ..." sollen <strong>in</strong> der Reihenfolge vertauscht werden, so dass "Hochschulbildung ..."<br />

unter 6.6 und "Personelle und materielle Basis für e<strong>in</strong> gutes Bildungswesen" - als Abschnitt, der zu<br />

allen Bildungsbereichen personelle und f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung e<strong>in</strong>fordert - s<strong>in</strong>nvollerweise unter<br />

dem letzten Punkt (6.7) fällt. Bitte auch das "e" am Ende des Wortes "e<strong>in</strong>e" <strong>in</strong> Zeile 310 streichen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


6.4.Berufliche Bildung ist immer konkret<br />

13<br />

E<strong>in</strong> hohes berufliches Bildungsniveau ist die notwendige Voraussetzung zur Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />

dauerhaft tragfähigen Grundlage im Erwerbsleben, e<strong>in</strong>er stabilen Berufsidentität und für e<strong>in</strong>e<br />

aktive Teilhabe auch am gesellschaftlichen wie politischen Leben. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. fordert, dass<br />

jeder/e Jugendliche das Recht auf e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz bekommt. Diese<br />

Ausbildungsplatzgarantie ist herkunftsunabhängig und geschlechtsneutral zu gewähren.<br />

Wer nicht ausbildet, hat e<strong>in</strong>e Ausbildungsplat<strong>zum</strong>lage zu entrichten, die dazu beiträgt,<br />

konjunkturunabhängig ausreichend Ausbildungsplätze <strong>in</strong> Betrieben und Verwaltungen<br />

sicherzustellen. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. fordert darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e eng mit der Berufspraxis<br />

verknüpfte - staatlich garantierte - hochwertige berufliche Qualifikation im dualen<br />

Ausbildungssystem.<br />

Über die Hälfte der Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven, die e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />

suchen, bekommen ke<strong>in</strong>en. Zwischen 1.500 und 2.000 Jugendliche erleben damit jedes Jahr<br />

unmittelbar nach dem Schulabgang, dass die Gesellschaft ke<strong>in</strong>e Perspektive für sie bereithält.<br />

Zwar hält sich die Zahl der neuen Ausbildungsplatzsuchenden und die der angebotenen<br />

Ausbildungsplätze im Land <strong>Bremen</strong> <strong>in</strong> etwa die Waage. H<strong>in</strong>zu kommt aber erstens die enorme<br />

Bugwelle der Altbewerber<strong>in</strong>nen und -bewerber ohne Ausbildungsplatz und zweitens der<br />

Andrang von Pendler<strong>in</strong>nen und Pendlern aus dem Umland. Das „Übergangssystem“ von<br />

Ersatzmaßnahmen schafft ebenfalls ke<strong>in</strong>e Perspektive und ist von der Arbeitnehmerkammer<br />

treffend als „Wartesaal der Armut“ charakterisiert worden.<br />

Hier kommt dem öffentlichen Arbeitgeber e<strong>in</strong>e besondere Aufgabe zu: Um se<strong>in</strong>er Verpflichtung<br />

und Vorbildfunktion Nachdruck zu verleihen sowie mehr Menschen bessere Perspektiven zu<br />

bieten, fordert <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>., dass dort verstärkt ausgebildet wird. Das öffentliche<br />

Ausbildungsplatzangebot muss <strong>in</strong>sbesondere die Chancen von jungen Frauen, Benachteiligten<br />

und Jugendlichen mit Zuwanderungsh<strong>in</strong>tergrund auf gesellschaftliche Teilhabe verbessern. Dies<br />

ist durch e<strong>in</strong>e dem konkreten Bedarf entsprechende Quotenregelung zu gewährleisten.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. wird sich aktiv der Bekämpfung der schweren Krise <strong>in</strong> der beruflichen Bildung<br />

widmen, um der wachsende Zahl von Sek. I Absolventen, die <strong>in</strong> Betrieben ke<strong>in</strong>e qualifizierende<br />

Ausbildung f<strong>in</strong>den, berufliche Perspektiven zu öffnen. Die aktuell bildungspolitisch betriebene<br />

Entwertung beruflicher Ausbildung muss umgehend beendet werden. Dem vorausgesagten<br />

Mangel an qualifizierten Arbeitskräften muss durch e<strong>in</strong>e aktive Berufsbildungspolitik begegnet<br />

werden.<br />

Für alle, die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e unmittelbare berufliche Ausbildung zu vermitteln s<strong>in</strong>d oder dort ke<strong>in</strong>e<br />

perspektivisch tragfähige Aufnahme f<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d qualitativ ausgewiesene hochwertige<br />

berufsschulische Bildungsangebote zu etablieren. Dar<strong>in</strong> herrscht die Berufspraxis vor. Die dazu<br />

vorhandenen Ansätze aus der Praxis <strong>in</strong> den Berufsschulen, wie z.B. <strong>in</strong> der Tonnendach-Schule<br />

<strong>in</strong> Bremerhaven s<strong>in</strong>d zu stützen und weiterzuentwickeln. Modularisierte Systeme, die nur die<br />

Anpassung jugendlicher Arbeitskräfte an schmale zeitlich begrenzte e<strong>in</strong>zelbetriebliche<br />

Anforderungen <strong>zum</strong> Ziel haben, s<strong>in</strong>d zugunsten höherer Ausbildungsqualität zu ersetzen.<br />

In den Berufsfachschulen kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>jährigen Maßnahmen weder fachliche noch pädagogische<br />

Qualität erreicht werden. Die gegenwärtige Praxis muss ersetzt werden durch die Verzahnung<br />

von beruflicher und allgeme<strong>in</strong>er Bildung. Nur sie führt zu e<strong>in</strong>er Steigerung der Motivation gerade<br />

der SchülerInnen, denen wegen schulischer Misserfolge Ausbildungsplätze vorenthalten<br />

werden. Erschwernisse beim Zugang zu den Berufsfachschulen durch zunehmende formale<br />

Auflagen verdrängen weitere Jugendliche aus Schule und Ausbildung.<br />

(Alternativantrag Agnes Alpers <strong>zum</strong> letzten Absatz, „In den Berufsfachschulen...“ (Zeile 197-<br />

202) und zu den u.a. 7 E<strong>in</strong>zelforderungen zu Berufsfachschulen – dort jeweils gekennzeichnet<br />

als Antrag zur Streichung):<br />

WP0-018 Die Berufsfachschulen müssen <strong>in</strong> ihrer Aufgabe, höherwertige<br />

Bildungsabschlüsse anzubieten, gestärkt werden. Die Aufnahme <strong>in</strong> die Berufsfachschulen sollte


14<br />

niederschwellig nach Interesse und Neigung, unabhängig von erfüllter Schulpflicht, erfolgen. Die<br />

<strong>in</strong>haltlichen Schwerpunkte der Berufsfachschulen s<strong>in</strong>d auf soziales, kulturelles, gewerbliches<br />

oder kaufmännisches Grundlagenwissen zu legen. Die allgeme<strong>in</strong>bildenden Fächer werden <strong>in</strong><br />

fachlich orientierte Lernfelder <strong>in</strong>tegriert.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. wird sich <strong>in</strong> der nächsten Bürgerschaft e<strong>in</strong>setzen für:<br />

� Orientierung an e<strong>in</strong>er hochqualitativen m<strong>in</strong>destens dreijährigen Ausbildung; sie f<strong>in</strong>anziert<br />

sich selbst und steigert gleichzeitig die berufliche Identität und das Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

der Auszubildenden<br />

WP0-019 Antrag Agens Alpers auf Streichung, da im Text Zeile 166ff enthalten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

� Organisation der Berufsausbildung durch Gewerkschaften, Schulen und<br />

Unternehmerverbänden <strong>in</strong> paritätisch besetzten Ausschüssen.<br />

WP0-020 Da vom Bundesgesetz abhängig Alternativantrag Agnes Alpers auf<br />

Bürgerschaft bezogen:<br />

� Aufbau von Kooperationsstrukturen zwischen Betrieben, Gewerkschaften und<br />

Berufsschulen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em paritätisch besetzten Ausschuss, um den Ausbau von<br />

Ausbildungsplätzen und die Qualität von Ausbildung sowie die Übernahme <strong>in</strong><br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu sichern.<br />

Entscheidung<br />

�<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Abschaffung aller Kurzausbildungen, die ke<strong>in</strong>e berufsfeldbreite Qualifikation und das<br />

Pr<strong>in</strong>zip der Selbstf<strong>in</strong>anzierung nicht ermöglichen<br />

WP0-021 Alternativantrag Agnes Alpers:<br />

� Kurzausbildungen werden mit vielfältigen Unterstützungsangeboten für die<br />

�<br />

Auszubildenden zur Vollausbildung mit berufsfeldbreiter Qualifikation umgewandelt.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Orientierung der Berufsschulen an allgeme<strong>in</strong>bildendem und berufsfeldbreitem Wissen<br />

und se<strong>in</strong>er Vermittlung<br />

� Entwicklung <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest zweijähriger Bildungsgänge <strong>in</strong> Berufsfachschulen, die das<br />

Schwergewicht auf soziales, kulturelles, gewerbliches oder kaufmännisches<br />

�<br />

Grundlagenwissen legen. Integration der allgeme<strong>in</strong>bildenden Fächer <strong>in</strong> fachlich<br />

orientierte Lernfelder<br />

Abschaffung e<strong>in</strong>jähriger Bildungsgänge <strong>in</strong> Berufsfachschulen<br />

� Beibehaltung der zwölfjährigen Schulpflicht bei Besuch von Bildungsgängen der<br />

Berufsfachschule<br />

� Möglichkeit <strong>in</strong> der Berufsfachschule höherwertige Abschlüsse zu erreichen.<br />

� Aufnahme von SchülerInnen <strong>in</strong> die Berufsfachschulen nach Interesse und Neigung<br />

unabhängig von erfüllter Schulpflicht.


15<br />

� Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sollen durch Berufsfachschulen durchgeführt<br />

werden.<br />

WP0-022 Antrag Agens Alpers auf Streichung der 7 Punkte ab „Orientierung der<br />

Berufsschulen an allgeme<strong>in</strong>bildendem ..., da im Alternativantrag Zeile 206ff enthalten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

� Förderung der Durchlässigkeit zwischen allen Bildungsgängen nach Klasse 10.<br />

� Übernahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ausbildungsverhältnis nach erfolgreichem Besuch der Werkschule.<br />

WP0-023 Alternativantrag Agnes Alpers:<br />

� Garantierte Übernahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ausbildungsverhältnis nach erfolgreichem Besuch e<strong>in</strong>er<br />

Werkschule, e<strong>in</strong>er Berufsfachschule oder berufsvorbereitenden Maßnahmen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

� Regelmäßig ist e<strong>in</strong> Berufsbildungsbericht zu erstellen, um die Entwicklung der<br />

Berufsbildungspolitik auf verlässliche Grundlage vorantreiben zu können.<br />

WP0-024 Ergänzungsantrag Agens Alpers:<br />

� Öffentliche Aufträge werden an Betriebe vergeben, die e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destausbildungsquote<br />

erfüllen.<br />

� E<strong>in</strong>haltung der Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzes. Darüber h<strong>in</strong>aus setzt sich die<br />

L<strong>in</strong>ke <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> und im Bund für die Erweiterung des Jugendarbeitsschutzes e<strong>in</strong>.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung


Antragsteller<strong>in</strong>: Toni Br<strong>in</strong>kmann<br />

6 Bildung<br />

2 6.1 Emanzipation als lebenslanger Lernprozess für alle Menschen<br />

WP0-025 Zeile 2 ändern <strong>in</strong>: Das Recht auf Bildung verwirklichen!<br />

3<br />

4 „Die sozialen Garantien des Lebens müssen selbstverständlich für alle Menschen<br />

5 gelten, damit sie sich um die notwendigen und lebenswerten Bereiche des Lebens<br />

6 kümmern und sich politisch e<strong>in</strong>mischen können" Rosa Luxemburg<br />

7<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

16<br />

Entscheidung<br />

WP0-026 Zeilen 4 – 6 (das Luxemburg-Zitat) ersetzen durch<br />

"Niemand wird kultiviert, sondern jeder hat sich selbst zu kultivieren. Alles bloß leidende<br />

Verhalten ist das gerade Gegenteil der Kultur; Bildung geschieht durch Selbsttätigkeit und<br />

zweckt auf Selbsttätigkeit ab." – (Johann Gottlieb Fichte)<br />

Begründung:<br />

Damit betonen wir, dass Bildung nicht von außen aufgezwungen werden kann, sondern<br />

Freiräume für Selbsttätigkeit erfordert. Damit machen wir unsere Haltung deutlich, dass wir<br />

K<strong>in</strong>der nicht als Objekte betrachten, die <strong>zum</strong> späteren Nutzen der Gesellschaft und der<br />

Wirtschaft heranzubilden s<strong>in</strong>d, sondern als Subjekte, die ihr Recht auf die Entfaltung ihrer<br />

Persönlichkeit wahrnehmen.<br />

Das Luxemburg-Zitat passt eher zu e<strong>in</strong>em Kapitel über staatliche Dase<strong>in</strong>svorsorge.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-027 Ergänzungsantrag B1 der Programmredaktion: ist überflüssig<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, fordert e<strong>in</strong> emanzipatorisches Bildungssystem, das auf Teilhabe und Inklusion<br />

gerichtet ist. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, besteht auf e<strong>in</strong>e radikale Anwendung des Rechts auf Bildung und<br />

aktiver Aneignung von Wissen wie es <strong>in</strong> der Bremer Landesverfassung verankert ist. Die<br />

„Reformen" im Bildungsbereich durch die rot-grüne Regierung <strong>in</strong> der letzten<br />

Legislaturperiode haben nicht dazu geführt, die Selektion <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> aufzuheben. Der<br />

Bildungserfolg <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> ist nach wie vor stark von der sozialen Herkunft abhängig. Die<br />

Gewährleistung von Bildung, Ausbildung, Weiterbildung und Kultur gehören aber neben der<br />

Sicherung der materiellen Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>zum</strong> Kern fundamentaler Pflichten staatlicher


Dase<strong>in</strong>svorsorge. Die dafür erforderlichen Aufwendungen haben der Fortentwicklung<br />

unseres Geme<strong>in</strong>wesens zu e<strong>in</strong>er sozial gerechten Gesellschaft zu dienen.<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

19<br />

20 Emanzipation zielt auf Selbstbestimmung der Menschen und ihre Befreiung von<br />

17<br />

21 gesellschaftlichen, ökonomischen und anonymen sogenannten Sachgesetzlichkeiten.<br />

WP0-028 Zeilen 20 und 21 streichen, da dasselbe gleich noch mal erklärt wird.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

22 Während das derzeitige Bildungssystem von Selektion und Ausschluss geprägt ist, fordert<br />

<strong>DIE</strong><br />

23 <strong>LINKE</strong>, e<strong>in</strong>e emanzipatorische Bildungspolitik.<br />

WP0-029 Zeile 22 und 23 ersetzen durch:<br />

„Während das jetzige Bildungssystem die Ungleichheiten <strong>in</strong> der Gesellschaft zementiert statt<br />

sie zu verm<strong>in</strong>dern, fordert die L<strong>in</strong>ke. e<strong>in</strong> Bildungssystem, <strong>in</strong> dem soziale und kulturelle Vielfalt<br />

nicht zu Benachteiligungen führen, sondern wertgeschätzt und e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Begründung:<br />

Selektion hat mit Emanzipation nicht so direkt etwas zu tun. So passt die Forderung<br />

besser zu dem Kritikpunkt.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

24 Alle Menschen <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> sollen sich von gesellschaftlichen Zwängen durch aktive vom<br />

25 Bildungswesen gestützte Selbstentwicklung befreien können. Sie sollen sich vermittels<br />

26 umfassender Bildungsreformen <strong>in</strong> die Lage versetzen können, <strong>in</strong> gesellschaftlichem<br />

Konflikt<br />

27 tragfähige Lösungen für sich und die Gesellschaft zu erkämpfen. Der heutigen<br />

Bildungsarmut ist<br />

WP0-030 Zeilen 24 – 27 bis erkämpfen streichen<br />

Begründung:<br />

Durch Selbstentwicklung kann man sich nicht von gesellschaftlichen Zwängen befreien,<br />

höchstens e<strong>in</strong>en gewissen Stoizismus entwickeln. Vielleicht kann man lernen, „<strong>in</strong><br />

gesellschaftlichem Konflikt tragfähige Lösungen für sich und die Gesellschaft“ zu entwickeln,<br />

aber <strong>zum</strong> Erkämpfen gehört mehr als noch so emanzipatorische Bildung, nämlich Macht.<br />

Bildung als Allheilmittel ist e<strong>in</strong> Placebo, s. weiter unten Butterwegge.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


28 das Recht jedes Menschen auf Bildung und auf se<strong>in</strong>e eigene Entwicklung entgegen zu<br />

setzen<br />

29 und staatlich zu gewährleisten. Es genügt nicht, Chancen lediglich anzubieten oder<br />

30 Chancengleichheit zu proklamieren, während faktisch Menschen von Bildung<br />

ausgeschlossen<br />

31 werden.<br />

32 Vielmehr s<strong>in</strong>d Anstrengungen zur Überw<strong>in</strong>dung von Bildungsh<strong>in</strong>dernissen unbed<strong>in</strong>gt<br />

erforderlich.<br />

WP0-031 Zeilen 28 bis 32 streichen<br />

18<br />

Begründung:<br />

Wenn Menschen Chancen angeboten werden, werden sie nicht von Bildung<br />

ausgeschlossen. Es müsste ausgeführt werden, wodurch welchen Menschen<br />

Bildungsh<strong>in</strong>dernisse <strong>in</strong> den Weg gelegt werden. So wird das nicht klar, sondern es<br />

wirkt wie e<strong>in</strong> hilfloser Angriff.<br />

Das Recht auf Bildung haben wir <strong>in</strong> der Überschrift.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

33<br />

34 Dafür steht <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.<strong>Bremen</strong>!<br />

35<br />

36 Im Zentrum e<strong>in</strong>es demokratischen, entwicklungs- und zukunftsfähigen Bildungssystems<br />

stehen<br />

37 Neugier, Kreativität und Fähigkeiten für Problemlösungen. Dafür brauchen unsere K<strong>in</strong>der<br />

mehr<br />

38 Zeit für stressfreies Lernen. Nötig ist ebenso e<strong>in</strong>e Neubestimmung der an unseren<br />

39 Bildungse<strong>in</strong>richtungen zu vermittelnden Inhalte wie der Art und Weise ihrer Vermittlung.<br />

<strong>DIE</strong><br />

WP0-032 Zeilen 38 (ab Lernen.) bis 39 (Vermittlung.) streichen<br />

Begründung:<br />

Ich sehe Lehrkräfte nicht als Vermittler, die als Unbeteiligte den von oben an sie<br />

herangetragenen Stoff nach unten weitergeben, sondern eher als Begleiter von Menschen,<br />

die sich selbstbestimmt etwas erarbeiten wollen.<br />

Inhaltlich kommt das Gleiche unten noch mal.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

40 <strong>LINKE</strong>, steht für das Ziel e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Schulreform von Grund auf und aus e<strong>in</strong>em Guss.


19<br />

41 Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher, Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer sollen erweiterte Möglichkeiten zur<br />

42 <strong>in</strong>dividuellen Förderung unserer K<strong>in</strong>der erhalten und das unter gesunden Arbeits- und<br />

43 Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Hort und Schule bei ganztägiger Betreuung. Das Schulwesen<br />

<strong>Bremen</strong>s<br />

WP0-033 <strong>in</strong> den Zeilen 42 bis 43 streichen<br />

„und das unter gesunden Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Hort und Schule bei<br />

ganztägiger Betreuung.“<br />

Begründung:<br />

Die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen der Erzieher/<strong>in</strong>nen und Lehrer/<strong>in</strong>nen gehören an e<strong>in</strong>e andere Stelle,<br />

wenn sie überhaupt genannt werden sollen. Eher wäre es s<strong>in</strong>nvoll zu fordern, wie diese<br />

erweiterten Möglichkeiten zur <strong>in</strong>dividuellen Förderung aussehen könnten.<br />

Ganztägige Betreuung sollten wir nur als Angebot, aber ke<strong>in</strong>eswegs flächendeckend fordern,<br />

solange unsere Bildungse<strong>in</strong>richtungen noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em so desolaten Zustand s<strong>in</strong>d!<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

44 soll auf Ermutigung der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen statt Enttäuschung und Frustration<br />

durch<br />

45 ständige Benotung und damit durchgehend drohender Ausgrenzung ausgerichtet werden.<br />

46 Erziehung zur politischen Handlungsfähigkeit <strong>in</strong> gesellschaftlichen<br />

Aushandlungsprozessen und<br />

47 Konflikten muss der rote Faden allen Handelns auf allen Ebenen des staatlichen<br />

Bildungswesens<br />

WP0-034 Zeilen 46 bis 47 ändern <strong>in</strong><br />

„Wir fordern schul<strong>in</strong>terne demokratische Strukturen, denn Demokratie kann nicht theoretisch<br />

aus Büchern gelernt, sondern muss erfahren und gelebt werden.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

48 werden. Teilhabe ist die Verwirklichung des Rechts jedes Menschen, frei, gleichberechtigt<br />

und<br />

49 öffentlich bei allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen, Entscheidungs- und<br />

50 Willensbildungsprozessen mitzuwirken. Inklusion betont die Verpflichtung des<br />

öffentlichen<br />

51 Bildungswesens, die Teilhabe jedes K<strong>in</strong>des, Jugendlichen und Erwachsenen zu<br />

garantieren und<br />

52 die naturgegebene menschliche Une<strong>in</strong>heitlichkeit als Normalität anzuerkennen.


20<br />

WP0-035 nach Zeile 52 ist e<strong>in</strong>zufügen:<br />

Die Lehrkräfte des Landes <strong>Bremen</strong> s<strong>in</strong>d nach und nach fortzubilden, um diesen neuen<br />

Anforderungen, <strong>in</strong>sbesondere dem Umgang mit Unterschiedlichkeit und der Anerkennung<br />

der demokratischen Rechte der Schüler/<strong>in</strong>nen, genügen zu können. Die Lehrerausbildung ist<br />

<strong>in</strong> Zukunft von Anfang an entsprechend zu gestalten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

53 Wir verlangen die Bereitstellung der von den Ländern vorgesehen 10% des BIP bis<br />

2015<br />

54 für das Bildungswesen. Es muss endlich Schluss damit se<strong>in</strong>, wesentliche Anteile des<br />

55 Bildungshaushalts weiterh<strong>in</strong> an aussondernden Schulstrukturen und privilegierte Gruppen<br />

zu<br />

56 verschwenden. Das Recht aller Menschen auf Bildung und auf eigene Entwicklung kann<br />

sich nur<br />

57 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em öffentlichen Bildungswesen entfalten.<br />

WP0-036 Zeilen 56 bis 57 s<strong>in</strong>d zu streichen<br />

Begründung:<br />

Sie stehen im Gegensatz <strong>zum</strong> geltenden, die Bundesrepublik verpflichtenden Völkerrecht.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Art. 29 Abs. 2 der UN-K<strong>in</strong>derrechtskonvention lautet:<br />

(2) Dieser Artikel und Artikel 28 dürfen nicht so ausgelegt werden, daß sie die Freiheit natürlicher<br />

oder juristischer Personen bee<strong>in</strong>trächtigen, Bildungse<strong>in</strong>richtungen zu gründen und zu<br />

führen, sofern die <strong>in</strong> Absatz 1 festgelegten Grundsätze beachtet werden und die <strong>in</strong> solchen<br />

E<strong>in</strong>richtungen vermittelte Bildung den von dem Staat gegebenenfalls festgelegten M<strong>in</strong>destnormen<br />

entspricht.<br />

Artikel 13 Abs. 3 Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte<br />

lautet:<br />

(3) Die Vertragsstaaten verpflichten sich, die Freiheit der Eltern und gegebenenfalls des<br />

Vormunds oder Pflegers zu achten, für ihre K<strong>in</strong>der andere als öffentliche Schulen zu wählen,<br />

die den vom Staat gegebenenfalls festgesetzten oder gebilligten bildungspolitischen<br />

M<strong>in</strong>destnormen entsprechen, sowie die religiöse und sittliche Erziehung ihrer K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

Übere<strong>in</strong>stimmung mit ihren eigenen Überzeugungen sicherzustellen.<br />

58 Die Bildungsbenachteiligung, <strong>in</strong>sbesondere von Frauen und K<strong>in</strong>dern mit<br />

59 Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und von Flüchtl<strong>in</strong>gen ist zu beseitigen.


WP0-037 Nach Zeile 59 e<strong>in</strong>fügen:<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung dafür ist das Angebot muttersprachlichen Unterrichts.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Dadurch werden nicht nur ihre muttersprachlichen Fähigkeiten besser entwickelt, sondern<br />

auch die <strong>in</strong> der Zweitsprache Deutsch, d.h. ihr Schulerfolg wird <strong>in</strong>sgesamt verbessert.<br />

Deutschsprachigen Schüler/<strong>in</strong>nen sollte dieser Unterricht ebenfalls offenstehen. Er fördert<br />

nebenbei das <strong>in</strong>terkulturelle Verständnis. 60 61 62<br />

21<br />

Änderungsantrag von Agnes Alpers: Von „Die Bildungsbenachteiligung, ....ist zu beseitigen"<br />

ersetzten durch: Die Bildungsbenachteiligung muss überwunden werden, die soziale<br />

Herkunft darf nicht mehr die Zukunft der K<strong>in</strong>der bestimmen.<br />

WP0-038 Änderungsantrag von Agnes Alpers ablehnen, der H<strong>in</strong>weis auf<br />

Migrant/<strong>in</strong>nen ist an dieser Stelle wichtiger.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

63 6.2 Schon für die Kle<strong>in</strong>sten Bildung vom Fe<strong>in</strong>sten! Frühk<strong>in</strong>dliche<br />

64 Bildung<br />

65 K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d Partner im Entwicklungsprozess. Frühk<strong>in</strong>dliche Bildung ist die<br />

Grundste<strong>in</strong>legung für<br />

66 e<strong>in</strong> lebenslanges Lernen. Jedoch vernachlässigt <strong>Bremen</strong> frühk<strong>in</strong>dliche Bildung im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er<br />

67 ganzheitlichen Entfaltung <strong>in</strong> hohem Maße. Dafür aktiv zu werden ist bitter nötig, um für die<br />

68 weiteren Bildungsprozesse unabhängig von der sozialen Herkunft das Fundament zu<br />

legen und<br />

69 bestehende Bildungsprivilegien zu brechen. Nicht das Elternbetreuungsgeld, sondern<br />

e<strong>in</strong>e solide<br />

70 F<strong>in</strong>anzierung der Frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung ist dr<strong>in</strong>gend erforderlich.<br />

WP0-039 Zeilen 65 bis 69 (brechen.) ersetzen durch<br />

Etwa 15 bis 20 Prozent der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Deutschland gelten als bildungsfern. Für ihre gesunde<br />

Entwicklung brauchen diese K<strong>in</strong>der zusätzlich zu ihrer Familie e<strong>in</strong>e anregende Umgebung,<br />

die ihre Neugierde weckt und <strong>in</strong> der sie sich entfalten können. Ergänzend bedürfen ihre<br />

Eltern e<strong>in</strong>er regelmäßigen unterstützenden Beratung durch die Erzieher/<strong>in</strong>nen aus der<br />

Krippe. In den ersten drei Jahren ist e<strong>in</strong>e Ganztagsbetreuung weder erforderlich noch<br />

wünschenswert, damit die K<strong>in</strong>der ihren Familien nicht entfremdet werden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus besteht e<strong>in</strong> Bedarf an Krippenplätzen für Alle<strong>in</strong>erziehende oder Familien, <strong>in</strong><br />

denen beide Eltern ganztägig außer Haus arbeiten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


22<br />

71 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, fordert e<strong>in</strong> umfassendes Angebot an wohnortnahen bedarfsgerechten<br />

und<br />

72 gebührenfreien ganztägigen Krippen und K<strong>in</strong>dertagesstätten.<br />

WP0-040 Zeile 71 – 72 umformulieren <strong>in</strong><br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. fordert e<strong>in</strong> ausreichendes Angebot an wohnortnahen gebührenfreien Krippen<br />

und K<strong>in</strong>dertagesstätten mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

73 Zum Aufbau effektiv vernetzter Angebote schon für die Jüngsten ist e<strong>in</strong> Prozess<br />

e<strong>in</strong>zuleiten, <strong>in</strong><br />

74 dem Bildungsbehörde und die K<strong>in</strong>der- und Jugendförderung der Sozialbehörde zu e<strong>in</strong>em<br />

Ressort<br />

75 zusammengefügt werden. Dies dient auch der optimalen Planung und Verwendung der<br />

76 F<strong>in</strong>anzmittel, besonders aber der Kooperation von Bildungsfachleuten und Sozialer<br />

Arbeit. KiTa's<br />

77 s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derbewahranstalten sondern leisten grundlegende Bildungsarbeit.<br />

WP0-041 Zeilen 73 bis 77 umformulieren <strong>in</strong><br />

Die Zusammenarbeit der K<strong>in</strong>der- und Jugendförderung der Sozialbehörde mit der<br />

Bildungsbehörde ist auszubauen. Dabei ist darauf zu achten, dass das<br />

Selbstbildungskonzept der Vorschulerziehung auf die Grundschulen ausgeweitet wird statt<br />

umgekehrt zu verfahren: Persönliche B<strong>in</strong>dung, die Weckung von Neugierde,<br />

Persönlichkeitsstärkung durch Ermutigung, Freiräume für Bewegung, S<strong>in</strong>nes- und<br />

Lebensfreude s<strong>in</strong>d die Grundlagen der Bildungsarbeit.<br />

Begründung:<br />

Auf der Armutskonferenz der Fraktion sprachen sich die Erzieher/<strong>in</strong>nen ausdrücklich gegen<br />

e<strong>in</strong>e Zusammenlegung der beiden Ressorts aus. Deshalb sollten wir diese Forderung nicht<br />

ohne sachliche Klärung erheben. Der Rest erklärt sich selbst<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

78 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, fordert, die Qualifikation der Erzieher<strong>in</strong>nen zügig zu verbessern. Ziel ist -<br />

nicht<br />

79 zuletzt auf dem Wege der Weiterbildung - ihre Ausbildung auf Hochschulniveau, um<br />

80 anschließend Bildungsarbeit auf höherem Niveau leisten zu können.


23<br />

WP0-042 Zeilen 78 - 80 ersetzen durch<br />

Die L<strong>in</strong>ke. fordert e<strong>in</strong>e permanente Fortbildung für Erzieher/<strong>in</strong>nen. Ihr Beruf erfordert nicht<br />

nur viel Wissen, das ständig auf den neuesten Stand gebracht werden muss, sondern er<br />

stellt hohe Anforderungen an ihre emotionale und personale Kompetenz und<br />

B<strong>in</strong>dungsfähigkeit.<br />

Die Fach(hoch)schulausbildung sollte von zwei auf drei Jahre verlängert und e<strong>in</strong>e<br />

Hochschulausbildung entwickelt werden, die den engen Praxisbezug nicht vernachlässigt.<br />

Die Durchlässigkeit zwischen Elementar- und Primarbereich sollte dabei wie im Bremer<br />

Lehramtsstudiengang mit Schwerpunkt Elementarbereich sichergestellt werden.<br />

Begründung:<br />

Die Arbeit von Erzieher/<strong>in</strong>nen erfordert e<strong>in</strong>e hohe emotionale und personale Kompetenz, ist<br />

aber weniger e<strong>in</strong>e Frage des wissenschaftlichen „Niveaus“. Gerade emotionale Arbeit wird <strong>in</strong><br />

unserer Gesellschaft viel zu wenig wertgeschätzt und zu niedrig bezahlt. Doch sollten wir den<br />

Kampf um die Anerkennung emotionaler und reproduktiver Arbeit unabhängig von der<br />

Qualifikationsstufe führen, sondern e<strong>in</strong>e höhere angemessene Bewertung <strong>in</strong><br />

Tarifverhandlungen durchsetzen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

81 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, fordert, die Ausbildung und Beschäftigung von Erzieher<strong>in</strong>nen mit<br />

82 Migrationsh<strong>in</strong>tergrund zu forcieren.<br />

2883 Statt hilflos wirkender E<strong>in</strong>führung von normierten Tests (wie z. B der Sprachtest CITO)<br />

s<strong>in</strong>d die<br />

84 Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Förderdiagnostik so zu qualifizieren, dass <strong>in</strong> der Praxis<br />

bedarfsgerecht<br />

85 gehandelt werden kann. Nicht Testen, sondern sachlich begründete kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit<br />

führt<br />

86 <strong>zum</strong> Ziel. Hierzu ist die Kooperation mit Therapeut<strong>in</strong>nen, Beh<strong>in</strong>dertenpädagoglnnen und<br />

anderen<br />

WP0-043 In Zeile 84 „Förderdiagnostik“ ersetzen durch:<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen zu qualifizieren, dass sie die Umgebung der K<strong>in</strong>der so gestalten, dass die<br />

K<strong>in</strong>der immer wieder neu soziale, emotionale und kognitive Lernanreize f<strong>in</strong>den.<br />

Begründung:<br />

„Förderdiagnostik“ blickt auf Defizite, entmutigt, bremst und stigmatisiert. Es hat sich<br />

dagegen als deutlich positiver für die Entwicklung von K<strong>in</strong>dern erwiesen, auf ihre Stärken zu<br />

blicken, sie zu ermutigen und dadurch die Selbstbildung zu fördern.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


WP0-044 In Zeile 86<br />

vor Therapeut<strong>in</strong>nen Logopäd/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>setzen,.<br />

Begründung:<br />

Da oben von Sprachtests ausgegangen und unten Sprachförderung gefordert wird, s<strong>in</strong>d<br />

Logopäd/<strong>in</strong>nen die wichtigsten Ansprechpartner/<strong>in</strong>nen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

87 Fachleuten abzusichern. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, setzt sich dafür e<strong>in</strong>, dass allen K<strong>in</strong>dern, die<br />

Unterstützung<br />

88 benötigen, e<strong>in</strong>e frühe, durchgängige und umfängliche Sprachförderung garantiert wird.<br />

WP0-045 Zeile 88 ändern <strong>in</strong>:<br />

24<br />

benötigen, die erforderliche Sprachförderung garantiert wird.<br />

Begründung:<br />

„frühe, durchgängige und umfängliche“ spiegelt e<strong>in</strong>e absolute Inkompetenz der betroffenen<br />

K<strong>in</strong>der und wirkt dadurch stigmatisierend.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-046 Nach Zeile 88 e<strong>in</strong>fügen:<br />

Für K<strong>in</strong>der ist Bewegung e<strong>in</strong> Grundbedürfnis und notwendige Voraussetzung für ihr<br />

gesundes Aufwachsen. Freie Bewegung dient nicht nur ihrer körperlich-motorischen,<br />

sondern ebenso ihrer sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung. Sie ermöglicht<br />

K<strong>in</strong>dern, die eigenen Fähigkeiten e<strong>in</strong>zuschätzen und sich die Welt aktiv anzueignen. Deshalb<br />

fordert die <strong>LINKE</strong>., ausreichend Bewegungsmöglichkeiten für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Vor- und<br />

Grundschule<strong>in</strong>richtungen zu schaffen.<br />

Begründung:<br />

Abgesehen davon, dass körperlich fitte K<strong>in</strong>der gesünder s<strong>in</strong>d und bleiben, haben sie auch<br />

mehr Selbstbewußtse<strong>in</strong>. Bewegen können sich K<strong>in</strong>der mite<strong>in</strong>ander, unabhängig von<br />

sprachlichen und anderen Unterschieden. „ Pädagogische Konzepte, die an der<br />

Körperlichkeit des K<strong>in</strong>des ansetzen, können zur sozialen Integration beitragen und<br />

<strong>in</strong>dividuelle Wege <strong>zum</strong> Erwerb von sozialen, sprachlichen oder emotionalen Kompetenzen<br />

aufzeigen.“ (Renate Zimmer)<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


89 Inklusion ist personell wie strukturell ohne Wenn und Aber umzusetzen!<br />

90 Deswegen verlangt <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>., dass der Betreuungsschlüssel nicht unter zwei<br />

25<br />

91 pädagogische Fachkräfte für 15 K<strong>in</strong>der fallen darf. Zudem müssen alle notwendigen<br />

Hilfen,<br />

92 die von e<strong>in</strong>er unabhängigen Expertengruppe zusammen mit den Eltern und der<br />

E<strong>in</strong>richtung<br />

93 bestimmt werden, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wohnortnahen E<strong>in</strong>richtung zur Verfügung stehen.<br />

94 6.3 E<strong>in</strong>e demokratische Schule für alle<br />

95 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, fordert e<strong>in</strong> Bildungssystem, <strong>in</strong> dem Neugier und Kreativität Vorrang haben,<br />

wo<br />

96 Stärken, Neigungen und solidarisches Handeln sowie weiterführende Ausbildungen und<br />

Studium<br />

97 gefördert werden. Grundlage dafür ist e<strong>in</strong>e wohnortnahe zehnjährige Regelschule für alle.<br />

Nach<br />

98 unserem emanzipatorischen Selbstverständnis müssen Planung und E<strong>in</strong>richtung des<br />

gesamten<br />

99 Schullebens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em demokratischen Prozess geme<strong>in</strong>sam durch alle Beteiligten vor Ort<br />

100 erfolgen. Dies beg<strong>in</strong>nt bereits <strong>in</strong> der frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung mit der aktiven Teilhabe an<br />

der<br />

101 gesellschaftlichen Entwicklung als selbstverständliche soziale Verhaltensnorm.<br />

WP0-047 Zeilen 95 bis 101 ändern <strong>in</strong><br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. fordert e<strong>in</strong> Bildungssystem, <strong>in</strong> dem K<strong>in</strong>der und Jugendliche gestärkt und nicht<br />

gedemütigt werden; <strong>in</strong> dem sie ihren Interessen und ihrem Tempo entsprechend lernen<br />

dürfen und nicht ständig beurteilt und bewertet werden; <strong>in</strong> dem nicht Konkurrenz aller gegen<br />

alle herrscht, sondern geme<strong>in</strong>sames Arbeiten ebenso möglich ist wie alle<strong>in</strong> zu arbeiten; <strong>in</strong><br />

dem Fehler nicht negativ bewertet, sondern positiv als Ansporn zu weiterem Forschen<br />

genutzt werden können.<br />

Wir fordern e<strong>in</strong>e wohnortnahe zehnjährige Regelschule für alle. Planung und E<strong>in</strong>richtung des<br />

gesamten Schullebens müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em demokratischen Prozess geme<strong>in</strong>sam durch alle<br />

Beteiligten vor Ort erfolgen.<br />

Begründung:<br />

Neugier und Kreativität hatten wir schon <strong>in</strong> Zeile 37.<br />

Demokratisch ist die Schule nur, wenn die Schüler/<strong>in</strong>nen auch selbstbestimmt lernen.<br />

Was mit „aktiver Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung als selbstverständliche<br />

soziale Verhaltensnorm <strong>in</strong> der frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> könnte, erschließt sich mir<br />

und damit wohl auch anderen potentiellen Wähler/<strong>in</strong>nen nicht..<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

102 Wir verstehen unter Bildung weit mehr als nur Ausbildung: Sie vermittelt vielmehr<br />

Fähigkeiten und


103 Fertigkeiten, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vielschichtigen Gesellschaft zurechtzuf<strong>in</strong>den, <strong>zum</strong><br />

selbstständigen<br />

104 Wahrnehmen eigener Interessen, e<strong>in</strong>en eigenen Standpunkt zu f<strong>in</strong>den und die<br />

Entscheidungen <strong>in</strong><br />

105 sozialer Verantwortung zu treffen. Das Streben nach Gerechtigkeit erfordert,<br />

Bildungspolitik nicht<br />

26<br />

106 so genannten Eliten zu überlassen.<br />

WP0-048 Zeilen 102 bis 106 ersetzen durch:<br />

Bildung bedeutet uns mehr als der Erwerb ökonomisch verwertbarer Qualifikationen, nämlich<br />

Welterkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung, Urteils- und Handlungsfähigkeit,<br />

Verantwortlichkeit für sich selbst und die anderen. Ausbildung führt dazu, etwas zu können -<br />

Bildung, etwas zu werden. (Peter Bieri)<br />

Begründung:.<br />

Bildung ist mehr als politische Bildung und die Fähigkeit, se<strong>in</strong>e politischen Interessen<br />

durchzusetzen; sie ist viel umfassender.<br />

Die Bildungspolitik ist fest <strong>in</strong> Staats- (und Bertelsmann-)hand. Aber diese Zusammenhänge<br />

an dieser Stelle zu klären, würde zu weit führen. Wenn die Erwähnung „sogenannter Eliten“<br />

auf die Erhaltung des Gymnasiums zielen soll, dann muss das klarer gesagt werden. Im<br />

Grunde genügen dafür die Zeilen 108 – 109.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

107 Das heißt Parte<strong>in</strong>ahme für die Familien und K<strong>in</strong>der, die zur ständig wachsenden Gruppe<br />

der<br />

108 Armen gezählt werden müssen. Das zweigliedrige Schulsystem <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> sorgt<br />

weiterh<strong>in</strong> für<br />

109 Selektion und festigt Klassenstrukturen.<br />

110 Es geht darum, allen K<strong>in</strong>dern und Heranwachsenden ihr Recht auf die volle Entfaltung<br />

ihrer<br />

111 Persönlichkeit zu sichern. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, versteht ihr bildungspolitisches Programm als Teil<br />

der<br />

112 Sozialpolitik. Dazu müssen ebenfalls die künstlichen Grenzen zwischen Bildungs- und<br />

113 Sozialressortfallen.<br />

WP0-049 Zeilen 111 ab <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. bis 113 streichen.<br />

Begründung:<br />

Christoph Butterwegge warnt immer wieder davor, Armut auf Bildungsmangel<br />

zurückzuführen, weil solche falschen Schuldzuweisungen an M<strong>in</strong>derheiten die Durchsetzung<br />

s<strong>in</strong>nvoller Alternativen erschweren. Inzwischen s<strong>in</strong>d im deutschen Niedriglohnsektor<br />

vornehmlich Menschen beschäftigt, die im Zuge der wachsenden Konkurrenz um<br />

Arbeitsplätze ger<strong>in</strong>ger Qualifizierte verdrängt haben. Es s<strong>in</strong>d unsere politischen Gegner, die<br />

aus gutem Grund Armut subjektivieren und auf die Bildungsferne zurückführen, also Armut<br />

als Folge der Unterschichtskultur statt als Folge massiver Umverteilungspolitik ausmachen.<br />

„Wenn alle Menschen – was durchaus wünschenswert wäre – bessere<br />

Bildungsmöglichkeiten erhielten, würden sie um die wenigen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplätze


womöglich nur auf e<strong>in</strong>em höheren Niveau, aber nicht mit besseren Chancen konkurrieren.<br />

Folglich gäbe es am Ende mehr Taxifahrer mit Abitur und Hochschulabschluß, aber kaum<br />

weniger Armut.“<br />

27<br />

Zur Zusammenlegung von Bildungs- und Sozialressort s. o.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

114 Die rot-grüne Koalition hat zwar e<strong>in</strong>e Schule für alle versprochen, ist dann aber dem<br />

Druck der<br />

115 „Gymnasium-Lobby" und der CDU/FDP e<strong>in</strong>geknickt. SPD und Grüne waren nicht bereit,<br />

ihre<br />

116 vollmundigen Wahlversprechen e<strong>in</strong>zuhalten und das herkunftsabhängige<br />

Bildungsprivileg zu<br />

117 brechen. Statt der versprochenen „E<strong>in</strong>en Schule für alle" zw<strong>in</strong>gen sie Eltern mit dem sog.<br />

2-<br />

118 Säulen-Modell weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schulwahlentscheidung, mit der die Zukunft ihrer K<strong>in</strong>der<br />

viel zu<br />

119 früh e<strong>in</strong>geengt und erneuter SchulUNfrieden erzeugt wird. Wir sehen <strong>in</strong> der<br />

Bestandsgarantie für<br />

120 durchgängige Gymnasien die größte Hürde für die E<strong>in</strong>führung der Schule für alle.<br />

WP0-050 In Zeile 116 – 117 „vollmundig“ streichen und „Bildungsprivileg zu<br />

brechen“ durch „wie überall <strong>in</strong> Europa die herkömmliche Standesschule abzuschaffen“<br />

ersetzen.<br />

Begründung:<br />

Vollmundig ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>zwischen ziemlich abgenutzter Ausdruck, der nichts zur Aussage<br />

beiträgt.<br />

E<strong>in</strong> Privileg ist e<strong>in</strong> Sonder- oder Vorrecht, das nicht gebrochen, sondern abgeschafft werden<br />

müsste. Die AG me<strong>in</strong>t wahrsche<strong>in</strong>lich „herkunftsabhängige Vorteile“. Doch gehe ich davon<br />

aus – wie viele Schulexperten – dass die e<strong>in</strong>e Schule für alle allen K<strong>in</strong>dern guttut, auch den<br />

ehemaligen Gymnasiasten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

121 Ergänzungsantrag B2 der Redaktion:<br />

122 Auch bewirkt die E<strong>in</strong>führung von Oberschulen mit und ohne gymnasiale Oberstufe <strong>in</strong><br />

den<br />

123 Stadtteilen e<strong>in</strong>e weitere Segregation. Durch die Neufassung e<strong>in</strong>iger Schulbezirke s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>ige<br />

124 bürgerliche Stadtteile gezielt besser gestellt worden, während <strong>in</strong> anderen - ärmeren -<br />

125 Stadtteilen mehr Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen weniger Schulen als bisher anwählen<br />

können. Der


29126 Bildungserfolg von K<strong>in</strong>dern aus ärmeren Familien, <strong>in</strong>sbesondere auch der von<br />

Migranten ist<br />

127 dadurch stärker gefährdet als zu Zeiten der großen Koalition.___<br />

128<br />

129 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, verlangt die sofortige E<strong>in</strong>richtung bzw. den Ausbau von<br />

Ganztagsschulen mit<br />

28<br />

130 kostenfreier, gesunder Ernährung, Frühstück und Mittagessen, Bewegungsangeboten,<br />

Freizeit<br />

131 und Gesundheitserziehung - vorrangig <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, steht für<br />

e<strong>in</strong>e<br />

132 <strong>in</strong>nere und äußere Reform der Schule. Wir wollen projektorientiertes, selbst<br />

bestimmtes<br />

133 Lernen ohne Notendruck und ohne „Sitzenbleiben".<br />

134<br />

135 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert:<br />

136 • bis zur Verwirklichung e<strong>in</strong>er „Schule für alle" bereits jetzt <strong>in</strong> allen Stadtteilen e<strong>in</strong><br />

137 wohnortnahes Schulangebot. Das gilt auch für Oberstufen und vergleichbare<br />

138 Ausbildungsgänge.<br />

139 • die gesamte Schulentwicklung e<strong>in</strong>er Bewährungsprüfung zu unterziehen; die<br />

140 erfolgreichen und verlässlichen Vorgehensweisen und -formen aus Gesamt- und<br />

141 <strong>in</strong>tegrierten Stadtteilschulen beizubehalten und auf alle anderen Schulen zu übertragen.<br />

142 • E<strong>in</strong>e gründliche Überprüfung der Curricula <strong>in</strong> den Schulen, d. h. sowohl der Inhalte wie<br />

143 der Vorgehensweisen.<br />

144 • Allgeme<strong>in</strong>e und berufsbezogene Bildung bereits <strong>in</strong> der Sek. l mite<strong>in</strong>ander zu<br />

145 verzahnen, um frühzeitig berufliche Orientierung zu geben.<br />

WP0-051 In Zeile 145 „berufliche Orientierung“ durch „möglichst umfassend über<br />

berufliche Möglichkeiten zu <strong>in</strong>formieren. Dabei darf ke<strong>in</strong>e zu frühe Festlegung erfolgen,<br />

sondern die Durchlässigkeit für Umentscheidungen muss erhalten bleiben.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

146 • die E<strong>in</strong>haltung des Versprechens der M<strong>in</strong>isterpräsidenten dem Bildungswesen 10%<br />

147 des Bruttosozialprodukts zu widmen und bis dah<strong>in</strong> die Bildungsausgaben trotz<br />

148 s<strong>in</strong>kender Schülerzahlen ke<strong>in</strong>esfalls zu kürzen.<br />

149 • Une<strong>in</strong>geschränkte Lernmittelfreiheit als wesentliche Voraussetzung für<br />

150 herkunftsunabhängige Teilhabe am staatlich <strong>in</strong>stitutionalisierten Bildungsprozess.<br />

151 • Aufhebung der zu Chaos führenden Regelungen der Schulanwahlen und je nach<br />

152 Schülerschaft angemessen differenzierte Ressourcenbereitstellung.<br />

153 • E<strong>in</strong>richtung von Universitätsschulen nach f<strong>in</strong>nischem Vorbild, um sowohl die Schulen<br />

154 wie die Universitätsausbildung zu gegenseitiger Qualitätssteigerung anzuregen.


WP0-052 In Zeile 153 fehlt e<strong>in</strong>e Erklärung, was f<strong>in</strong>nische Universitätsschulen s<strong>in</strong>d.<br />

155<br />

29<br />

156 Klasse Schule statt Klassenschule, das ist unser Motto!


<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 6 "Bildung"<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-053 In Z 44 wird „Ermutigung“ ergänzt zu „Ermutigung und Ermächtigung“.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

30<br />

Entscheidung<br />

WP0-054 In Z 46 wird „politischen Handlungsfähigkeit“ durch „umfassenden<br />

Handlungsfähigkeit“ ersetzt.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung<br />

WP0-055 In Z 52 wird ergänzt: „Chancengleichheit bedeutet, dass Bildungschancen<br />

nicht von der sozialen Herkunft abhängig se<strong>in</strong> dürfen. K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund müssen dieselben Chancen <strong>zum</strong> <strong>in</strong>dividuellen Bildungserfolg haben.<br />

Dasselbe gilt für K<strong>in</strong>der aus weniger ‚bildungsnahen‘ Elternhäusern. Dafür muss das Schulsystem<br />

sich grundlegend ändern und massiv <strong>in</strong> Bildung <strong>in</strong>vestiert werden.“<br />

Dafür Z 58/59 streichen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-056 In Z 63 Überschrift wird „Schon für die Kle<strong>in</strong>sten Bildung vom Fe<strong>in</strong>sten“<br />

gestrichen.<br />

Z 73-77 und Z 112-113 werden gestrichen. In Z 73 wird stattdessen ergänzt:<br />

„Frühk<strong>in</strong>dliche Bildung kann nur erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn sie als Teil der Sozialpolitik und <strong>in</strong> enger<br />

Kooperation mit Stadtentwicklung und Integration betrieben wird. Sie kann nicht an der Familie<br />

vorbei, sondern nur <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Familie erfolgen. Gerade hier darf sich der Blick<br />

nicht isoliert auf die ‚Ausbildung‘ von K<strong>in</strong>dern richten, sondern muss sich richten auf die soziale<br />

E<strong>in</strong>beziehung von Müttern, Vätern und Familien, auf die Kooperation mit Initiativen und Vere<strong>in</strong>en<br />

im Stadtteil. Wir lehnen daher die Überführung der frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung <strong>in</strong>s Bildungsressort <strong>zum</strong><br />

derzeitigen Zeitpunkt ab.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


31<br />

WP0-057 In Z 91 wird nach „fallen darf“ ergänzt: „Bei den unter Dreijährigen muss bei<br />

e<strong>in</strong>er Gruppengröße von maximal 8 K<strong>in</strong>dern die feste Zweitkraft ausf<strong>in</strong>anziert und stabil<br />

abgesichert se<strong>in</strong>. Die vom Senat beschlossene Erhöhung der Gruppengröße von 8 auf 10 K<strong>in</strong>dern<br />

muss zurückgenommen werden.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-058 In Z 128 wird e<strong>in</strong>gefügt:<br />

„Das Zwei-Säulen-Modell lastet den Oberschulen den Integrationsauftrag alle<strong>in</strong> an. Solange das<br />

Zwei-Säulen-Modell nicht durch e<strong>in</strong>e Schule für alle überwunden wird, müssen die Oberschulen<br />

daher erheblich besser ausgestattet werden: Mit kle<strong>in</strong>eren Klassen und mit e<strong>in</strong>er pädagogischen<br />

Zweitkraft <strong>in</strong> den Klassen 5 und 6, beg<strong>in</strong>nend mit den Oberschulen an Standorten mit besonderem<br />

Integrationsbedarf. Mehrfach ger<strong>in</strong>g angewählte Oberschulen müssen besonders unterstützt<br />

werden.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-059 In Z 344 wird „Ke<strong>in</strong>e Schulklasse“ ersetzt durch „Ke<strong>in</strong>e leistungsgemischte<br />

Schulklasse“.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung


32<br />

WP0-060 Erweiterungsantrag zu Bildung?<br />

Antragsteller<strong>in</strong>: Anke Krohne<br />

Wo dieser Punkt am besten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>paßt, weiß ich nicht genau, vielleicht <strong>in</strong> den Bereich, der sich mit<br />

der BAGIS und deren Überprüfung bzw. Kontrolle befaßt.<br />

Es gibt <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> unendlich viele Weiterbildungen, Fortbildungen, Qualifizierungsmaßnahmen etc.<br />

Die Leistungen werden durch die Bagis von Weiterbildungsträgern e<strong>in</strong>gekauft und den „Kunden“<br />

angeboten bzw. aufgedrängt. Auf dem Papier oder <strong>in</strong> Auftaktveranstaltungen werden diese<br />

Angebote stets äußerst positiv dargestellt – die Realität sieht aber häufig ganz anders aus. So wird<br />

die Qualität dieser Angebote während der Laufzeit nie angezweifelt, geschweige denn überprüft.<br />

Aus eigener Erfahrung sowohl auf Anbieter- als auch auf Teilnehmerseite sowie den Erzählungen<br />

vieler Betroffener macht e<strong>in</strong> Großteil dieser Maßnahmen überhaupt ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n und kostet den<br />

Steuerzahler nur unnötig viel Geld. So gibt es z. B. Bewerbertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsangebote, <strong>in</strong> denen die<br />

Bandbreite der Teilnehmer vom ungelernten ausländischen Analphabeten ohne Deutschkenntnisse<br />

bis <strong>zum</strong> Diplom<strong>in</strong>genieur reicht, die alle den gleichen Unterricht „genießen“ dürfen. Qualifizierte<br />

Fortbildungsmaßnahmen z. B. <strong>zum</strong> IT-Spezialisten werden mangels geeigneter Teilnehmer mit<br />

Menschen aufgefüllt, die die Voraussetzungen nicht mitbr<strong>in</strong>gen und dadurch die wirklich<br />

motivierten Teilnehmer auf dem Wege zur erstrebten Qualifikation beh<strong>in</strong>dern. Die<br />

Weiterbildungsträger selber nehmen das h<strong>in</strong> und versuchen vielleicht sogar, das Beste daraus zu<br />

machen, sie melden das Problem aber nicht, weil sie dann möglicherweise ja den Auftrag verlieren<br />

würden.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wird oft Material für den sogenannten „Unterricht“ bewilligt. Was kommt davon wirklich<br />

bei den Teilnehmern an? Mir liegt noch <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung, dass es bei 100 Euro, die pro Nase an<br />

Material bewilligt wurden, e<strong>in</strong>en DIN A 4 Block pro Teilnehmer gab, und jetzt gerade habe ich<br />

gehört, dass e<strong>in</strong> erklecklicher Betrag für Fachbücher genehmigt worden war, die Teilnehmer der<br />

betreffenden Maßnahme sich die Bücher aber selber kaufen müssen.<br />

Wir sollten unabhängige qualitative Überprüfungen aller laufenden und angebotenen Maßnahmen<br />

fordern! Das dient sowohl dem Wohle der „Kunden“ als auch dem Staatssäckel.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

LG<br />

Anke


33<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 7 „Inneres und Justiz“<br />

A) Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-061 In Z 80 wird ergänzt:<br />

„Initiativen und Projekte, die der Entkrim<strong>in</strong>alisierung bzw. der Vermeidung von aktenkundiger<br />

Straffälligkeit dienen, s<strong>in</strong>d zu fördern. Wir wollen, dass der Täter-Opfer-Ausgleich ausgebaut<br />

und <strong>in</strong>stitutionell gefördert wird.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

B) Antragsteller: Werner Oestmann<br />

Es wird beantragt:<br />

WP0-062 Streichung <strong>in</strong> Zeile 17:<br />

Schwarzfahren und Zigaretten klauen s<strong>in</strong>d zu streichen, da es Intensivtäter für sogenannte<br />

Bagatelldelikte nicht gibt. Es muss schon e<strong>in</strong>e gewisse Schwere der Tat vorliegen, um <strong>zum</strong><br />

Kreis der Intensivtäter zu zählen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-063 E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> Zeile 31:<br />

h<strong>in</strong>ter den Wort „darf“ soll „pr<strong>in</strong>zipiell“ e<strong>in</strong>gefügt werden<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-064 E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> Zeile 33:<br />

h<strong>in</strong>ter den Wort „wir“ soll „generell“ e<strong>in</strong>gefügt werden<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-065 E<strong>in</strong>fügung nach Zeile 34:<br />

“Die Platzverweise müssen aber bei gehäufter missbräuchlicher Benutzung öffentlicher<br />

Räume möglich bleiben“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


WP0-066 Streichung von Zeile 39 bis 45:<br />

Ist zu streichen, da die Uniformen der Polizei bereits mit den Nachnamen gekennzeichnet<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-067 E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> Zeile 66:<br />

H<strong>in</strong>ter dem Wort „Sozialgericht“ s<strong>in</strong>d „auch die Amts- und das Landgericht“ e<strong>in</strong>zufügen<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-068 Streichung <strong>in</strong> Zeile 73:<br />

Drogenbesitz ist ke<strong>in</strong> Bagatelldelikt, daher ist dieser Bezug zu streichen<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

34<br />

WP0-069 Streichung <strong>in</strong> den Zeilen 78 und 79:<br />

Von „dass“ bis „erhöht“ ist zu streichen<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-070 E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> Zeile 80:<br />

Der Punkt ist dort durch e<strong>in</strong> Komma zu ersetzen, der Satz sollte wie folgt weitergeführt<br />

werde: “ wobei bei une<strong>in</strong>sichtigen Schwarzfahrer<strong>in</strong>nen und Schwarzfahrer gewährleistet se<strong>in</strong><br />

muss, dass harte Maßnahmen, bis h<strong>in</strong> zur Freiheitsstrafe ergriffen werden können.<br />

Schwarzfahren ist sozialschädlich und unsolidarisch, da jeder ehrliche Fahrgast über die<br />

Fahrpreise das Schwarzfahren mitf<strong>in</strong>anziert.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-071 E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> Zeile 81:<br />

H<strong>in</strong>ter dem Wort „der“ ist „gesamten“ e<strong>in</strong>zufügen<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


35<br />

WP0-072 E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> Zeile 82:<br />

H<strong>in</strong>ter dem Wort „Staatsanwälten“ ist „Rechtspfleger, Rechtspfleger<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter der<br />

Geschäftsstelle“ e<strong>in</strong>zufügen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


36<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> <strong>zum</strong> Kapitel 8 "K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen Zukunftsperspektiven geben".<br />

A) <strong>Änderungsanträge</strong> von Selim Uhrban:<br />

WP0-073 Zeile 111 K<strong>in</strong>dergarten bzw. Schulmediz<strong>in</strong>ische Untersuchung <strong>in</strong> allen<br />

Stadteilen, weil <strong>in</strong> allen Stadtteilen risikobelastete K<strong>in</strong>der leben.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-074 Zeile 112 für selbständige Hebammen e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>nützige Versicherung<br />

anbieten, damit genug Hebammen dem Beruf nachgehen können. Zurzeit<br />

geben viele Hebammen aufgrund der teuren Versicherungen den Beruf auf.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-075 Zeile 114 und Mangelersche<strong>in</strong>ungen<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

B) <strong>Änderungsanträge</strong> von Michael Mork unter Verwendung e<strong>in</strong>es Textes von Volker<br />

Schmidt.<br />

Der Änderungsantrag enthält u. a. e<strong>in</strong>e Reihe von grammatikalischen und sprachlichen<br />

Verbesserungen, die <strong>in</strong> die Endfassung e<strong>in</strong>gehen sollen, aber den Inhalt des vorliegenden Textes<br />

nicht ändern. Daher wird auf die Darstellung dieser Änderungen verzichtet. Wesentliche <strong>in</strong>haltliche<br />

Änderungen s<strong>in</strong>d:<br />

WP0-076 Der Forderungskatalog Zeile 132-150 wird wie folgt gefaßt:<br />

� e<strong>in</strong>e verstärkte Förderung frühk<strong>in</strong>dlicher Bildung sowie frühestmöglicher Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>tegrierten Sprachförderung.<br />

� Sprachförderung und jahrgangsübergreifenden Unterricht <strong>in</strong> Grundschulen.<br />

� Verbesserte Ausstattung von Schulen <strong>in</strong> benachteiligten Stadtteilen.<br />

� E<strong>in</strong>e lange geme<strong>in</strong>same Beschulung (E<strong>in</strong>e Schule für alle).<br />

� Bereitstellung flexibler kostengünstiger bzw. kostenloser Plätze, <strong>in</strong>sbesondere für K<strong>in</strong>der<br />

alle<strong>in</strong>erziehender Eltern.<br />

� Gezielte Angebote an Alle<strong>in</strong>erziehende <strong>in</strong> Familien- und Quartierszentren um die<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Erwerbstätigkeit, K<strong>in</strong>dererziehung und Haushaltsführung zu erreichen.<br />

� Offensive Werbung und gezielte Unterstützung zur Verbesserung der Teilnahme an<br />

Betreuungs- und Bildungsangeboten besonders für K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund.


37<br />

� Erhöhung der Anzahl von Krippenplätzen <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagesstätten (Kitas), die<br />

pädagogische Akzente auf die Bedürfnisse von Familien nichtdeutscher Herkunft setzen.<br />

� Kitas mit hohem Anteil von K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund müssen e<strong>in</strong>e besonders<br />

qualifizierte Personalausstattung erhalten. Die Arbeit mit Eltern muss <strong>in</strong>tensiviert werden.<br />

� Vermehrte Ferienfreizeiten und Ferienbetreuungsangebote für K<strong>in</strong>der aus<br />

e<strong>in</strong>kommensschwachen und Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, damit K<strong>in</strong>der den<br />

sprachlichen Anschluss nicht verlieren.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

�<br />

WP0-077 Der Absatz Zeile 170-175 "Die soziale Infrastruktur..." wird folgendermaßen<br />

neu gefaßt:<br />

Die soziale Infrastruktur für K<strong>in</strong>der, Jugendliche und Familien <strong>in</strong> den ökonomisch benachteiligten<br />

Wohngebieten muss verstärkt gefördert und wiederaufgebaut werden. Insbesondere s<strong>in</strong>d<br />

Jugendzentren, (Abenteuer-) Spielplätze, Musik- und Volkshochschulen, Museen, Bibliotheken zu<br />

verstärkt fördern, sie dürfen nicht der Schuldenbremse <strong>zum</strong> Opfer fallen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d<br />

weitere Freiflächen <strong>zum</strong> Spielen zu schaffen. Jugendämter, Familiene<strong>in</strong>richtungen und soziale<br />

Dienste brauchen erheblich bessere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und mehr Personal.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-078 Nach Zeile 175 wird neu e<strong>in</strong>gefügt:<br />

Die Kosten für Hilfen zur Erziehung s<strong>in</strong>d seit 2007, also <strong>in</strong> der "Nach - Kev<strong>in</strong> - Zeit",<br />

explosionsartig von 85 Mio. Euro auf derzeit rund 145 Mio. Euro angestiegen; e<strong>in</strong> Ende ist noch<br />

nicht abzusehen.<br />

Durchschnittlich s<strong>in</strong>d derzeit 10.000 Bremer K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Hilfsmaßnahmen, die Dunkelziffer<br />

derjenigen, die immer noch durch jedes Hilferaster fallen, ist nicht bekannt. Gut 90 % der Hilfefälle,<br />

schätzt die Fachbehörde, kommen aus sogenannten Hartz IV – Haushalten; es gibt also e<strong>in</strong>en<br />

engen Zusammenhang zwischen dem Leben <strong>in</strong> Armut und Entwicklungsstörungen bei K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen. Für uns steht fest, dass jeglicher Bildungs- und Integrationserfolg mit der gesunden<br />

Entwicklung von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen steht und fällt.<br />

Die Fachbehörde hat die Forderung der <strong>LINKE</strong>N aus dem Programm zur letzten<br />

Bürgerschaftswahl aufgegriffen und e<strong>in</strong> Modellprojekt zur sozialräumlichen Vernetzung mit dem<br />

Ziel frühzeitiger Prävention und Förderung <strong>in</strong> Walle/ Gröpel<strong>in</strong>gen durchgesetzt. Hier sollen über<br />

das Sozialzentrum die vernetzten Strukturen entwickelt und erprobt werden, die zur Umsetzung<br />

dieser Ziele notwendig s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e zentrale Funktion nehmen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Kitas<br />

e<strong>in</strong>, über die e<strong>in</strong> niedrigschwelliger Zugang zu den gefährdeten Familien besteht (94 % aller K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Alter ab drei Jahren besuchen <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> e<strong>in</strong>e Kita). Unverständlich ist, warum dieser<br />

präventive und ökonomisch vernünftige Ansatz angesichts der gigantischen Notlage von K<strong>in</strong>dern


38<br />

und Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> erst über e<strong>in</strong> langwieriges, dubios f<strong>in</strong>anziertes Modellprojekt erprobt<br />

werden soll: Es besteht die große Gefahr, dass dieses am Ende für den Gesamtraum <strong>Bremen</strong> aus<br />

f<strong>in</strong>anziellen Gründen folgenlos bleibt.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 9 "Die Jugend braucht Mitbestimmung...."<br />

A) Antragsteller<strong>in</strong>: Doris Achelwilm<br />

39<br />

WP0-079 Der 7. Landesparteitag möge beschließen, das Wahlprogramm um folgenden<br />

E<strong>in</strong>schub nach Zeile 33 zu ergänzen:<br />

Jugend ist ke<strong>in</strong>e sorglose Zeit der unverbrauchten Möglichkeiten. Jugend bedeutet <strong>in</strong><br />

kapitalistischen Gesellschaften Anpassungs- und Konkurrenzdruck, das Gefühl, durch das<br />

E<strong>in</strong>kommen der Eltern dazuzugehören oder eben nicht. Jugendliche kennen bereits<br />

Perspektivlosigkeit, Leistungszwang, Statuskämpfe, Ohnmacht und die Erfahrung, dass der<br />

Stärkere automatisch Recht hat. Viele Jugendliche kommen auch mit guten Schulerfolgen nur<br />

mühsam gegen ihre strukturelle Benachteiligung an, andere sehen <strong>in</strong>nerhalb des herrschenden<br />

Systems schnell ihre Grenzen und resignieren, bevor sie ihr Glück am Arbeitsmarkt versucht<br />

haben. In e<strong>in</strong>er Gesellschaft der massiven sozialen Spaltung beg<strong>in</strong>nt die Selektion spätestens <strong>in</strong><br />

den Kitas, setzt sich <strong>in</strong> der Schulauswahl im Stadtteil fort, geht weiter über die F<strong>in</strong>anzierbarkeit von<br />

Ausbildungs- und Studienplätzen und hört beim Berufse<strong>in</strong>stieg nicht auf. Überhaupt zur<br />

„Generation Praktikum“ zu gehören, können sich nach den Jahren an der Schule oder Uni oft nur<br />

die Jugendlichen leisten, die von ihren Eltern f<strong>in</strong>anziell unterstützt werden. Die anderen müssen<br />

sich oftmals frühzeitig mit Jobs und Berufsperspektiven unter ihren Wünschen und Möglichkeiten<br />

arrangieren. Und die Bed<strong>in</strong>gungen werden nicht besser.<br />

Die 2010 von der IG Metall <strong>in</strong> Auftrag gegebene Studie „Persönliche Lage und<br />

Zukunftserwartungen der jungen Generation 2010“ belegt, dass e<strong>in</strong> Großteil <strong>in</strong>sbesondere der<br />

jungen Erwerbstätigen prekär beschäftigt ist. E<strong>in</strong>e repräsentative Umfrage bei 1134 Menschen im<br />

Alter von 14 bis 34 Jahren brachte zutage, dass 2010 rund 54 Prozent der Erwerbstätigen unter 25<br />

<strong>in</strong> Leiharbeit, befristeten Jobs, Praktika oder <strong>in</strong> Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beschäftigt s<strong>in</strong>d –<br />

9 Prozent mehr als 2009, der Trend weist nach oben. Bei den Erwerbstätigen unter 35 liegt der<br />

Anteil noch bei 30 Prozent. Ferner zeigte die Studie auf, dass nur 24 Prozent der Erwerbstätigen<br />

mit Hauptschulabschluss und 16 Prozent der jungen ArbeitnehmerInnen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

an betrieblichen Weiterbildungs-maßnahmen teilnehmen. Die Erfahrung unsicherer, schlecht<br />

bezahlter und befristeter Beschäftigung ist unter jungen Berufsanfängern zur Normalität geworden.<br />

Ihre mehrheitlichen Gegenforderungen decken sich weitgehend mit den Kernforderungen der<br />

<strong>LINKE</strong>N: mehr Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie, E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es existenzsichernden<br />

M<strong>in</strong>destlohns, Begrenzung von Leiharbeit. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wird sich dafür e<strong>in</strong>setzen, dass diese Ziele<br />

geme<strong>in</strong>sam mit jungen Menschen umgesetzt werden.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Schwerkraft der Klassengegensätze<br />

anzuarbeiten, um allen Menschen gleiche Teilhabe, Gerechtigkeit und selbstbestimmte<br />

Entscheidungen zu ermöglichen. Wir wollen ke<strong>in</strong>e behördentauglichen Konzepte erf<strong>in</strong>den, die an<br />

der Lebensrealität junger Leute vorbeigehen, sondern geme<strong>in</strong>sam mit Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen e<strong>in</strong>e lebenswerte Zukunft für alle aufbauen. Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> tritt dafür e<strong>in</strong>, dass die Politik <strong>in</strong> den Parlamenten sich <strong>in</strong>sgesamt stärker auf die<br />

Bedürfnisse von Jugendlichen zubewegt und junge Menschen aktiv <strong>in</strong> Entscheidungsprozesse<br />

e<strong>in</strong>bezieht. Jugendliche s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e „Problemgruppe“, die nach den Vorstellungen der älteren<br />

Generationen <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>zugliedern und bei Fehlverhalten „top down“ zu<br />

reglementieren ist. Politik muss dafür sorgen, dass die Erfahrungen und Perspektiven von<br />

Jugendlichen <strong>in</strong> der Gesellschaft ernst genommen werden und zu ihrem Recht kommen.<br />

Jugendlichen e<strong>in</strong> früheres Wahlalter e<strong>in</strong>zuräumen, ist nur dann e<strong>in</strong> konsequenter Schritt, wenn<br />

auch ihre politischen Teilhabemöglichkeiten gestärkt werden. In diesem S<strong>in</strong>ne setzt sich <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> dafür e<strong>in</strong>, dass die Jugendbeiräte <strong>in</strong> den Stadtteilen weiterentwickelt und<br />

verb<strong>in</strong>dlich mit Globalmitteln ausgestattet werden. Die Parlamente müssen sich für moderne<br />

Themen und Beteiligungsformen schneller öffnen, damit die Kluft zwischen Politikbetrieb und<br />

jugendlichen Lebenswelten verr<strong>in</strong>gert wird.<br />

Solange Hartz IV nicht abgeschafft ist, setzt sich <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> auch von <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />

aus für die Sanktionsfreiheit von jugendlichen Hartz-IV-Beziehenden (bis 25 Jahre) e<strong>in</strong>. Die<br />

Sanktionspraxis der Arbeitsagenturen tendiert derzeit <strong>in</strong> die gegenläufige Richtung: In


40<br />

Bremerhaven wurden 2008 jedem sechsten Jugendlichen, der Hartz IV bezieht, die Leistungen<br />

gekürzt (17 Prozent). In <strong>Bremen</strong>-Stadt waren es 8 Prozent der Jugendlichen, denen die Leistungen<br />

z.B. deswegen gekürzt wurden, weil sie nicht zu Term<strong>in</strong>en bei der BAgIS erschienen s<strong>in</strong>d.<br />

Insgesamt erhielten <strong>in</strong> Bremerhaven 5 Prozent der Empfänger ihre Leistungen nur teilweise<br />

ausbezahlt, <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong>-Stadt 3,7 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3 Prozent. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

fordert: Ke<strong>in</strong>e Daumenschrauben für Jugendliche, sondern mehr Gesprächs-bereitschaft auf<br />

Augenhöhe, bessere Angebote und Möglichkeiten zur Selbstorganisation und Mitbestimmung.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

A) Antragsteller: Selim Urbahn<br />

WP0-080 Zeile 42 Kulturflatrate greift zu kurz, besser wäre e<strong>in</strong>e Bildungsflatrate, damit<br />

Lern<strong>in</strong>halte kostenlos aus dem Internet bezogen werden können.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-081 Zeile 44 Hier muss durch Aufklärung sichergestellt se<strong>in</strong>, dass Urheberrechte<br />

nicht verletzt werden. Die meisten Film- und Musiktitel s<strong>in</strong>d eben nicht<br />

freizugängliches Kulturgut. Das frei zugängliche Kulturgut müssten dann die<br />

nicht urheberrechtlich geschützten Titel se<strong>in</strong>.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-082 Zeile 46 Flächendeckende Bereitstellung für „Graffitikünstler“ dürfte <strong>in</strong> der<br />

Bevölkerung nur sehr schwer zu vermitteln se<strong>in</strong>. Besser wäre die<br />

Bereitstellung der Flächen <strong>in</strong> Kulturzentren, dort können die jungen<br />

„Künstler“ unter Anleitung gefördert werden.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-083 Zeile 53 Wenn die Mehrheit der Schüler und Lehrer demonstrieren wollen<br />

dürfen sie dafür nicht bestraft werden.Der Bildungssenator sollte aber künftig<br />

mit „F<strong>in</strong>gerspitzengefühl“ vorgehen, da die Demonstrationen auch e<strong>in</strong>e<br />

praktische Übung <strong>in</strong> Sachen demokratische Erziehung darstellen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


41<br />

WP0-084 Zeile 58 Jugendarbeitslosigkeit kann nur durch Bildung vermieden werden, um<br />

die Ausbildungsreife zu erlangen. Die duale Ausbildung hat sich <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit bewährt. Die schulische Ausbildung muss aber auf die<br />

Anforderungen der Ausbildungsbetriebe stärker ausgerichtet werden.<br />

Ausbilderklagen über mangelnde Rechen- und Rechtschreibkenntnisse bei<br />

Schulabsolventen sprechen hier e<strong>in</strong>e ganz klare Sprache. E<strong>in</strong> Recht auf<br />

e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz greift hier zu kurz, wenn die, die ausgebildet werden<br />

sollen nicht ausbildungsfähig s<strong>in</strong>d. Außerdem muss dieses Recht auf e<strong>in</strong>en<br />

Ausbildungsplatz von der Privatwirtschaft mitgetragen werden; dies könnte<br />

e<strong>in</strong> freier Unternehmer jedoch als unzulässigen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />

unternehmerische Freiheit ansehen und die öffentliche Hand kann nicht<br />

genug Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Möglicherweise könnte<br />

durch e<strong>in</strong>e Änderung des Lehrplans für die Abschlussklassen die<br />

Ausbildungsreife verbessert werden. Zusätzlicher kostenloser<br />

Förderunterricht für Schüler mit offensichtlichen Bildungsmängeln.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-085 Zeile 60 Das ist e<strong>in</strong>e demokratische Grundhaltung die nur durch Aufklärung<br />

und Bildung erreicht werden kann. Die Aufklärung sollte bereits <strong>in</strong> den<br />

K<strong>in</strong>dergärten stattf<strong>in</strong>den, damit die K<strong>in</strong>der ohne Rassismus und<br />

Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit aufwachsen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


42<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 10 "Von allem die Hälfte...."<br />

A) Antragsteller: Selim Urbahn<br />

Seite 48<br />

WP0-086 Zeile 118:E<strong>in</strong>e große gesellschaftliche Aufgabe, die die Zusammenarbeit von<br />

fast allen gesellschaftlichen Gruppen erfordert. Um wirklich gerechte Renten zu schaffen,<br />

müssten die Rentenpunkte neu def<strong>in</strong>iert und bewertet werden. Mütter und Väter erhalten<br />

für die Erziehungszeiten besonders gewertete Rentenpunkte. Aber auch andere Berufsgruppen,<br />

wie der immer zitierte Dachdecker mit 65 Jahren auf dem Dach erhält e<strong>in</strong>e andere Gewichtung<br />

se<strong>in</strong>er Punkte als z. B. Verwaltungsangestellte. Hierfür ist allerd<strong>in</strong>gs die Zusammenarbeit von<br />

Gewerkschaften, Politikern Berufsstandvertretern etc. erforderlich.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

B) Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-087 Z 227 „Radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich (30-<br />

Stunden-Woche)“ wird ersetzt durch:<br />

„Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Unser Ziel ist die 30-Stunden-Woche für<br />

alle. E<strong>in</strong>stiegsforderungen können se<strong>in</strong>: Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich für<br />

Frauen oder Männer mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern; Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich <strong>in</strong><br />

Berufen mit besonders hoher Beanspruchung, <strong>in</strong>sbesondere auch <strong>in</strong> sozialen und<br />

fürsorgenden Berufen; Arbeitszeitverkürzung als Angebot mit öffentlicher und<br />

Unternehmensbeteiligung an der F<strong>in</strong>anzierung nach dem Vorbild der Kurzarbeit. Der<br />

öffentliche Dienst muss <strong>in</strong> der Frage der Arbeitszeitverkürzung vorangehen.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


43<br />

Neufassung des Kapitels 11 "Migrationspolitik..."<br />

Ahmed Abed, Raimund Gaebele<strong>in</strong> und Krist<strong>in</strong>a Vogt haben e<strong>in</strong>e Neufassung des Kapitels<br />

vorgelegt, welche neben e<strong>in</strong>igen sprachlichen und grammatikalischen Verbesserungen die<br />

folgenden größeren Veränderungen vornimmt:<br />

WP0-088 Der Text ab Zeile 14 ("Auf Landesebene...") bis vor Zeile 41 ("Die <strong>LINKE</strong><br />

fordert...") soll nun folgendermaßen lauten:<br />

Migration ist e<strong>in</strong>e Chance für unsere Gesellschaft. Wir fassen Integration nicht als e<strong>in</strong>seitige<br />

Anpassung der zugewanderten Menschen auf, sondern als beiderseitigen Prozess e<strong>in</strong>er ehrlichen<br />

Befassung mite<strong>in</strong>ander, der Anerkennung und des gegenseitigen Respekts. Die Mittel hierfür s<strong>in</strong>d<br />

der demokratische Dialog und der Austausch auf gleicher Augenhöhe. Integration bedeutet<br />

Aufnahme. Diskreditierung, Benachteiligung und Repression s<strong>in</strong>d menschenunwürdig,<br />

kontraproduktiv und damit abzulehnen.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> steht für e<strong>in</strong>e emanzipatorische Migrations- und Integrationspolitik. Menschen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund sollen die gleichen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Chancen<br />

bekommen wie ihre Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger. Integration fängt <strong>in</strong> den Köpfen an. Erst wenn<br />

Vorurteile abgebaut werden, kann e<strong>in</strong>e soziale Integration stattf<strong>in</strong>den<br />

Auf Landesebene gibt es Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Die Innenm<strong>in</strong>ister und -<br />

Senatoren der Länder beraten sich regelmäßig auf ihren Konferenzen <strong>in</strong> Belangen des<br />

Bleiberechts. In der Ausgestaltung der Lebensbed<strong>in</strong>gungen von Flüchtl<strong>in</strong>gen vor Ort, bei der<br />

Anerkennung von Berufs- und Bildungsabschlüssen oder bei der positiven Förderung von<br />

Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten eröffnet sich e<strong>in</strong> breites Handlungsspektrum. Die rot-grüne<br />

Landesregierung hat zwar e<strong>in</strong>ige Verbesserungen für Bremer und Bremer<strong>in</strong>nen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>geführt, wie z. B. die Anerkennung fundamentaler K<strong>in</strong>derrechte bei<br />

unbegleiteten m<strong>in</strong>derjährigen Flüchtl<strong>in</strong>gen durch flächendeckende Anwendung des K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfegesetzes. Dennoch haben die Bremer Behörden ihre restriktive Ausrichtung<br />

beibehalten oder wieder entdeckt.<br />

Integration auf Augenhöhe<br />

Die Bedeutung von Migrations- und Integrationspolitik ist im vergangenen Jahrzehnt zunehmend<br />

<strong>in</strong>s Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Flucht und Migration s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>schneidende und prägende<br />

Lebenserfahrungen, die auch besondere Folgen für die Betroffenen haben.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


44<br />

WP0-089 Zeile 82: Der Satz "Es reicht nicht, die Herausbildung von ethnisch-religiösen<br />

Parallelgesellschaften nur zu beklagen." wird gestrichen.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-090 Der Text ab Zeile 72 ("Dies führt dazu...") bis <strong>zum</strong> Ende des Absatzes wird<br />

folgendermaßen geändert und ergänzt (Vorschlag von Raimund):<br />

Dies führt dazu, dass Frauen auf allen Ebenen besonders benachteiligt werden Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

s<strong>in</strong>d bei der Integration unterschiedliche kulturelle Zugänge und Sichtweisen zu reflektieren und<br />

anzuerkennen. Das gilt für die familiären Zusammenhänge bis h<strong>in</strong> zu spezifischen Sprach- und<br />

Alphabetisierungskursen. Aufgrund vergangener Erfahrungen <strong>in</strong>sbesondere im Jugend- und<br />

Sozialbereich ersche<strong>in</strong>t die E<strong>in</strong>richtung von Stadtteilbüros der Neubürgerstelle mit Ombudsfunktion<br />

für Stadtteile mit hohem MigrantInnenanteil dr<strong>in</strong>gend geboten. Ihr sollen Vertreter und<br />

Vertreter<strong>in</strong>nen der wesentlichen MigrantInnengruppen des jeweiligen Stadtteils angehören.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-091 Der Absatz von Zeile 86 bis 93 lautet nun:<br />

Für den sozialen Zusammenhalt e<strong>in</strong>er Stadtgeme<strong>in</strong>de ist es fatal, wenn Ghettobildungen <strong>in</strong><br />

ohneh<strong>in</strong> sozial benachteiligten Stadtteilen stattf<strong>in</strong>den. Das Aufe<strong>in</strong>andertreffen marg<strong>in</strong>alisierter<br />

ethnischer M<strong>in</strong>derheiten mit ebenfalls von Armut und Ausgrenzung betroffenen<br />

Bevölkerungskreisen bilden den Humus, auf dem e<strong>in</strong> spezieller Rechtsradikalismus sozial<br />

Benachteiligter gedeihen kann. Diese Entwicklung ist beispielsweise <strong>in</strong> Bremerhaven seit Jahren<br />

auffällig. In ökonomisch benachteiligten Stadtteilen feiert die DVU dort seit Jahren große<br />

Wahlerfolge. In diesem S<strong>in</strong>ne ist e<strong>in</strong>e die Migration berücksichtigende Stadtentwicklungspolitik<br />

auch als sozialstruktureller Beitrag gegen Rassismus und Ausländerfe<strong>in</strong>dlichkeit zu werten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-092 Die Sätze ab Zeile 115 "Selbst wenn..." bis <strong>zum</strong> Ende des Absatzes <strong>in</strong> Zeile<br />

119 werden geändert <strong>in</strong>:<br />

Auch wenn Asylsuchenden und Geduldeten gesetzlich nach 48 Monaten die Regelsätze nach dem<br />

SGB II zustehen, so werden Ihnen diese Sätze oft nicht gewährt. Asylsuchende und Geduldete<br />

dürfen im ersten Jahr ihres Aufenthaltes <strong>in</strong> Deutschand nach wie vor ke<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit


45<br />

nachgehen. Selbst wenn Geduldete danach die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e Beschäftigungserlaubnis<br />

erfüllen, verh<strong>in</strong>dert die von der Bremer Ausländerbehörde durch die oft nur <strong>in</strong> monatlichen<br />

Abständen gewährte Duldung e<strong>in</strong>e tatsächliche Arbeitsaufnahme. Geduldete unterliegen der<br />

Residenzpflicht und dürfen den ihnen zugewiesenen Landkreis nicht verlassen. Zum Beispiel ist<br />

ihnen e<strong>in</strong>e Fahrt nach Lilienthal verboten.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-093 (Vorschlag von Raimund:) An den Satz ab Zeile 200 "Das Land <strong>Bremen</strong> soll<br />

e<strong>in</strong>e von der Ausländerbehörde unabhängige aufenthaltsrechtliche Beratungsstelle e<strong>in</strong>richten."<br />

wird angefügt:<br />

" In die Härtefallkommission für Asylbewerber s<strong>in</strong>d Vertreter der Flüchtl<strong>in</strong>gsverbände zu berufen."<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


46<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 12 "Seniorenpolitik"<br />

Änderungsantrag der AG Senioren, e<strong>in</strong>gebracht von Jörg Güthler<br />

Der Änderungsantrag enthält u. a. e<strong>in</strong>e Reihe von grammatikalischen und sprachlichen<br />

Verbesserungen, die <strong>in</strong> die Endfassung e<strong>in</strong>gehen sollen, aber den Inhalt des vorliegenden Textes<br />

nicht ändern. Daher wird auf die Darstellung dieser Änderungen verzichtet. Wesentliche <strong>in</strong>haltliche<br />

Änderungen s<strong>in</strong>d:<br />

WP0-094 Der Titel des Kapitels 12 soll von "Seniorenpolitik" <strong>in</strong><br />

"SENIORENPOLITISCHE LEITLINIEN DER BREMER <strong>LINKE</strong>N" geändert werden.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-095 Der vorliegende Text ab Zeile 57 bis Schluss wird durch folgenden Text<br />

ersetzt:<br />

1.1. Seniorengerechtes Bauen und Wohnen<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert seniorengerechtes Bauen und Wohnen. Die meisten älteren Menschen wohnen<br />

zu Hause <strong>in</strong> „normalen“ Wohnungen, wo sie auch bleiben wollen. Diesem Wunsch Rechnung zu<br />

tragen, ist e<strong>in</strong>e gesellschaftliche Verpflichtung. Nicht selten müssen sich ältere Menschen aber für<br />

e<strong>in</strong>en Umzug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er andere Wohnung oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim entscheiden, weil ihre Wohnung<br />

nicht beh<strong>in</strong>dertengerecht ausgestattet ist und die Alltagsbewältigung erschwert oder gar unmöglich<br />

macht. Deshalb fordern wir neben der Bereitstellung von Hilfs- und Versorgungsleistungen bei<br />

Bedarf die altersgerechte Anpassung und Gestaltung bestehender Wohnungen. Es ist das Recht<br />

aller Menschen, so lange wie möglich selbständig und selbstbestimmt zu leben und dabei soziale<br />

Kontakte zu pflegen und bei Bedarf Beratung Unterstützung und Hilfe zu erhalten. Entsprechend<br />

diesem Wunsch sollten komb<strong>in</strong>ierte Wohn- und Betreuungsangebote wie Service-Wohnen,<br />

Seniorenwohnanlagen und auch betreutes Wohnen zu Hause zur Verfügung stehen. Dazu gehört<br />

auch e<strong>in</strong> Ausbau der Pflegestützpunkte. Um <strong>in</strong>sbesondere den Angehörigen die Durchführung der<br />

Pflege zu erleichtern, müssen tagesstrukturierende, unterstützende E<strong>in</strong>richtungen, wie z.B.<br />

geriatrische Tageskl<strong>in</strong>iken, zur Verfügung stehen. Erforderlich ist ferner e<strong>in</strong>e stärkere Vernetzung<br />

der ambulanten, halb und vollstationären Angebote. Sowohl <strong>in</strong> der ambulanten als auch <strong>in</strong> der<br />

stationären Pflege muss e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche fachärztliche Betreuung der Pflegebedürftigen<br />

gewährleistet se<strong>in</strong>.<br />

Auf Grund des demografischen Wandels wird zukünftig e<strong>in</strong> breites Spektrum verschiedener<br />

Wohnformen und unterstützender Angeboten erforderlich se<strong>in</strong>. Beim Thema Wohnen im Alter<br />

dürfen nicht nur die „jungen aktiven Alten“ gesehen werden, das Augenmerk muss auch auf<br />

kranke, pflegebedürftige und beh<strong>in</strong>derte alte Menschen gerichtet se<strong>in</strong>.<br />

Sonderwohnformen wie Heime werden von älteren Menschen i.d.R. nur dann gewählt, wenn ke<strong>in</strong>e<br />

anderen Möglichkeiten gesehen werden. Zunehmend suchen deshalb mehr Menschen nach<br />

Alternativen, um auch im Alter selbstbestimmt zu leben und zu wohnen. Mittlerweile existieren<br />

unterschiedliche Konzepte von geme<strong>in</strong>schaftlichem Wohnen von Alt und Jung oder von<br />

Gleichges<strong>in</strong>nten e<strong>in</strong>er Generation.


47<br />

Viele ältere Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Bewegungsfähigkeit e<strong>in</strong>geschränkt. Immer mehr Senioren s<strong>in</strong>d<br />

auf Gehhilfen, Rollatoren oder Rollstühle angewiesen. Das Überqueren von Straßen, unebenen<br />

Pflasterungen, fehlende Gehsteigabsenkungen, fehlende Treppengeländer, zu kurze Grünphasen<br />

an Ampeln, schlechte Beleuchtung des öffentlichen Raumes erschweren die Mobilität.<br />

Nicht alles was es früher gab ist heute nicht mehr zeitgemäß. Altenpflegeheime <strong>in</strong> kommunaler<br />

Trägerschaft s<strong>in</strong>d aus unserer Sicht zw<strong>in</strong>gend notwendig. um dem immer schärferen Wettbewerb<br />

der privaten Investoren zu Lasten der älteren Mitmenschen und des Gesundheitssystems E<strong>in</strong>halt<br />

zu gebieten. Nicht gew<strong>in</strong>norientierte Altenbetreuung ist nur unter kommunaler Trägerschaft<br />

möglich.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert daher:<br />

- barrierefreie Gestaltung von Straßen und Gehwegen und abgesenkte Bordste<strong>in</strong>kanten<br />

- ausreichend lange Grünphasen an Verkehrsampeln<br />

- gute Beleuchtung von Straßen und Plätzen<br />

- barrierefreien Zugang zu allen Gebäuden<br />

- den Ausbau der geriatrischen Versorgung <strong>in</strong> den bremischen Kl<strong>in</strong>iken entsprechend dem<br />

wachsenden Bedarf<br />

- die Förderung altengerechten Wohnens und alternativer generationsübergreifender<br />

Wohnprojekte<br />

- die stärkere Berücksichtigung der älteren Zuwanderer/<strong>in</strong>nen<br />

- Verbesserungen <strong>in</strong> der ambulanten wie der stationären Versorgung Demenzkranker<br />

- der Erprobung <strong>in</strong>novativer Wohnformen für demenzerkrankte Menschen<br />

- die Förderung altengerechten Wohnens und alternativer generationsübergreifender<br />

Wohnprojekte<br />

- Wiederbelebung der Altenheime <strong>in</strong> kommunaler Trägerschaft<br />

1.2. Gute Gesundheitsversorgung für alle, auch im Alter<br />

Der Anspruch auf Gesundheit ist e<strong>in</strong> Menschenrecht und darf nicht von den f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten des E<strong>in</strong>zelnen abhängen. Mehr alte Menschen, höhere Lebenserwartung und<br />

zunehmende Hochaltrigkeit werden die Anforderungen an die Gesundheitsversorgung im Alter<br />

deutlich erhöhen. Deutschland gehört <strong>in</strong> Bezug auf die Altersforschung und den Stand der<br />

geriatrischen Fort- und Weiterbildung zu den Schlusslichtern <strong>in</strong> Europa. Der EU-weite Trend der<br />

Entsolidarisierung und Privatisierung der sozialen Sicherungssysteme hat die<br />

Gesundheitsversorgung zu e<strong>in</strong>em Milliardengeschäft gemacht. Im Namen e<strong>in</strong>es angeblichen<br />

Qualitätswettbewerbs werden zunehmend betriebswirtschaftliche Elemente <strong>in</strong> die Kranken und<br />

Pflegeversicherung e<strong>in</strong>geführt, die den ursprünglichen solidarischen Ansatz „gleiches<br />

Leistungsangebot trotz unterschiedlicher Beiträge“ immer stärker unterlaufen und aus Versicherten<br />

Kunden machen. Inzwischen wird offen über die Rückkehr zu e<strong>in</strong>er „Zweiklassenmediz<strong>in</strong>“ und die<br />

Rationierung therapeutisch und pflegerisch notwendiger Leistungen für alte Menschen<br />

gesprochen. Vor allem sozial und f<strong>in</strong>anziell benachteiligte Bevölkerungsgruppen, zu denen<br />

zunehmend Senior<strong>in</strong>nen und Senioren zählen, s<strong>in</strong>d nicht im Stande, Leistungsabbau durch<br />

Abschluss privater Zusatzversicherungen zu kompensieren.<br />

Diesen Trend hat die so genannte Gesundheitsreform, das „GKV Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

2007“, noch deutlich verstärkt. Die Privatisierung gesundheitlicher Risiken und die damit<br />

verbundene Benachteiligung armer Bevölkerungsgruppen s<strong>in</strong>d unsozial und unsolidarisch.


Gesundheitsvorsorge ist aber ke<strong>in</strong> Thema das <strong>Bremen</strong> alle<strong>in</strong> betrifft. Daher s<strong>in</strong>d unserer<br />

Forderungen dort umzusetzen, wo es politisch möglich ist.<br />

48<br />

Unsere Forderungen:<br />

- Aktives, gesundes Altern verlangt e<strong>in</strong>e Neuorientierung der Gesundheitsversorgung.<br />

Gesundheitsförderung und Prävention müssen größeres Gewicht erhalten. Gesundheit, die<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er alternden Gesellschaft mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit, wird zu e<strong>in</strong>em<br />

wichtigen „Potenzial für Lebensqualität“ im Alter. E<strong>in</strong> Präventionsgesetz, <strong>in</strong> dem<br />

altersbezogene Prävention e<strong>in</strong>en besonderen Platz e<strong>in</strong>nimmt, ist überfällig.<br />

- Die altersgerechte Gesundheitsversorgung ist durch E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er solidarischen<br />

Bürgerversicherung nachhaltig f<strong>in</strong>anzierbar zu machen. Wir fordern die Rückkehr <strong>zum</strong><br />

Grundsatz der entgeltbezogenen, paritätischen Beitragsf<strong>in</strong>anzierung. Zuzahlungen,<br />

Praxisgebühren, Leistungsausschluss <strong>in</strong> der Krankenversicherung, die <strong>in</strong>sbesondere<br />

Menschen mit ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>künften, Rentner<strong>in</strong>nen und Rentner treffen, s<strong>in</strong>d rückgängig zu<br />

machen.<br />

- Der une<strong>in</strong>geschränkte Zugang alter Menschen zu ärztlicher Behandlung und Betreuung,<br />

verbunden mit angemessener, psychosozialer Beratung und Zuwendung, muss gesichert<br />

se<strong>in</strong>. Die Schließung der ambulanten Versorgungslücke nach e<strong>in</strong>er Behandlung im<br />

Krankenhaus ist dabei von besonderer Dr<strong>in</strong>glichkeit.<br />

- Zw<strong>in</strong>gend notwendig s<strong>in</strong>d höhere Investitionen <strong>in</strong> die geriatrische Forschung, Aus- und<br />

Weiterbildung. Der wachsende Anteil älterer, <strong>in</strong>sbesondere hochbetagter Menschen an der<br />

Gesamtbevölkerung und die Sicherung ihrer mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung erfordern e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Aufwertung der Geriatrie (Altenheilkunde). Die geriatrische Rehabilitation ist<br />

auszubauen.<br />

- Die Erhaltung der Gesundheit ist immer auch e<strong>in</strong>e persönliche Verpflichtung jeder und<br />

jedes E<strong>in</strong>zelnen - <strong>in</strong>dividuelle Realisierbarkeit vorausgesetzt. „Eigenverantwortung“ als<br />

Vehikel für ständig höhere Zuzahlungen lehnen wir konsequent ab. Die Rechte der<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten s<strong>in</strong>d zu stärken!<br />

- E<strong>in</strong> Sterben <strong>in</strong> Würde erfordert den weiteren Ausbau e<strong>in</strong>er wirksamen Schmerztherapie,<br />

<strong>in</strong>sbesondere der Palliativmediz<strong>in</strong>. Hochwertige, ambulante und stationäre<br />

Hospizleistungen s<strong>in</strong>d bedarfsgerecht bereitzustellen. Wir fordern e<strong>in</strong>e humanistische,<br />

gesetzliche Regelung für Patientenverfügungen.<br />

1.3. Für e<strong>in</strong>e hohe Qualität der Altenpflege<br />

Der Umgang mit alten Menschen, die zur Alltagsbewältigung teilweise oder ganz auf die Hilfe des<br />

Geme<strong>in</strong>wesens bzw. der Verwandten angewiesen s<strong>in</strong>d, ist e<strong>in</strong> Spiegelbild für das Kulturniveau der<br />

Gesellschaft. Mehr alte Menschen und zunehmende Hochaltrigkeit erhöhen das Risiko der<br />

Alterskrankheiten. Demenz wird im höheren Alter die häufigste Ursache von Pflegebedürftigkeit.<br />

Viele <strong>in</strong> der Altenpflege Tätige, erbr<strong>in</strong>gen Leistungen, die höchste Anerkennung verdienen.<br />

Gemessen am Reichtum unserer Gesellschaft, erfährt das Niveau der Altenpflege <strong>in</strong> der<br />

Öffentlichkeit dennoch e<strong>in</strong>e äußerst kritische Bewertung. Mit dem


„Pflegeweiterentwicklungsgesetz“ wurde die Chance auf e<strong>in</strong>e nachhaltige, positive Veränderung<br />

der Situation vertan.<br />

49<br />

Unsere Forderungen:<br />

- Altenpflege muss dem Erhalt und der Förderung der Lebensqualität und verbliebener<br />

Fähigkeiten der pflegebedürftigen alten Menschen dienen. Daran ist die Qualität der Arbeit<br />

aller an der Altenpflege Beteiligten zu messen. Wir unterstützen den Vorschlag für e<strong>in</strong>en<br />

neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff, der die Überw<strong>in</strong>dung der körperbezogenen<br />

Hilfeleistung, verbesserte soziale Teilhabe, auch für Demenzerkrankte vorsieht. Von den<br />

politischen Entscheidungsträgern fordern wir die gesetzliche Reglung nicht auf die lange<br />

Bank zu schieben, damit die möglichen Verbesserungen <strong>zum</strong> Wohle der Pflegebedürftigen<br />

zügig umgesetzt werden können.<br />

- Pflegeleistungen müssen am <strong>in</strong>dividuellen Bedarf der Pflegebedürftigen orientiert se<strong>in</strong>.<br />

Ganzheitliche und selbst bestimmte Altenpflege ist nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> pflegefe<strong>in</strong>dliches Zeitraster<br />

pressbar. Wir treten dafür e<strong>in</strong>, die paritätische F<strong>in</strong>anzierung der Pflegeversicherung auch<br />

für Rentner<strong>in</strong>nen und Rentner wieder herzustellen. Die Teilung <strong>in</strong> gesetzliche und private<br />

Pflegeversicherung und die damit verbundene Verschwendung öffentlicher Mittel, muss<br />

überwunden werden.<br />

- Pflege soll bezahlbar bleiben. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen haben e<strong>in</strong> Recht auf<br />

zügige, qualifizierte Beratung und substanzielle Hilfe. Dafür fordern wir entsprechende<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> allen Bundesländern. Monatelange Bearbeitungszeiten s<strong>in</strong>d<br />

menschenverachtend und müssen der Vergangenheit angehören. Die freie Wahl zwischen<br />

ambulanter oder stationärer Pflege und alternativen Wohnformen muss gesichert werden.<br />

- Ferner ist es notwendig, dass die Häusliche Pflege durch Angehörige dieselbe f<strong>in</strong>anzielle<br />

Grundausstattung erhält, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Pflegestufe III, wie sie für Pflegeheime<br />

vorgesehen ist.<br />

- Der Beruf des Altenpflegers und der Altenpfleger<strong>in</strong>, <strong>in</strong> der ambulanten wie der stationären<br />

Pflege, verdient mehr gesellschaftliche Anerkennung. Das schließt e<strong>in</strong>e höhere, der<br />

Qualifizierung entsprechende Bezahlung, bessere Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, mehr Zeit für<br />

menschliche Zuwendung e<strong>in</strong>. Die Durchlässigkeit der Aus- und Weiterbildung vom<br />

Helferberuf bis <strong>zum</strong> Hochschulabschluss ist zu gewährleisten. Angesichts der wachsenden<br />

Anforderungen an die Pflegekräfte, halten wir e<strong>in</strong>e Flexibilisierung der M<strong>in</strong>destquote des<br />

Anteils qualifizierter Pflegekräfte (bisher 50%) für kontraproduktiv. Diese Entscheidung ist<br />

rückgängig zu machen.<br />

- Alte, ausländische Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger, die ihren Lebensabend zunehmend <strong>in</strong><br />

unserem Lande verbr<strong>in</strong>gen, muss der gleichberechtigte Zugang zu gesundheitlichen und<br />

pflegerischen Versorgungsleistungen gewährleistet werden. Obwohl sozial versichert,<br />

werden viele von ihnen durch e<strong>in</strong>en anderen kulturellen H<strong>in</strong>tergrund und Sprachbarrieren<br />

daran geh<strong>in</strong>dert, ihre Rechte voll wahrzunehmen. Geboten ist, ihnen den Zugang <strong>zum</strong><br />

Gesundheits- und Pflegesystem durch kultursensible Altenhilfe zu erleichtern.<br />

Arbeitsgruppe „Wahlprogramm 2010“ <strong>in</strong> der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Senioren: Heike Tassis,<br />

Ra<strong>in</strong>er Nathow, Barbara Matuschewski, Uwe Mosenheuer, Rita Mattschull, Jörg Güthler, Hermann<br />

Trautmann, Axel Wunder, Lucie Aschenbach, Antje Eyd<strong>in</strong>, Adolf Schienbe<strong>in</strong>


angenommen<br />

abgelehnt<br />

50<br />

Entscheidung


51<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 17 "Medien/Internet...."<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-096 Nach Z 88 wird ergänzt: „In öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen sollen PCs mit<br />

Internetzugang öffentlich zur Verfügung gestellt werden, damit auch Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger, die<br />

sich ke<strong>in</strong>en privaten PC leisten können, Zugang erhalten.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-097 Nach Z 107 wird ergänzt: „Wir wollen, dass die öffentliche Verwaltung<br />

perspektivisch auf Freie Software umgestellt wird und dass die Produktion von Freier Software<br />

öffentlich gefördert wird, die bekannte Bedarfe z.B. von geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen erfüllen<br />

kann.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 18 "Frieden...."<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-098 In Z 108 wird ergänzt: „Dies kann auch durch e<strong>in</strong>e Teilentwidmung der<br />

Bremer Häfen bewirkt werden.“<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

52<br />

Entscheidung


53<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 19 "Internationale Solidarität...."<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-099 Nach Z 25 wird ergänzt:<br />

„Die ‚e<strong>in</strong>geschlafene‘ Städtepartnerschaft mit Cor<strong>in</strong>to <strong>in</strong> Nicaragua soll wiederbelebt werden.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


54<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 20 "Gegen Hass und Gewalt..."<br />

A) Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-100 Z 9/10 „Bei näherer Betrachtung … gerne wäre“ wird gestrichen.<br />

In Z 24/25 wird „Thilo Sarraz<strong>in</strong>s“ bzw. „Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit“ ergänzt zu „Thilo Sarraz<strong>in</strong>s und<br />

Gunnar He<strong>in</strong>sohns“ bzw. „Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit und Sozialrassismus“.<br />

WP0-101 Nach Z 44 wird ergänzt: „In der Weiterbildung muss die Arbeit von antifaschistischen<br />

Vere<strong>in</strong>en wie der Georg-Elser-Initiative gleichberechtigt gefördert werden. Antifaschismus darf<br />

nicht zu e<strong>in</strong>er Traditionspflege verharmlost werden, die durch Verzicht auf aktuelle Parallelen<br />

niemand mehr weh tut.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

B) Antragsteller: Raimund Gaebele<strong>in</strong><br />

WP0-102 <strong>zum</strong> Abschnitt 20 „Gegen Hass und Gewalt“ nach Zeile 54 zu ergänzen:<br />

Neofaschistischen Parteien, Vere<strong>in</strong>en, Organisationen und Initiativen sollen soweit möglich ke<strong>in</strong>e<br />

öffentlichen Räume, E<strong>in</strong>richtungen, Straßen und Plätze zur Verfügung gestellt werden, die<br />

kommerzielle Nutzung öffentlicher Werbeflächen wird möglichst ausgeschlossen. In diesem S<strong>in</strong>ne<br />

wirkt die Verwaltung auch auf die Städtereklame und andere Anbieter von Werbeflächen e<strong>in</strong>. Senat<br />

und Verwaltung wenden die gesetzlichen Möglichkeiten zur Unterb<strong>in</strong>dung ungesetzlicher<br />

Aktivitäten seitens neofaschistischer Parteien, Vere<strong>in</strong>e, Organisationen und Initiativen konsequent<br />

an. Die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Vorbeugung vor dem E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen neofaschistischer<br />

Lebenskonzepte und Gedankenstrukturen wird im Zusammenarbeit mit schulischer wie<br />

außerschulischer Bildung verstärkt.“<br />

Anmerkung: Änderungsantrag wird vom Autor von Kapitel 20 übernommen.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung


55<br />

<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 21 "Stadtentwicklung"<br />

A) Antragsteller: Gerd Arnd (Autor)<br />

WP0-103 Der Parteitag möge folgende Ergänzung beschließen:<br />

Zu den Aussagen betreffend Realisierung der A 281 wird <strong>in</strong> Zeile 418 e<strong>in</strong>gefügt:<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert für die Realisierung des Wesertunnels bei der Wahl des geeigneten<br />

Bauverfahrens (Bohr-, Segment-, Trogbau) nicht alle<strong>in</strong> der preisgünstigen Methode den<br />

Zuschlag zu erteilen, sondern vielmehr dem Pr<strong>in</strong>zip der Nachhaltigkeit und dem Schutz der<br />

Seehauser Bevölkerung den Vorrang mit dem Ziel zu geben, die Rampenausfahrt so weit wie<br />

möglich von der Bebauung entfernt zu realisieren.<br />

Begründung erfolgt mündlich.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Entscheidung<br />

WP0-104 Der Parteitag möge zur Reihenfolge der Themen beschließen:<br />

Das Thema „Stadtentwicklung“ ist nach der „Präambel“ e<strong>in</strong>zustellen.<br />

Begründung:<br />

Das Thema „Stadtentwicklung“ ist e<strong>in</strong> „Querschnittthema“, <strong>in</strong> dem sich alle anderen Themen von<br />

Bildung bis Soziales etc. wiederf<strong>in</strong>den. Hier wird e<strong>in</strong> „Gesellschaftsbild“ entworfen – wie wollen<br />

wir <strong>in</strong> der Stadt leben. Die punktuelle Konkretisierung erfolgt dann unter Bildung, Soziales etc.<br />

Stadtentwicklung ist NICHT NUR Bauen und Verkehr !<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

B) Antragsteller: Christoph Spehr<br />

Entscheidung<br />

WP0-105 Die Überschrift Z 142 wird erweitert zu „Beiräte und Bürgerschaft“.<br />

WP0-106 Nach Zeile 167 wird ergänzt:<br />

„2007 haben wir erfolgreich gefordert, dass alle Ausschüsse und Deputationen der Bürgerschaft<br />

öffentlich tagen. Jetzt wollen wir e<strong>in</strong>en Schritt weiter gehen. Wir wollen, dass<br />

Interessenvertretungen betroffener Gruppen <strong>in</strong> allen Ausschüssen und Deputationen Rede- und<br />

Antragrecht erhalten.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


C) Antragsteller: Selim Urbahn<br />

Seite 88<br />

WP0-107 Zeile 249 Neuordnung des Bodenrechts erfordert e<strong>in</strong>e Grundgesetzänderung.<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

56<br />

Entscheidung<br />

WP0-108 Zeile 323 Was passiert mit den „kle<strong>in</strong>en Leuten“ die sich ihre Immobilien als<br />

.<br />

Altersvorsorge erworben haben. Mietausfälle bedeuten häufig den Ru<strong>in</strong> des Kle<strong>in</strong>-<br />

Vermieters. Bei den gewerblichen Groß- Vermietern wäre die Änderung wünschenswert<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-109 Zeile 370 Die Zufluchtswohnungen sollten mit e<strong>in</strong>er pädagogischen<br />

Seite 92<br />

Betreuungsperson zur Verfügung gestellt werden. Oder die Wohnungen im Rahmen der<br />

Quartierszentren organisieren, damit die sozialen Kontakte erweitert werden und e<strong>in</strong>e<br />

Resozialisierung stattf<strong>in</strong>det.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

WP0-110 Zeile 420 Es muss bei der Verkehrsplanung aber sichergestellt se<strong>in</strong>, dass der<br />

Liefer- und Berufs-verkehr funktioniert. Wir können nicht auf der e<strong>in</strong>en Seite die<br />

Dezentralisierung fordern und dann den Lieferverkehr beschränken. Die Waren müssen<br />

auch <strong>in</strong> die Stadtteile gelangen. Welche Alternative bietet sich beim Abriss der Hochstraße<br />

für den Berufs- und Lieferverkehr für die neuen Hafengebiete? Soll die östliche Vorstadt 25<br />

km Umweg über die A27 <strong>in</strong> Kauf nehmen?<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


Seite 93<br />

WP0-111 Zeile 455 Prestige Projekt Y-Trasse? Unsere Forderung den Warenverkehr<br />

57<br />

weitest möglich auf die Schiene zu verlagern läuft so <strong>in</strong>s Leere. Im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Anb<strong>in</strong>dung des Jade-Weser-Ports soll die Y-Trasse doch den Schienenverkehr um <strong>Bremen</strong><br />

herum führen. Wenn die Planungen e<strong>in</strong>gestellt werden sollen, bedeutet das die erhöhte<br />

Güterzug-Frequenz im Stadtgebiet, gerade auch <strong>in</strong> den Nachtstunden. Der Lärmschutz ist<br />

bei dem Thema zu kurz gekommen. Die DB setzt immer noch uralte Waggons e<strong>in</strong>, die<br />

e<strong>in</strong>en wirkungsvollen Lärmschutz verh<strong>in</strong>dern. Hier ist dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


Änderungsantrag <strong>zum</strong> Wahlprogramm 2010 – Bereich Tierschutz<br />

Dieser Text könnte zu oder h<strong>in</strong>ter Umweltschutz. (Anmerkung d. Red).<br />

Antragsteller<strong>in</strong>: Anke Krohne<br />

58<br />

WP0-112 Der Punkt „Tierschutz“ fehlt im Wahlprogramm. Ich schlage folgenden Text<br />

vor (<strong>zum</strong> Teil von der Website der <strong>LINKE</strong>):<br />

Der Platz e<strong>in</strong>es Aktendeckels gilt als ausreichender Lebensraum für e<strong>in</strong> Legehuhn. Die<br />

Anb<strong>in</strong>dehaltung von Milchkühen schränkt die Bewegungsmöglichkeit stark e<strong>in</strong>. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> setzt<br />

sich für tiergerechte und ethisch vertretbare Tierhaltung e<strong>in</strong>.<br />

Industrielle Massentierhaltung ist weder tiergerecht noch ethisch vertretbar. Sie geht <strong>in</strong> der Regel<br />

mit Umweltbelastung und Arbeitsplatzvernichtung e<strong>in</strong>her. Alte landwirtschaftliche Nutztierrassen<br />

sterben aus. Ständige Effizienzsteigerungen zur Kostenm<strong>in</strong>imierung gefährden selbst e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>destversorgung der Tiere, von e<strong>in</strong>er tiergerechten Betreuung ganz zu schweigen.<br />

Tierversuche nehmen weiter zu. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere für die Forschung im Bereich Gentechnik.<br />

Tierschutzkriterien für Stalle<strong>in</strong>richtungen und das Tierschutzsiegel auf Lebensmitteln liegen<br />

zurzeit auf Eis. Statt endlich gemäß Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1999 die<br />

Käfigbatterien für Legehennen zu verbieten, werden sie durch die H<strong>in</strong>tertür <strong>in</strong> der sogenannten<br />

Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung <strong>in</strong> Käfigen wieder e<strong>in</strong>geführt. Männliche Ferkel dürfen <strong>in</strong> Deutschland nach<br />

wie vor ohne Betäubung <strong>in</strong>nerhalb der ersten Lebenswoche kastriert werden. Fast sieben Jahre,<br />

nachdem der Tierschutz <strong>in</strong> das Grundgesetz aufgenommen wurde, gibt es nach wie vor ke<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit für anerkannte Tierschutzverbände zu klagen.<br />

Alle Tiere verdienen den Schutz des Menschen, <strong>in</strong>sbesondere aber landwirtschaftliche Nutztiere.<br />

Aus Sicht des Tierschutzes ist die konventionelle <strong>in</strong>dustrielle Haltung <strong>in</strong>sbesondere von Puten,<br />

Masthühnern, Legehennen, Schwe<strong>in</strong>en und Mastkan<strong>in</strong>chen unhaltbar. Die Kle<strong>in</strong>gruppenhaltung<br />

von Legehennen <strong>in</strong> Käfigen wird den Verbraucher<strong>in</strong>nen und Verbrauchern gar als tiergerecht<br />

verkauft. Tiertransporte werden immer noch zu wenig kontrolliert und dauern zu lange.<br />

Alternativen zu Tierversuchen werden nicht ausreichend gefördert.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert:<br />

� Die Käfighaltung von Legehennen, auch <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen, muss verboten werden.<br />

� Neue hohe Standards für die Massentierhaltung müssen e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

� Wir unterstützen Prüf- und Zulassungsverfahren für Stalle<strong>in</strong>richtungen. Diese sollen auch<br />

für Stalle<strong>in</strong>richtungen von Heimtieren gelten.<br />

� Die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel muss ebenfalls untersagt werden.<br />

� Lebendtiertransporte von mehr als 4 Stunden dürfen nicht mehr durchgeführt werden.<br />

Stattdessen sollen Frischfleischtransporte stattf<strong>in</strong>den.<br />

� Es muss e<strong>in</strong> dichteres Netz kle<strong>in</strong>er regionaler Schlachthöfe geschaffen werden.<br />

� Im Bereich Tierversuche fordert <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> e<strong>in</strong>en Paradigmenwechsel. Tierversuche<br />

müssen im Grundsatz verboten und nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen genehmigt werden. Alternative<br />

Testmethoden s<strong>in</strong>d nachdrücklicher zu erforschen.<br />

� <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> setzt sich für e<strong>in</strong> Tierschutzsiegel auf Lebensmitteln e<strong>in</strong>.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> setzt sich seit Jahren für das Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzvere<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>. Nur so kann das Interesse der Tiere auf die Freiheit von Leiden und Schmerzen geschützt<br />

werden.


Für <strong>Bremen</strong> fordert die <strong>LINKE</strong>:<br />

59<br />

� Massentierhaltung wird <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> nur unter besonderer Aufsicht zugelassen.<br />

� Käfighaltung von Legehennen, auch <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen, ist untersagt.<br />

� Für Bodenhaltung von Geflügel werden hohe Flächenbedarfe pro Tier festgelegt. Max. 6<br />

Tiere pro qm bei Hühnern, als absolute M<strong>in</strong>destanforderungen s<strong>in</strong>d die Bestimmungen der<br />

EG-Öko-Basisverordnung (EG) Nr. 834/2007 vom 28. Juni 2007 e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

� Ke<strong>in</strong>e Neugenehmigungen von Anb<strong>in</strong>deställen für Milchvieh.<br />

� Unterstützung von Laufställen sowie Freilandhaltung für horntragende Milchkühe<br />

� Hornentfernungen bei R<strong>in</strong>dern müssen von Tierärzten schmerz- und stressfrei für die<br />

Tiere vorgenommen werden.<br />

� Betäubungsloses Schächten von Tieren ist <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> verboten und wird unter Strafe<br />

gestellt.<br />

� Schächten von Tieren darf nur <strong>in</strong> Schlachthöfen erfolgen unter tierärztlicher Aufsicht.<br />

Ergänzungen s<strong>in</strong>d erwünscht!<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

Weiterer Initiativantrag <strong>zum</strong> Thema TIERRECHTE<br />

Antragsteller: Ra<strong>in</strong>er Nathow<br />

Entscheidung<br />

WP0-113 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> fordert e<strong>in</strong>e öffentliche Diskussion über die Rechte<br />

von Tieren und über ihre Verwendung zur Fleischproduktion.<br />

Die Massentierhaltung <strong>zum</strong> Zweck der Fleischproduktion ist e<strong>in</strong>e durch nichts zu rechtfertigende<br />

extreme Tierquälerei und hat mit gesunder Landwirtschaft nichts mehr zu tun. 99 % des <strong>zum</strong><br />

Verzehr gehandelten Fleisches stammt aus Massentierhaltung und damit von schwer kranken,<br />

mit Chemikalien vollgepumpten Tieren.<br />

Wir fordern Respekt vor der Mitgeschöpflichkeit der Tiere und Ehrfurcht vor deren Leben.<br />

Wir fordern unverzügliche Maßnahmen zur Abschaffung der Massentierhaltung und der<br />

Schlachtung von Tieren aus Massentierhaltung im Land <strong>Bremen</strong> mit dem Ziel ihres totalen<br />

Verbotes.<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


<strong>Änderungsanträge</strong> zu Kapitel 24 "Häfen..."<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

60<br />

WP0-114 In Z 186 wird nach „Dukatenbr<strong>in</strong>ger“ ergänzt: „Auch diese Millionen wurden<br />

allerd<strong>in</strong>gs hauptsächlich dafür verwendet, die BLG von den Kosten der Privatisierung freizustellen,<br />

nämlich um die Altersvorsorgekosten des übernommenen Personals abzuf<strong>in</strong>anzieren.“<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt


Entwurf für die Präambel (Kap. 25)<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

WP0-115<br />

61<br />

„… alle Verhältnisse umzuwerfen, <strong>in</strong> denen der Mensch e<strong>in</strong> erniedrigtes, e<strong>in</strong> geknechtetes,<br />

e<strong>in</strong> verlassenes, e<strong>in</strong> verächtliches Wesen ist.“ (Marx)<br />

<strong>Bremen</strong> und Bremerhaven s<strong>in</strong>d großartige Städte mit e<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>ken Tradition. Wir wollen,<br />

dass das so bleibt.<br />

Wir wollen, dass Vielfalt, soziale und demokratische Ansprüche, Mitbestimmung und<br />

Selbstorganisation, neue Lebens- und Organisationsformen, Urbanität und Zuwanderung als<br />

Chance begriffen werden und nicht als Belastung abgewertet werden. Wir treten für e<strong>in</strong>e<br />

Politik e<strong>in</strong>, die demokratische und soziale Rechte stärkt, soziale Gerechtigkeit schafft und<br />

damit die Grundlage für e<strong>in</strong> solidarisches Zusammenleben verwirklicht. Gegen Kapital,<br />

Patriarchat und Rassismus.<br />

Dafür s<strong>in</strong>d vor allem fünf D<strong>in</strong>ge notwendig:<br />

Arbeit – Geld – Bildung – Zukunft – Fairness.<br />

Mit Arbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung, Niedriglöhnen, Stellenabbau darf sich Politik<br />

nicht abf<strong>in</strong>den. Arbeitsförderung muss man machen: Mit öffentlich geförderter, tariflicher<br />

Beschäftigung. Mit öffentlichem Anprangern und f<strong>in</strong>anziellen Nachteilen für Unternehmen, die<br />

auf prekäre Arbeitsverhältnisse setzen. Mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>destlohn von 10 Euro die Stunde. Mit<br />

e<strong>in</strong>em bedarfsgerechten Ausbau des öffentlichen Dienstes. Mit fairen Löhnen und<br />

konjunktureller Absicherung auch im Hafenbereich.<br />

Von der „Schuldenbremse“ darf man sich nicht die Politik diktieren lassen. Unsere<br />

Gesellschaft ist nicht arm, das Vermögen ist nur extrem ungleich verteilt. E<strong>in</strong>e Lösung des<br />

Bremer Schuldenproblems wird es nur durch bedarfsgerechte Steuern und<br />

Entschuldungshilfen auf Bundesebene geben. Bis dah<strong>in</strong> weigern wir uns, durch<br />

Sozialkahlschlag, Personalabbau und Privatisierung das Geme<strong>in</strong>wesen kaputt zu machen –<br />

auch wenn das heißt, auf die „Z<strong>in</strong>sbeihilfen“ zu verzichten. Armutsbekämpfung muss man<br />

machen: Indem man Erwerbslosen die tatsächlichen Miet- und Heizkosten bezahlt. Indem<br />

man aufhört, sie mit Sanktionen zu drangsalieren. Indem man benachteiligte Stadtteile mit<br />

bewährten Programmen stärker unterstützt. Indem man mit öffentlichem Geld Jobs schafft<br />

und Unternehmen benachteiligt, die nicht ausbilden oder die nicht bereit s<strong>in</strong>d, den Großteil<br />

ihrer Arbeitsplätze lokal zu besetzen. Indem man für Sozialwohnungen und e<strong>in</strong> bezahlbares<br />

Sozialticket sorgt und Großsiedlungen nicht den „Heuschrecken“ überlässt, sondern<br />

kommunal zurückkauft.<br />

Bildung ist das Erdöl der Zukunft. Man muss sie fördern, bei allen. Bildungsförderung<br />

muss man machen: Durch längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wohnortnahen Schule<br />

für alle. Durch Investitionen <strong>in</strong> mehr Lehrkräfte, bessere Ausstattung und neue<br />

Unterrichtsmodelle. Durch erweiterte Angebote und kle<strong>in</strong>ere Klassen für alle, die sonst<br />

schlechtere Chancen haben, sich zu bilden und gute Abschlüsse zu machen. Durch<br />

Sprachförderung, kulturelle Offenheit und mehr Lehrkräfte und ErzieherInnen, die selbst<br />

e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund haben.<br />

Klima-, Umwelt- und Wirtschaftskrise werden langfristig erzw<strong>in</strong>gen, dass wir unsere<br />

Wirtschafts- und Lebensweise ändern. Das kann e<strong>in</strong> besseres Leben für alle bedeuten, wenn<br />

wir rechtzeitig mit der Zukunft anfangen und entsprechend umsteuern. Zukunftsfähigen<br />

sozial-ökologischen Umbau muss man machen: Mit e<strong>in</strong>em preiswerten, stark<br />

ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, der alle Mobilitäts-Bedürfnisse befriedigt. Mit e<strong>in</strong>em<br />

energiesparenden Umbau vor allem der Großsiedlungen, der nicht zu Lasten der


62<br />

MieterInnen gehen darf. Mit e<strong>in</strong>er Überführung der öffentlichen Dase<strong>in</strong>svorsorge, der<br />

Stromnetze, der Energie- und Wasserversorgung <strong>in</strong> öffentliche Hand. Indem man<br />

konsequent auf dezentrale, erneuerbare Energien setzt und Atomtransporte durch<br />

Bremische Häfen stoppt. Indem man Rüstungskonversion fördert statt Rüstungs<strong>in</strong>dustrie und<br />

militärische Forschung. Indem man unnötigen Güterverkehr vermeidet und weitere<br />

hafenbauliche Expansion stoppt, zu Gunsten von überregionaler Hafenkooperation und der<br />

besseren Nutzung vorhandener Bahnstrecken und B<strong>in</strong>nenwasserstraßen.<br />

Man kann nichts dafür, dass man älter wird. Deshalb darf es ke<strong>in</strong> Nachteil se<strong>in</strong>. Es darf auch<br />

ke<strong>in</strong> Nachteil se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund zu haben, e<strong>in</strong>e Frau zu se<strong>in</strong>, K<strong>in</strong>der zu<br />

haben, sich für andere zu engagieren, soziale Berufe zu ergreifen. Fairness und soziale<br />

Gerechtigkeit muss man machen: Durch bessere Bezahlung von sozialen und<br />

fürsorgenden Berufen. Durch flächendeckende, wohnortnahe Versorgung mit Krippen, KiTas<br />

und Schulen. Durch e<strong>in</strong>e funktionierende wohnortnahe Infrastruktur. Durch e<strong>in</strong>e gute<br />

Ausstattung von Bürgerhäusern und Jugendzentren. Durch ausf<strong>in</strong>anzierte Förderung von<br />

Selbsthilfegruppen, Beratungsvere<strong>in</strong>en, sozialen und kulturellen Vere<strong>in</strong>en und<br />

geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen. Durch barrierefreie Gestaltung von Straßen und Gebäuden<br />

und die Förderung von altersgerechtem Wohnraum. Durch langfristige Duldungen und durch<br />

Arbeitserlaubnis für alle, die auf der Flucht vor Not und Verfolgung zu uns gekommen s<strong>in</strong>d.<br />

Viele dieser Forderungen werden auch von SPD und Grünen geteilt. Nur: Der rot-grüne<br />

Senat macht es nicht, und SPD und Grüne treten nicht entschieden dafür e<strong>in</strong>, dass es<br />

gemacht wird – hier, <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven, für diejenigen die hier leben, auch wenn<br />

man es gegen viele Widerstände durchkämpfen muss. SPD und Grüne sagen: „Man könnte<br />

das machen, wenn möglicherweise Geld dafür übrig ist.“ Aber so wird es nicht gehen. Arbeit,<br />

E<strong>in</strong>kommen, Bildung, Zukunft und Fairness s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Almosen, die man austeilt, wenn noch<br />

was übrig ist. Sie s<strong>in</strong>d die Grundlage, die man sichern muss, auch wenn das Konflikte mit<br />

der Bundesregierung, der Wirtschaftslobby, den Interessen des F<strong>in</strong>anzsektors und<br />

<strong>in</strong>ternationaler Eigentümer bedeutet. Das ist die Politik, für die <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> steht: Das tun,<br />

was notwendig und was gerecht ist. An erster Stelle. Dafür e<strong>in</strong>treten, bedeutet für uns:<br />

soziale Opposition se<strong>in</strong>.<br />

Wir stehen am Ende e<strong>in</strong>er Ära, wo Sozialkahlschlag, Personalabbau, Privatisierung,<br />

Entregelung und Entsicherung der Arbeitsverhältnisse, Ungleichheit von Lebenschancen,<br />

Groß<strong>in</strong>vestitionen und Hetze gegen Arme und Erwerbslose die Antwort auf alle Probleme<br />

se<strong>in</strong> sollten. Wer jetzt noch weiter <strong>in</strong> diese Richtung läuft, wird alles verlieren. Dem werden<br />

wir uns mit aller Kraft widersetzen. Wir wollen e<strong>in</strong>en Politikwechsel für e<strong>in</strong>e starke Politik, die<br />

mit öffentlicher Verantwortung und öffentlichem Eigentum für gerechte Lebens- und<br />

Arbeitsverhältnisse und e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Entwicklung sorgt. Nicht für die Profite von<br />

Banken und Konzernen und für das Vermögen der Reichen.<br />

Wir machen uns nicht vor, dass es für e<strong>in</strong>e solche Wende nur andere parlamentarische<br />

Mehrheiten braucht. Parteien verändern die Welt nicht - sondern Menschen tun das, die<br />

sich <strong>in</strong> Bewegung setzen, sich engagieren, geme<strong>in</strong>sam für Veränderungen kämpfen. Indem<br />

sie streiken und sich <strong>in</strong> ihren Betrieben widersetzen. Indem sie massenhaft auf die Straße<br />

gehen und sich öffentlich gegen falsche Entscheidungen sperren. Indem sie <strong>in</strong> ihrem<br />

Lebens-, Arbeits- und Wohnumfeld geme<strong>in</strong>same Interessen verteidigen und Sand <strong>in</strong>s<br />

Getriebe streuen. Indem sie die öffentliche Me<strong>in</strong>ung verändern und den etablierten Parteien<br />

ihre Mehrheiten entziehen. Etwas Besseres als diese vier Wege hat noch niemand erfunden.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>LINKE</strong> Fraktion <strong>in</strong> der Bürgerschaft ist dabei e<strong>in</strong> starkes, oft entscheidendes<br />

Instrument. Sie kann Widerstand gegen Kürzungen und falsche Entscheidungen <strong>in</strong> die<br />

Öffentlichkeit und <strong>in</strong>s Parlament tragen. Sie kann SPD und Grüne zw<strong>in</strong>gen, Farbe zu<br />

bekennen. Sie kann im Detail nachweisen, dass andere Entscheidungen möglich und besser<br />

s<strong>in</strong>d. Sie kann denen, die ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzstarke Lobby haben, e<strong>in</strong>e Stimme geben oder ihre


Stimme verstärken. Sie kann die solidarisch unterstützen, die sich wehren. Sie kann Druck<br />

dafür machen, dass Macht- und Eigentumsverhältnisse geändert werden müssen.<br />

63<br />

In den vier Jahren, seit <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> die Bürgerschaft e<strong>in</strong>gezogen ist, hat sie E<strong>in</strong>iges<br />

erreicht. Vieles, was wir vor vier Jahren gefordert haben und als völlig unmöglich abgetan<br />

wurde, ist durchgesetzt worden. Die Mietobergrenzen für Hartz-IV-EmpfängerInnen wurden<br />

angehoben, die Zwangsumzüge gestoppt. Die Mittel für stadtteilbezogene Jugendarbeit<br />

wurden erhöht, ebenso die Mittel für die freie Kulturszene. Die Monatslöhne <strong>in</strong> den<br />

öffentlichen Beschäftigungsprogrammen wurden um 70 bis 200 Euro erhöht. Es werden<br />

mehr Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer e<strong>in</strong>gestellt, die Ausgaben für die Bildung steigen. Das<br />

Vergabegesetz hat e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>destlohn für öffentliche Auftragnehmer e<strong>in</strong>geführt. Die<br />

Residenzpflicht für Flüchtl<strong>in</strong>ge wird faktisch abgeschafft. In verschiedenen Bereichen der<br />

öffentlichen Verwaltung ist das Personal wieder aufgestockt worden.<br />

In vielen anderen Fällen konnten wir uns nicht durchsetzen. Die e<strong>in</strong>malige Gelegenheit,<br />

die swb wieder <strong>in</strong> Bremer Eigentum zu bekommen, ließ der Senat vorbeigehen. Der<br />

Personalabbau im öffentlichen Dienst und bei den Kl<strong>in</strong>iken geht weiter. Bei der Schulreform<br />

haben SPD und Grüne nicht gewagt, e<strong>in</strong>e Schule für alle zu schaffen – schon weil sie vor der<br />

Personal- und Mittelausstattung zurückschrecken, die für e<strong>in</strong> besseres Bildungssystem nötig<br />

ist. In der Arbeitsmarktpolitik ist der Senat vollständig passiv und <strong>in</strong>vestiert nichts. Dem<br />

detaillierten Armuts- und Reichtumsbericht ist bislang ke<strong>in</strong> Masterplan Armutsbekämpfung<br />

gefolgt, um an den schockierenden Befunden etwas zu ändern.<br />

Die nächste Legislaturperiode wird härter werden als die letzte. SPD und Grüne wollen<br />

<strong>Bremen</strong> und Bremerhaven e<strong>in</strong> großangelegtes Kürzungsprogramm verordnen. Die ersten<br />

E<strong>in</strong>brüche s<strong>in</strong>d beschlossen. In den KiTas soll die Gruppengröße für unter Dreijährige von<br />

acht auf zehn K<strong>in</strong>der heraufgesetzt werden. Die Arbeitsmarktpolitik wird weiter<br />

abgeschmolzen, Projekte werden geschlossen. Öffentlicher Besitz soll mit Hochdruck<br />

verkauft werden. Alle Ausgaben sollen für 10 Jahre e<strong>in</strong>gefroren werden – das heißt, die<br />

öffentlichen Zuwendungen und Leistungen sollen um e<strong>in</strong> Viertel gekürzt werden, weitere<br />

1.000 Stellen gestrichen werden.<br />

Ohne e<strong>in</strong>e starke <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> der Bürgerschaft wäre E<strong>in</strong>iges nicht erreicht worden. Ohne e<strong>in</strong>e<br />

noch stärkere <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> der Bürgerschaft wird sich der Kürzungskurs nicht aufhalten lassen.<br />

Entscheidend werden Proteste, Bewegung, Mobilisierung se<strong>in</strong>. Aber e<strong>in</strong>e starke <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> der<br />

Bürgerschaft ist entscheidend dafür, wie der Druck auch im Parlament ankommt, ob dort nur<br />

geklagt oder auch gehandelt wird. Jede Stimme für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist e<strong>in</strong>e Stimme gegen<br />

Kürzung, gegen Personalabbau, gegen Privatisierung. Jede Stimme für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist<br />

e<strong>in</strong>e Stimme für soziale Gerechtigkeit und für die Verteidigung der Zukunft.<br />

(Hieran würde sich dann das Kurzwahlprogramm anschließen, das mit den e<strong>in</strong>leitenden<br />

Absätzen auch was zu Kapitalismus und Krise sagt und mit dem Schlussabsatz was zur<br />

Regierungsbeteiligung. Hier zur Er<strong>in</strong>nerung die betreffenden Absätze:)<br />

Landespolitisches Kurzwahlprogramm der <strong>LINKE</strong>N für <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />

Vier Jahre SPD-Grünen-Regierung haben die sozialen Probleme, die Armut und die<br />

Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven nicht verbessert. Statt entschlossen die<br />

Fehlentwicklungen unter der Großen Koalition umzukehren, will der rot-grüne Senat dem<br />

Land <strong>Bremen</strong> e<strong>in</strong> beispielloses Kürzungsprogramm verordnen. Das wollen wir verh<strong>in</strong>dern.<br />

<strong>Bremen</strong> braucht e<strong>in</strong>en Politikwechsel für Arbeit, Solidarität und soziale Gerechtigkeit.


64<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> macht Druck: für Verwirklichung von Chancengleichheit und Investitionen <strong>in</strong><br />

Arbeit, gegen Ausgrenzung und Verarmung. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> zieht Grenzen: für M<strong>in</strong>destlöhne und<br />

M<strong>in</strong>destarbeitsbed<strong>in</strong>gungen, gegen Privatisierung, Sozialkürzungen und Personalabbau. <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> will umbauen: weg von Ellenbogengesellschaft und Wachstumswahn, h<strong>in</strong> zur sozialen<br />

Stadt, konsequenter Demokratisierung, Klimagerechtigkeit und e<strong>in</strong>em neuen<br />

Geschlechtervertrag. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> öffnet Perspektiven: Alternativen zu Kapitalismus und Krise,<br />

Handlungsmöglichkeiten auch auf landespolitischer und kommunaler Ebene. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

kämpft: zusammen mit allen, die ihre Sache selbst <strong>in</strong> die Hand nehmen und sich für die<br />

Rechte derer e<strong>in</strong>setzen, die nicht von Kapitalbesitz und Vermögense<strong>in</strong>künften leben können,<br />

sondern von ihrer Erwerbsarbeit und sozialen Leistungen leben. Der großen Mehrheit mith<strong>in</strong>,<br />

die machtpolitisch aber oft am kürzeren Ende sitzt.<br />

(Dann kommen die Forderungen von 1 bis 13 und dann:)<br />

Nur geme<strong>in</strong>sam mit den außerparlamentarischen Kräften kann <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im Parlament<br />

Erfolg haben und der Widerstand gegen den Abbau sozialer und demokratischer Rechte und<br />

für Alternativen letztlich erfolgreich se<strong>in</strong>. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wird sich im Land <strong>Bremen</strong> an ke<strong>in</strong>er<br />

Regierung beteiligen, die Privatisierungen, Personal- und Sozialabbau vornimmt und die<br />

nicht die Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen der Menschen deutlich verbessert. Je stärker <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong>, desto sozialer das Land – auch <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven!<br />

Entscheidung<br />

angenommen<br />

abgelehnt

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