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ONG-Numismatische_Ze.. - Medievalcoinage.com

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96 Rudolf Münsterbeig [272]<br />

kommen zwar aucli bei ihm vor; aber er gibt kaum je etwas anderes oder mehr,<br />

als sein geübtes Auge wirklicli gesehen hatte ; ob man A, A oder A zu lesen hat,<br />

ergibt sich vielfacli erst, wenn die anderen Buciistaben eines Namens mit Sicherheit<br />

gelesen sind; unmögliche Namen wie "AeiTnroq, Ai'5i)io? usw. können durch Vor-<br />

setzung eines außerhalb des Schrötlings gefallenen Buchstabens ([KjXenrTTo?, []ai-<br />

bijuoq) leicht verbessert werden.<br />

Im Gegensatz zu Mionnet stehen zwei seiner berühmtesten Vorgänger, Vaillant<br />

und Sestini. Lesungen, die einen dieser beiden zum Gewährsmann haben, müssen,<br />

wenn anderweitige Beglaubigung fehlt, von vornherein als mindestens nicht un-<br />

bedingt zuverlässig gelten, selbst wenn ein begründeter Zweifel nicht vorliegt.<br />

Dasselbe gilt für den handschriftliehen Katalog der Sammlung Cousinöry, wie<br />

überhaupt für die meisten älteren Werke. Allerdings muß man bei Beurteilung<br />

dieser l^eistungen früherer Jahrhunderte berücksichtigen, daß das damals zur Ver-<br />

fügung stehende Münzmaterial vielfach \ on recht dürftiger Erhaltung war.<br />

Unter diesen Umständen konnte sich der Verfasser nicht mit einer rein<br />

mechanischen Zusammenstellung der überlieferten Namen begnügen, sondern mußte<br />

zugleich nach Mögli chkeit (d. h. soweit es die Überlieferung und die bescheidenen<br />

Kräfte des Verfassers gestatteten) eine Sichtung der zusammengetragenen Namen<br />

vornehmen. Dabei ergab sich, daß auch die seit Mionnet erschienene Literatur<br />

vielfach nur mit Vorsicht benutzt werden konnte. So mußte von einer Verwertung<br />

der Schriften Boutkowski-Glinkas, obwohl sie viel entlegenes und neues Material<br />

enthalten, wegen der das Maß des Zulässigen weit überschreitenden Ungenauigkeit<br />

und UnZuverlässigkeit der Angaben abgesehen werden. In Leakes Numismata<br />

Hellenica wimmelt es von falschen Lesungen. Hübners sonst so wertvolle Monu-<br />

menta linguae Ibericae, die anscheinend nirgends auf die Münzen selbst zurück-<br />

greifen, bedeuten in ihrem numismatischen Teil einen Rückschritt gegenüber Heiss<br />

und Delgado. Über Garruccis Monete dell' Italia antica hat Imhoof-Blumer ein<br />

hartes - vielleicht doch wohl allzuhartes — IMeil gefällt. Die Monographie Murets<br />

über die lydischeu Bcamtennamen läßt uns meist im Zweifel, ob eine Lesung auf der<br />

sachkundigen Autopsie des Verfassers beruht oder, wie sich wenigstens in einzelnen<br />

Fällen mit Sicherheit annehmen läßt, auf einen weniger zuverlässigen Gewährsmann<br />

Mionnets zurückgeht. Die von Alfred Mai er mit großem Fleiß zusammengestellten<br />

Beamtenverzeichnisse von Ai)ollonia und Dyrrhachiuiu nmßten in nicht ganz wenigen<br />

Fällen wesentlich berichtigt werden. Selbst der Recueil general hat sich als<br />

mehrfach lückenhaft erwiesen. Eine zuverlässige (irundbige bilden außer den<br />

Beschreibungen Mionnets und einigen älteren Katalogen (wie Beger, Eekhel, Liebe)<br />

hauptsächlich die Kataloge des Britischen Museums und die fast alle Gebiete der<br />

griechischen Numismatik umfassenden Schriften Imhoof-Blumers.<br />

Die Sichtung des ungleichwertigen Materials M-urde bedeutend erleichtert<br />

durch die vom Verfasser im ersten Teil befolgte geographisch-chronologische<br />

Anordnung, die schon Head in seinen Katalogen der lydischen und der phrygischen<br />

3Iünzen des Londoner Museums und von Fritze in seiner Monographie der Münzen<br />

von Pergamon durchgeführt haben.<br />

Von den in den Londoner Katalogen gebotenen t'bersichten weicht das vor-<br />

liegende Verzeichnis der leichteren Übersicht und größeren Kürze wegen in Einzel-

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