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Die Österreichische Informationskampagne zum EU-Beitritt

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INDUSTRIELLENVEREINIGUNG<br />

Einleitung<br />

Der <strong>Beitritt</strong> Österreichs zur Europäischen Union (damals noch Europäische<br />

Gemeinschaften) war auf Grund der vitalen wirtschaftlichen Vorteile bereits sehr früh<br />

eine Forderung der Industriellenvereinigung und stellte eine ökonomische und politische<br />

Notwendigkeit für das weitere Wohlergehen Österreichs dar. <strong>Die</strong> rechtzeitige Erkenntnis<br />

dieses Faktums veranlasste die Industriellenvereinigung bereits im Jahr 1987 den<br />

<strong>Beitritt</strong>sgedanken durch massive Öffentlichkeitsarbeit und intensives Lobbying der<br />

Industrie im Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger zu verankern. Im Juli<br />

1989 wurden mit dem offiziellen <strong>Beitritt</strong>sansuchen der österreichischen Regierung in<br />

Brüssel die ersten Früchte dieser Arbeit eingefahren, was zugleich Ansporn für den<br />

nächsten größeren Schritt war: die Unterstützung des meinungsbildenden Prozesses. So<br />

wurde von diesem Zeitpunkt an besonderes Augenmerk auf eine sachlich korrekte<br />

Debatte <strong>zum</strong> <strong>Beitritt</strong> gelegt. Einen wichtigen Beitrag lieferte hier eine von der<br />

Industriellenvereinigung in Auftrag gegebene Studie, welche von den<br />

Völkerrechtsexperten Prof. Hummer und Prof. Schweitzer ausgearbeitet wurde und<br />

erstmals aufzeigte, dass Neutralität und <strong>EU</strong>-<strong>Beitritt</strong> einander nicht ausschließen, somit<br />

die Identitätsfrage des österreichischen Staates klärte und das Fundament für die<br />

weiteren Diskussionen bereitete. Darüber hinaus wurden besonders publizistische<br />

Maßnahmen gesetzt, indem man versuchte, Argumentationshilfen in Form von<br />

Faktensammlungen den Meinungsmachern in den Betrieben zur Verfügung zu stellen,<br />

sowie über verschiedene Informationsbroschüren die Vorteile eines <strong>Beitritt</strong>s<br />

auszuleuchten. <strong>Die</strong> Industriellenvereinigung behielt immer die Themenführerschaft und<br />

stellte den Motor der österreichischen Integrationspolitik dar, was im Januar 1994 in<br />

einer groß angelegten Informationsoffensive gipfelte, welche vor allem auch einen<br />

entscheidenden Impuls für die Volksabstimmung am 12. Juni 1994 setzte. Den Erfolg<br />

konnte man anschließend nicht nur an der überzeugenden Zustimmung <strong>zum</strong> <strong>Beitritt</strong><br />

durch Industriearbeiter erkennen, sondern auch an der Würdigung der Initiativen der<br />

Industriellenvereinigung durch den Public Affairs Preis "Golden World Award".<br />

1. Gab es einen Stichtag, an dem die Informationsaktivitäten zu einer<br />

"Kampagne" wurden?<br />

Der zeitliche Ablauf der Kampagne war von vielen verschiedenen Rahmenfaktoren, wie<br />

z. B. die Frage adäquater Kooperationspartner abhängig. Aus diesem Grund wurde kein<br />

konkreter Stichtag, sehr wohl aber ein Zeitraum, Anfang Januar 1994, als Beginn der<br />

intensiven Kampagnentätigkeit bestimmt. Der Zeitplan war damals für eine<br />

Volksabstimmung im Juni konzipiert, sodass eine sechsmonatige Periode für die<br />

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